Die Killer Jimmy Bonomo (Sylvester Stallone) und sein Partner Louis Blanchard (Jon Seda) sind erfolgreich im Geschäft, bis bei einem Auftrag in New Orleans plötzlich dreierlei schiefgeht.
Erstens erkennt man Jimmys weiches Herz – er bringt es nicht über sich, das Mädchen, das zufällig beim Opfer ist, zu erschießen. Zweitens stellt sich heraus, dass das Zielobjekt ein ehemaliger Cop aus Washington D.C. war, und drittens entpuppt sich der ganze Auftrag als eine Falle.
Aus Washington reist der junge Detective Taylor Kwon (Sung Kang) an, um den Mord an seinem Partner aufzuklären, schlimmer aber sind die mysteriösen Auftraggeber von Jimmy und Louis, die plötzlich den unerbittlichen Gangster Keegan (Jason Momoa) auf die beiden ansetzen.
Louis wird in einer Bar erstochen. Jimmy kommt davon, der seinen Partner rächen will. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich mit Kwon zu verbünden, um mit ihm gemeinsam nach den Hintermännern des Mordauftrages zu suchen.
Allerdings ist auch Kwon in der „Crescent City“ nicht besonders gern gesehen. Die lokale Polizei nimmt ihm als erstes seine Dienstwaffe ab und macht ihm anschließend klar, dass er in ihrer Stadt nichts zu melden habe. Wenn er ermitteln wolle, dann ohne ihre Unterstützung.
Kurz danach läuft Kwon in einen Hinterhalt, aus dem ihn ausgerechnet Jimmy Bonomo rettet. Nachdem Kwon angeschossen wurde, bringt Jimmy ihn zu seiner Tochter Lisa (Sarah Shahi), die nicht nur Kwons Wunde versorgt, sondern ihn mit ihrer entspannten Art auch sofort fasziniert.
Bald darauf stolpern Cop und Killer in ihrer Rachefeldzug in eine Immobilienintrige, die sich über das Polizeirevier von New Orleans bis in den Stadtrat hineinzieht ...
Als Vorlage für den Actionfilm „SHOOTOUT – KEINE GNADE“ wurde der französische Comic „Du plomb dans la tête“ von Autor Alexis Nolent alias MATZ, benutzt, der deutlich vom amerikanischen Kino beeinflusst ist.
„Ich bin ein großer Liebhaber des Buddy-Movies, obwohl das ja eine rein amerikanische Spezialität ist. Für meine Graphic Novel hatte ich mit ein paar ähnlichen Ideen herumgespielt und dachte mir schließlich, dass es die Sache dramatischer machen würde, wenn ich einen Killer mit einem Cop zusammenspanne. Ihre Freundschaft müsste dann über dem Gesetz stehen, über ihren Prinzipien und über ihrer Moral.
Ich habe den Cop etwas spießiger gestaltet als den Auftragsmörder, der imstande ist, unkonventionell zu denken, aber die Grundidee folgt natürlich dem klassischen Muster: Zwei Figuren, die auf den ersten Blick völlig gegensätzlich erscheinen, haben am Ende mehr gemeinsam, als sie sich das je hätten vorstellen können.“ (1)
"Ich war einverstanden, denn ich bewundere Sly seit Jahren. Als wir ihn dann trafen, war er nicht nur von der Rolle äußerst angetan, er bemühte sich auch organisatorisch um das Projekt. Er stieg zusammen mit seinem Firmenpartner Kevin King-Templeton in die Produktion ein und wir freuten uns über die Beteiligung.“ (2)
Sylvester Stallone war es dann auch, der WALTER HILL als Regisseur für den Film vorschlug. Hill war von der Idee sehr angetan und sagte schließlich zu.
„Ich wollte immer schon ein Buddy-Movie mit Walter Hill machen, denn er ist derjenige, der dieses Genre am besten beherrscht. In SHOOTOUT – KEINE GNADE sind die Helden vorerst natürlich keine Buddies, im Gegenteil, sie stehen auf verschiedenen Seiten des Gesetzes.
Trotzdem werden beide vom selben Feind bedroht, und nur um gegen den eine Chance zu haben, lassen sie sich zu einer Zusammenarbeit herab. Daraus allerdings entwickelt sich dann eine ziemlich interessante Beziehung.“ (3)
Nachdem die Rolle des Polizisten Taylor Kwon mit SUNG KANG und die der Lisa Bonomo mit SARAH SHAHI besetzt war, ging die Suche nach dem Bösewicht Keegan los. Die Wahl fiel schließlich auf JASON MOMOA. Ein anderes Mitglied der Verschwörung gegen Jimmy und Taylor ist der Anwalt Marcus Baptiste, der von CHRISTIAN SLATER gespielt wird.
In der obersten Riege der Bösen steht Robert Nkomo Morel, ein lokaler Immobilienhai, der so reich wie skrupellos ist. Die Rolle des aalglatten Geschäftsmannes übernahm schließlich ADEALE AKINNUOYE-AGBAJE.
"SHOOTOUT – KEINE GNADE" wurde komplett in Louisiana gefilmt, in und um New Orleans. Es kam dem Regisseur Walter Hill dabei sehr gelegen, dass er die Umgebung bereits von früheren Filmen kannte. Da jeder Stadtteil von New Orleans anders aussieht, gab es zudem genug Auswahlmöglichkeiten für die Locations.
