Dave Emerson (Klaus Kinski), einer von den vier Söhnen des Earl of Emerson, steht wegen Mordes an dem Gärtner Edward Amery vor Gericht.
Doch kurze Zeit später kann Dave mit Hilfe eines Unbekannten aus der Klinik fliehen. Ein Wärter, der Dave bis zum elterlichen Schloss Gentry verfolgte, wird von einer vermummten Gestalt mit einer eisernen Hand getötet.
Im Schloss begegnet Dave beinahe seinem Zwillingsbruder Richard (Klaus Kinski), der ihm zum Verwechseln ähnlich sieht und noch am gleichen Abend spurlos verschwindet.
Als Inspektor Craig (Harald Leipnitz) und Sir John (Siegfried Schürenberg), der Chef von Scotland Yard, auf Schloss Gentry eintreffen und alle Anwesenden verhören wollen, nimmt Dave kurzerhand die Identität seines Bruders Richard an.
Das bemerken zunächst weder die Ermittler noch Daves Geschwister Robert (Peter Parten), Charles (Thomas Danneberg) und Myrna (Diane Körner) sowie deren Stiefmutter Lady Emerson (Ilse Steppat).
Nachdem der Inspektor Daves Zimmer durchsucht hat, stößt er auf einige merkwürdige Dinge, darunter einen Hinweis auf die „blaue Hand“, ein historisches Mordinstrument.
Schließlich kommt Inspektor Craig dahinter, dass es sich bei Richard um Dave handelt. Kurze Zeit später entgeht Daves Schwester Myrna nur knapp einem Anschlag der blauen Hand…
Als die Rialto Film und Produzent Horst Wendlandt das Filmprojekt „DIE BLAUE HAND“ erneut aufgriffen, der schon Anfang der 1960er geplant gewesen war, hatte Gerhard F. Hummel, der stets auf möglichst romangetreue Verfilmungen geachtet hatte, den Constantin-Verleih bereits verlassen.
Durch den wachsenden Einfluss von Horst Wendlandt gestaltete man die Drehbücher zunehmend freier. Ab Mitte der 1960er Jahre ging man sogar soweit, auf völlig frei erfundene Handlungen und Filmtitel zurückzugreifen, die nicht mehr auf Romanen oder Geschichten von Edgar Wallace basierten. Mit diesem Schritt erhoffte sich die Rialto Film und der Produzent Wendlandt, die Filmreihe mehr dem „aktuellen Zeitgeist“ anpassen zu können.
Obwohl die Rialto Film nach „DER UNHEIMLICHE MÖNCH“ (1965) mit „DER BLAUE MÖNCH“ erstmals bei einer „EDGAR WALLACE“-Verfilmung wieder auf einen Roman von EDGAR WALLACE zurückgreifen wollte, beauftragte man den Autor HERBERT REINECKER Harald G. Petersson und Fred Denger damit, jeweils ein von der Romanvorlage unabhängiges Treatment zu verfassen.
Eine der wesentlichen Änderungen war, dass es sich bei der „blauen Hand“ im Drehbuch von HERBERT REINECKER um ein Mordinstrument statt des Zeichens des Verbrechens handelt.
Für die Rolle des Inspektor Craigs war der Schauspieler HANNS LOTHAR vorgesehen. Doch nachdem Lothar erkrankte und am 11. März 1967 verstarb, wurde die Rolle mit HARALD LEIPNITZ besetzt, der bereits in zwei „EDGAR WALLACE“-Filmen mitgespielt hatte.
Die Dreharbeiten zu „DIE BLAUE HAND“ fanden vom 9. Februar bis 22. März 1967 in West-Berlin statt. Auf London-Aufnahmen wurde diesmal gänzlich verzichtet. Die Innenaufnahmen wurde in den Studios der CCC-Film in Berlin-Haselhorst gedreht.
© by Ingo Löchel
Die blaue Hand
BRD 1967
Stab
- Regie: Alfred Vohrer
- Drehbuch: Alex Berg (Herbert Reinecker)
- Kamera: Ernst W. Kalinke
- Schnitt: Jutta Hering
- Musik: Martin Böttcher
Darsteller
- Harald Leipnitz als Inspektor Craig
- Klaus Kinski als Dave Emerson / Richard Emerson
- Diana Körner als Myrna Emerson
- Carl Lange als Dr. Albert Mangrove
- Ilse Steppat als Lady Emerson
- Siegfried Schürenberg als Sir John Archibald
- Hermann Lenschau als Rechtsanwalt Douglas
- Gudrun Genest als Schwester Harris
- Albert Bessler als Butler Anthony
- Richard Haller als Edward Appleton
- Ilse Pagé als Miss Finley
- Fred Haltiner als Wärter Reynolds
- Peter Parten als Robert Emerson
- Thomas Danneberg als Charles Emerson
FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 87 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 28. April 1967
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