Mittwoch, 7. Juli 2021

Der Film der Woche: The Tomorrow War (2020)

Dezember 2022 scheitert der Biologielehrer und Irakkriegsveteran Dan Forester (Chris Pine) daran, einen Job in einem Forschungszentrum zu bekommen. 

Während er sich auf einer Weihnachtsfeier die Fußballweltmeisterschaft anschaut, treffen Soldaten aus dem Jahr 2051 ein und warnen, dass die Menschheit durch die die Whitespikes, außerirdische Invasoren kurz vor der Auslöschung steht. 

Als Reaktion darauf werden Mitglieder des Weltmilitärs in die Zukunft geschickt, aber weniger als 20 % überleben den Kampf gegen die außerirdischen Wesen, woraufhin eine weltweite Wehrpflicht eingeführt wird.

Nach einem Jahr der Einberufung und einer wachsenden Anti-Kriegs-Bewegung gibt es wenig Hoffnung für das Überleben der Menschheit. 

Auch Dan erhält die Nachricht, dass er eingezogen wurde und meldet sich mit anderen Wehrpflichtigen zur Grundausbildung. Gemeinsam mit seinem Kameraden Charlie (Sam Richardson) stellt Dan fest, dass die Wehrpflichtigen bereits vor Kriegsbeginn gestorben sind, um ein Paradoxon zu verhindern. 

Die Wehrpflichtigen werden in der Zeit nach Miami Beach geschickt, aber nur wenige überleben, da sie an der falschen Stelle über der Stadt abgeworfen wurden. Die Wehrpflichtigen erhalten von Colonel Forester (Yvonne Strahovski) den Befehl, das Laborpersonal in der Nähe zu retten, bevor das Gebiet mit einem Bombenteppich eingedeckt wird.  

Die Wehrpflichtigen finden das Laborpersonal tot vor, bergen aber ihre Forschungsergebnisse. Dan informiert das Kommando per Funk über die Situation und erhält den Befehl, aus dem Gebiet zu fliehen. Viele der Wehrpflichtigen werden während des Rückzugsgefechtes getötet, nur eine Handvoll kann sich nach schweren Verlusten in Sicherheit bringen. 

Die Überlebenden wachen in einem Militärcamp in der Dominikanischen Republik auf. Dan wird gebeten, sich bei Colonel Forester zu melden, die in Wirklichkeit seine erwachsene Tochter Muri ist. 

Muri bittet ihren Vater, sie auf einer Mission zu begleiten, bei der es darum geht, einen weiblichen Whitespike zu fangen, der seltener ist als die normalerweise anzutreffenden Männchen. 

Nachdem es Dan und seiner Tochter gelungen ist, das Weibchen zu fangen, arbeiten sie fieberhaft an einem Gift, dass die Aliens töten kann. Doch als die Whitespikes die Basis angreifen, scheint alles umsonst gewesen zu sein...

Der SF-Film "THE TOMORROW WAR" (Arbeitstitel: "GHOST DRAFT", der vom 1. September 2019 bis zum 12. Januar 2020 in in Lincolnton, Georgia, Atlanta und Island gedreht wurde, sollte eigentlich am 25. Dezember 2020 in den USA starten.
Doch aufgrund COVID-19-Pandemie wurde der Kinostart von Paramount Pictures auf den 23. Juli 2021 verschoben.

Doch zum Kinostart von "THE TOMORROW WAR" kam es nicht mehr. Denn im Januar 2021 begannen die Gespräche von Paramount mit  den Amazon Studios, die den SF-Film für 200 Millionen US-Dollar (die Höhe der Produktionskosten des Films) erwerben wollten.

Im April 2021 wurde schließlich bekanntgegeben, dass Amazon den Film "THE TOMORROW WAR" erworben habe, so dass er am dem 2. Juli 2021 auf Amazon Prime veröffentlicht werden konnte. 
 
Der von Regisseur Chris McKay hochwertig inszenierte SF-Film "THE TOMORROW WAR" hat mit einigen Ungereimtheiten und Logikfehlern zu kämpfen, was wohl unter anderen auch daran liegt, dass Zeitreise-Geschichten insgesamt immer problematisch sind. 

Denn man stellt sich unter anderem während der Handlung des Films schon die Frage, warum die Kämpfer gegen die Aliens nicht besser ausgerüstet werden. 

Da die Whitespikes gepanzert sind und nur am Bauch und am Hals zu verletzen und zu töten sind, wäre die logische Schlussfolgerung gewesen, panzerbrechende Munition und ähnliche Munition etc. gegen die Aliens einzusetzen, da diese trotz ihrer Größe überraschenderweise sehr flink und schwer zu treffen sind. 

