Als Tarnung fungiert er als Geschäftsführer des Restaurants "Le Troquet". Dabei lernt er Lisette (Magali Noël) kennen, die bei ihm als Kassiererin arbeitet.
Von den Unterbossen der Organisation lässt sich Ferré danach das ganze Drogenvertriebsnetz bis hin zu den Endabnehmern zeigen.
Nach und nach kundschaftet Ferré akribisch die Drogenszene in Paris aus und leitet die Insider-Informationen danach an die Polizei weiter. Denn Henri arbeitet seit vielen Jahren als verdeckter Ermittler für die Pariser Polizei.
Doch immer wieder kommen ihm dabei die beiden Killer Roger (Lino Ventura), der "Katalane", und Bibi (Albert Rémy) in die Quere, die im Auftrag von Lisky erst den abtrünnig gewordenen Gleisarbeiter Emile Lourmel (Jean Sylvère) töten und ausrauben, und danach den Drogenkurier Marcel (Michel Jourdan) erschießen, da dieser einige Kilos Heroin gestohlen hat.
Als die beiden Killer im Auftrag von Lisky dann auch noch die Drogendealerin Léa (Lila Kedrova), die zudem selbst süchtig ist, umbringen sollen, kann Ferré die Polizei rechtzeitig benachrichtigen, um das Leben der Frau zu retten.
Nach einem Feuergefecht mit der Polizei müssen Roger und Bibi daraufhin fliehen und verstecken sich in einem Landhaus von Lisky, wohin sie Ferré mit dem Auto fährt.
Nachdem Lisette Kommissar Fernand verständigt hat, kommt es im Landhaus zum Showdown zwischen Ferré und den beiden Killern...
Nach den beiden Kinoerfolgen "WENN ES NACHT WIRD IN PARIS" (1954) von Jacques Becker und "RIFIFI" (1955) von Jules Dassin, kam mit "RAZZIA IN PARIS" ein weiterer Kriminalfilm bzw. französischer Film Noir in die Kinos, in dem die Schauspieler JEAN GABIN, LINO VENTURA (in seinem zweiten Film), Paul Frankeur sowie Michel Jourdan nach "WENN ES NACHT WIRD IN PARIS" erneut gemeinsam vor der Kamera standen.
"RAZZIA IN PARIS" unter der Regie von Henri Decoin basiert, wie bereits der Film "RIFIFI", auf einem Kriminalroman von Auguste Le Breton, der für seinen harten Realismus und seinen ruppigen Tonfall bekannt war.
Der Kriminalfilm lebt vor allem durch die hervorragende und faszinierende Darstellung und Leistung des Schauspielers Jean Gabin, den in Gestalt von Henri Ferré anscheinend nichts aus der Ruhe zu bringen scheint.
Doch auch die übrigen Rollen des Films sind ausgezeichnet besetzt. Allen voran der Schauspieler Lino Ventura als eiskalter und sadistischer Killer sowie die Schauspielerin Lila Kedrova als Dealerin Léa, die als Drogensüchtige beim Zuschauer sowohl Mitleid als auch Abscheu erweckt.
Leider haben die beiden Schauspieler Paul Frankeur und Michael Jourdan im Gegensatz zu "WENN ES NACHT WIRD IN PARIS" in dem Film "RAZZIA IN PARIS" eher wenig zu tun, da sie darin nur in Nebenrollen agieren.
Hinzu kommt, dass ihre Rollen auch recht oberflächlich und klischeehaft gestaltet und in Szene gesetzt wurden.
"RAZZIA IN PARIS" ist aber nichtsdestotrotz ein packender französischer Kriminalfilm, der düsteren und härteren Art, dem es selbst heute noch durch seine realistische Machart gelingt, den Zuschauer zu fesseln und bestens zu unterhalten.
Hinzu kommt, dass der von Regisseur Henri Decoin perfekt und in stimmungsvollen Bildern inszenierte französische Film Noir einen aufschlussreichen und interessanten Einblick in das gnadenlose Pariser Drogenmilieu gibt.
Jean Gabin und Lino Ventura standen in ihren langen Karrieren als Schauspieler insgesamt sechs Mal gemeinsam vor der Kamera.
Nach "Wenn es Nacht wird in Paris" (1954) und "Razzia in Paris" (1955) folgten die Filme "Schuld und Sühne" (1956), "Die Nacht bricht an" (1957), "Kommissar Maigret stellt eine Falle" (1958) sowie "Clan der Sizilianer" (1969).
© by Ingo Löchel
Razzia in Paris(Originaltitel: Razzia sur la Chnouf)
Frankreich 1955
Stab
- Regie: Henri Decoin
- Drehbuch: Henri Decoin, Maurice Griffe, Auguste Le Breton
- Kamera: Pierre Montazel
- Schnitt: Denise Reiss
- Musik: Marc Lanjean
Darsteller
- Jean Gabin als Henri Ferré
- Magali Noël als Lisette
- Marcel Dalio als Liski
- Michel Jourdan als Marcel
- Paul Frankeur als Kommissar Fernand
- Lino Ventura als Roger, der Katalane
- Albert Rémy als Bibi
- Lila Kedrova als Léa
- Jacqueline Porel als Solange Birot
- Roland Armontel als Birot
Laufzeit: 101 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 18. Oktober 1955
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