Sonntag, 21. November 2021

Game of Thrones - Staffel 8 - Folge 70: Schlacht um Winterfell

Der Nachtkönig hat mit seiner untoten Armee Winterfell erreicht. Die Soldaten gehen auf ihre Positionen. Alle, die nicht kämpfen können, verschanzen sich in der Krypta der Festung. 

Theon Graufreud (Alfie Allen) und seine Eisenmänner bringen Bran (Isaac Hempstead-Wright) zum Götterhain, um dort auf den Nachtkönig und seine Schergen zu warten.

Jon (Kit Harington) und Daenerys (Emilia Clarke) fliegen derweil mit den beiden Drachen Rhaegal und Drogon zu einem höher gelegenen Punkt von Winterfell, von dem aus sie das Schlachtfeld überblicken können und auf die Ankunft des Nachtkönigs warten können.

Bevor die Schlacht beginnt, taucht plötzlich aus dem Dunkeln eine Reiterin auf. Es ist die rote Priesterin Melisandre (Carice van Houten), die Jorah Mormon (Iain Glen), dem Anführer der Dothraki 'befiehlt' ihre Schwerter in die Höhe zu halten. Woraufhin es ihr mit ihrer Magie gelingt, die normalen Schwerter in Flammenschwerter zu verwandeln.

Danach greift die Reiterei der Dothraki unter Führung von Jorah das Heer der Untoten an, obwohl sie das gegnerische Heer aufgrund der Dunkelheit überhaupt nicht sehen können.

Die Dothraki haben aber keine Chance und werden bis auf wenige Männer vollkommen ausgelöscht. Nur  Jorah Mormont und einer Hand voll Dothraki gelingt die Rückkehr. Kurz darauf folgt der Angriff der Untoten, die die Stellungen der Verteidiger von Winterfell aufgrund ihrer Übermacht einfach überrennen.

Daraufhin greifen Daenerys und Jon in das Geschehen ein, denen mit dem Drachenfeuer von Drogon und Rhaegal gelingt, eine Schneise in das gegnerische Heer zu schlagen.

Doch trotzdem haben weder die Unbefleckten unter Führung von Grauer Wurm noch die Soldaten unter Führung Brienne (Gwendoline Christie) und Jaime (Nikolaj Coster-Waldau) noch Thormund  (Kristofer Hivju) eine Chance und müssen sich schließlich in die Festung zurückziehen.

Als Ser Davos (Liam Cunningham) das Zeichen gibt, den Graben vor der Festung in Brand zu stecken, wird dies durch den dichten Nebel verhindert. Und wieder ist es die rote Priesterin die zu Hilfe eilt. Mit ihrer Magie entzündet  Melisandre  den Graben, so dass die Untoten für eine kurze Verschnaufpause aufgehalten werden können.

Auf Befehl des Nachtkönigs opfern sich aber so viele Untote, bis es ihnen gelingt, den brennenden Graben an einigen Stellen zu durchbrechen. Zwar wehren sich die Verteidiger tapfer, doch schließlich dringen die Untoten in die Festung ein.

Doch auch die Krypta ist vor der Macht des Nachtkönigs nicht sicher. Denn bedingt durch dessen Magie, erwachen die dort begrabenen Starks aus ihren Gräbern...

Mit "SCHLACHT UM WINTERFELL" haben wir die erste Folge der achten Staffel in Spielfilmlänge, die von Regisseur MIGUEL SAPOCHNIK sehr episch und abwechslungsreich in Szene gesetzt wurde. Zudem spürt man förmlich die Verzweiflung der einzelnen Figuren angesichts der aussichtslosen Situation in der sie sich während der Schlacht befinden.

Aber leider wurde die Folge "SCHLACHT UM WINTERFELL" auf weite Strecken doch sehr unglaubwürdig Szene gesetzt. Denn die Macher von "GAME OF THRONES" setzten in der Darstellung der Schlacht gegen den Nachtkönig und dessen Untoten-Armee mehr auf spektakuläre Szenen als auf Realismus.

Denn schon die Schlachtaufstellung der Verteidiger von Winterfell macht wenig Sinn. Was ein weiteres Mal zeigt, dass Jon Schnee als General vollkommen ungeeignet ist, aber auch Drehbuchautoren wenig Fachwissen mitbringen. Was er schon in "DIE SCHLACHT DER BASTARDE" aufgefallen war.

Als Fan und Zuschauer der Serie weiß man, dass es drei 'Waffen' gegen die Untoten gibt. Feuer, Drachenglas und valyrischen Stahl. Drachenglas und Valyrischer Stahl sind zudem auch für die Weißen Wanderer tödlich.

Schwerter aus valyrischen Stahl besitzen aber nur Jon Schnee (Langklaue), Brienne von Tarth (Eidwahrer), Jorah Mormont (Herzbann) sowie Jaime Lennister. Zudem besitzt Arya Stark einen Dolch aus valyrischem Stahl, so dass die Verteidiger ganz auf Feuer und Waffen aus Drachenglas setzen müssen, die Gendry zusammen mit den Schmieden von Winterfell hergestellt hat.

