Mittwoch, 23. März 2022

James Bond: Casino Royale (2006)

Der MI6-Agent James Bond (Daniel Craig) erhält seine Lizenz zum Töten und wird zum 00-Agenten befördert, nachdem er zwei Zielpersonen ermordet hat: den verräterischen Sektionschef Dryden in der britischen Botschaft in Prag und seinen Kontaktmann Fisher. 

In Uganda macht der geheimnisvolle Mr. White (Jesper Christensen) Steven Obanno, ein hochrangiges Mitglied der Lord's Resistance Army, mit Le Chiffre, einem albanischen Privatbankier für Terroristen, bekannt. Obanno (Isaac de Bankolé) vertraut Le Chiffre (Mads Mikkelsen) eine große Geldsumme an, die er investieren soll.

Le Chiffre verkauft daraufhin die Aktien des Luft- und Raumfahrtunternehmens Skyfleet und wettet mit seinem Insiderwissen über einen Terroranschlag auf den Misserfolg des Unternehmen. In Madagaskar verfolgt Bond den Bombenbauer Mollaka (Sébastien Foucan) bis zu einer Botschaft, tötet ihn und sprengt das Gebäude in die Luft.

In London wird James Bond von seiner Chefin M (Judi Dench) ermahnt, weil er einen internationalen Zwischenfall verursacht und ihren Befehl ignoriert hat, Mollaka lebend zu fassen. 

Die Hinweise deuten auf den korrupten griechischen Beamten Alex Dimitrios (Simon Abkarian) hin, den Bond auf den Bahamas findet.

Nachdem er dessen Aston Martin DB5 bei einem Pokerspiel gewonnen und Solange (Caterina Murino), die Frau von Dimitrios verführt hat, verfolgt er den Griechen bis nach Miami und tötet ihn.

In Miami gelingt es Bond die Zerstörung des Prototyps des Skyfleet-Flugzeugs zu verhindern, was Le Chiffre seine gesamte Investition kostet: insgesamt 101,206 Millionen Dollar. 

Er vermutet, dass "jemand geredet hat", und da Dimitrios bereits tot war, wird seine Frau Solange zu Tode gefoltert, um Informationen über die angebliche undichte Stelle zu erhalten.

Um das verlorene Geld seiner Kunden zurückzubekommen, organisiert Le Chiffre im Casino Royale in Montenegro ein Poker-Turnier mit hohen Einsätzen. Daraufhin meldet der MI6 Bond für das Turnier an, da er glaubt, dass eine Niederlage Le Chiffre dazu zwingen würde, im Austausch gegen Informationen über seine Kunden Asyl bei der britischen Regierung zu beantragen.

Bond wird mit Vesper Lynd (Eva Green), einer Agentin des britischen Finanzministeriums, zusammengebracht, die das Preisgeld von 10 Millionen Dollar beschützt. In Montenegro treffen sie auf ihren Kontaktmann René Mathis (Giancarlo Giannini).

Obanno, der wütend über den Verlust seines Geldes ist, überfällt Le Chiffre in Montenegro, lässt ihn aber weiterspielen, um das Geld zurückzugewinnen. Als einer von Obannos Leibwächter Bond und Vesper entdeckt, tötet Bond die Männer samt Obanno.

Nachdem er die traumatisierte Vesper getröstet hat, verliert Bond während des Poker-Turniers seinen Einsatz. Vesper weigert sich jedoch, den Rückkauf von 5 Millionen Dollar zu übernehmen. Stattdessen erklärt sich ein Mitspieler des Poker-Turniers, der CIA-Agent Felix Leiter (Jeffrey Wright), bereit, Bond genug Geld zu geben, um weiterzuspielen, wenn er Le Chiffre der CIA überlässt.

Als Le Chiffres zu verlieren droht, vergiftet seine Geliebte Valenka (Ivana Miličević) Bonds Martini mit Digitalis. Als er ein Gegenmittel und einen Defibrillator aus seinem Aston Martin DBS V12 holen will, wird Bond ohnmächtig, aber Vesper rettet ihn in letzter Sekunde das Leben.  

Danach kehrt Bond zum Spiel zurück, das in einem 115-Millionen-Dollar-Spiel gipfelt, das Bond mit einem Straight Flush gewinnt. Offenbar von Mathis gewarnt, entführt Le Chiffre Vesper und benutzt sie, um Bond eine Falle zu stellen.

Le Chiffre bringt seine Gefangenen auf ein verlassenes Schiff und foltert Bond, damit er das Passwort für den Gewinn preisgibt, aber Bond weigert sich. Kurze Zeit später stürmt Mr. White in den Raum und tötet Le Chiffre zur Strafe dafür, dass er das Vertrauen seiner Organisation missbraucht hat, lässt Bond und Vesper aber am Leben.

