Samstag, 23. April 2022

James Bond: Spectre (2015)

Der MI6-Agent James Bond (Daniel Craig) führt am Tag der Toten eine nicht genehmigte Mission in Mexiko-Stadt durch, wo er einen terroristischen Bombenanschlag verhindert. Bond tötet Marco Sciarra, den Anführer der Terroristen, und nimmt seinen Ring, auf dem ein stilisierter Oktopus prangt.

Nach seiner Rückkehr nach London wird Bond von M (Ralph Fiennes) vom Dienst suspendiert. Dieser befindet sich in einem Machtkampf mit Max Denbigh, dem Generaldirektor des neuen, von privater Seite unterstützten Gemeinsamen Nachrichtendienstes, der aus der Fusion von MI5 und MI6 hervorgegangen ist.

Denbigh setzt sich dafür ein, dass Großbritannien der globalen Überwachungs- und Geheimdienstinitiative "Nine Eyes" beitritt, und nutzt seinen Einfluss, um die seiner Meinung nach veraltete Abteilung der "00"-Außenagenten zu schließen.

Unter vier Augen erzählt Bond Eve Moneypenn (Naomie Harris), dass er nach Mexiko gegangen ist, um Sciarra ins Visier zu nehmen, nachdem er eine Videobotschaft von der früheren M erhalten hat, die ihm nach ihrem Tod zugestellt wurde. Moneypenny erklärt sich bereit, Bond hinter M's Rücken zu helfen.

James Bond reist nach Rom, um an Sciarras Beerdigung teilzunehmen. Er rettet Sciarras Witwe Lucia (Monica Bellucci) von der er erfährt, dass der Terrorist Sciarra zu einer Organisation von Geschäftsleuten mit kriminellen und terroristischen Verbindungen gehörte.

Bond benutzt daraufhin Sciarras Ring, um sich in ein Treffen zur Auswahl von Sciarras Nachfolger einzuschleusen, wo er den Anführer, Franz Oberhauser (Christoph Waltz), identifiziert. Nachdem er gehört hat, wie Oberhauser den Befehl zur Ermordung des "Bleichen Königs" gegeben hat, muss Bond fliehen, wird dabei aber Mr. Hinx (Dave Bautista), dem Attentäter der Organisation, durch die Stadt verfolgt.

Moneypenny teilt Bond mit, dass es sich bei dem "Bleichen König" um Mr. White (Jesper Christensen) handelt, einem ehemaligen Mitglied von Quantum. Bond gelingt es, White in Altaussee, Österreich, ausfindig zu machen, der langsam an einer Thalliumvergiftung stirbt. 

Er bittet Bond, seine Tochter, die Psychiaterin Madeleine Swann (Léa Seydoux), zu finden und zu beschützen, die ihn nach L'Américain bringen soll, um Oberhauser zu finden.

Daraufhin begeht White vor den Augen von Bond Selbstmord. Bond geling es Swann in der Hoffler Klinik in Österreich ausfindig zu machen und rettet sie vor Hinx und seinen Männern, die dort auftauchen. Nachdem sie ihnen entkommen sind, treffen sie Q, der Oberhauser mit Bonds früheren Missionen in Verbindung bringt und Le Chiffre, Dominic Greene und Raoul Silva als Agenten der gleichen Organisation identifiziert, die Swann als Spectre identifiziert.

Swann bringt Bond ins L'Américain, ein Hotel in Tanger, wo sie entdecken, dass White Beweise hinterlassen hat, die sie zu Oberhausers Basis in einem Krater in der Sahara führen. In einem Zug zu einem abgelegenen Bahnhof treffen Bond und Swann auf Hinx, der bei dem anschließenden Kampf aus dem Zug geschleudert wird, aber schließlich von Spectre gefangen genommen wird.

Oberhauser enthüllt, dass Spectre den Gemeinsamen Nachrichtendienst finanziert hat, während er in der ganzen Welt Terroranschläge verübte, wodurch das Nine Eyes-Programm notwendig wurde. Im Gegenzug wird Max Denbigh Spectre unbegrenzten Zugang zu den von Nine Eyes gesammelten Informationen gewähren, so dass sie Ermittlungen über ihre Operationen vorwegnehmen und ihnen entgegenwirken können.

Nachdem Bond von Blofeld gefoltert wird, gelingt es 007 zusammen mit Swann nach London zu fliehen. Dort wollen sie mit allen Mitteln verhindern, dass Nine Eyes online geht…

Die Dreharbeiten zum „JAMES BOND“-Film „SPECTRE“ begannen im Dezember 2014 in Österreich. Gedreht wurde in der Gegend um Sölden - einschließlich der Ötztaler Gletscherstraße, des Rettenbachgletschers und des angrenzenden Skigebiets mit Seilbahnstation -, in Obertilliach und am Altausseer See.

