Samstag, 5. November 2022

Actionfilm: Die Brut des Adlers (1984)

Der Vietnamveteran Jim Malden (Rutger Hauer) lebt seit dem Tod von Frau und Kind als Einsiedler auf einer Insel, die sonst nur von seltenen Vogelarten bewohnt wird.

Sein einziger Kontakt zur Außenwelt besteht in der schönen LadenbesitzerinStella Clayton (Kathleen Turner) und ihrem Sohn Adam (Andie Fenwick).

Doch mit dem Auftauchen von  Mike Walker (Powers Boothe) wird das paradiesische Naturreservat bedroht.

Er soll im Auftrag des zwielichtigen J. P. Whittier (Donald Pleasence) äußerst seltene Adlereier stehlen.

Walker ahnt jedoch nicht, dass er in Jim Malden einem ebenbürtigen und gefährlichen Gegner gegenübersteht…

1982 gelang dem niederländischen Schauspieler RUTGER HAUER mit seiner Rolle in dem SF-Film „BLADE RUNNER“ der internationale Durchbruch als Schauspieler. Danach folgten unter anderem Filme wie „DAS OSTERMAN WOCHENENDE“ (1983), „HITCHER, DER HIGHWAY-KILLER“ (1985), „DER TAG DES FALKEN“ (1985), „SOBIBOR“ (1987), „BLINDE WUT“ (1989) und „WEDLOCK (1991).

Ab den 1990er begann Hauers Karriere allerdings langsam zu stagnieren und der Schauspieler schlug sich danach eher in B- und C-Filmen herum.

Zu Rutger Hauers Filmen aus den 1980er Jahren zählt auch der Öko-Thriller „DIE BRUT DES ADLERS2 unter der Regie von PHILIPPE MORA, an dem nach fast vierzig Jahren etwas der Zahn der Zeit genagt hat, und der etwas ungewöhnlich daherkommt. Denn im Film wird zwar gekämpft und auch viel geschossen, sterben tut aber darin seltsamerweise niemand.

Rutger Hauer spielt in „DIE BRUT DES ADLERS“ den Vietnam-Veteran Jim Walden, der auf einer Insel lebt, wo er die Fauna und Flora vor Eindringlingen schützt. Schon zu Beginn wird man mit einer Szene konfrontiert, die zur Schlüsselszene für den ganzen Film wird. Zwei Männer aus einem nahegelegenen Ort sind auf die Insel Maldens gekommen und schießen wahllos jeden Vogel ab, der ihnen vor die Flinte kommt.

Und die Zahl der getöteten Tiere geht fast in die Hundert, bis endlich Rutger Hauer in Gestalt von Jim Walden auftaucht und die beiden Männer, die dem Ex-Soldaten nur eine auswischen wollten, von seiner Insel verjagt. Dabei bekommt einer der beiden 'nur' einen Pfeil ins Bein.

Mehr passiert mit diesen schießwütigen Spinnern nicht, was mich schon etwas erstaunt hat. Man wird mit zwei Männern konfrontiert, die ein richtiges Schlachtfest unter den Vögeln auf der Insel anrichten und danach passiert so gut wie nichts. Ziemlich inkonsequent in Szene gesetzt.

Doch diese 'pazifistische' Note, gepaart mit Naturschutz, setzt sich wie eine rote Linie durch den ganzen Film fort. Was mitunter zum Manko wird, weil die ganze Szenerie bisweilen etwas unglaubwürdig von Regisseur Philippe Mora gedreht wurde, der sein Ziel leider verfehlt, einen spannungsreichen Öko-Thriller zu präsentieren.

Unterdessen beauftragt der Millionär J. P. Whittier (Donald Pleasence), ein Sammler von seltenen Vogeleiern, den Dieb und Abenteurer Mike Walker (Powers Boothe) ihm die Eier einer seltenen Adlerart zu besorgen, die auf Waldens Insel brütet.

Kurze Zeit später verlässt Walden die Insel und besucht im nahegelegenen Ort Stella Clayton (Kathleen Turner) und ihren Sohn Adam (Andie Fenwick). In ihrem Laden kommt es zur Schlägerei zwischen Walden und den beiden Männern, die er von seiner Insel verjagt hat.

Dabei lernt Walden Mike Walker kennen, der sich sowohl mit dem Ex-Vietnam-Soldaten als auch mit Stella anfreundet. Walker gerät durch diese Freundschaft in eine Zwickmühle und Gewissensnöten.

Schließlich schlägt sich Walker auf die Seite von Walden, als Männer aus dem Ort den Ex-Soldaten für immer von der Insel verjagen wollen und entscheidet sich danach dafür, obwohl er bereits zum Adlerhorst hochgeklettert ist, auf das Geld und die Eier zu verzichten.

Der Öko-Thriller DIE BRUT DES ADLER spielt zwar mit dem Arten - und Naturschutz und ist ein unterhaltsamer Streifen, doch wirkt er in der Ausführung insbesondere durch seinen 'pazifistischen' Unterton stark eingeschränkt, unausgegoren und inkonsequent.

Es wird sich in dem Film zwar viel geprügelt, wild geschossen und ab und zu tauchen auch ein paar Explosionen auf, aber Tote sind keine zu beklagen, selbst als man Walden mit Gewalt von der Insel vertreiben will und dabei fast sein gesamtes Haus etc. zerstört, werden die Gegner nur betäubt oder bewusstlos geschlagen. Konsequent ist das in keiner Weise.

RUTGER HAUER spielt den pazifistisch angehauchten Ex-Soldaten sehr interessant. Aber leider ist der Niederländer in seiner Rolle etwas eingeschränkt. Da kann Powers Boothe als Dieb und Abenteurer, der sich schließlich gegen seinen Auftraggeber richtet und sich für die Freundschaft zu Walden entscheidet, schon etwas mehr darstellerisch trumpfen, weil seiner Rolle keine so großen Grenzen unterworfen ist, wie die von Rutger Hauer.

Zu der Schauspielerin KATHLEEN TURNER  kann man leider nicht so viel sagen, da ihre Rolle etwas farblos bleibt und so keinen bleibenden Eindruck hinterlässt.

© by Ingo Löchel

Die Brut des Adlers
(Originaltitel: A Breed Apart)
USA 1984

Stab

  • Regie: Philippe Mora
  • Drehbuch: Paul Wheeler
  • Kamera: Geoffrey Stephenson
  • Schnitt: Chris Lebenzon
  • Musik: Maurice Gibb

Darsteller

  • Rutger Hauer als Jim Maiden
  • Kathleen Turner als Stella Clayton
  • Powers Boothe als Mike Walker
  • Andie Fenwick als Adam Clayton
  • Donald Pleasence als J. P. Whittier
  • Brion James als Peyton

FSK: Ab 16 Jahre
Laufzeit: 95 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 31.Oktober 1985
 

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