Ray Breslin (Sylvester Stallone) ist als Sicherheitsexperte der Beste unter den Besten. Der Haudegen konstruiert Hochsicherheitsgefängnisse und lässt sich inkognito einschleusen, um sie auf ihre Ausbruchssicherheit zu testen.
Der geniale Breslin findet immer eine Schwachstelle und weist die verblüfften Betreiber anschließend darauf hin. Denn Breslin hat die drei Regeln eines erfolgreichen Ausbruchs verinnerlicht: Du musst den Grundriss kennen, die Abläufe verstehen, und du brauchst Hilfe von außen oder innen.
Kurz nach seiner letzten spektakulären Flucht, für die er kaum mehr als eine Milchpackung, Papierkügelchen und ein geschicktes Ablenkungsmanöver benötigt, wird ihm von einer CIA-Agentin ein Auftrag angeboten, der selbst für einen abgebrühten Profi wie Breslin eine Herausforderung darstellt: Er soll als Terrorist getarnt unter dem Decknamen Porthos das High-Tech-Gefängnis „Das Grab“ auf Herz und Nieren prüfen.
Ein streng geheimer Prototyp-Knast, in dem Gefangene landen, die von ihren Regierungen abgeschrieben wurden. Also eine Einrichtung am Rande der Legalität. Brisant ist, dass niemand wissen darf, wo sie sich befindet, nicht einmal Breslins Team.
Es könnte also niemand eingreifen, sollte etwas schiefgehen. Trotzdem drängt Breslins Geschäftspartner Lester (Vincent D’Onofrio) auf den millionenschweren Deal, wohingegen Rays Teamkollegen Abigail (Amy Ryan) und Hush (50 Cent) skeptisch bleiben und ihn insgeheim mit einem Sender versorgen. Doch dabei unterschätzen sie ihre Auftraggeber. Kurz nachdem Breslin von einem Geheimkommando betäubt und gekidnappt wird, bricht der Kontakt zu ihm ab. Jetzt ist er ganz auf sich allein gestellt!
Bereits auf dem Flug sieht er, immer noch halb bewusstlos, wie der sadistische Wärter Drake (Vinnie Jones) einen Gefangenen tötet. Kaum angekommen im „Grab“, einer von maskierten Wärtern bewachten, gigantischen Konstruktion aus Stahl und gläsernen Zellen, passiert vor Breslins Augen ein weiterer Insassenmord. Breslin will den Undercover-Auftrag durch einen vorab vereinbarten Evakuierungscode abbrechen, mit dem er sich beim Gefängnisdirektor identifizieren kann.
Während sein Team fieberhaft versucht, seinen Aufenthaltsort zu ermitteln, muss Breslin auf eigene Faust versuchen, auszubrechen und das Rätsel zu lösen. Aber da das „Grab“ nach seinen eigenen Sicherheitsvorgaben konstruiert wurde, ist ein Ausbruch nahezu unmöglich. Da kommt ihm ein Hilfsangebot des undurchsichtigen Emil Rottmayer (Arnold Schwarzenegger) gerade recht.
Ein stoischer Hüne, der im „Grab“ einsitzt, weil man von ihm den Aufenthaltsort eines berüchtigten Wirtschaftsverbrechers namens Mannheim herausbekommen will, der das globale Bankensystem zum Erliegen gebracht hat. Rottmayer wird schnell Breslins engster Verbündeter, aber Breslin macht sich auch einen Todfeind: den muslimischen Gefangenen Javed (Faran Tahir).
Nichtsdestotrotz macht sich Breslin daran, die drei Ausbruchsregeln umzusetzen: Er analysiert den Grundriss des Hochsicherheitsgefängnisses und prägt sich die Abläufe ein. Rottmayer soll ihm bei der Umsetzung seines Plans helfen. Ausgerechnet in dem Isolationstrakt hat Breslin eine Schwachstelle entdeckt.
Um hineinzukommen, braucht er nur eine Schlägerei mit Rottmayer anzuzetteln. Von den Isolationszellen gelangt Breslin anschließend tatsächlich in die Eingeweide des Gefängnisses, arbeitet sich ins Freie vor, und macht eine schockierende Entdeckung: Das Gefängnis befindet sich auf einem riesigen Frachtschiff mitten auf hoher See! Keine Chance zu entkommen? Doch Breslin wäre nicht der genialste Gefängnis-Konstrukteur der Welt, wenn ihm nicht auch dazu etwas einfallen würde…
„Das heutige Publikum ist intelligent und anspruchsvoll. Deshalb muss man ihm etwas Ungewöhnliches bieten, etwa Arnold und mich als Team. Aber mit einem Film wie ESCAPE PLAN dürften unsere Fans kaum gerechnet haben. Arnold und ich haben in der Hochzeit des harten Actionfilms beide Karriere gemacht, aber dies ist etwas ganz Neues. Es geht nicht nur um Waffen und Explosionen.
