Der brutale Thulsa Doom (James Earl Jones) überfällt mit seinen Kriegern ein Dorf der Cimmerier und lässt alle Männer und Frauen niedermetzeln.
Unter den Opfern sind auch Conans Vater (William Smith) und seine Mutter (Nadiuska), die ebenfalls ermordet werden.
Nach der Zerstörung des Dorfes wird der junge Conan (Jorge Sanz) mit den übrigen Kindern der Cimmerier verschleppt und als Sklave verkauft. Doch während die übrigen Kinder aufgrund der schweren Arbeit nach und nach sterben, überlebt Conan.
Als einziger Überlebender seines Dorfes wird Conan (Arnold Schwarzenegger) schließlich als Erwachsener an den Rotschopft (Luis Barboo) verkauft. der ihn als Kämpfer ausbilden lässt, damit er in blutigen Zweikämpfen seine Fähigkeiten unter Beweis stellen kann.
Nachdem Conan viele Kämpfe gewonnen hat, kann er schließlich fliehen und macht sich danach auf die Suche nach Thulsa Doom, den Mörder seiner Eltern, der inzwischen Anführer und Hohepriester eines mächtigen Schlangenkultes geworden ist.
Auf seiner Suche trifft er auf den Kämpfer und Bogenschützen Subotai (Gerry Lopez) sowie auf die Kriegerin und Diebin Valeria (Sandahl Bergman), die sich Conan anschließen...
Bereits in den 1970er Jahren planten die beiden Produzenten Edward R. Pressman und Edward Summer einen Conan-Film, der auf den Erzählungen des Autors Robert E. Howard basieren sollte.
1975 nahmen die Planungen zum Fantasy-Film langsam Gestalt an, nachdem Oliver Stone zum Projekt gestoßen war, der das erste Drehbuch zum Film schrieb. Nachdem sich die beiden Produzenten die Filmrechte gesichert hatten, begann die Suche nach einem geeigneten Conan-Darsteller.
In die engere Wahl kamen Charles Bronson, William Smith und Sylvester Stallone. Doch nachdem Pressman und Summer ARNOLD SCHWARZENEGGER in den Rohschnitt des Bodybuilder-Films "Pumping Iron" gesehen hatten, waren sie überzeugt, in den Bodybuilder Schwarzenegger die Idealbesetzung für die Rolle des Barbaren Conan gefunden zu haben.
Den beiden Produzenten Edward R. Pressman und Edward Summer gelang es schließlich den Österreicher von der Conan-Rolle zu überzeugen, der sich 1977 dem Filmprojekt anschloss.
Ein Jahr später stieß auch JOHN MILIUS zum Projekt, der die Filme "Jagd auf Dillinger" (1973), "Der Wind und der Löwe" (1975" und "Tag der Abrechung" (1978) gedreht hatte und die Drehbücher zu den Filmen "Das war Roy Bean" (1972), "Jeremiah Johnson" (1972) und "Dirty Harry II - Callahan" (1973) geschrieben hatte, der die Regie im geplanten Film "Conan der Barbar" übernehmen wollte.
Doch Pressman, Summer und Stone gelang es nicht ein Filmstudio von dem Filmprojekt zu überzeugen. Und aufgrund finanzieller Schwierigkeiten konnte der Regisseur John Milius Pressman und Summer schließlich davon überzeugen, in Kontakt zum Produzenten Dino de Laurentiis zu treten, der die Filmrechte und das Projekt 1979 kaufte..
Danach übertrug Dino De Laurentiis die Verantwortung für die Produktion von "Conan der Barbar" an seine Tochter Raffaella und an Buzz Feitshans.
Nachdem John Milius offiziell die Regie für "Conan der Barbar" übernommen hatte, begann er das Drehbuch von Oliver Stone komplett umzuschreiben und eigene Ideen darin einzubauen.
Zudem verwendete er für sein Drehbuch nicht nur Handlungsstränge aus "Der Turm des Elefanten" und "Eine Hexe wird geboren" von Robert E. Howard, sondern auch aus der Conan-Erzählung " The Thing in the Crypt " von Lyon Sprgue de Camp und Lin Carter.
