James Bond (Daniel Craig) fährt mit dem gefangenen Mr. White (Jesper Christensen) im Kofferraum seines Aston Martin vom Gardasee nach Siena, Italien.
Nachdem er seinen Verfolgern entkommen ist, übergibt Bond White an M (Judi Dench), die ihn über die mysteriöse Organisation Quantum befragt. Als White antwortet, dass ihre Agenten überall sind, erschießt M's Leibwächter Craig Mitchell plötzlich einen der Wachmänner und greift M an. Bond verfolgt den Attentäter und tötet ihn schließlich. White kann dagegen entkommen.
Nach ihrer Rückkehr nach London und der Durchsuchung von Mitchells Wohnung finden Bond und M heraus, dass Mitchell einen Kontakt in Haiti namens Edmund Slate hatte. Bond erfährt, dass Slate (Neil Jackson) ein Auftragskiller ist, der Camille Montes (Olga Kyralenko) im Auftrag ihres Liebhabers, des Umweltunternehmers Dominic Greene (Mathieu Amalric), töten soll.
Greene hilft zudem, dem bolivianischen General Medrano (Joaquín Cosío), der Camilles Familie ermordet hat, im Exil, die Regierung zu stürzen und neuer Präsident zu werden - im Austausch gegen ein scheinbar unfruchtbares Stück Wüste. Nachdem er Camilles Attentat auf Medrano unwissentlich vereitelt hat, indem er sie "rettet", folgt Bond Greene zu einer Aufführung der Oper Tosca in Bregenz, nach Österreich.
In der Zwischenzeit schließen der Leiter der Südamerika-Abteilung der CIA, Gregg Beam (David Harbour), und der Agent Felix Leiter (Jeffrey Wright) mit Greene ein Abkommen über die Nichteinmischung, um Zugang zu vermeintlichen bolivianischen Ölvorkommen zu erhalten, von denen die CIA glaubt, dass sie der Grund für Greenes Interesse an dem Land sind.
Nachdem Bond das Treffen von Quantum in der Oper infiltriert hat und einige Mitglieder des Quantum-Vorstands identifizieren konnte, kommt es zu einer Schießerei, bei dem ein Leibwächter der Special Branch, der für Quantum-Mitglied Guy Haines, einen Berater des britischen Premierministers, arbeitet, von einem von Greenes Männern getötet wird, nachdem Bond ihn von einem Dach geworfen hat.
In Bolivien angekommen, werden sie von Strawberry Fields (Gemma Arterton), einer Konsularangestellten der britischen Botschaft, begrüßt, die verlangt, dass Bond sofort nach Großbritannien zurückkehrt. Bond verführt sie, und sie nehmen an einer Wohltätigkeitsparty teil, die Greene an diesem Abend veranstaltet. Auf der Party rettet Bond Camille erneut vor Greene und sie verlassen die Party.
Doch die bolivianische Polizei hält Bond und Camille an, entdeckt den schwer verletzten Mathis im Kofferraum von Bonds Wagens. Nachdem einer der Polizisten Mathis erschossen hat, gelingt es Bond seine beiden Gegner zu töten.
Am nächsten Tag erkunden Bond und Camille den von Quantum geplanten Landerwerb aus der Luft. Dabei wird ihr Flugzeug wird von bolivianischen Kampfflugzeugen beschossen. Bevor das Flugzeug abstürzt, springen sie mit dem Fallschirm in ein Erdloch und entdecken, dass Quantum, anstatt Öl zu finden, heimlich Boliviens Süßwasservorräte gestaut hat, um ein Monopol zu schaffen.
Zurück in La Paz trifft Bond auf M und erfährt, dass Quantum Fields getötet hat, indem er sie in Rohöl ertränkte. Bond trifft Leiter, der ihm mitteilt, dass Greene und Medrano sich in dem Hotel „La Perla de las Dunas“, das sich mitten in der Atacama-Wüste befindet, treffen werden, um ihre Vereinbarung abzuschließen.
