Donnerstag, 10. Februar 2022

Jerry Cotton: Der Tod im roten Jaguar (1968)

Kit Davis (Gert Haucke), ein unauffälliger und unscheinbarer Mann, klingelt an der Wohnungstür der Familie Gordon in New York. Kurze Zeit später treffen am selben Ort Jerry Cotton und Beamte von FBI ein: Ann Gordon (Karin Schroeder) und Ihre kleine Tochter Jane (Manuela Schmitz) sind ermordet worden.

Aufgrund der Gerüchte über die zerrüttete Ehe der Gordons, richtet sich Jerry Cottons (George Nader) Verdacht gegen den Ehemann, Francis Gordon (Giuliano Raffaelli), der jedoch in Los Angeles lebt, und ein lückenloses Alibi aufweisen kann. Er hat sogar den Privatdetektiv Sam Parker (Herbert Stass) beauftragt, den Mörder seiner Frau und seiner Tochter zu finden.

Parker Ist ein langjähriger Freund von Jerry Cotton. Die beiden treffen sich, um über diesen mysteriösen Fall zu beraten. Beim FBI ist man jetzt schon davon überzeugt, dass dieser Mord zu einer Reihe von wohlorganisierter Verbrecher gehört, die von einem Killer-Syndikat ausgeführt werden.

Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord. Das Opfer ist diesmal ein gewisser Henry Jackson (Hans Epskamp), ein Prokurist, der in einer Gerichtsverhandlung als Hauptzeuge gegen seinen Chef Peter Carp (Kurt Jaggberg) aussagen sollte. Bei seinen weiteren Ermittlungen entdeckt Cotton, dass Gordon und Carp Mitglieder im gleichen Golfclub sind.

Als er jedoch nach einem Verhör das Haus von Peter Carp verlassen will, bittet ihn dessen Frau Linda (Grit Böttcher) um Hilfe. Ihre Ehe sei unglücklich. Zudem habe sie das ungute Gefühl, in Gefahr zu sein, da ihr Mann sie loswerden will.

FBI-Agent Jerry Cotton verabredet sich daraufhin vor dem Tor des Anwesens  mit ihr. Doch sie erscheint nicht. Dafür sitzt Mrs, Carp wenig später in ein Taxi, dass der Killer Davis fährt. Jerry folgt dem Wagen und kann in letzter Sekunde verhindern, dass der Killer Linda erschießt.

Doch bevor  Davis Jerry Cotton irgend etwas erzählen kann, wird er von einem Unbekannten aus einem vorbeifahrenden Auto heraus erschossen. Jerry verfolgt den Wagen und danach den Fahrer bis zu einem Güterbahnhof, wo der FBI-Agent in eine Falle gerät.

Cotton wird danach an einen Waggon gefesselt, kann aber noch in letzter Sekunde verhindert, dass er von einem anderer Waggon zerquetscht wird. Glücklicherweise taucht Phil Decker auf, der seinen Freund befreien kann.

Um Linda in Sicherheit zu wissen, bringt Cotton sie vorübergehend bei Sam Parker Sekretärin Ria Payne (Daniela Surina) unter. Doch auch da ist Linda nicht sicher und wird kurze Zeit später durch die offene Wohnungstür erschossen.

Beim FBI geht kurze Zeit später die Meldung über einen neuen Doppelmord ein. Mrs. Cunnings (Ilse Steppat), die Wirtin von Davis, und ihre Tochter sind ebenfalls Opfer des Killersyndikat geworden. Doch kurz vor ihrem Tod, konnte Mr. Cunnings Cotton noch etwas über einen gewissen Dr. Saunders (Carl Lange) erzählen, von dem Davis offenbar seine Aufträge erhielt.

Um die Killerbande aus der Reserve zu locken, veranlasst Jerry Cotton seinen Freund Sam, bei Saunders einen Killer zu 'bestellen', um den FBI-Agent aus dem Weg zu räumen. Der Plan gelingt. Und Saunders tritt in Aktion ...