„Gerry Lopez aus, einen Weltklasse-Surfer aus Hawaii, der in Milius’ letztem Film, Tag der Entscheidung, sich selbst gespielt hatte. Und als Conans Geliebte, die Diebin und Kriegerin Valeria, nahm er Sandahl Bergman, eine professionelle Tänzerin, die Bob Fosse ihm empfohlen hatte.“ (1)
Hinzu kamen die Schauspieler James Earl Jones als Thulsa Doom, Max von Sydow als König Osric sowie Mako Iwamatsu als Zauberer Akiro, die die Besetzung komplettieren.
Die Dreharbeiten zu "Conan der Barbar" begannen am 7. Januar 1981. Der Fantasy-Film wurde komplett in Spanien gedreht und zeigt unter andrem phantastische Stein- und Wüstenlandschaften sowie schneebedeckte Wälder.
„Gefilmt wurde an verschiedenen Drehorten in ganz Spanien. Zweihundert Arbeiter waren in einer großen Lagerhalle vierzig Kilometer außerhalb der Stadt mit dem Bau der Kulissen beschäftigt. Die Außenaufnahmen waren in den Bergen nahe Segovia geplant sowie in den spektakulären Dünen und Salzmarschen von Almería, der Provinz an der Mittelmeerküste.
Ein marokkanischer Basar in der Provinzhauptstadt sollte zur hyborischen Stadt umgestaltet werden, und auch in einer nahegelegenen Festung und an anderen historischen Stätten waren Dreharbeiten geplant.“ (2)
Die ganze Ausrüstung, die Kostüme sowie die Innenarchitektur des Films sollten allerdings nicht an irgendeine historisch verbürgte Zeit erinnern.
So richtete sich Designer Ron Cobb nach unterschiedlichen Stilformen, die er mischte: nordisch, keltisch, fernöstlich mit einem Schuss Wikinger.
„Um seine Vision auf die Leinwand zu bringen, heuerte er (John Milius) ein erstklassiges Team an: Meister wie den Stunt-Regisseur Terry Leonard, der soeben 'Jäger des verlorenen Schatzes' gedreht hatte, Ron Cobb, den Szenenbildner, der für Alien verantwortlich gewesen war, und Colin Arthur, der von Madame Tussaud’s kam und die Herstellung der Puppen und Körperteile überwachte.“ (3)
Der Regisseur John Milius wollte alle Szenen des Films so realistisch wie möglich drehen. Das bedeutete, dass die Hauptdarsteller die meisten Stunts selber machen mussten.
Als Arnold Schwarzenegger auftauchte, witterten die Hunde seine Bärenfellschürze, an der rohes Fleisch angebracht war, und attackierten ihn.
Er rannte, doch ein Hund erwischte ihn, sodass beide 3 Meter tief vom Felsen fielen. Schwarzenegger krachte auf den Rücken, mit letzter Kraft konnte er sich den Hund vom Leibe halten, bis er von Stunt-Leuten befreit wurde. Die Verletzung, die sich Arnold Schwarzenegger dabei zugezogen hatte, musste genäht werden.
„An dem Morgen, an dem wir die Szene drehten, wurde mir rohes Fleisch an das Bärenfell auf dem Rücken genäht, um die Hunde anzustacheln. Die Kameras liefen, und ich sprintete los. Doch der Trainer ließ die Hunde zu früh frei, und mir fehlte der Vorsprung. Das Rudel holte mich ein, ehe ich die Felserhebung ganz erklommen hatte.
Die Tiere zerrten an meinen Hosen, und ich fiel drei Meter den Fels hinunter und landete auf dem Hinterteil. Ich rappelte mich auf und wollte mir das Bärenfell vom Körper reißen, dabei fiel ich in einen Dornbusch. Auf ein Kommando des Trainers blieben die Hunde geifernd neben mir stehen. Da lag ich also in den Dornen und blutete aus einer Wunde, die ich mir oben auf dem Felsen geholt hatte. Milius hatte kein Mitleid.“ (4)
Noch mehrfach entging Arnold Schwarzenegger schweren Verletzungen oder schlimmerem. So ging in einer Szene versehentlich die 'Pfählmaschine' los, mit der er im Schlusskampf des Films einen Gegner aufspießt, die seinen Nacken streifte.
Auch bei den Schwertkämpfen im Film passierte einiges, obwohl am Set und bei den Dreharbeiten sehr auf Sicherheit geachtet wurde. So blieben die normalerweise scharfen Schneide der Schwerter, die alle speziell für den Film gegossen wurden, stumpf.