Der Bond-Film „EIN QUANTUM TROST“ mit DANIEL CRAIG setzt da an, wo der Vorgängerfilm aufgehört hat, etwa eine Stunde nach „CASINO ROYALE“ und stellt damit die erste direkte Fortsetzung in der Geschichte der James Bond - Filmreihe dar.
„Wir glauben nicht daran, dass es irgendwelche Regeln gibt, wie die Serie auszusehen hat. Es gab in einigen Filmen schon Referenzen auf andere Filme, aber jetzt schien uns eine Fortsetzung nur natürlich zu sein, weil es am Ende von Casino Royale so viele unbeantwortete Fragen gab und wir unseren Zuschauern die Antworten schuldig sind.“ (1)
Aber warum wurde gerade der etwas verwirrende Titel „QUANTUM OF SOLACE“ (Ein Quantum Trost) für den BOND-Film gewählt?
„Der Titel stammt ursprünglich von einer Kurzgeschichte von Ian Fleming und bedeutet in diesem Kontext, dass eine Beziehung nicht gerettet werden kann, wenn zwischen den beiden Parteien nicht ,ein Quantum Trost‘ herrscht.
,Quantum‘ ist eine Mengeneinheit und ,Trost‘ in diesem Wortsinn hat die Bedeutung einer ,Liebesgabe‘ – wenn zwei Menschen nicht bereit sind, dies zu teilen, ist ihre Beziehung unwiederbringlich vorbei.
In unserem Fall ist der Titel doppeldeutig: Bond sucht nach einem Quantum Trost‘ nach seiner Erfahrung in Casino Royale und gleichzeitig ist ,Quantum‘ der Name der verbrecherischen Organisation in dem Film.“ (2)
„Hübsche Mädchen zu finden, die auch noch schauspielern können, ist nicht so leicht. Wir haben den Kreis eingeschränkt und Olga hat uns bei ihrem Vorsprechen einfach umgehauen. Sie war fantastisch.
Sie ist eine exzellente Schauspielerin und sie sieht toll aus … also passte alles zusammen. Sie hat eine famose eisige Ausstrahlung und das ist essenziell für diesen Part, denn sie und Bond sind beide auf einem Rachefeldzug.
Sie werden unfreiwillig Partner und das macht ihre Beziehung so interessant – besonders vor dem Hintergrund, dass die Geschichte direkt an die von Casino Royale anschließt, in der sich Bond verliebt hatte und in der sein Herz gebrochen wurde.“ (3)
Die Schauspielerin musste sich für ihre Rolle in „EIN QUANTUM TROST“ einem harten Training unterziehen, um die Stunt-Szenen zu meistern.
„Nachdem ich zum ersten Mal das Drehbuch gelesen hatte, war ich supernervös. Ich mochte diese Figur sehr und ich fand es toll, dass sie so sehr in die Action involviert war. Ich wusste, dass jede Menge Arbeit mit Waffen, Stunts, Autos und Sprüngen aus Flugzeugen auf mich zukam – aber wann hat man schon mal die Gelegenheit für so was?
Ich habe beim Training für die verschiedenen Stunts mit verschiedenen Menschen gearbeitet – für die Kampfszenen, die Bootsverfolgung, die Fahrszenen. Die Stuntjungs haben mir sehr geholfen, denn alles war eine Frage des Lernens und sie sind fantastische Lehrmeister und konnten mir alles sehr gut erklären.
Es gibt eine Szene auf einer Party, in der mich Greene (gespielt von Mathieu Amalric) beinahe von einer sehr hohen Balustrade stößt. Ich habe Höhenangst und als ich das Set zum ersten Mal sah, dachte ich: Das schaffe ich auf keinen Fall – ich gehe ja noch nicht mal auf den Balkon meines Apartments! Aber das Stuntteam nahm mich mit nach oben und hat mir alles ganz langsam und genau erklärt. Sie hatten sehr viel Geduld mit mir und ich habe es am Ende doch geschafft.“ (4)
Der französische Schauspieler MATHIEU AMALRIC spielt Dominic Greene, den Bond-Bösewicht in „EIN QUANTUM TROST“.
