Chris Cringle (Mel Gibson) ist ein unorthodoxer und ruppiger Weihnachtsmann, der mit allen Mitteln gegen den Niedergang seines Geschäftsmodells kämpft.
Er lebt mit seiner Frau Ruth (Marianne Jean-Baptiste) und seine Elfen unerkannt in dem kanadischen Örtchen North Peak.
Als Chris in wirtschaftliche Not gerät, weil ihm die US-Regierung aufgrund der vielen bösen Kinder und des dadurch abfallenden Umsatzes an Weihnachtsgeschenken, nicht die nötigen Geldmittel zur Verfügung stellt, muss er notgedrungen einen zweimonatigen Auftrag für das US-Militär annehmen, um sich, seine Frau und seine strebsamen Elfen über die Runden zu bringen.
Doch bald taucht ein weiteres Problem für Chris auf. Denn nachdem der böse und verzogene 12-jährige Junge Billy Wienan (Chance Hurstfield) in seinem Geschenk vom Weihnachtmann nur ein Stück Kohle vorfindet, wird er mächtig sauer.
Aus diesem Grund heuert er den Auftragskiller Jonathan Miller (Walton Goggins) an, der den Weihnachtsmann töten soll.
Und der Auftragskiller nimmt diesen Tötungsauftrag gerne an, denn der böse Miller hat auch noch ein Hühnchen mit dem Fatman zu rupfen...
Obwohl der australische Schauspieler MEL GIBSON seit 18 Jahren kein Star von Hollywood-Großproduktionen mehr ist - eine Ausnahme war die Rolle des Bösewichtes in "THE EXPENDABLES 3" (2014) - drehte Gibson unter anderem mit "GET THE GRINGO" (2012) und "BLOODFARHTER" (2016) zwei respektable Action-Filme und führte zudem 2016 in dem Film "HACKSAW RIDGE - DIE ENTSCHEIDUNG" zum fünften Mal Regie.
Natürlich gibt es selbst bei Mel Gibson negative Beispiele, wie der Film-Langweiler "FORCE OF NATURE aus dem Jahr 2020 beweist, den sich der Schauspieler lieber hätte ersparen sollen.
Aber betrachtet man die Filmographie von Mel Gibson etwas genauer, so war "FORCE OF NATURE" nur ein kleiner Film-Ausrutscher in der über 40jährigen Filmkarriere des Schauspielers.
Denn mir fällt spontan außer "FORCE OF NATURE" kein Film von Gibson ein, den man sich nicht anschauen könnte.
Nachdem der Starttermin jedoch auf den 10. Dezember 2020 verschoben wurde, cancelte der Filmverleih Splendid Film bedingt durch Corona den Kinostart von "FATMAN".
Stattdessen erschien die Actionkomödie mit Mel Gibson in der Hauptrolle am 4. Dezember digital als Streamingversion bei Splendid und bei diversen Anbietern wie Amazon & Co.
Und ich muss sagen, die Action-Komödie "FATMAN" mit einem etwas anderen Weihnachtsmann, der glücklicherweise einmal nicht in seinem üblichen roten (Coca Cola-)Kostüm zu sehen ist, ist absolut sehenswert.
Und dafür gibt es zwei entscheidende und überzeugende Gründe: die beiden Schauspieler MEL GIBSON und WALTON GOGGINS ("Justified", "American Ultra"), die in ihren Rollen absolut überzeugen können.
"Wir sind nur ein Business. Nächstenliebe ist nichts, was man steuerlich absetzen kann."
Chris Cringle ist zudem angeekelt und ernüchternd über die verkommende Welt, in der die bösen Kinder, wie die verzogene und hinterhältige Göre Billy, überwiegen, die ungestraft ihren bösen Taten nachgehen können.
"Das einzig was ich in mir habe, ist Ekel vor einer Welt, die derart verkommen ist."
Dabei kommt Mel Gibson für seine Rolle des Fatman seine vielseitigen Action-Rollen zugute, die er in vielen seiner Filme gespielt hat, so dass sich der Schauspieler wunderbar in die Rolle des zweifelnden, aber anpackenden Weihnachtsmannes hineinversetzen kann.
Denn zur Not muss der Fatman auch mal zu unorthodoxen Methoden greifen. Und wenn Chris Frust oder schlechte Laune hat, macht er Schießübungen auf Dosen oder bearbeitet den Boxsack in seiner Scheune.
Aus diesem Grund hasst er den Fatman aus tiefster Seele und kauft jedem Kind oder guten Menschen seine Weihnachtsgeschenke "Made in Santa’s Workshop“ ab, die er in einem speziellen Raum sammelt und aufbewahrt.
Doch auch seinen Auftraggeber, die reiche und missratene Göre Billy, kann Miller nicht ausstehen, den er als "kleiner Scheißer" (Littel Shit) bezeichnet. Was er aber verschmerzen kann. Denn Miller wird für seine Aufträge sehr gut bezahlt.
Nachdem Jonathan Miller zahlreiche Menschen getötet hat, um den Aufenthaltsort von Chris Cringle herauszufinden, kommt es schließlich zum Ende der schwarzhumorigen Action-Komödie "Fatman" zum Shodown zwischen den beiden unterschiedlichen Figuren, indem beide erheblich was einstecken müssen.
Aber wenn der Zuschauer am Ende des Films glaubt, Miller hätte Chris Cringle das Augenlicht ausgeblasen (und das im wahrsten Sinne des Wortes) wird er eines besseren belehrt.
Denn Miller hat die Rechnung ohne Ruth Cringle, die Frau des Fatman gemacht. Zudem muss ja auch noch der verwöhnte Billy seine gerechte Abreibung bekommen...
© by Ingo Löchel
Fatman
(Originaltitel: Fatman)
USA 2020
Stab
- Regie: Eshom Nelms und Ian Nelms
- Drehbuch: Eshom Nelms und Ian Nelms
- Kamera: Johnny Derango
- Schnitt: Traton Lee
- Musik: Mondo Boys
Darsteller
- Mel Gibson als Chris Cringle
- Marianne Jean-Baptiste als Ruth Cringle
- Walton Goggins als Jonathan Miller
- Chance Hurstfield als Billy Wenan
- Robert Bockstael als Captain Jacobs
- Eric Woolfe als Elf 7
- Susanne Sutchy als Sandy
- Deborah Grover als Anne Marie
- Michael Dyson als Herman
- Ellison Butler als Christine Crawford
FSK: Ab 16 Jahen
Laufzeit: 100 Minuten
Deutsche Kino bzw. Streamingstart: Am 4. Dezember 2020
DVD-und Blu-ray-Start: 26. Februar 2021
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