„Die beiden Breitschwerter für Conan wurden nach Ron Cobbs Zeichnungen eigens geschmiedet und mit den Schriftzeichen einer Fantasiesprache versehen. Von jedem Schwert wurden vier Exemplare im Wert von jeweils 10000 Dollar angefertigt. Natürlich achtete John darauf, dass diese Schwerter und alle anderen Waffen nicht glänzten, sondern alt wirkten.“ (5)
Dies bedeutete aber auch, dass die Klingen der Schwerter schwerer als üblich waren. Das führte bei den Kampfszenen zu Unfällen, wobei Sandahl Bergmann von einem Schwert am Finger getroffen wurde.
„Es war ein Schock. Ich konnte tatsächlich meinen Fingerknochen sehen.“ (6)
Nach zweiwöchiger Pause konnte sie allerdings mit einem Handschutz weitermachen, was im Film zu sehen ist, da Sandahl Bergman in manchen Szenen von "Conan der Barbar" einen Handschutz trägt, in anderen Szenen nicht, die vor ihrem Unfall gedreht wurden.
Die polnische US-Emigrantin Nadiuska spielt im Fantasy-Film Conans Mutter. In ihrer Todesszene steht sie vor Thulsa Doom, der sie mit seinen Blicken hypnotisiert hat. Auf der Schulter der Schauspielerin und an der linken Halsseite trägt Nadiuska ein 1 cm dickes Plexiglasschild.
In der Szene holt James Earl Jones mit dem Schwert aus und schlägt zu. Der Zuschauer seiht ganz deutlich, wie sein Schwert wuchtig in Richtung ihres Halses zielt. Schnitt.
Daraufhin lässt ein Filmassistent einen vorher präparierten Kopf in den Schnee fallen, so dass es später im Film für den Zuschauer so aussieht, als sei der Kopf von Conans Mutter von Thulsa Doom mit dem Schwert abgeschlagen worden.
Eine weitere interessante Szene im Film lieferte die Wolfshexe, jene verführerische Dame, die Conan zu sich aufs Fell zieht und die sich danach schlagartig in ein Monster verwandelt.
Carlo de Marchis schuf die Maske der Wolfshexe, trug sie der Schauspielerin Cassandra Gaviolas auf Gesicht und Hände auf —Schnitt — und sie verwandelte sich in das Wolfswesen.
Der Tod der Wolfshexe wurde mit relativ 'einfachen' Mitteln bewältigt. Arnold Schwarzenegger schleudert die maskierte Schauspielerin im Film in Richtung offenes Feuer. Schnitt.
Die Frau fällt auf das Fell vor dem Kamin und geht aus dem Bild. Szene nach dem Schnitt: Ron Cobb zündet per Drahtauslöser Gas in einem Kanister, der hinter dem Feuer liegt. Stichflammen. Die Szene dann im Film: Die Hexe fällt auf das Feuer zu und verwandelt sich Sekunden später in einen Feuerball der aus der Hütte katapultiert wird.
Die Schlange war eine 12 Meter lange und fast 1 Meter dicke Nachbildung einer Boa Constrictor, die über eine Fernbedienung gesteuert wurde und über Stahlseile und hydraulische Pumpen eine Kraft von neun Tonnen ausüben konnte.
Bei den Dreharbeiten zu dieser Szene stellte sich aber bald heraus, dass die mechanische Nachbildung der Riesenschlange nicht so leicht zu bedienen war, und der Techniker nicht genügend geübt hatte.
Denn als sich die Schlange zu stark um Arnold Schwarzeneggers Oberkörper wand und ihn gegen die Mauer des Verlieses knallte, rief der Österreicher dem Techniker zu, er möge den Griff umgehend lockern, um von dem mechanischen Ungetüm nicht erdrückt zu werden.
„Die Nachwirkungen eines Kampfes mit einer mechanischen Schlange spürte ich eine geschlagene Woche lang. Die Szene kommt etwa in der Mitte des Films, als Conan und seine Verbündeten heimlich in den Turm der Schlange eindringen und wertvolle Edelsteine des Schlangenkults stehlen.