Unsere Figuren müssen in erster Linie ihren Grips anstrengen, um herauszukommen. Natürlich bietet ESCAPE PLAN auch sehr, sehr viel Action, doch in erster Linie ist es ein Abenteuer zum Mitdenken, das hervorragend zum jetzigen, erwachseneren Abschnitt unserer Karrieren passt.“ (1)
Der Film spielt auf unheimliche Weise auf ein reales Vorgehen der US-Regierung an, das sich „Extraordinary Rendition“ nennt, auf Deutsch „außerordentliche Auslieferung“ oder auch „Überstellung von Terrorverdächtigen“.
Die Verdächtigen, die im ’Grab’ gefangen gehalten werden, sind einfach „verschwunden“ – unter Drogen gesetzt, entführt und an diesen weit entfernten, unbekannten Ort gebracht. Ohne rechtmäßiges Verfahren oder Verurteilung werden sie dort auf unbestimmte Zeit festgehalten, weil man sie für eine Gefahr hält, die die Weltordnung bedroht.
Es brauchte natürlich einen versierten Regisseur von Format, um die spannende Kombi aus atemberaubender Action, brillanten Zukunftsbildern und der ausgeklügelten Story voller interessanter Charaktere für den Film „ESCAPE PLAN“ umzusetzen. Die Produzenten fanden ihn in MIKAEL HAFSTROM („The Rite – Das Ritual“, „Evil“).
„Er ist vielschichtig, die Charaktere komplex und interessant, und außerdem ist er ein großes Abenteuer. Slys Figur muss sich mit seiner düsteren Vergangenheit auseinandersetzen, die im Verlauf des Films enthüllt wird. Und Arnolds Figur steckt ohnehin voller Geheimnisse. Das Verhältnis der beiden Figuren zueinander, wie sie sich langsam kennenlernen, ist der eigentliche Motor des Films und war für mich der entscheidende Anlass, ihn zu inszenieren.“ (2)
Mit seiner einzigartigen Kombination aus messerscharfem Verstand und altmodischem Tough-Guy-Durchsetzungsvermögen hat er noch jede Aufgabe geknackt, bis er vor der Herausforderung seines Lebens steht: dem Ausbruch aus dem Ultra-Hochsicherheitsgefängnis ’Das Grab’.
„Breslin verfügt über die unheimliche Gabe, aus sämtlichen Details, die er in seiner Umgebung wahrnimmt, ein Schema zu konstruieren, in das er alles einordnet, was um ihn herum geschieht. Sein analytischer Verstand ist wirklich ganz außergewöhnlich. Er identifiziert sowohl die Schwachstellen des Gefängnisses als auch die der Mitarbeiter – der Wachen, des Direktors, des Gefängnisarztes – und nutzt sie zu seinem Vorteil. Er ist bislang aus jedem Gefängnis ausgebrochen, doch als er im ’Grab’ landet, verwandelt sich ein vermeintlicher Routine-Job in seinen schlimmsten Albtraum.“ (3)
Chapman war klar, dass niemand außer SYLVESTER STALLONE den komplexen Ray Breslin würde darstellen können.
Der Schauspieler, der Rottmayer darstellen sollte, musste Sylvester Stallone nicht nur körperlich ebenbürtig sein, sondern auch hinsichtlich der Starpower. So schlug Stallone ARNOLD SCHWARZENEGGER vor.
Und das Timing hätte nicht besser sein können. Denn Schwarzenegger hatte gerade seine sechsjährige Amtszeit als Gouverneur von Kalifornien beendet und brannte darauf, endlich wieder vor der Kamera zu stehen.
„Rottmayer ist eine geheimnisvolle Figur, die sich Stück für Stück offenbart. Und weil Arnold seine Schwarzenegger-Ikonografie in die Rolle einfließen lässt, denkt man natürlich, man kennt diesen Typen. Aber dann muss man irgendwann verblüfft feststellen, dass man sich in ihm getäuscht hat. Sein angeborenes Charisma und seine Statur sind sehr wichtig für die Rolle.“ (4)
Stallone hatte bei Schwarzeneggers Rückkehr ins Filmgeschäft bereits seine Finger im Spiel, indem er für ihn einen Gastauftritt im ersten „EXPENDABLES“-Abenteuer arrangierte, als Schwarzenegger noch Gouverneur war.