Bond wacht in einem MI6-Krankenhaus auf und lässt Mathis als Verräter verhaften. Nach der Überweisung des Gewinns verbringt Bond die Zeit der Erholung mit Vesper und reist mit ihr nach Venedig. Als er jedoch von M erfährt, dass das Geld nie eingezahlt wurde, erkennt Bond, dass Vesper ihn verraten hat…

1953 erschien mit „CASINO ROYALE“ der erste „JAMES BOND“-Roman von IAN FLEMING. Da Fleming aber Geld brauchte, verkaufte er 1954 die Rechte an seinem ersten Bond-Roman an den Produzenten und Regisseur Gregory Ratoff.

Ratoff ging damit zum Fernsehsender CBS, der aus dem Roman "CASINO ROYALE" eine Folge für die TV-Serie "CLIMAX!" machte. Und so flimmerte am 21. Oktober 1954  mit "CASINO ROYALE" die dritte Episode der ersten Staffel von "CLIMAX!" über die US-amerikanischen Fernsehbildschirme.

Ein Jahr später erwarb Ratoff die abgelaufenen Rechte für den Bond-Roman von Ian Fleming erneut. Diesmal ohne zeitliche Option. Eine geplante TV-Serie mit James Bond kam jedoch in den 1950er Jahren nicht zu Stande, so dass Ian Fleming einige der Entwürfe zu den geplanten TV-Episoden zu Kurzgeschichten verarbeitete, die später in Buchform erschienen.  Später verkaufte der Produzent Ratoff seine Rechte an das Filmstudio  MGM, die schließlich 1967 die "CASINO ROYALE" – Parodie drehte.

Nach dem „JAMES BOND“-Film „STIRB AN EINEM ANDEREN TAG“ (2002) wurde dem Schauspieler PIERCE BROSNAN nach Verhandlungen mit MGM und den beiden Produzenten der Bond-Filme BARBARA BROCCOLI und MICHAEL G. WILSON telefonisch mitgeteilt, dass seine Dienste als James Bond nicht mehr erwünscht seien.

"Für mich war die Absage ein Schicksalsschlag. Sehen Sie, wenn Sie die ganze Zeit denken, Sie werden gerade eingeladen, ein schönes Haus noch einmal zu betreten - und dann knallen sie dir die Tür vor der Nase zu!   Am Telefon wurde mir mitgeteilt, dass mein Dienst nicht mehr erwünscht sei. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das verarbeitet hatte. Sie haben nur gesagt, dass sie in eine andere Richtung gehen wollen." (1)

Danach begann die Suche nach einem neuen Bond-Darsteller, den Barbara Broccoli und Michael G. Wilson schließlich in Gestalt des britischen Schauspielers DANIEL CRAIG fanden, was am 14. Oktober 2005 auf einer Pressekonferenz in London seitens Eon Productions, Sony Pictures Entertainment und MGM bekanntgegeben wurde. Danach unterschrieb Daniel Craig am 23. Oktober 2005 einen Vertrag über drei „JAMES BOND“-Filme.

Im Februar 2005 wurde MARTIN CAMPBELL, der bereits in „GOLDENEYE“ Regie geführt hatte, als Regisseur für den „JAMES BOND“-Film „CASINO ROYALE“ bekanntgegeben.

Danach begann die Suche nach einer geeigneten Schauspielerin für die Rolle der Vesper Lynd. Nachdem Schauspielerinnen wie Angelina Jolie, Charlize Theron und Audrey Tautou in Erwägung gezogen worden waren, kamen schließlich Olivia Wilde und die Französin EVA GREEN in die engere Wahl, die schließlich im Februar 2006 die Rolle bekam.

Bereits im März 2004 hatten NEAL PURVIS und ROBERT WADE mit dem Schreiben eines Drehbuchs begonnen, das den Geschmack der ursprünglichen Bond-Romane von Ian Fleming wieder aufleben lassen sollte.

Im Einklang mit diesem Streben nach mehr Realismus wollten die Drehbuchautoren das Skript so eng wie möglich an den Originalroman aus dem Jahr 1953 anlehnen und Flemings düstere Handlung und die Charakterisierung von Bond beibehalten.

Die Dreharbeiten zu „CASINO ROYALE“ begannen am 3. Januar 2006, die hauptsächlich in den „Barrandov Studios“ in Prag gedreht. Weitere Drehorte waren die Bahamas, Italien und England.

