Sanders (Richard Todd), der nach der Unabhängigkeit aus den Diensten der neuen Regierung der afrikanischen Republik Gondra entlassen wurde, verhandelt mit dem Anwalt Spyker wegen der Übernahme eines neuen Postens in Afrika.
Spyker
vertritt eine große Versicherungsgesellschaft und beauftragt Sanders
schließlich, bei der Süd-Atlantik-Bagger-Company, die einem gewissen A. J.
Magnus (Dale Robertson) gehört, und an der Küste Südwest-Afrikas nach Diamanten
baggert, die Interessen der Versicherung wahrzunehmen.
Dies scheint umso notwendiger, da bereits das erste Baggerschiff von Magnus gesunken ist und die Versicherung für den beträchtlichen Schaden aufzukommen hatte.
Merkwürdigerweise
war die Versicherungssumme an Magnus allein auszuzahlen gewesen, während sein
Geschäftspartner van Houten leer ausgegangen war, bankrott gemacht und
Selbstmord begangen hatte.
Das zweite Baggerschiff, die "Tigress", die Magnus in London gekauft hat, ein alter, verrosteter Kahn, mit einer bunt zusammengewürfelten Mannschaft, steht unter dem Kommando des Kapitäns Johnny von Karsten (Heinz Drache), eines ehemaligen deutsch U-Boot-Kommandanten.
Schon die ersten Stunden lassen Sanders auf verschiedene Merkwürdigkeiten stoßen. Elisabeth von Karsten (Elga Andersen), die Frau des Kapitäns, scheint für den ziemlich skrupellosen Magnus eine ungewöhnliche Sympathie zu hegen.
Jedenfalls lehnt sie es ab, auf dem Schiff ihres Mannes mit nach Südwest-Afrika zu fahren. Sie nimmt stattdessen die Einladung von Magnus an, mit ihm, ihrer Schwägerin, der Fotografin Helga von Karsten (Marianne Koch), und dem recht undurchsichtigen Mr. Carlo, dem Vertrauen von Magnus, im eigenen Flugzeug zu fliegen.
Sanders, der mit der Linienmaschine geflogen ist, wird auf dem Flugplatz abgeholt, und mit einer Privatmaschine zum Wohnsitz von Magnus geflogen.
Hierbei
überfliegen sie die Diamantenküste, auf der nicht nur die Gebeine von Tieren
und Menschen bleichen, sondern tief im Sand vergraben, auch die Wracks von
torpedierten Schiffen rosten, die das ständig zurückweichende Meer im Lauf der
Jahre weit in die Wüste zurückgelassen hat.
Kurz
nach seinem Eintreffen wird ein Attentat auf Sanders verübt, das nur durch einen
Zufall verhindert wird.
Kurze
Zeit später wird Piet (Dietmar Schönherr), Van Houtens Sohn, der über den
Untergang des ersten Baggerschiffes , das den Bankrott und den Tod seines
Vaters herbeiführte, Bescheid wusste, erschlagen aufgefunden, angeblich von
Carlo in Notwehr getötet.
Von Karsten fährt
mit der "Tigress" hinaus aufs Meer, um Lotungen vorzunehmen. Er lässt
sich aber von einem seiner Matrosen, dem Maat Singer, überreden, nach einem
untergegangen Schiff zu tauchen, das, wie Singer behauptet, Goldbarren im Wert
von vielen Millionen an Bord haben und im Zweiten Weltkrieg in diesen Gewässern
torpediert worden sein soll.
Von Karsten will reich werden, weil er hofft, durch Reichtum seine zerrüttete Ehe mit Elisabeth wieder kitten zu können.Bei einem Tauchgang verfängt er sich aber und wird in letzter Sekunde von Sanders gerettet. Beide stellen fest, dass das entdeckte Wrack nicht das gesuchte Goldschiff ist, sondern das gesunkene Baggerschiff von Magnus.
Daraufhin versucht Sanders die Ursache des Untergangs festzustellen, was Carlo, Magnus' Vertrauter, mit allen Mitteln zu verhindern sucht.
Inzwischen
stellen von Karsten und Sanders fest, dass Singers Goldschiff, die
"Caledon Star" nur eines der Wracks sein kann, die in der Wüste
liegen.
Inzwischen
hat von Karstens Schwester, die Fotografin Helga, durch Unterwasseraufnahmen
festgestellt, dass am Wrack des ersten Baggerschiffes die Flutventile geöffnet
sind, dass also Magnus mit Carlos Hilfe einen riesigen Versicherungsschwindel
begangen hat, den dieser unter allen Umständen weiterhin zu vertuschen
versucht...