Die  Februar 2015 in Österreich gedrehten Szenen konzentrierten sich auf das Ice Q Restaurant, das für die fiktive Hoffler Klinik, eine private medizinische Klinik in den österreichischen Alpen, steht.

Dan ach wurden in  England gedreht, um Szenen im Blenheim Palace in Oxfordshire zu drehen, der für einen Drehort in Rom einspringen musste, bevor sie in die Stadt selbst verlegt wurden, um dort fünf Wochen lang zu drehen, unter anderem auf der Ponte Sisto-Brücke und dem Forum Romanum.

In Rom stieß die Produktion jedoch auf den Widerstand verschiedener Interessengruppen und städtischer Behörden, die sich über mögliche Schäden an historischen Stätten in der Stadt und Probleme mit Graffiti und Müll im Film Sorgen machten.

Nachdem die Dreharbeiten in Rom abgeschlossen waren, wurde die Produktion Ende März 2015 nach Mexiko-Stadt verlegt, um dort die Eröffnungssequenz des Films zu drehen, mit Szenen, die das Fest zum Tag der Toten in und um den Zócalo und den Stadtteil Centro Histórico zeigen. Für diese spezielle Szene in Mexiko waren 1.500 Statisten, 10 riesige Skelette und 250.000 Papierblumen erforderlich.

Zu dieser Zeit fand in Mexiko-Stadt keine solche Parade zum Tag der Toten statt. Aufgrund des durch „SPECTRE“ geweckten Interesses und des Wunsches der Regierung, die vorspanische mexikanische Kultur zu fördern, beschlossen die Bundes- und Kommunalbehörden, am 29. Oktober 2016 eine echte "Día de Muertos"-Parade durch den Paseo de la Reforma und das Centro Histórico zu veranstalten, an der 250 000 Menschen teilnahmen.

Der Film „SPECTRE“ beginnt mit einer langen Einstellung, bei der sechs Aufnahmen nahtlos aneinandergefügt werden, und war eine der wenigen Szenen, die eine Vorabvisualisierung erforderten. Dank umfangreicher Planung waren für die Dreharbeiten keine Motion-Control-Kameras erforderlich. Die Szenenübergänge wurden in der Postproduktion durch Re-Timing und Re-Projektionen hergestellt, wobei sogar die Drehorte in Mexiko mit den in Pinewood gedrehten Innenräumen abgeglichen wurden.

Die geplanten Szenen erforderten die Sperrung des Stadtplatzes für die Dreharbeiten zu einer Sequenz, in der ein Kampf an Bord eines Hubschraubers, geflogen von Stunt-Pilot Chuck Aaron, gefilmt werden sollte.

Diese wurden über einen computergenerierten Platz und eine Menschenmenge unterhalb des Hubschraubers geklebt, wobei die Motion-Capture-Doubles im Inneren kämpften.

Nach den Dreharbeiten in Mexiko und während einer geplanten Pause wurde Craig nach New York geflogen, um sich einer kleinen Operation zu unterziehen, um seine Knieverletzung zu beheben. Die Dreharbeiten wurden dadurch nicht beeinträchtigt wurden, da Craig wie geplant am 22. April 2015 zu den Dreharbeiten in den Pinewood Studios zurückkehrte.

Dennoch wurden einige Teile der Mexiko-Szene mit Stunt-Doubles gedreht, deren Gesichter digital durch Craigs ersetzt wurden.

Am 17. Mai 2015 fanden die Dreharbeiten auf der Themse in London statt. Die Stuntszenen mit Craig und Seydoux auf einem Schnellboot und einem tief fliegenden Hubschrauber in der Nähe der Westminster Bridge wurden nachts gedreht, wobei die Westminster und Lambeth Bridge vorübergehend gesperrt wurden. Auch in der Nähe des MI6-Hauptquartiers am Vauxhall Cross wurden Szenen auf dem Fluss gedreht.

Weniger als eine Woche später kehrte die Crew zum Fluss zurück, um ausschließlich Szenen auf der Westminster Bridge zu drehen. Die Londoner Feuerwehr war vor Ort, um Regen zu simulieren und den Rauch zu überwachen, der bei den Dreharbeiten verwendet wurde.

Blofelds Hubschrauberabsturz wurde mit zwei Hubschraubern in Originalgröße nachgestellt, die mit Stahlkonstruktionen und einer Überkopfschiene ausgestattet waren. Die computergenerierten Rotorblätter und die Schäden an der Kulisse wurden in der Nachbearbeitung hinzugefügt. 

Das Gebäude des MI6, das im Film nach dem Terroranschlag von Skyfall geräumt und zum Abriss vorgesehen ist, wurde in den Produktionsplatten durch eine digitale Rekonstruktion ersetzt. Wenn das Gebäude gesprengt wird, ist es eine Kombination aus einer Miniatur- und einer abtrennbaren Version des digitalen Gebäudes.