Nach Prag wurde die Produktion auf die Bahamas verlegt. Im Februar und März wurde an mehreren Orten auf New Providence gedreht, insbesondere auf Paradise Island.

Im April  kehrte das Team in die Tschechische Republik zurück und drehte dort in Prag, Planá und Loket, bevor die Dreharbeiten im Mai in der Stadt Karlovy Vary abgeschlossen wurden. Karlovy Vary diente als Außenansicht des Casino Royale, wobei das Grandhotel Pupp als "Hotel Splendide" diente.

Der wichtigste italienische Schauplatz des Films „CASINO ROYALE war Venedig, wo der größte Teil des Endes des Films angesiedelt ist. Weitere Szenen in der zweiten Hälfte des Films wurden Ende Mai und Anfang Juni in der Villa del Balbianello am Comer See gedreht. Weitere Außendrehs für den Film fanden unter anderem in der Villa la Gaeta in der Nähe der Seestadt Menaggio statt.

Am 20. Juli 2006 wurden die Dreharbeiten zu „CASINO ROYALE“ schließlich in den Pinewood Studios in England abgeschlossen.

Doch schon vor und  während der Dreharbeiten zum neuen Bond-Film  hagelte es heftige Kritik von allen Seiten, die den Schauspieler DANIEL Craig als neuen Bond ablehnten.

Die Kritik verebbte erst, nachdem der „JAMES BOND“-Film „CASINO ROYALE“ 2006 weltweit in den Kinos startete. Denn danach  überschlugen sich die Kritiker und die Fans und bezeichneten Craig als einer der  besten Bond-Darsteller überhaupt, was sich auch bei dem Einspielergebnis wiederspiegelte.

Denn „CASINO ROYALE“ spielte bei einem Budget von 150 Millionen US-Dollar weltweit insgesamt 616,5 Millionen US-Dollar ein, und war damit der bisher erfolgreichste Film der Bond-Reihe. In Deutschland sahen den „JAMES BOND“-Film  „CASINO ROYALE“ über 5,4 Millionen Zuschauer.

Mit dem „JAMES BOND“-Film „CASINO ROYALE“ ist MARTIN CAMPBELL nicht nur ein glaubwürdiger Neustart, sondern auch eine realistische Wiederbelebung der BOND-Reihe gelungen, in dem der Regisseur gänzlich auf den üblichen technischen Bond-Schnickschnack verzichtet und stattdessen auf fesselnde Spannung und Glaubwürdigkeit setzt.

Zudem wird  mit „CASINO ROYALE die Geschichte des Geheimagenten James Bond ‚neu‘ erzählt. Denn zu Beginn des Films  besitzt der MI6-Agent noch keine Lizenz zum Töten. Diese muss er sich erst noch verdienen, um dadurch zum 00-Agenten befördert zu werden, indem er zwei Zielpersonen im Auftrag von M  liquidiert.

Hinzu kommt, dass mit dem britischen Schauspieler DANIEL CRAIG ein geeigneter und würdiger Bond-Darsteller gefunden wurde, der nicht nur die Physis besitzt, um bestimmte Aktionen im Film glaubhaft spielen zu können, sondern dem es auch überzeugend gelingt, sowohl den eiskalten MI6-Killer als auch den Charmeur in dem Bond-Film „CASINO ROYALE“ zu spielen.

© by Ingo Löchel

  • (1)    Pierce Brosnan


Casino Royale

England/USA/Deutschland/Tschechische Republik 2006

Stab

  • Regie     Martin Campbell
  • Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade und Paul Haggis
  • Kamera: Phil Meheux
  • Schnitt: Stuart Baird
  • Musik     David Arnold
  • Titellied „You Know My Name“, gesungen von  Chris Cornell

Darsteller

  • Daniel Craig als James Bond
  • Eva Green als Vesper Lynd     
  • Mads Mikkelsen als Le Chiffre     
  • Judi Dench als M     
  • Giancarlo Giannini als René Mathis
  • Jeffrey Wright als Felix Leiter
  • Caterina Murino als Solange     
  • Simon Abkarian als Alex Dimitrios
  • Jesper Christensen als Mr. White
  • Clemens Schick als Kratt     
  • Ivana Miličević als Valenka
  • Isaac de Bankolé als Steven Obanno     
  • Sébastien Foucan als Mollaka     
  • Ludger Pistor als Mendel     
  • Richard Sammel als Gettler     
  • Tobias Menzies als Villiers     
  • Jürgen Tarrach als Schultz     
  • Joseph Millson als Carter     
  • FSK: Ab 12 Jahren
  • Laufzeit: 144 Minuten

Kinostart: Am 23. November 2006
 

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