Nachdem zufriedenstellende Erfolg von "Todestrommeln am großen Fluss", drehte der Produzent Harry Alan Towers mit "SANDERS UND DAS SCHIFF DES TODES" die Fortsetzung zum ersten Sanders-Streifen.
Während der Dreharbeiten zu den beiden Filmen "Die
Verdammten der blauen Berge" (1964) und "Blonde Fracht für
Sansibar" (1964) hörte Towers zum ersten Mal von der legendenumwobenen
Skelettküste Südafrikas.
Bei einem Besuch in Windhuk begegnete ihm zudem der Texaner Sam Collins, der damals an der südwestafrikanischen Küste begonnen hatte, mit Spezial-Bagger-Booten im Meer nach Diamanten zu suchen. Und das mit Erfolg, so dass schließlich eine der größten Diamantengesellschaften der Welt rund 11 Millionen DM in sein Unternehmen, die Marine Diamond Corporation, steckte.
Mit der Geschichte über den modernen Abenteurer Sam
Collins im Hinterkopf, schrieb Towers (unter dem Pseudonym Peter Welbeck)
zusammen mit dem Autor Anthony Scott Veitch das Drehbuch zu "Sanders und
das Schiff des Todes" (Originaltitel: "Coast of Skeletons").
Vergleicht man "Sanders und das Schiff des Todes" mit "Todestrommeln am großen Fluss" so hat "Sanders und das Schiff des Todes" ganz klar die Nase vorn, da der Film viel spannender sowie abwechslungsreicher in Szene gesetzt wurde.
Was vermutlich auch daran lag, dass der
Krimi-Abenteuerstreifen von Regisseur Robert Lynn inszeniert wurde, der zuvor
bereits den abenteuerlichen Kriminalfilm "Die Verdammten der blauen
Berge" mit Lex Barker und Ann Smyrner in den Hauptrollen gedreht hatte.
Ansonsten kann "Sanders und das Schiff des Todes" durchaus mit den deutschen Edgar Wallace-Filmen mithalten, vielleicht gerade weil er eine abwechslungsreiche Mischung aus Krimi und Abenteuerfilm bietet.
Der Schauspieler RICHARD TODD ist meiner Meinung nach die richtige Besetzung für die Rolle des Sanders und füllt sie auch hervorragend aus. Eine hölzerne Darstellung, wie ihn viele Kritiker vorwerfen, kann ich ihm nicht im Geringsten bescheinigen.
Auch HEINZ DRACHE macht eine überraschend gute Figur als gehörnter Ehemann und ehemaliger deutscher U-Boot-Kapitän, der nun sein Brot als Schiffskapitän verdienen muss.
Aber auch DALE ROBERTSON (als Bösewicht des Films) sowie MARIANNEKOCH (in der Rolle von Karstens Schwester) sollten ebenfalls nicht unerwähnt bleiben, die ebenfalls in ihren Rollen überzeugen können.
Somit ist "SANDERS UND DAS SCHIFF DES TODES" alles in allem ein spannender Abenteuerfilm mit solide inszenierten Action- und Krimieinlagen, der im Stile von Lex Barkers "Die verdammten der blauen Berge" gedreht wurde.
Im Jahr 2010 veröffentlichte das Label Koch Media den Film "Sanders und das Schiff des Todes" zum ersten Mal in einer ungekürzten Fassung auf DVD und Blu-ray.
Als Zuschauer hat man zudem die Möglichkeit, sich entweder die Originalfassung in Englisch anzuschauen, die aber leider keine deutschen Untertitel enthält, oder die deutsche Fassung.
Die damals der Schere zum Opfer gefallenen Szenen wurden
zwar nicht neu synchronisiert, sind aber nun wenigstens auch in der deutschen
Fassung enthalten und mit deutschen Untertiteln versehen.
2019 erschien eine Neuveröffentlichung von "Sanders
und das Schiff des Todes" beim Label Filmjuwelen.
© by Ingo Löchel
Sanders und das Schiff des Todes
(Originaltitel: Coast of Skeletons)
England/BRD 1965
Stab
- Regie: Robert Lynn
- Drehbuch: Anthony Scott Veitch und Peter Welbeck
- Kamera: Stephen Dade
- Schnitt: John Trumper
- Musik: Christopher Whelen
Darsteller
- Richard Todd als Harry Sanders
- Heinz Drache als Johnny von Karsten
- Dale Robertson als A. J. Magnus
- Marianne Koch als Helga von Karsten
- Elga Andersen als Elisabeth von Karsten
- Dietmar Schönherr als Piet van Houten
- Derek Nimmo als Tom Hamilton
FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit:
- 84 Minuten (Deutsche Kinofassung)
- 88 Minuten (Originalfassung)
Deutscher Kinostart: Am 30. April 1965
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