Montag, 20. November 2023

Thriller: Geheimbund der Rose (1988)

Der CIA-Vizechef John Eliot (Robert Mitchum) wird für die beiden Waisenkinder Saul (Peter Strauss) und Chris (David Morse), die wie Brüder erzogen werden, zu ihrem Ziehvater.

Statt aber einer richtigen Kindheit, durchlaufen beide unter der Aufsicht Eliots unter den Decknamen Romulus und Remus eine strenge Ausbildung zu Profikillern der CIA.

Nachdem Saul zwei Aufträge vermasselt hat, beauftragt Eliot seinen Zögling einen Sprengstoff-Anschlag durchzuführen bei dem fünf Industrielle getötet werden. Doch nach dem erfolgreichen Anschlag gerät Saul auf die Abschussliste der Geheimdienste.

Denn der Tötungsauftrag war von der CIA nicht genehmigt. Da Eliot  nun seinen Ziehsohn loswerden will, um ihn als durchgeknallten Täter präsentieren zu können, lockt er Saul in eine Falle. Doch Saul alias Romulus eliminiert das Killerkommando und kann entkommen.

Unterdessen hat auch Sauls ‚Bruder‘ Chris, Deckname Remus, mit einigen Problemen zu kämpfen. Nach der Rückkehr aus einem Kloster, soll er einen russischen Agenten eliminieren. Doch der Auftrag scheitert, da Chris sich nicht überwinden kann, ihn zu töten.

Chris zieht sich daraufhin in eine der Zufluchtsstätten für Agenten zurück, die gemäß dem „Abelard-Abkommen“ zwischen den Geheimdiensten der Welt als unantastbar gelten.

Dort begegnet er nicht nur seiner Zielperson, sondern auch dem chinesischen Agenten Chan (James Hong), der schließlich den russischen Agenten eliminiert und dabei selbst umkommt.

Chris gerät in die Schusslinie und muss fliehen, weil alle nun glauben er hätte das Abelard-Abkommen verletzt, was die sofortige Eliminierung bedeutet. Aufgrund dieser Verletzung sind nun alle Geheimdienste der Welt hinter ihm her.

Eliot setzt den Eliminierungsbefehl zeitweise aus, um Chris zu treffen, der  Saul ausfindig machen soll. Was Chris auch gelingt.

Doch danach heften sich sofort Eliots Schergen auf deren Fersen, so dass die beiden 'Brüder' fliehen müssen und so dem Killerkommando entkommen können.

ie einzige Person an die sich Saul und Chris nun noch wenden können ist die israelische Agentin Erika Bernstein (Connie Sellecca)...

Der TV-Zweiteiler “GEHEIMBUND DER ROSE““basiert auf dem gleichnamigen Roman des Autors DAVID MORRELL. Der spannende Ausgangspunkt, der Verrat  von John Eliot an seinen beiden Zöglingen, wurde glücklicherweise übernommen, so dass der erste Teil des dreistündigen TV-Films durchweg überzeugen kann und sich sehr abwechslungsreich präsentiert.

Zumal anfangs weder die Zuschauer noch die agierenden Protagonisten wissen, warum Eliot seinen Verrat begangen hat.

Im zweiten Teil dagegen kommt es leider zur Abkehr von der  Romanvorlage und so zu einigen gravierenden Änderungen, was dem TV-Film leider nicht nur seine Spannung, sondern auch seine Originalität nimmt.

So wird Chris im zweiten Teil leider viel zu früh getötet, so dass der Schauspieler DAVID MORSE letztendlich auch nicht so überzeugend rüberkommt wie PETER STRAUSS.

Leider wird damit auch auf den Kampf (wie er im Roman beschrieben ist) zwischen dem ‚Zwillingspaar‘ Romulus und Remus und Castor und Pollux  gänzlich verzichtet.

Dadurch verliert nicht nur der Schluss des Zweiteilers etwas an Fahrt, sondern bereits nach der Ermordung von Chris, schleicht sich eine gewisse Langeweile und Langatmigkeit in die Handlung ein, so dass ab da an, der TV-Zweiteiler leider nur noch durchschnittliche Unterhaltunskost zu bieten hat. Da hilft es auch nicht, dass Saul und Eliot in einer der Abelard-Zufluchtsstätten aufeinandertreffen.

Der Schauspieler ROBERT MITCHUM spielt seine Rolle des John Eliot gänzlich ohne Regung, was manchmal doch etwas unglaubwürdig wirkt. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Emotionen gewünscht, die leider gänzlich auf der Strecke bleiben.

Am Ende muss sich Saul recht unspektakulär (und nicht so überzeugend)  und ganz alleine mit den ‚Zwilingen‘ Castor und Pollux, die wie Romulus (Saul) und Remus (Chris) ebenfalls von Eliot zu Killern ausgebildet wurden, herumschlagen.

Fazit: Der Zweiteiler „GEHEIMBUND DER ROSE“ fängt sehr originell und spannend ab, baut aber leider im zweiten Teil erheblich ab. Das fällt besonders nach der Ermordung von Chris auf.

Nichtsdestotrotz ist „GEHEIMGUND DER ROSE““ein unterhaltsamer Thriller-Zweiteiler, in der auch die Schauspieler mehr oder minder in ihren Rollen überzeugen können.

ROBERT MITCHUM spielt seine Rolle aber leider etwas zu emotionslos und maskenhaft, was im weiteren Verlauf des TV-Zweiteilers etwas enttäuscht.

© by Ingo Löchel

Geheimbund der Rose
(Originaltitel: Brotherhood of the Rose)
USA 1988

Stab

  • Regie: Marvin J. Chomsky
  • Drehbuch: Gy Waldron
  • Nach einer Romanvorlage von David Morell
  • Kamera: James Bartle
  • Schnitt: Chris Ridsdale und William B. Stich
  • Musik: Laurence Rosenthal

Darsteller

  • Robert Mitchum als John Eliot
  • Peter Strauss als Saul/Romulus
  • Connie Sellecca als Erika Bernstein
  • David Morse als Chris/Remus
  • James Sikking als Felix
  • M. Emmet Walsh als Hardy
  • James Hong als Col. Chan
  • Rhys McConnochie als Orlik
  • Robert Taylor als Pollux
  • Brett Williams als Castor
FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 180 Minuten

DVD-Veröffentlichung: Am 27. Dezember 2012

1 Kommentar:

Nick Noll hat gesagt…

Lieber Herr Löchel,
ich arbeite an der Philipps-Universität Marburg am DFG-Teilprojekt "Film sehen zwischen Zeilen. Remediatisierung und Ästhetik der Filmzeitschrift". In einem etwas älteren Artikel auf Ihrer Seite habe ich einen zweiteiligen Beitrag zur Film Revue gefunden, den ich sehr spannend und Interessant für unser Projekt fand. Leider konnte ich für die dort genannten Informationen keine Quellen finden. Daher würde ich Sie gerne fragen, ob Sie uns als Hilfe für unser Forschungsprojekt die Quellen darlegen könnten. Da ich keine andere Möglichkeit gefungen habe, um Sie zu kontaktieren, probiere ich es auf diesem Weg einen Kontakt aufzubauen.
Gerne können Sie sich auch bei mir per Mail melden:

Nolln@students.uni-marburg.de

Über Ihre Hilfe würde ich mich sehr freuen.

Mit besten Grüßen

Nick Noll