Wir sollten außen an dem Turm, einer über zehn Meter hohen Kulisse, die in dem verlassenen Luftwaffen-Hangar aufgebaut worden war, nach oben klettern. Dann ließen wir uns in ein grässliches Verlies ab, dessen Boden knöcheltief mit Abfall und den Knochen junger Frauen bedeckt war, den Opfern der Schlange.“ (7)
Im Mai 1981 wurden die Dreharbeiten zum Fantasy-Film "Conan der Barbar" in Spanien abgeschlossen, der am 14. Mai 1982 in den US-Kinos startete.
Bei einem Budget von 20 Millionen US-Dollar spielt der Fantasy-Film in den USA 40 Millionen US-Dollar ein. Weltweit waren es knapp 80 Millionen US-Dollar.
„Das Produktionsbudget von 20 Millionen Dollar war großzügig bemessen und würde heute einem Volumen von 100 Millionen Dollar entsprechen.“ (8)
In Deutschland sahen den Film ab dem 25. August 1982 knapp 2,5 Millionen (2.496.673) Kinobesucher, der damals erst ab 18 Jahren freigegeben war.
Dagegen wurde die Valeria-Darstellerin Sandahl Bergman 1983 mit dem Golden Globe Award in der Kategorie "Beste Nachwuchsdarstellerin" sowie mit einem Saturn Award der "Academy of Science Fiction, Fantasy & Horror Films" ausgezeichnet.
Arnold Schwarzenegger ist zwar nicht unbedingt die Idealbesetzung, aber er besitzt die nötige Leinwandpräsenz, um in der Rolle des Barbaren Conan sehr glaubhaft und überzeugend zu agieren.
Hinzu kommt, dass er in "Conan der Barbar" eine körperliche und geistige Entwicklung durchmacht, die der Zuschauer im Film auch sehr gut nachvollziehen kann.
So bekommt der junge Conan mit den Jahren durch die Arbeit an dem riesigen Mühlstein seinen muskulösen und kraftstrotzenden Körper.
Später wird er verkauft und muss in der Arena um sein Leben kämpfen. Später wird Conan aufgrund seiner Erfolge in der Kunst des Schwertkampfes ausgebildet und lernt zudem auch lesen und schreiben.
Neben Arnold Schwarzenegger sind aber auch die übrigen Rollen des Films glaubhaft besetzt, die wie SANDAHL BERGMAN als starke Protagonistin Valeria oder Gerry Lopez als Subotai in ihren Darstellungen überzeugen können.
Hinzu kommt eine abwechslungsreich und spannend inszenierte Fantasy-Handlung, perfekt choreographierte Schwert- und Kampfszenen, ein Endkampf der sich sehen lassen kann sowie eine 1A-Filmmusik von Basil Poledouris mit Ohrwurmcharakter.
1984 folgte mit "Conan der Zerstörer" die nicht so Fortsetzung des Fantasy-Films unter der Regie von Richard Fleischer, in der Arnold Schwarzenegger erneut als Conan zu sehen ist.
© by Ingo Löchel
- (1) Arnold Schwarzenegger
- (2) Arnold Schwarzenegger
- (3) Arnold Schwarzenegger
- (4) Arnold Schwarzenegger
- (5) Arnold Schwarzenegger
- (6) Sandahl Bergman
- (7) Arnold Schwarzenegger
- (8) Arnold Schwarzenegger
Conan der Barbar
(Originaltitel Conan the Barbarian)
USA 1982
Stab
- Regie: John Milius
- Drehbuch: John Milius und Oliver Stone
- Kamera: Duke Callaghan
- Schnitt: Carroll Timothy O’Meara
- Musik: Basil Poledouris
Darsteller
- Arnold Schwarzenegger als Conan
- James Earl Jones als Thulsa Doom
- Sandahl Bergman als Valeria
- Gerry Lopez als Subotai
- Max von Sydow als König Osric
- Mako als Akiro
- Ben Davidson als Rexor
- Sven-Ole Thorsen als Thorgrim
- Cassandra Gava als Feuerhexe
- Valérie Quennessen als Oscrics Tochter
- William Smith als Conans Vater
- Nadiuska als Conans Mutter
- Jorge Sanz als junger Conan
- Luis Barboo als Rotschopf
FSK: Ab 18 Jahren (Später ab 16 Jahren)
Laufzeit: 129 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 25. August 1982
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