Nach Abschluss der Arbeiten in England reiste die Produktion im Juni nach Marokko, wo die Dreharbeiten in Oujda, Tanger und Erfoud stattfanden, nachdem die Vorarbeiten der zweiten Produktionseinheit abgeschlossen waren.

Das Hauptquartier von Spectre in Marokko befand sich in Gara Medouar, einem durch Erosion entstandenen "Krater", der weder vulkanischen noch durch einen Einschlag entstanden ist. Die Außenaufnahmen eines Zuges in der Wüste wurden mit dem Oriental Desert Express gedreht. Die Dreharbeiten in Marokko wurden am 5. Juli 2015 abgeschlossen.

Fünf Unternehmen waren für die visuellen Effekte in „SPECTRE“ verantwortlich - Industrial Light & Magic, Double Negative, Moving Picture Company, Cinesite und Peerless - unter der Leitung von Steve Begg. Zu den computergenerierten Effekten gehörten Kulissenerweiterungen, digitale Effekte an den Fahrzeugen und zerfallende Gebäude.

Eine sechste Firma, Framestore, war für die Titelsequenz zuständig, die siebte in der von Daniel Kleinman entworfenen Reihe. Die Fertigstellung dauerte vier Monate und konzentrierte sich unter anderem auf ein Krakenmotiv, das an das Spectre-Logo erinnerte.

Leider muss man sagen, dass der Regisseur SAM MENDES für Actionfilme vollkommen ungeeignet ist. Das fiel schon bei „SKYFALL“ auf, wird aber in dem langatmig wirkenden Bondfilm „SPECTRE“ überdeutlich zur Schau gestellt.

Denn nach der durchaus interessanten Eröffnungssequenz in Mexiko, wird actionmäßig nicht mehr sehr viel zur Schau gestellt.

Es fehlt einfach die zündende Idee. Zumal die meisten Action-Szenen nicht nur aus früheren Bond-Filmen abgekupfert wurden, sondern sie auch  aus jedem x beliebigen (08/15-)Actionfilm stammen könnten.

Hinzu kommt, dass auch das Finale des Bondfilms, indem es James Bond gelingt, Blofeld dingfest zu machen, hinter den Erwartungen zurückbleibt. Es wirkt nicht nur wenig überzeugend und mitreißend, sondern aujch ziemlich schwach, zumal man als Zuschauer doch weit mehr erwartet hätte, als dieses unrealistische und langweilige Szenario.

Wenig überzeugend wirkt jedoch  auch der Haupt-Bond-Bösewicht in „SPECTRE“, zumal der österreichische Schauspieler Christoph Waltz in der Rolle des Ernst Stavro Blofeld auch noch eine völlige Fehlbesetzung ist, da ihm als Bondbösewicht die nötige Leinwandpräsenz gänzlich fehlt und somit in der Rolle des Blofeld ziemlich blass wirkt.

Neben wenig zündenden Actionszenen und dem schwachen Bondbösewicht ist das größte Manko die  ideenlose und unglaubwürdige Handlung von „SPECTRE“, die auch mal wieder ziemlich zusammengeschustert wirkt, was natürlich auch auf die erfundene Verbindung zwischen Bond und Blofeld zutrifft, die völlig an den Haaren herbeigezogen wirkt, und das Psychodrama aus „SKYFALL“  ärgerlicherweise weiterspinnt.

Denn nachdem Bond verwaist war, wurde Franz Oberhausers Vater Hannes sein vorübergehender Vormund. Aus Eifersucht auf die Zuneigung seines Vaters zu Bond tötete Oberhauser seinen Vater und inszenierte seinen eigenen Tod. Nachdem er den Namen Ernst Stavro Blofeld an und gründete Spectre, mit dem vornehmlichen Ziel, sich an James Bond zu rächen.

Der 24. Bondfilm „SPECTRE“ spielte bei einem Budget zwischen 245 und 300 Millionen US-Dollar weltweit 880,7 Millionen US-Dollar ein.

© by Ingo Löchel

Spectre
England 2015

Stab

  • Regie: Sam Mendes
  • Drehbuch: John Logan, Purvis & Wade, Jez Butterworth
  • Kamera: Hoyte van Hoytema
  • Schnitt: Lee Smith
  • Musik: Thomas Newman
  • Titellied: Sam Smith

Darsteller

  • Daniel Craig als James Bond
  • Christoph Waltz als Ernst Stavro Blofeld /Franz Oberhauser
  • Léa Seydoux  als Dr. Madeleine Swann
  • Ralph Fiennes als M  
  • Ben Whishaw als Q
  • Naomie Harris als Eve Moneypenny     
  • Dave Bautista als Mr. Hinx     
  • Monica Bellucci als Lucia Sciarra     
  • Andrew Scott als Max Denbigh   
  • Rory Kinnear als Stabschef Bill Tanner
  • Jesper Christensen als Mr. White
  • Alessandro Cremona als Marco Sciarra     
  • Stephanie Sigman als Estrella     

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 148 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 5. November 2015

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