Donnerstag, 17. Februar 2022

Abenteuerfilm: Todestrommeln am großen Fluss (1963)

Polizeiinspektor Harry Sanders (Richard Todd) und sein Assistent Hamilton (Jeremy Lloyd) sind in der kleinen afrikanischen Kolonie Gondra für die Aufrechterhaltung der Ordnung, verantwortlich.

Ein Dieb namens Bongola wird in den Docks von Grondra von der Polizei verfolgt. Er entkommt, nachdem er einen von Sanders afrikanischen Polizisten niedergestochen hat. Die einzige Spur des Mörders ist sein Messer.

Bei seinen Nachforschungen findet Sanders heraus, dass Diamanten von der Grenze durch Gondra geschmuggelt werden.

Er verdächtigt Pearson (Bill Brewer), einen australischen Geschäftsmann,  für den Diamantenschmuggel verantwortlich zu sein. Kann ihm jedoch nichts nachweisen.

Es scheint, dass die Diamanten vom Krankenhaus des Dr. Schneiders aus , eines weltbekannten Arztes, ihren Weg flussabwärts nach Gondra nehmen.

Sanders setzt seine Nachforschungen daraufhin flussabwärts fort. Dabei erinnert er sich, dass Dr. Schneider einen neuen Arzt für sein Krankenhaus erwartet und bittet Hamilton, diesen am Flugplatz abzuholen.

Dieser 'Doktor' entpuppt sich als attraktive deutsche Ärztin mit Namen Dr. Inge Jung (Marianne Koch).

Im Europäischen Club schlägt Sanders ihr am gleichen Abend vor, sie auf der Polizeibarkasse flussabwärts mitzunehmen.

Inge nimmt seinen Vorschlag an. Gleichzeitig lehnt sie aber ein ähnliches Angebot von Hunter (Robert Arden), einem amerikanischen Schriftsteller, der ebenfalls zu Dr. Schneider (Walter Rilla) will, und seinem Freund Pearson ab.

Auf dem Weg flussabwärts fallen jedoch die Maschinen der Polizeibarkasse aufgrund eines Sabotageaktes aus, so dass Sanders und Inge die Nacht am Flussufer verbringen müssen. 

Im Krankenhaus angekommen, trifft Inge neben Dr. Schneider  auch dessen Assistenten Franz Weiß (Albert Lieven) und die Krankenschwester Marlene (Vivi Bach) an.

Dr. Schneider erzählt Sanders, dass er dass Messer, mit dem der Mord an dem afrikanischen Polizisten verübt wurde, kennt und erinnert sich, dass es Bongola gehört, der in dem nahen Dorf Fudaba wohnt.

Weiß bietet sich daraufhin an, mit Sanders dorthin zu fahren. Bevor sie jedoch das Dorf erreichen, hören sie trommeln, die den Tod eines Dorfbewohners ankündigen…

Die Sanders-Geschichten waren der Beginn der Schriftstellerkarriere des Kriminialschriftstellers Edgar Wallace. Wallace war dem belgischen Bezirksbeamten, der als eine Art Polizist ein riesiges Gebiet kontrollierte, tatsächlich begegnet, als er von der Daily Mail als Starreporter in den Kongo geschickt worden war. Als Sanders machte ihn Edgar Wallace mit seinen Afrika-Geschichten unsterblich.

Das erste Sanders-Buch, die Anthologie "Sanders vom Strom" (Originaltitel: "Sanders of the River", 1911) wurde insgesamt zweimal verfilmt. 

Die erste Verfilmung war der britische Film "Sanders of the River" aus dem Jahr 1935 unter der Regie von Zoltan Korda, in der Leslie Banks als Sanders zu sehen war.

Über dreißig Jahre danach folgte mit „TODESTROMMELN AM GROSSEN FLUSS“ die zweite Verfilmung des ersten Sander-Buches, in der der britische Schauspieler Richard Todd die Rolle des Sanders spielt.

Die Sanders-Verfilmung aus dem Jahr 1963 unter der Regie von Lawrence Huntington hat aber so gut wie gar nichts mehr mit den Originalerzählungen aus "Sanders vom Strom" zu tun.

Denn der britische Produzent Harry Alan Towers erfand eine ganz neue Geschichte und schrieb unter seinem Pseudonym Peter Welbeck das Drehbuch zu dieser ersten Edgar-Wallace-Verfilmung in Farbe.

Die Außenaufnahmen des Films wurden an Originalschauplätzen in Durban und im heutigen Simangaliso-Wetland-Park in Südafrika gedreht. Die Innenaufnahmen fanden in den Bray Studios in London statt.

Höhepunkt der ersten Drehwoche in Südafrika waren die Aufnahmen in einem echten Zuludorf, etwa 40 Meilen von Durban entfernt, im Tal der tausend Hügel gelegen.

Insgesamt bietet der Abenteuerfilm, der diverse Krimielemente enthält, zwar 'solide' Unterhaltung, aber große Höhepunkte sind in dem von Regisseur Lawrence Huntington etwas spannungsarm inszenierten Film keine zu finden. Was schade ist. denn insgesamt hätte man aus der Geschichte viel mehr herausholen können.

Und auch die Schauspieler versuchen im Film ihr bestes aus ihren Rollen zu machen, die aber alle etwas zu klischeehaft angelegt sind, so dass Film „TODESTROMMELN AM GROSSEN FLUSS“ auch in dieser Hinsicht kein große Überraschungen zu bieten hat.

In Deutschland kam der Abenteuerfilm mit Marianne Koch und Richard Todd ab dem 20. Dezember 1963 in einer gekürzten Fassung in die Kinos.

© by Ingo Löchel

Todestrommeln am großen Fluß
(Originaltitel: Death Drums Along the River)
England/BRD 1963

Stab

  • Regie: Lawrence Huntington
  • Drehbuch: Peter Welbeck (Harry Alan Towers)
  • Kamera: Bob Huke
  • Schnitt: Alan Morrison
  • Musik: Sidney Torch

Darsteller

  • Richard Todd als Sanders
  • Marianne Koch als Dr. Inge Jung
  • Albert Lieven als Franz Weiß
  • Vivi Bach als Marlene
  • Walter Rilla als Dr. Schneider
  • Robert Arden als Hunter
  • Bill Brewer als Pearson
  • Jeremy Lloyd als Hamilton

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit

  • 80 Minuten (Deutsche Fassung)
  • 83 Minuten (Originalfassung)

Deutscher Kinostart:  Am 20. Dezember 1963

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