Thriller: Ipcress - Streng geheim (1965)

Der Wissenschaftler Radcliff (Aubrey Richards) wird aus seinem Zugabteil entführt, wobei sein Leibwächter von der britischen Spionageabwehr getötet wird.  

Sergeant Harry Palmer (Michael Caine), der im Diensten des Verteidigungsministeriums steht, wird von seinem Vorgesetzten Colonel Ross (Guy Doleman) zur Abteilung von Major Dalby (Nigel Green) versetzt, um dort den Agenten zu ersetzen, der bei der Entführung Radcliffs ermordet wurde.

Dalby teilt seinen Agenten mit, dass der Hauptverdächtige der Entführung ein gewisser Eric Grantby (Frank Gatliff) sei und weist sie an, herauszufinden, wo sich dieser gerade aufhält.

Bei der Besprechung lernt Palmer auch Jock Carswell (Gordon Jackson) kennen und freundet sich mit seinem Kollegen an.

Mit Hilfe eines Kontakts bei Scotland Yard macht Harry Palmer Grantby ausfindig, doch als Palmer versucht, Grantby an der Flucht zu hindern, wird er von dessen Leibwächter Housemartin (Oliver Macgreevy) daran gehindert.

Housemartin wird zwar später verhaftet, doch bevor er befragt werden kann, wird er von zwei Männern ermordet, die sich bei Polizei als Palmer und Carswell ausgeben haben.

Harry Palmer vermutet, dass Radcliff in einer bestimmten stillgelegten Fabrik gefangen gehalten wird, und ordnet eine Durchsuchung an. Es wird jedoch nichts im Gebäude gefunden, außer einem Stück Tonband mit der Aufschrift "IPCRESS", das beim Abspielen im Hauptquartier von Dalbys Abteilung sinnlose Geräusche erzeugt…

Der Produzent Harry Saltzman wollte mit dem Spionage-Thriller „IPCRESS – STENG GEHEIM“, der in den Pinewood Studios in der Umgebung von London gedreht wurde, eine realistischere Alternative zu den „JAMES BOND“-Filmen schaffen.

Während sich der charmante Macho James Bond als Identifikationsfigur eignet, wirkt Harry Palmer für den Durchschnittszuschauer weit zugeknöpfter und undurchsichtiger.

Sergeant Palmer ist kurzsichtig und trägt eine Brille, kocht gerne, hört klassische Musik und arbeitet nur für den Geheimdienst, weil dieser ihn wegen Schiebereien während seines Militärdienstes in Berlin erpresst. Laut seinen Vorgesetzten ist Palmer arrogant, anmaßend und renitent.

Im Gegensatz zu den „JAMESBOND“-Filmen kommen im ersten „HARRY PALMER“-Film „IPCRESS – STENG GEHEIM“ so gut wie keine Action- oder Kampfszenen vor, die dem Film durchaus gutgetan hätten, um ein bisschen mehr Abwechslung in die manchmal etwas zu ruhige Handlung des Thrillers zu bringen.

Mit Ausnahme der kleinen Einlage, in der sich Harry Palmer kurz gegen Housemartin zur Wehr setzt. Auch der Bösewicht ist im Film „IPCRESS – STENG GEHEIM“ nie greifbar und bleibt bis zum Ende des Film im Hintergrund.

© by Ingo Löchel

Ipcress – Streng geheim
(Originaltitel: The Ipcress File)
England 1965

Stab

• Regie: Sidney J. Furie
• Drehbuch: Bill Canaway und James Doran
• Kamera: Otto Heller
• Schnitt: Peter Hunt
• Musik: John Barry

Darsteller

• Michael Caine als Harry Palmer
• Guy Doleman als Colonel Ross
• Nigel Green als Major Dalby
• Sue Lloyd als Jean Courtney
• Frank Gatliff als Eric Grantby
• Aubrey Richards als Dr. Radcliff
• Gordon Jackson als Jock Carswell
• Oliver Macgreevy als Housemartin
• Thomas Baptiste als Barney
• Freda Bamford als Alice
• Anthony Blackshaw als Edwards
• Barry Raymond als Gray
• David Glover als Chilcott-Oakes
• Stanley Meadows als Inspector Keightley
• Peter Ashmore als Sir Robert

FSK: Ab 16 Jahren (Kinostart), später ab 12 Jahren
Laufzeit: 107 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 2. Juli 1965