Russland
im Jahr 1875. In Sibirien rebellieren die Tartaren gegen die Zarenherrschaft
und zerstören die Telegraphenleitung, so dass die Verbindung nach Moskau
abbricht
Da aber eine geheime Depesche zu Großfürst Dimitri, dem Bruder des Zaren, nach Sibirien gelangen muss, schickt der Zar Michael Strogoff (Raimund Harmstorf) als Kurier unter falschen Namen mit einer Botschaft los, die ins 6.000 Kilometer entfernte Irkutsk gelangen muss.
Unterwegs lernt Strogoff nicht nur die hübsche Nadia Fedor (Lorenza Guerrieri), die auch zu ihrem nach Sibirien verbannten Vater in Irkutsk unterwegs ist, sondern auch die beiden ausländischen Journalisten Alcide Jolivet (Pierre Vernier) und Harry Blount (Vernon Dobtcheff) kennen.
Doch unglücklicherweise wird Michael Strogoff von Iwan Ogareff (Valerio Popesco) enttarnt und danach von den Tartarten gefangengenommen und geblendet.
Aber gemeinsam mit Nadia, die auch den Tod von Michaels Mutter miterleben musste, schaffen sie es bis nach Irkutsk, wo Michael seinen Auftrag erfüllen muss….
Der Vierteiler „MICHAEL STROGOFF – DER KURIER DES ZAREN“, der eine französisch-deutsche-österreichische-ungarische-italienische-schweizerische-belgische-Koproduktion ist, wurde 1975 mit einem großen Budget von Regisseur Jean Pierre Decourt in Ungarn gedreht, wobei sich der Hauptdarsteller RAIMUND HARMSTORFF nicht doubeln ließ und sich dadurch verschiedene Verletzungen zuzog.
„In Italien war es ein absoluter Straßenfeger, der mir einigen Kredit eingebracht hat, so dass man mich dort häufiger für Rollen engagierte.“ (1)
Der Vierteiler erreichte Traumeinschaltquoten im ZDF. Von 46% beim ersten Teil stieg die Sehbeteiligung beim vierten und letzten Teil schließlich auf satte 62% und katapultierte den „KURIER DES ZAREN“ in die Spitzenposition der damaligen Adventsvierteiler.
Das ZDF strich jedoch das Happy End des Vierteilers, eine große Ballszene am Petersburger Zarenhof, in der Strogoff seine geliebte Nadia endlich in die Arme schließen kann, und vom Zaren persönlich gelobt wird, aus ideologischen Gründen.
"Das Menschliche der Geschichte sollte erhalten bleiben. Ein glorreicher Zar, dem der tapfere Strogoff die Welt wieder in Ordnung gebracht hat - das wäre doch rosaroter Zuckerguss gewesen. Mit der glanzvollen Ballszene am Ende hätte man doch so getan, als sei das ganze Unheil nicht geschehen." (2)
Stattdessen ließ die deutsche Fernsehfassung des Vierteilers Michael Strogoff in Irkutsk zurück.
Damit waren die deutschen Zuschauer die einzigen, die das Happy-End im Fernseh-Mehrteiler nicht zu sehen bekamen.
Als ich mir „MICHAEL STROGOFF – DER KURIER DES ZAREN“ ansah und die Titelmusik erklang, da wurde ich in die Zeit zurückversetzt. als ich als Kind den Vierteiler Ende 1976 zum ersten Mal im Fernsehen sah.
Damals war ich vom spannungsreichen Mehrteiler „DER KURIER DES ZAREN“ und dem Schauspieler RAIMUND HARMSTORFF fasziniert. Und selbst heute, nach fast 50 Jahren seit seiner Erstaufführung im ZDF, hat dieser Vierteiler nichts von seiner damaligen Spannung und Faszination verloren.
Zumal es der Vierteiler immer noch mit jeder heute produzierten Fernsehserie oder den vielen produzierten Fernsehfilmen problemlos und sehr locker aufnehmen kann.
Leider hat es Label Concorde unterlassen, den Vierteiler mit dem Original-Happy End zu versehen, denn die Concorde-Fassung beruht auf der gekürzten deutschen ZDF-Fassung.
© by Ingo Löchel
- (1) Raimund Harmstorf
- (2) Der damalige ZDF-Redakteur Alfred Nathan
Michael Strogoff - Der Kurier des Zaren
Deutschland/Frankreich/Österreich/Italien/Ungarn/Belgien/Schweiz 1976
Stab
- Regie: Jean Pierre Decourt
- Drehbuch: Claude Desailly
- Kamera: István Hildebrand
- Schnitt: Klaus Dudenhöfer und Brigitte Godon
- Musik: Vladimir Cosma
Darsteller
- Raimund Harmstorf als Michael Strogoff
- Lorenza Guerrieri als Nadia Fedor
- Rada Rassimov als Sangarre
- Valerio Popesco als Iwan Ogareff
- János Kovács als Tzingos
- Vernon Dobtcheff als Harry Blount
- Pierre Vernier als Alcide Jolivet
- József Madaras als Feofar Khan
- Tibor Tánczos als Zar Alexander II.
- Károly Mécs als Großherzog Dimitri
- Tibor Patassy als Kissof
- Teri Horváth als Marfa, Strogoffs Mutter
FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 342 Minuten
Erstausstrahlung im ZDF
- Teil 1: Am 28. Dezember 1976
- Teil 2: 1. Januar 1977
- Teil 3: 4. Januar 1977
- Teil 4: 6. Januar 1977
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