„An diesem Ort ist alles machbar. Man kann aus den Sümpfen nach Central City wechseln und von dort ins farbenprächtige French Quarter. In wieder anderen Teilen von New Orleans sieht man die lang zurückreichende Geschichte - dort hat man das Gefühl, man sei in ein anderes Jahrhundert geraten.“ (4)
Einer der schönsten und interessantesten Drehorte war das Holzhaus von Jimmy Bobo. Es wurde auf Scout Island gebaut und wirkte es, als sei es umgeben von Sümpfen. In Wahrheit lieg Scout Island mitten im Stadtpark von New Orleans. In dem Haus gab es einen eingebauten Fluchtweg: eine Falltür, die direkt ins Wasser des Sumpfes führt. Man konnte bei Bedarf mit einem Kopfsprung selbst verschwinden oder schnell mal eine Leiche verschwinden lassen.
Die Behörden blieben eisern, nichts durfte die Genesung des Parks gefährden. Schließlich gab die Produktion die geplante Explosion dort auf, stattdessen wurde die Szene in der Postproduktion durch Spezialeffekte hergestellt.
Andere Drehorte in und um New Orleans waren: der Garden District, der aus Herrschaftshäusern mit großzügigen Rasenflächen drum herum besteht; das Künstlerviertel Marigny; der Warehouse District mit seinen Museen, Galerien und Lofts; Central City, wo zusammengewürfelte Häuser aller Preisklassen stehen; und schließlich Riverfront, wegen der Fähren, die von dort aus den Mississippi überqueren.
Der Actionfilm „SHOOTOUT – KEINE GNADE“ erreicht seinen Höhepunkt in einem riesigen leerstehenden Kraftwerk, in dem Walter Hill bereits vor über 30 Jahren für den Film „HARD TIMES“ (1975) gedreht hatte.
„Das Kraftwerk ist ein eindrucksvolles Bauwerk, es ist ein Relikt vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Es ist verlassen und längst außer Betrieb, aber zum Glück wurde es nie abgerissen.
Nach außen hat es hohe Kirchenfenster, innen drin stehen immer noch gewaltige Maschinen. An den Wänden entlang ziehen sich Stahlgerüste, die wir sofort mit in unsere Bilder einplanten. Sie sehen dadurch der Vorlage im Comic auf einmal viel ähnlicher.“ (5)
In diesem Kraftwerk wurde Jimmys Entscheidungskampf mit Keegan inszeniert. Der Höhepunkt ist eine Kampfszene, bei der Stallone und Momoa ein Duell mit zwei Äxten austragen.
Die Stunt-Koordinatoren J.J. Perry, der zusätzlich noch beim Second Unit Regie führte, und Noon Orsati arbeiteten mit den Schauspielern an den Kampfsequenzen.
Sie probten jeden Faustkampf, jede Schießerei, und vor allem das abschließende Duell mit zwei riesigen alten Äxten. Dafür trainierten Perri und Orsati die Schauspieler in einer Technik namens Gun-Jitsu, eine Mischung aus Schießen und Jiu-Jitsu.
„Wir wollten gern jeder Figur ihren eigenen Stil geben. Jimmy etwa ist ein Schläger alter Schule, Keegan war beim Militär, also agiert er taktischer. Sly hatte keine Einwände gegen unsere Ideen, er ist einfach ein Profi.“ (6)
Wie man es von "WALTER HILL"-Filmen kennt, geht
es auch in dem Actionfilm "SHOOTOUT" etwas ruppiger zur Sache, der
mit SYLVESTER STALLONE gut besetzt ist, der eine solide Darstellung als Auftragskiller
Bonomo abgibt.
Dagegen wirkt der Schauspieler SUNG KANG als Taylor Kwon etwas fehlbesetzt, der auf weite Strecken etwas dümmlich wirkt. Hier wäre es wohl von Vorteil gewesen, einen anderen Darsteller zu engagieren, um der Rolle etwas mehr Biss zu geben.
Dagegen spielt JASON MAMOA den Bösewicht Keegan recht
überzeugend, der unter anderem am Ende des Films in einen interesssanten Axtkampf gegen Sylvester Stallone zu sehen ist.
- (1) Alexis Nolent
- (2) Alexandra Milchan
- (3) Sylvester Stallone
- (4) Alexandra Milchan
- (5) Toby Corbett
- (6) J.J. Perry
Shootout – Keine Gnade
(Originaltitel: Bullet to the Head)
USA 2012
Stab
- Regie: Walter Hill
- Drehbuch: Alessandro Camon
- nach der Graphic Novel „Du plomb dans la tête“ von Alexis Nolent
- Kamera: Lloyd Ahern
- Schnitt: im Alverson
- Musik: Steve Mazzaro
Darsteller
- Sylvester Stallone als James Bonomo
- Sung Kang als Taylor Kwon
- Sarah Shahi als Lisa Bonomo
- Adewale Akinnuoye-Agabje als Robert Nkomo Morel
- Christian Slater als Marcus Baptiste
- Jon Seda als Louis Blanchard
- Jason Momoa als Keegan
- Dane Rhode als Lt. Lebreton
- Marcus Lyle Browne als Towne
FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 91 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 7. März 2013
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