Dienstag, 24. Mai 2022

Westernfilm: Fluch der Verlorenen (1952)

Nach dem Bürgerkrieg kehren die Brüder Dan (Robert Ryan) und Neil Hammond (Rock Hudson) nach Texas und auf die Ranch ihrer Eltern zurück.

Neil ist froh, einfach bei der Bewirtschaftung der Ranch zu helfen, aber Dan hat den Ehrgeiz, ein Imperium aufzubauen, so wie es der skrupellose Geschäftsmann Cord Hardin (Raymond Burr) getan hat.

Von dem Moment an, als sie sich kennenlernen, verliebt sich Hardins Frau Lorna (Julia Adams) in Dan, der ihre Gefühle erwidert. 

Nachdem eine Reihe von Konfrontationen zwischen den beiden Männern zu Hardins Tod führt, gehen die beiden eine Beziehung ein.

Dan wird zu einem mächtigen Mann, der ein riesiges Unternehmen aufbaut, bei dem er Pferde stiehlt und Land aufkauft, indem er die laxen Gesetze für seine Zwecke ausnutzt.

Als der Marshal von Austin wegen seiner Verbindung zu Dan seines Amtes enthoben wird, übernimmt Neil diese Aufgabe, was zu einem unvermeidlichen Kampf zwischen den beiden Brüdern führt…

Für den Western „HORIZONS WEST“ war ein Budget von 630.000 US-Dollar veranschlagt. Doch aufgrund von Problemen mit dem Wetter, verzögerten sich die Dreharbeiten, so dass die Produktionskosten auf über 640.000 US-Dollar anstiegen. Gedreht wurde der Western zwischen Mitte Februar und Mitte März 1952.

Zwar ist „FLUCH DER VERLORENEN“ ein unterhaltsamer Westernfilm, der aber mit einigen Mankos zu kämpfen hat. Das größte Manko ist das Drehbuch von Louis Stevens, wodurch alle Figuren des Films sehr klischeehaft und eindimensional in ihren Rollen wirken.

Insbesondere der Schauspieler ROBERT RYAN  hat durch die Eingeschränktheit seiner Rolle keine Möglichkeit sein schauspielerisches Potential zu entfalten. So ist es letztendlich auch nicht nachvollziehbar, warum aus dem ehrgeizigen Mann ein außer Kontrolle geratenen Despot bzw. Psychopath wird, der ohne Skrupel über Leichen geht.

Sein Gegenspieler im Film ist neben RAYMOND BURR (als weiterer Bösewicht des Films) der Schauspieler ROCK HUDSON, dem als Westerndarsteller allerdings das nötige Potential fehlt.

Hudson macht zwar das Beste aus seiner Rolle, da die Universal Studios unbedingt einen Westernstar aus ihm machen wollten, aber man merkt schnell, dass Hudson für solche Rollen völlig ungeeignet ist.

Hinzu kommt, dass sich der Regisseur BUDD BOETTICHER damals noch nicht auf dem Höhepunkt seiner Karriere befand, die einige Jahre später mit seiner Zusammenarbeit mit dem Schauspieler RANDOLPH SCOTT begann.

Denn es sind einige Schnitzer in der Erzählstruktur und Handlung des Westernfilms „FLUCH DER VERLORENEN“ zu entdecken, die der sonst so üblichen detailorientierten Sorgfalt Boettichers widersprechen.

So ist die eine oder andere Schießerei im Film schlampig gedreht. In einer anderen Szene nimmt ein Lynchmob einen Rammbock zur Hand, um die Eingangstür des Gefängnisses einzuschlagen, um an das gewünschte Opfer zu gelangen. Aber schicken die Anführer des Mobs auch nur ein Mitglied ihrer Gruppe nach hinten, um den anderen Ausgang zu überprüfen, damit ihre Beute nicht entkommt? Nein. Und so flüchtet das beabsichtigte Opfer durch die Hintertür.

© by Ingo Löchel

Fluch der Verlorenen
(Originaltitel: Horizons West)
USA 1952

Stab

  • Regie: Budd Boetticher
  • Drehbuch: Louis Stevens
  • Musik: Henry Mancini und Herman Stein
  • Kamera: Charles P. Boyle
  • Schnitt: Ted J. Kent
  • Musik: Henry Mancini und Herman Stein

Darsteller

  • Robert Ryan als Dan Hammond
  • Julia Adams als Lorna Hardin
  • Rock Hudson als Neil Hammond
  • Judith Braun als Sally Eaton
  • John McIntire als Ira Hammond
  • Raymond Burr als Cord Hardin
  • James Arness als Tiny McGilligan
  • Dennis Weaver als Dandy Taylor
  • Frances Bavier als Martha Hammond
  • Tom Powers als Frank Tarleton
  • John Hubbard als Sam Hunter
  • Rodolfo Acosta als General José Escobar Lopez
  • Douglas Fowley als Ed Tompkins
  • Walter Reed als Layton
  • Raymond Greenleaf als Eli Dodson

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 78 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 22. Oktober 1954


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