Auch sonst hätte man die Bewaffnung der Kämpfer durch Nahkampfwaffen wie Äxte, Schwerter etc. ergänzen sollen. Es fehlen auch stabile Kampfwesten etc. um die Stachel-Geschosse der Aliens abwehren zu können, die sie mit ihrer rechten und linken Tentakel abfeuern können.

Zudem stellt man sich  auch die Frage, warum die Wehrpflichtigen aus der Vergangenheit für ihren Kampf gegen die Aliens nicht besser ausgerüstet und ausgebildet werden. Denn es hat schließlich seine Gründe, warum nur etwa 20% der Wehrpflichtigen in ihre Zeit zurückkehren. 

Hinzu kommt auch noch, dass die Whitespikes, die in Gruppen oder riesigen Massen angreifen, Allerskönner zu sein scheinen. Sie kämpfen nicht nur ohne Probleme an Land, sondern können überraschenderweise auch schwimmen, was man eindrucksvoll in der monumentalen Schlacht um die Basis sehen kann, aber können auch in Gleitflug übergehen, wenn sie Hubschrauber angreifen.

Warum die Menschen in der Zukunft trotz dieser Fähigkeiten der Aliens  keine geeignete Taktik gefunden haben, um diese effektiv Wesen ausschaltten, bleibt die große Frage des Films und wohl das ewige Geheimnis des Drehbuchautors Zach Dean. Denn die Menschen in der Zukunft kämpfen gegen die außerirdischen Wesen so, als hätten sie es bei den Whitespikes mit menschlichen Gegnern zu tun, was natürlich nicht funktionieren kann. 

Sieht man von diesen und ähnlichen Ungereimtheiten und Logikfehlern sowie den etwas überraschenden Informationen über die Fähigkeiten der Whitespikes einmal ab, sind es vor allem die Schauspieler des Films wie CHRIS PRATT, BETTY GILPIN, YVONNE STRAHOVSKI, J. K. SIMMONS und SAM RICHARDSON, die mit ihren darstellerischen Leistungen den Film sehr sehenswert machen, wodurch sich der SF-Film "THE TOMORROW WAR" von den üblichen Filmen seines Genres weit abhebt. 

Hinzu kommt (trotz Logiklöcher und Ungereimtheiten) eine abwechslungsreich in Szene gesetzte Handlung nebst einigen überraschenden Wendungen, so dass es Dan Forester zusammen mit seinem Vater James, Charlie und einigen anderen Kampfgefährten nach seiner Rückkehr aus der Zukunft schließlich gelingt, das Raumschiff der Whitespikes in einem Eisgletscher in Russland aufzuspüren, indem die Aliens anscheinend schon eine sehr lange Zeit eingeschlossen sind.  

Aber erst durch die globale Klimaerwärmung löste die Freisetzung der Whitespiekes in der Zukunft aus.

Doch als als Dan und seine Mitstreiter das außerirdische Schiff schließlich erreichen, müssen sie feststellen, dass das Raumschiff kein Schiff der Whitespikes ist, sondern dass die außerirdischen Wesen eine Fracht der gestorbenen Alien-Crew waren, die mit ihrem Raumschiff anscheinend abgestürzt sind. 

© by Ingo Löchel
The Tomorrow War

(Originaltitel: The Tomorrow War)

USA 2020

Stab

  • Regie: Chris McKay
  • Drehbuch: Zach Dean
  • Kamera: Larry Fong
  • Schnitt: Roger Barton
  • Musik: Lorne Balfe

Darsteller

  • Chris Pratt als Dan Forester
  • Betty Gilpin als Emmy Forest
  • Yvonne Strahovski als Colonel Forester
  • Ryan Kiera Armstrong als Muri Forester
  • J. K. Simmons als James Forester
  • Sam Richardson als Charlie
  • Seychelle Gabriel als Sergeant Diaz
  • Jasmine Mathews als Lieutenant Hart
  • Edwin Hodge als Dorian
  • Mary Lynn Rajskub als Norah
  • Keith Powers als Major Greenwood
  • Mike Mitchell als Cowan
  • Alan Trong als Lieutenant Tran
  • Chibuikem Uche als Lieutenant Ikemba

FSK: Ab 16 Jahren

Laufzeit: 138 Minuten

Deutsche Film-Premiere: Am 2. Juli 2021 auf Amazon Prime



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