Nach der Premiere von „DYNAMIT IN GRÜNER SEIDE im“ Februar 1968, begannen bereits im März 1968 die Dreharbeiten zum siebten  „JERRY COTTON“-Film  „DER TOD IM ROTEN JAGUAR“, die zum größten Teil in Berlin stattfanden. Die Drehzeit zum Film betrug laut Kameramann Franz Xaver Lederle etwa sechs Wochen.

"Der Film wurde in der Gegend um Berlin gedreht, viele Szenen in einem Basaltwerk. Dieser Film war der einzige, bei dem wir auch kurzzeitig in Amerika gedreht haben. Das Material, welches wir zuvor als Background bekommen haben, hatte nicht gepasst und wir wollten Anschlussszenen haben.

Zum Beispiel wie der rote Jaguar über die Brooklyn-Bridge fährt. Susanne Hsiao hat mitgespielt, sie wurde später dann die Ehefrau von Harald Juhnke. Gert Haucke war als Killer sehr gut; später habe ich mit ihm noch Derrick-Folgen, aber auch einen Kinofilm gedreht." (1)

Mit dem Film „DER TOD IM ROTEN JAGUAR“ zeigen sich  bereits sehr deutliche Verschleißerscheinungen der „JERRY COTTON“-Reihe, die langsam ihren Biss verliert.  Denn weder die Handlung noch die Geschichte kann so recht überzeugen.

Auch HERBERT REINECKER hat unter seinem Pseudonym Alex Berg nicht gerade sein bestes Drehbuch abgeliefert. Denn zu schnell wird unter anderem. klar, wer im Hintergrund als Chef des Killersyndikats agiert. Hinzu kommen sehr klischeehaft gezeichnete Figuren und bisweilen unglaubwürdige Action-Szenen und einige Logiklöcher.

So muss HARALD REINL das Beste aus dem handlungsarmen Drehbuch  machen. Nichtsdestotrotz gelingt es dem Regisseur einen unterhaltsamen Jerry Cotton-Film zu drehen, der allerdings bei weitem nicht an die Qualität von „DER MÖRDERCLUB VON BROOKLYN“ und "DYNAMIT IN GRÜNER SEIDE" herankommt.

Was vermutlich auch daran liegt, dass immer weniger wert auf eine gute Handlung gelegt wurde, und stattdessen Ballereien und Action-Szenen in den Vordergrund traten, die den Film allerdings auch nicht unbedingt besser machen.

Auch der Filmtitel „DER TOD IM ROTEN JAGUAR“ ist schlecht gewählt. Ein Titel mit dem  Wort „KILLERSYNDIKAT“ oder „MÖRDERSYNDIKAT“ hätte die Handlung und den Inhalt des Films viel besser wiedergegeben.

© by Ingo Löchel

  •  (1)    Franz Xaver Lederle



Tod im roten Jaguar

BRD/Italien 1968

Stab

  • Regie: Harald Reinl
  • Drehbuch: Alex Berg
  • Kamera: Franz X. Lederle
  • Schnitt: Hermann Haller
  • Musik: Peter Thomas

Darsteller

  • George Nader als Jerry Cotton
  • Heinz Weiss als Phil Decker
  • Herbert Stass als Sam Parker
  • Grit Böttcher als Linda Carp
  • Kurt Jaggberg als Peter Carp
  • Gert Haucke als Kit Davis
  • Daniela Surina als Ria Payne
  • Giuliano Raffaelli als Francis Gordon
  • Friedrich Schütter als Mr. Clark
  • Karin Schroeder als Ann Gordon
  • Carl Lange als Dr. Saunders
  • Britt Lindberg als Eve Cunnings
  • Giorgio Benito Bogino als als Bruce Baxter
  • Harry Riebauer als Steve Dilaggio
  • Susanne Hsiao als Saunders' Assistentin
  • Hans Epskamp als Henry Jackson
  • Ilse Steppat als Mrs. Cunnings
  • Manuela Schmitz als Jane Gordon

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 91 Minuten

Uraufführung: 15. August 1968 im Mathäser Filmpalast in München

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