Freitag, 9. Juli 2021

Kriminalfilm: Der Buile (1968)

Der erfahrene Pariser Kriminalkommissar Louis Joss (Jean Gabin), der kurz vor der Pensionierung steht, hat den Auftrag, einen millionenschweren Juwelentransport zu sichern. 

Doch trotz umfangreicher Sicherheitsmaßnahmen wird der Transport, der von seinem Kollegen Albert Gouvion (Robert Dalban) begleitet wird, von Gangstern unter Führung des skrupellosen Verbrechers Quinquin (André Pousse) überfallen, die dabei ohne mit der Wimper zu zucken zwei Polizisten töten. 

Nachdem sein Kollege Gouvion erschossen in seiner Wohnung aufgefunden wird, findet Kommissar Joss bei seinen Ermittlungen heraus, dass Gouvion in dem Überfall auf dem Juwelentransport involviert war.

Nach und nach geschehen weitere Morde, deren Opfer ebenfalls alle an dem Überfall beteiligt waren. 

Zusammen mit Nathalie Villars (Dany Carrel), deren Freund Gouvion und deren Bruder beide von Quinquin umgebracht wurden, stellt Kommissar Joss dem Gangster eine Falle...

Nach "Action Man" (1968) drehte der Schauspieler JEAN GABIN den Kriminalfilm  "LE PACHA", der die einzige Zusammenarbeit Gabins mit dem Regisseur Georges Lautner markiert. 

In einer Szene des Films hat der Sänger Serge Gainsbourg (der Komponist der Filmmusik) einen Kurzauftritt, in dem er in einem Aufnahmestudio die Titelmusik "Requiem pour un con" von "Le Pacha" singt.  

Nach der Fertigstellung des Films bekam der Regisseur Lautner am 5. März 1968 allerdings Probleme mit dem französischen Zensurkomitee, die über die Brutalität im Film empört waren, und den Film erst ab 18 Jahren freigeben wollten.

So musste Georges Lautner unter anderem zwei Szenen mit Jean Gabin aus dem Film "LE PACHA" entfernen musste, so dass nach der Minderung der Brutalität im Film. der Kriminalfilm mit Jean Gabin schließlich ab 14 Jahren freigegeben. 

Nachdem "Le Pacha" am 14. März 1968 Frankreich gestartet war, lockte der Krimi-Streifen über zwei Millionen Franzosen in die Kinos. In Westdeutschland kam der Film unter dem Titel "DER BULLE" am 23. Juli 1968 in die Lichtspielhäuser. 

"DE BULLE" kann selbst nach über fünfzig Jahren immer noch als Kriminial- bzw. Gangsterfilm überzeugen, in dem der französische Schauspieler Jean Gabin als knallharter Kommissar, den nichts aus der Ruhe zu bringen scheint, den Gangster Quinquin und seine Helfershelfer schließlich zur Strecke bringen kann, wobei aber einige Verluste zu verzeichnen sind. 

Gradlinig und ohne Längen wird die kompromisslose Handlung des Films von Regisseur Georges Lautner in Szene gesetzt, die nach einer kurzen Szene auf einem Friedhof, mit dem Überfall auf den Juwelentransport beginnt. 

Auf den ersten Blick scheint Überfall nicht mit der nachfolgenden Mordserie zu tun zu haben. 

Doch nach und nach findet Kommissar Joss heraus, dass alle Opfer, inklusive seines Kollegen Gouvion, an dem Überfall beteiligt waren, und der Gangster Quinquin damit alle Mitwisser ausschalten will, um die Beute, die er durch einen Hehler in bares umgewandelt hat, in die eigene Tasche stecken zu können. 

Zudem sticht bei "DER BULLE" nicht nur die atmosphärisch dichte Handlung des Kriminalfilms ins Auge, sondern insbesondere auch die kompromissloser Härte in der Kommissar Joss seine Gegner zur Strecke bringt und der Gangster Quinquin ohne mit der Wimper zu zucken seine Mitwisser nach und nach ermordet. 

Hinzu kommt auch die gelungene Filmmusik von Serge Gainsbourg, die wie der Film überraschend modern wirkt, die das Ganze positiv abrundet. 

"Ein fesselnder Gangsterfilm, von Genrespezialist Georges Lautner mit gelungenen Actionszenen inszeniert. Frankreichs Film-Ikone Jean Gabin glänzt hier einmal mehr in der für ihn typischen Rolle als knallharter, titelgebender Bulle." (1)

© by Ingo Löchel

(1) Prisma.de


Der Bulle

(Le Pacha)

Frankreich, Italien 1968

Stab

  • Regie: Georges Lautner
  • Drehbuch: Michel Audiard, Georges Lautner und Albert Simonin
  • Kamera: Maurice Fellous
  • Schnitt: Michelle David
  • Musik: Serge Gainsbourg

Darsteller

  • Jean Gabin als Kommissar Louis Joss
  • Robert Dalban als Albert Gouvion
  • Dany Carrel als Nathalie Villars
  • Henri Déus als Léon Villars
  • André Pousse als Quinquin
  • Gérard Buhr als Arsène
  • André Weber als Émile Vergnes
  • Maurice Garrel als Brunet
  • Pierre Leproux als Druber
  • Frédéric de Pasquale als Alfred

FSK: Ab 16 Jahren

Laufzeit: 82 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 23. Juli 1968


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