Donnerstag, 20. Januar 2022

Kriminalfilm: Wartezimmer zum Jenseits (1964)

Von seiner Tante Lady Helen Bradley (Adelheid Seeck) erfährt der Student Don Micklem (Götz George), dass sein Onkel Sir Cyrus Bradley (Hans Paetsch) von Unbekannten erpresst wird. Zudem drohen die Erpresser Sir Bradley zu töten, wenn er nicht zahlen sollte. 

Zusammen mit seinem Freund Harry Mason (Hans Clarin) versucht Don seinen Onkel zu beschützten. Doch trotz der Vorsichtsmaßnahmen können sie nicht verhindern, dass Sir Bradley von dem Killer Shapiro (Klaus Kinki) ermordet wird.

Durch Mason, der Shapiro bis in ein Hotel verfolgt, kommt Mason Laura Lorelli (Hildegrad Knef) und Crantor (Carl Lange) auf die Spur, die im Auftrag des Gangsterbosses Alsconi (Richard Münch) den Killer Shapiro beauftragt haben, Sir Bradley zu töten.

Als Alsconi auch noch Don Micklem umbringen will, wechselt Laura die Seiten, um dem jungen Mann vor dem Gangsterboss zu retten...

Der große Erfolg der Edgar-Wallace-Filme verleitete aber auch den Produktionsleiter der Constantin Gerhard F. Hummel dazu, nach noch weiteren verfilmbaren Kriminalstoffen zu suchen, die ähnlichen Erfolg und Gewinn wie die Edgar-Wallace-Verfilmungen versprachen.

Nachdem Hummel bei den Romanen von Victor Gunn fündig geworden war, fand auch der Produzent Horst Wendland mit den Romanen des Kriminalschriftstellers James Hadley Chase weiteren Krimi-Nachschub, der verfilmt werden konnte.

Die Wahl für eine Verfilmung fiel schließlich auf den Chase-Roman "Mission to Siena" (Deutscher Titel: Zahl oder stirb), den der Kriminalschriftsteller unter seinem Pseudonym Raymond Marshall veröffentlicht hatte.

Der Kriminalfilm "WARTEZEIMMER INS JENSEITS" (Arbeitstitel: "Zahl oder stirb") wurde mit einem Budget von 1,5 Millionen DM vom 27. Januar bis zum 8. März 1964 im Studio Hamburg der Real-Film  und die die Außenaufnahmen in London, Triest und in der Umgebung des Schlosses Miramare gedreht.

Nachdem der Kriminalfilm "Wartezimmer zum Jenseits" am 23. April 1964 in den westdeutschen Kinos gestartet wurde, konnte der Film, floppte der Film an den Kinokassen, so dass die bereits angekündigte zweite Chase-Verfilmung "Dumme sterben nicht aus" nicht mehr gedreht wurde.

Der Kriminalfilm "Wartezimmer zum Jenseits" hat zwar durchaus seine unterhaltsamen Momente und ist mit Hildegard Knef, Götz George und Richard Münch sowie den Krimierfahrenen Schauspielern Hans Clarin, Heinz Reincke, Klaus Kinski, Carl Lange, Pinkas Braun und Jan Hendriks ausgezeichnet besetzt, doch die altbekannte Erpresser- und Mörderhandlung des Wallace-Nachahmers, die man bereits aus diversen Wallace-Filmen kennt, schwächelt auf weite Strecken vor sich hin, und weist zudem einige unnötige Längen auf.

Auch der Wallace-Regisseur Alfred Vohrer bewies mit seiner Regie in "Wartezimmer zum Jenseits" auch kein glückliches Händchen, da die Inszenierung einfach zu unspektakulär und klischeehaft inszeniert wurde.

Hinzu kommt, dass auch einige Schauspieler im Film etwas lustlos in ihren Rollen agieren. Allen voran Hildegard Knef, die in ihrer Rolle als Laura Lorelli etwas unterfordert wirkt, sowie Pinkas Braun und Jan Hendriks, die ihr Potential nicht wirklich ausschöpfen können.

Für Abwechslung sorgt dagegen der Schauspieler Heinz Reincke, der überraschend überzeugend in der Rolle des Inspektors sowie Götz George, der in seiner Rolle als Donald Micklem gewohnt sportlich agiert.

Dagegen wirkt Hans Clarin nach seinen Rollen in den Wallace-Filmen "Das indische Tuch" (1963) und "Zimmer 13" (1964) als Sidekick von Götz George etwas überfordert, da er anscheinend die Aufgabe hatte, im Film für auflockernde Momente zu sorgen, was aber nicht wirklich gelingt. Denn dafür ist die Kriminalgeschichte um Erpressung und Mord doch etwas zu düster und eindimensional angelegt.

© by Ingo Löchel

Das Wartezimmer zum Jenseits
Deutschland 1964

Stab

  • Regie: Alfred Vohrer
  • Drehbuch: Eberhard Keindorff und Johanna Sibelius
  • Kamera: Bruno Mondi
  • Schnitt: Hermann Haller
  • Musik: Martin Böttcher

Darsteller

  • Hildegard Knef als Laura Lorelli
  • Götz George als Donald Micklem
  • Hans Clarin als Harry Mason
  • Richard Münch als Marchese Mario di Alsconi
  • Heinz Reincke als  Inspektor Dickes
  • Klaus Kinski als Shapiro
  • Carl Lange als Crantor
  • Pinkas Braun als Felix
  • Adelheid Seeck als Lady Helen Bradley
  • Hans Paetsch als Sir Cyrus Bradley
  • Jan Hendriks als Carlos
  • Joachim Rake als Butler Dixon

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 90 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 23. April 1964
 

 

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