Zudem waren viele Kinos der damaligen Zeit in der
Lage, an ihren Außenfassaden übergroß gemalte Plakate zur Filmwerbung
unterzubringen, die von geschulten Künstlern erstellt wurden.
Für die Kinos wurden Plakate zum Aushang in
unterschiedlichen Formaten hergestellt.
- DIN A0 (841 × 1189 mm) wurde für den Wandaushang in den Vorräumen der Kinos,
- DIN A1 (594 × 841 mm) als Ankündigungsplakat für Stellwände und Aushangkästen)
- und DIN A3 (297 × 420 mm) für die Aushangkästen in den Kinos verwendet.
Mit den Jahrzehnten entwickelte sich das Malen von
Plakaten zu einer eigenen Kunstform.
Ein Filmplakat war Werbung und Kunst zugleich. Denn
in einem Filmplakat musste der jeweilige Künstler nicht nur die Handlung, sondern auch die Atmosphäre und
die Protagonisten des Films zu einem
einzigen prägnanten Bild einfangen und vorstellen…
Der Filmplakatkünstler Lutz
Peltzer wurde 1925 in Mannheim geboren. Während seiner Schulzeit gehörte
Zeichnen zu seinen Lieblingsfächern. Zudem war er schon sehr früh ein Fan von amerikanischen Filmen,
die allerdings während der Nazi-Zeit verpönt waren.
1946 fing Peltzer im Mannheimer
Universum-Kino als Maler für Außenwerbung an, das unter der Leitung der amerikanischen
Besatzer stand.
In den folgenden drei Jahren
lernt er unter der Anleitung von Erwin Fritsche das Handwerk von der Pike auf.
Ende 1949 macht sich Peltzer selbstständig,
da sich Erwin Fritsche immer weiter von der Kino-Außenwerbung entfernte.
Bis 1954 arbeitete er ausschließlich
für die Mannheimer Kinos und gestaltete dort die Außenfassaden und die Vitrinen
im Eingangsbereich der Lichtspielhäuser.
Danach erhielt er weitere
Aufträge und malte Filmplakate für die RKO, MGM und die deutsche Paramount.
Nachdem ab den 1960er Jahren die
Kinoleuchtreklamen die Außenwerbung immer weiter verdrängte, wechselte Lutz
Peltzer ganz zum Plakatmalen und arbeitete danach für verschiedene, in der Regel amerikanische
Filmverleihfirmen.
In den 1960er Jahren avancierte
der Filmplakatkünstler zum Spezialisten für Kriegs- und Monumentalfilme sowie
für Westernfilme.
Als in den 1980er Jahren die
Aufträge für Filmplakate immer weiter zurückgehen, fängt Peltzer an,
Videohüllen zu entwerfen.
Bis 1990 gestaltete der
Künstler über 800 Filmplakate. Lutz Peltzer starb im Jahr 2003 an den Folgen
seiner Krebserkrankung.
© by Ingo Löchel
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