Nachdem der Australier Richard Ellis in London tot aus der Themse gefischt wurde, findet man bei seiner Leiche eine Puppe mit einer rätselhaften Aufschrift, die nicht entziffert werden kann.
Da es sich bereits um den dritten angeblich ertrunkenen Millionär aus Übersee handelt, glaubt Inspektor Perkins (Horst Tappert) nicht an einen Unfall.
Um die Schrift entziffern zu können, stellt Scotland-Yard-Chef Sir Arthur (Hubert von Meyerinck) dem Inspektor die attraktive Susan McPherson (Uschi Glas), eine Expertin für afrikanische Sprachen, an die Seite.
Diese kann auf der Puppe die Wörter „Verbrechen“, „Mord“ und „das Ungeheuer und der Gorilla“ entziffern.
Perkins vermutet, dass die einst gefürchtete „Gorillabande“ hinter den Morden an den Millionären steckt, die ihre Verbrechen stets im Kostüm eines Gorillas ausführte.
Inzwischen Sergeant Pepper (Uwe Friedrichsen), der Assistent des Inspektors, erfahren, dass der Australier Richard Ellis sein gesamtes Vermögen der karitativen Organisation „Love and Peace for People“, kurz „LPFP“, vermachte.
Daraufhin stattet Perkins deren Chef Henry Parker (Albert Lieven) einen Besuch ab und trifft in dessen Büro auf den Ganoven Sugar (Herbert Fux), der versucht Parker zu erpressen.
Sugar half Parker einst bei der Beseitigung seines Bruders Donald, an den Sugar seine damalige Freundin verlor.
Danach besucht der Inspektor einen Nachtclub, in dem neben Mr. Sugar auch Donald Parkers frühere Geliebte Cora Watson (Beate Hasenau) verkehrt.
Am nächsten Tag fahren Inspektor Perkins, Sergeant Pepper und Susan McPherson zu dem Mädchenheim St. Maria, das der Gorillabande früher als Unterschlupf diente, wo die Insassinnen jene Puppen herstellen, von denen man eine bei Ellis’ Leiche fand.
Dort kann sich die strenge Schwester Elisabeth (Hilde Sessak) noch sehr gut an Jack Corner, den früheren Chef der Gorillabande, erinnern, der dort als Heizer gearbeitet hat und nach einem schweren Unfall, durch den sein Gesicht entstellt wurde, spurlos verschwand.
Kurz nach dem Besuch entdeckt Susan, dass man ihr eine Puppe zugesteckt hat auf der der Satz „Der Gorilla kommt manchmal nachts, die Oberin weiß nichts davon“ geschrieben wurde.
Unterdessen teilt Henry Parkers Sekretär Edgar Bird (Ralf Schermuly) Cora Watson einige interessante Details aus dem Büro der LPFP mit.
Parker selbst wird unterdessen von Gordon Stuart und dessen Notar Dr. Jeckyl (Claus Holm) empfangen.
Da die ersten beiden Drehbuchfassungen zum Film „DER GORILLA VON SOHO“ nicht den Erwartungen entsprachen, kamen der Produzent HORST WENDLANDT und der Regisseur ALFRED VOHRER auf die Idee, mit „DER GORILLA VON SOHO“ eine Neuverfilmung der erfolgreichen „EDGAR WALLACE“-Verfilmung „DIE TOTEN AUGEN VON LONDON“ zu drehen, den Vohrer 1961 gedreht hatte.
Um die Fristen einzuhalten, schrieben Vohrer und Wendlandt unter dem gemeinsamen Pseudonym Freddy Gregor unter großem Zeitdruck ein Drehbuch, das auf dem Originaldrehbuch von Egon Eis basierte.
Nach seinem „EDGAR WALLACE“-Debüt in „DER HUND VON BLACKWOOD CASTLE“ (1968) sollte der Schauspieler HORST TAPPERT in „DER GORILLA VON SOHO“ als neuer Inspektor in der „EDGAR WALLACE“-Reihe etabliert werden, was aber letztendlich nicht gelang.
Als Assistent Sergeant Pepper stellte man ihm UWE FRIEDRICHSEN zur Seite, der durch die TV-Serie „JOHN KLINGS ABENTEUER“ bundesweit bekannt geworden war.
Die Dreharbeiten zu „DER GORILLA VON SOHO“ starteten am 18. Juni 1968 und wurden am 25. Juli 1968 abgeschlossen.
Die Außenaufnahmen in Berlin entstanden unter anderem an der damaligen Gottlob-Münsinger-Schule (im Film das Mädchenheim) auf der Insel Eiswerder (heute ein Bürogebäude) sowie im Fregattenschuppen auf der Pfaueninsel, die hier zum letzten Mal als Drehort für einen "EDGAR WALLACE"-Film genutzt wurde.
Für einige Szenen, die man an Originalschauplätzen filmte, reisten USCHI GLAS und UWE FRIEDRICHSEN mit einem kleinen Filmteam nach London.
Die Atelieraufnahmen drehte man in den Studios der CCC-Film in Berlin-Haselhorst, dessen Gebäude ebenfalls für Außenaufnahmen genutzt wurden.
Mit „DER GORILLA VON SOHO“ präsentiert der Regisseur ALFRED VOHRER eine ideenlose und spannungsarme Neuverfilmung des „EDGAR WALLACE“-Films „DIE TOTEN AUGEN VON AUGEN“, die durch unpassende und infantile Witzeinlagen und Nacktszenen unnötig in die Länge gezogen wird, in der darin hölzern agierenden Darsteller in keiner Weise überzeugen können.
© by Ingo Löchel
Der Gorilla von Soho
BRD 1968
Stab
- Regie: Alfred Vohrer
- Drehbuch: Freddy Gregor (Alfred Vohrer und Horst Wendlandt)
- Kamera: Karl Löb
- Schnitt: Jutta Hering
- Musik: Peter Thomas
Darsteller
- Horst Tappert als Inspector David Perkins
- Uschi Glas als Susan McPherson
- Uwe Friedrichsen als Sergeant Jim Pepper
- Hubert von Meyerinck als Sir Arthur
- Herbert Fux als Mr. Sugar
- Inge Langen als Oberin
- Albert Lieven als Henry Parker
- Beate Hasenau als Cora Watson
- Ilse Pagé als Mabel Finley
- Hilde Sessak als Schwester Elisabeth
- Ralf Schermuly als Edgar Bird
- Maria Litto als Gloria
- Claus Holm als Notar Dr. Jeckyl
- Ingrit Back als Patsy
- Franz Otto Krüger als Polizeiarzt
- Eric Vaessen als Gordon Stuart
- Catana Cayetano als Dorothy Smith
FSK: Ab 16 Jahren (Kinostart), später ab 12 Jahren
Laufzeit: 94 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 27. September 1968
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