Wenn man dies im Hinterkopf behält, muss man sich schon die Frage stellen, warum die Reiter der Dothraki nicht mit Waffen aus Drachenglas bewaffnet sind, sondern ihre normalen Schwerter tragen, die im Kampf gegen die Untoten völlig unwirksam sind. Da hilft es auch nicht viel, dass die rote Priesterin Melisandre deren Schwerter mit ihrer Magie in Flammenschwerter verwandelt.

Hinzu kommt, dass man eine Reiterei nicht gegen einen unbekannten Feind ins Feld schickt, den man aufgrund der Dunkelheit auch noch nicht einmal sehen kann, und deren Größe man zudem auch nicht einschätzen kann. Reiterei setzt man insbesondere in so einer Situation als Reserve ein, um die Fußtruppen zu unterstützen.

Die Reiter der Dothraki also gegen das riesige Heer der Untoten zu schicken ist also vollkommener Schwachsinn. Und so passiert sehr schnell, was logischerweise passieren musste, die Dothraki werden bis auf wenige Männer ausgelöscht. So sieht die Szene mit den brennenden Schwertern zwar sehr spektakulär aus. Doch das war es aber auch schon. Realismus sieht anders aus.

Dass neben Jon Schnee auch die Drehbuchschreiber anscheinend keine Ahnung von einer geeigneten Schlachtaufstellung und der Verteidigung einer Festung haben, zeigen aber auch weitere Szenen in der epischen Folge "SCHLACHT UM WINTERFELL".

So stellt man Katapulte  zum Beispiel nicht vor einer Armee auf, um sie nicht zu behindern, sondern hinter ihr, um so den Feind wirksam beschießen zu können. Doch die aufgestellten Katapulte kommen in der Schlacht nur einmal zum Einsatz. Was ebenfalls unglaubwürdig erscheint.

Auch sollte man sich einem Heer von Untoten nicht auf offenem Feld entgegenstellen. Es sei denn, man befestigt seine Stellungen und stellt dem Feind weitere Hindernisse entgegen, damit er nicht mit voller Wucht angreifen kann, was aber ebenfalls nicht geschieht.

Was doch etwas verwundert, haben wir doch unter anderem mit Jaime Lennister und Jorah Mormont erfahrene Kommandanten unter den Verteidigern, die dies eigentlich besser wissen müssten.

Daher ist es auch hier kein Wunder, dass die Armee von Winterfell von den Untoten überrannt wird. Selbst die Unbefleckten machen mit ihren Speerspitzen aus Drachenglas, die anscheinend keine Wirkung zeigen, keine gute Figur. Denn sie werden ebenfalls von den Untoten schwer dezimiert.

Was vermutlich auch an ihrer offenen Formation liegt. Eine geschlossene Formation der Unbefleckten hätte die Untoten vermutlich eher aufgehalten.

Nun auch noch ein Wort zur Verteidigung der Festung Winterfell. Es verwundert, dass die Mauern der Festung nur mit einer Handvoll Bogenschützen besetzt ist, die natürlich gegen die Feinde nicht sehr viel ausrichten können, zumal man die Bogenschützen merkwürdigerweise auch nur bedingt schießen sieht.

Normalerweise müssten die Mauern von Winterfell mit Hunderten von Bogenschützen bemannt sein, die die feindliche Armee mit ständigen Pfeilhageln eindecken müssten, um so die Reihen der Feinde wirksam zu lichten.

Und nachdem sich Hunderte von Überlebenden Soldaten in die Festung zurückgezogen haben, werden die Mauern immer noch nicht effizient besetzt. Stattdessen wird erst einmal darauf gewartet, bis es den Untoten gelingt, den Feuerring, den die rote Priesterin entzündet hat, an einigen Stellen zu durchbrechen.

Erst dann machen sich die Verteidigen langsam, aber viel zu spät auf, die Mauern zu besetzen. Was ebenfalls sehr unglaubwürdig und unrealistisch wirkt.Dass es dadurch den Untoten sehr schnell gelingt, die Mauern zu erklimmen und in die Festung einzudringen ist dadurch kein Wunder.

Unrealistisch erscheint zudem auch die Tatsache, warum die Verteidiger kein Öl gegen die Untoten einsetzt, um sie unter anderem davon abzuhalten, die Mauern zu erklimmen. Entzündet ist Öl eine höchst effiziente und wirksame Waffe, um Angreifer von einer Festung abzuwehren.

Verwunderlich ist  in der Folge "SCHLACHT UM WINTERFELL" aber auch die Tatsache, dass der Nachtkönig so schnell mit seiner gesamten Armee vernichtet wird, wurde doch der Handlungsstrang um den die Weißen Wanderer acht Staffeln lang aufgebaut und bisweilen doch etwas sehr in die Länge gezogen.

Nichtsdestotrotz erweist sich der Nachtkönig während der Schlacht als zäher Gegner. War er doch sogar gegen Drachenfeuer immun.

