Donnerstag, 24. November 2022

Monsterfilm: Der Schrecken vom Amazonas (1954)

Eine Expedition im Amazonasgebiet entdeckt versteinerte Funde, darunter eine skelettierte Hand mit Schwimmhäuten aus der Devonzeit, mit der eine direkte Verbindung zwischen Land- und Meerestieren hergestellt werden kann.

Der  Expeditionsleiter Dr. Carl Maia (Antonio Moreno) fährt daraufhin zum meeresbiologische Institut, während seine beiden Assistenten im Camp zurückbleiben.

Im Institut trifft Carl auf seinen Freund und ehemaligen Studenten, den Ichthyologen Dr. David Reed (Richard Carlson). Nach einem Gespräch zwischen den beiden Männern, überredet David seinen Chef, den finanzkräftigen Dr. Mark Williams (Richard Denning), eine erneute Expedition in den Amazonas zu finanzieren, um nach den Resten des Skeletts zu suchen.

Die Gruppe geht an Bord des Schiffes „Rita“, dessen Kapitän der mürrische Lucas (Nestor Paiva) ist. Die Expedition besteht aus David, Carl, Mark, Davids Freundin und Kollegin Kay Lawrence (Julie Adams) und einem weiteren Wissenschaftler, Dr. Edwin Thompson (Whit Bissell).

Als sie im Lager ankommen, stellen sie fest, dass Carls Assistenten während seiner Abwesenheit ermordet worden sind. Lucas vermutet, dass es wahrscheinlich ein Jaguar war.

Eine weitere Ausgrabung in dem Gebiet, in dem Carl das Fossil gefunden hat, ergibt nichts. Mark ist bereit, die Suche aufzugeben, aber David schlägt vor, dass der Teil der Böschung, in dem sich der Rest des Skeletts befand, vielleicht vor Tausenden von Jahren ins Wasser gefallen ist und von der Strömung flussabwärts gespült wurde.

Nachdem sich Kapitän Carl daran erinnert hat, dass der Nebenfluss in eine Lagune mündet, aus der jedoch  noch nie jemand zurückgekehrt ist, beschließen die Wissenschaftler das Risiko einzugehen und dorthin zu fahren, ohne zu wissen, dass der amphibische "Kiemenmensch", der Carls Assistenten getötet hat, sie beobachtet.

Die Kreatur wird auf die schöne Kay aufmerksam und folgt der Rita den ganzen Weg flussabwärts zur Schwarzen Lagune. Als die Expedition dort ankommt, gehen David und Mark tauchen, um Gesteinsproben vom Grund der Lagune zu sammeln.

Nach ihrer Rückkehr geht Kay schwimmen und wird unter Wasser von dem Kiemenmensch verfolgt, der sich kurzzeitig in einer der Schleppleinen des Schiffes verfängt. Die Kreatur entkommt zwar, hinterlässt aber eine Klaue im Netz, die ihre Existenz verrät….

Bei " CREATURE FROM THE BLACK LAGOON " griffen die Verantwortlichen der Universal Studios im Gegensatz zu den bekannten ‚Filmmonstern‘ wie  "Dracula" oder "Frankenstein" nicht auf eine literarische Vorlage, sondern auf eine Legende zurück, die dem Produzent William Alland auf einer Dinnerparty einmal aufgetischt bekam, nämlich, dass in den Amazonas-Gewässern eine Kreatur, halb Fisch, halb Mensch, leben soll.

Vermischt wurde das Ganze mit der Grundidee aus "The Lost World" von Sir Arthur Conan Doyle aus dem Jahre 1925, dass es noch vergessene und unberührte Flecken auf der Erde gibt, wo  urzeitliche Lebewesen überlebt haben.

Ein weiterer Grund des Erfolgs des Films war die Entscheidung auch aus „DER SCHRECKEN DES AMAZONAS“ einen 3-D-Film zu realisieren. Eine eigens für den Film angefertigte submarine Doppelkamera sorgte dafür, dass man das Horrorspektakel als "ersten 3-D-Unterwasserfilm" ankündigen konnte.

Dass der Kiemenmensch bis heute eine große Fangemeinde hat, liegt nicht nur an dem genialen Kostüm, sondern auch daran, dass der Regisseur JACK ARNOLD sich mit den beiden Drehbuchautoren schnell einig war, ein sympathisches Monster zu erschaffen, das zwar mordet, aber nur um sich und seinen Lebensraum zu verteidigen. Zudem fallen dem Kiemenmenschen nur entweder unwichtige oder unsympathische Expeditionsmitglieder im Film zum Opfer.

Ansonsten verließ sich JACK ARNOLD in „DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS“ auf altbewährte Rezepte. Das Monster wird zunächst stückweise und schemenhaft präsentiert und erst recht spät in seiner ganzen Pracht gezeigt.

Was den Film über den Durchschnitt des Genres hebt, sind die meisterhaften Unterwasseraufnahmen. Legendär ist die Szene, in der die Schauspielerin JULIE ADAMS im weißen Badeeinteiler in der Lagune schwimmt und dabei von der Kreatur unter Wasser begleitet wird. Bei den Schwimmszenen wurde die Schauspielerin aber größtenteils von dem Stunt-Woman GINGER STANLEY gedoubelt.

Ein großes Verdienst kommt bei den Schwimmszenen und Unterwasseraufnahmen dem Stuntschwimmer RICOU BROWNING  zu, der die Kreatur im Wasser spielte und der mit seinem unorthodoxen Schwimmstil sowie seiner Fähigkeit, bis zu 4 Minuten die Luft anzuhalten, der Kreatur seinen eigenen, unverwechselbaren Stempel aufdrückte.

Aufgrund des Erfolges von „DER SCHRECKEN VOM AMAZONAS“ folgte bereits ein Jahr später mit „REVENGE OF THE CREATURE“ die Fortsetzung des Films.

© by Ingo Löchel

Der Schrecken vom Amazonas
(Originaltitel: Creature from the Black Lagoon)
USA 1954

Stab

  • Regie: Jack Arnold
  • Drehbuch: Harry Essex und Arthur A. Ross
  • Kamera: William E. Snyder und Charles S. Welbourne
  • Schnitt: Ted J. Kent
  • Musik: Henry Mancini, Hans J. Salter und Herman Stein

Darsteller

  • Richard Carlson als David Reed
  • Julie Adams als Kay Lawrence
  • Antonio Moreno als Carl Maia
  • Richard Denningn als Mark Williams
  • Nestor Paiva als Lucas
  • Whit Bissell als Dr. Thompson
  • Ben Chapman als Der Kiemenmensch an Land
  • Ricou Browning als Der Kiemenmensch im Wasser

FSK: Ab 16 Jahren (später ab 12 Jahren)
Laufzeit: 79 Minuten

Deuscher Kinostart: Am 24. September 1954

 

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