Breslins und Rottmayers Erzfeind im ’Grab’ ist der sadistische Gefängnisdirektor Willard Hobbes, der von JIM CAVIEZEL gespielt wird. Hobbes regiert mit eiserner Faust und einer Vorliebe für Folter. Stallone findet, Chapman sei mit ihm das erschütternde Porträt eines Menschen gelungen, der in seiner eigenen Kreation gefangen ist. „Er kommt einem vor, als würde er sich ebenso hart bestrafen wie die Gefangenen. Welcher Mensch mit gesundem Verstand begibt sich freiwillig in einen Ort wie ’Das Grab’?“
Als Ray Breslin zum ersten Mal im ’Grab’ erwacht, bietet sich ihm ein atemberaubender und furchterregender Blick zugleich. Er steckt in einer kleinen Glaszelle und ist von einem Labyrinth identischer Zellen umgeben, so weit sein Auge reicht, in jeder ebenfalls nur ein einziger Insasse. Bewacht werden sie von einer Armee schwarzgekleideter, maskierter Schläger; das riesige Lagerhaus hat weder Uhren noch Fenster.
„Die Inneneinrichtung des ’Grabs’ entstand in der VAB. Dort sind beispielsweise die Außentanks des Space Shuttle gebaut worden. Und da das Raumfahrtprogramm derzeit ausgesetzt ist, weil sie eine neue Rakete entwickeln, konnten wir unsere Produktion dorthin verlegen. Das VAB ist rund 80m hoch und über 15.000qm groß. Diese Maße schreien geradezu nach Dreharbeiten.“ (5)
Als Kontrast zu dem nahezu grenzenlosen Glaszellenkomplex und dem Gemeinschaftsbereich gibt es im Film noch einen Isolationstrakt, der aus kleinen, klaustrophobischen Einzelhaftzellen besteht, die Hot Box heißen. Eingepfercht in eine winzige, schlecht belüftete Zelle, werden die Gefangenen dort extremer Hitze und gleißendem Licht ausgesetzt, bis sie zusammenbrechen.
Sylvester Stallones Wunsch, das Actiongenre neu zu definieren, führte auch zu der Szene, von der die Fans restlos begeistert sein werden. Der explosive Showdown zwischen Breslin und Rottmayer stand zwar nicht im Originaldrehbuch, war aber absolut zwingend und unausweichlich. Stallone und Schwarzenegger, die zwei Meister des Actionfachs, stehen sich in dem Film „ESCAPE PLAN“ zum ersten Mal in einem Faustkampf gegenüber.
„Arnold und ich in einem gemeinsamen Film und dann dürfen wir nicht aufeinander einschlagen? Unvorstellbar, denn das erwarten die Zuschauer doch von so einem Film – und wir werden sie nicht enttäuschen. Ich habe gegen jeden gekämpft, von Mr. T über Dolph Lundgren bis Apollo Creed und Hulk Hogan, dabei dachte ich, der Kampf mit Jean-Claude Van Damme in THE EXPENDABLES würde der letzte sein – aber dann kam Arnold. Die Fans erwarten ein Feuerwerk und das bekommen sie.“ (6)
Mit dem Action-Thriller „ESCAPE PLAN“ drehte der Regisseur MIKAEL HAFSTROM einen cleveren und routiniert inszenierten Gefängnisfilm, in der die beiden Schauspieler SYLVESTER STALLONE und ARNOLD SCHWARZENEGGER in ihren Rollen durchweg überzeugen können.
Neben der abwechslungsreichen inszenierten Handlung, sind neben den beiden Hauptdarsteller aber auch die übrigen Rollen in Gestalt von JIM CAZVIEZEL und VINNIE JONES als Bösewichte sowie SAM NEILL als Gefängnisarzt ausgezeichnet besetzt, so dass in den qualitativ hochwertig gedrehten Actionthriller "ESCAPE PLANE" keine Langeweile aufkommt.
© by Ingo Löchel
- 1. Sylvester Stallone
- 2. Regisseur Mikael Håfström
- 3. Drehbuchautor Miles Chapman
- 4. Drehbuchautor Miles Chapman
- 5. Elston Howard
- 6. Sylvester Stallone
Escape Plan
USA 2013
Stab
- Regie: Mikael Håfström
- Drehbuch: Miles Chapman und Arnell Jesko
- Kamera: Brendan Galvin
- Schnitt: Elliot Greenberg
- Musik: Alex Heffes
Darsteller
- Sylvester Stallone als Ray Breslin
- Arnold Schwarzenegger als Emil Rottmayer
- Jim Caviezel als Hobbes
- Curtis „50 Cent“ Jackson als Hush
- Sam Neill als Dr. Kyrie
- Vinnie Jones als Drake
- Vincent D’Onofrio als Lester Clark
- Amy Ryan als Abigail Ross
- Faran Tahir als Javed
- Graham Beckel als Brims
- Matt Gerald als Roag
- Caitriona Balfe als Jessica Miller
FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 116 Minuten
Kinostart: Am 14. November 2013
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