Aber letztendlich musste auch er sein Leben aushauchen. Doch es ist nicht Jon Schnee, der den Nachtkönig vernichtet, denn der hat alle Hände damit zu tun, nicht von dem untoten Drachen Viserion getötet zu werden.

Nein, es ist Arya Stark, die den Nachtkönig überraschend im Götterhain angreift und den Anführer der Weißen Wanderer mit ihrem valyrischen Dolch das Ende bereitet. Was durchaus eine der größten Überraschungen in der dritten Folge der achten Staffel von "GAME OF THRONES" ist.

Zumal man sich schon die Frage stellt, von welcher Position aus, Arya denn den Nachtkönig überhaupt anspringt, da der Götterhain doch aus offenen Gelände besteht, und daher keine erhöhte Position vorhanden ist.

Im Großen und Ganzen hielt sich in der Episode "SCHLACHT UM WINTERFELL" auch die Zahl der Opfer unter den Figuren von "GAME OF THRONES" in Grenzen. Folgende Figuren hauchten während bzw. nach der Schlacht ihr Leben aus.

1) Eddison (Ben Crompton), der Kommandant der Nachtwache, stirbt, als er Sam (John Bradley) vor einem Untoten rettet.

2) Lyanna Mormont (Bella Ramsey) wird von einem untoten Riesen zerquetscht, der das Tor von Winterfell zerschmettert. Doch bevor sie stirbt, rammt sie dem Riesen aber noch einen Dolch aus Drachenglas ins Auge, so dass das untote Wesen vernichtet wird.

3) Beric (Richard Dormer) opfert sein Leben, während er zusammen mit Sandor Clegane (Rory McCann) Arya Stark vor einer Meute von Zombies rettet.

4) Theon Graufreud (Alfie Allen), der mit seinem Speer aus Drachenglas eine Menge Feinde vernichtet, wird von dem Nachtkönig im Götterhain getötet.

5) Jorah Mormont (Iain Glen) stirbt am Ende der Schlacht an seinen schweren Verletzungen, nachdem er Daenerys zu Hilfe geeilt ist, die mit ihrem Drachen abgestürzt ist, und von einer Vielzahl von Untoten angegriffen wird.

6) Und auch für Melisandre (Carice van Houten) ist die Zeit gekommen. Sie schreitet nach dem Ende der Schlacht aus Winterfell hinaus und legt dabei ihre Kette ab. Ser Davos beobachtet, wie sie plötzlich altert und schließlich in sich zusammensackt.

Hinzu kommt, dass die Folge "SCHLACHT UM WINTERFELL" auch noch mit weiteren Ungereimtheiten und Logiklöchern zu kämpfen hat. Einer dieser Ungereimtheiten ist, wie es der roten Priesterin Melisandre so ohne weiteres gelungen ist, obwohl sich hinter ihr das Heer der Untoten befindet, kurz vor Beginn der Schlacht nach Winterfell zu kommen. Hat sie sich unsichtbar gemacht, um nicht von den Zombies oder den Weißen Wanderern angegriffen zu werden?

© by Ingo Löchel

Game of Thrones
Folge 70: Schlacht um Winterfell (The Long Night)
USA 2019

Stab

  • Regie: Miguel Sapochnik
  • Drehbuch: David Benioff und D. B. Weiss
  • Kamera: Fabian Wagner
  • Schnitt: Tim Porter
  • Musik: Ramin Djawadi

Darsteller

  • Peter Dinklage als Tyrion Lennister
  • Nikolaj Coster-Waldau als Jaime Lennister
  • Lena Headey als Cersei Lennister
  • Emilia Clarke als Daenerys Targaryen
  • Kit Harington als Jon Schnee
  • Sophie Turner als Sansa Stark
  • Maisie Williams als Arya Stark
  • Liam Cunningham als Davos
  • Nathalie Emmanuel als Missandei
  • Alfie Allen als Theon Graufreud
  • John Bradley als Samwell Tarly
  • Isaac Hempstead Wright als Bran Stark
  • Gwendoline Christie als Brienne of Tarth
  • Conleth Hill als Lord Varys
  • Rory McCann als Sandor Clegane
  • Jerome Flynn als Bronn
  • Kristofer Hivju als Tormund
  • Joe Dempsie als Gendry
  • Jacob Anderson als Grauer Wurm
  • Iain Glen als Jorah Mormont
  • Pilou Asbæk  als Euron Graufreud
  • Carice van Houten als Melisandre
  • Vladimir 'Furdo' Furdik als der Nachtkönig
  • Richard Dormer als Beric
  • Ben Crompton als Eddison Tollett
  • Daniel Portman als Podrick Payne
  • Rupert Vansittart als Yohn Royce
  • Bella Ramsey als Lyanna Mormon
  • Megan Parkinson als Alys Karstark

Laufzeit: 78 Minuten

Deutsche Erstausstrahlung: Am 28. April 2019 auf Sky Atlantic
Original-Erstausstrahlung: Am 28. April 2019 auf HBO  

 

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