„Mathieu ist ein unglaublicher Schauspieler und Bond-Schurken müssen ein gewisses Maß an Intelligenz mitbringen. Er ist kein irrer Wissenschaftler oder ein verrückter Eierkopf, der die Welt mittels seiner Wissenschaft in seine Gewalt bringen will. Er ist einfach ein aggressiver, hoch intelligenter Mann, der sein Talent nutzt, um die Menschen zu manipulieren und sich so viel Land anzueignen, wie er es in seinem Leben schaffen kann. Und er schert sich nicht darum, wen er dabei verletzt und wer sich ihm in den Weg stellt. Mathieu hat den Part auf Anhieb verstanden und er legte sich dafür voll ins Zeug – und genau das ist es, was man von einem Bond-Schurken haben will.“ (5)
„Agentin Fields arbeitet für den MI6. Sie versucht, ein Profi zu sein und nimmt alles sehr ernst, aber sie ist etwas naiv und das macht sie zu einer komischen Figur. Fields denkt, dass sie Bond kontrollieren und vorführen kann, aber diesen Gedanken muss sie sehr schnell aufgeben und das macht sie zu einem sehr realistischen Charakter. Fields ist keine Femme fatale, sie ist nicht übermäßig stark oder gut aussehend – sie ist sehr natürlich und jemand, mit dem man sich gut identifizieren kann.“ (6)
Die Schauspielerin musste allerdings bereits am ersten Tag ihrer Dreharbeiten ihre Todesszene spielen.
„Fields wird von den Bösen umgebracht. Sie versucht Bond zu retten, indem sie die Bösewichte hinhält, aber sie durchschauen sie und ertränken sie in Öl. So wird sie nackt in dem Bett aufgefunden, das sie in der Nacht zuvor mit James Bond geteilt hat.
Es war einfach brillant, diese Szene zu filmen, denn die Atmosphäre war sehr seltsam. Man brachte mich an den Set, begoss mich mit Öl und ich musste zwei Stunden still liegen. Ich konnte mich nicht bewegen, konnte nichts sehen, konnte nicht richtig atmen und konnte auch nichts hören, weil das Öl in meine Ohren geflossen war. In dem Moment war das alles natürlich einigermaßen unerfreulich, aber dann dachte ich mir: ,Das ist etwas, an das ich mich für den Rest meines Lebens erinnern werde.‘ Und diese Szene wird ein ikonographischer Teil des Films sein.“ (7)
„In Panama kann man sehr leicht arbeiten. Man gelangt schnell dort hin, der Lebensstil kommt uns entgegen, die Menschen sprechen gut Englisch und die Infrastruktur ist sehr gut – nicht notwendigerweise für Dreharbeiten, aber in jeder anderen Weise: was Hotels, Transport und all das betrifft.
Bei diesem Film brauchten wir einige Locations und es stellte sich heraus, dass wir in Panama City und in Colon Szenen sowohl für Haiti als auch Bolivien filmen konnten, also schien uns das die effektivste Weise, um den Film zu planen.“ (8)
Nach MARTIN CAMPBELL übernahm im 22. BOND-Film MARC FORSTER („World War Z“, „Machine Gun Preacher“) die Regie, der mit „EIN QUANTUM TROST“ leider qualitativ nicht so ganz an den Vorgänger „CASINO ROYALE“ anschließen kann.
Zwar überzeugt der Schauspieler DANIEL CRAIG auch in seinem zweiten Bond-Auftritt mit grandiosen Action- und Kampfszenen und auch die übrigen Rollen des Bond-Streifens sind gut besetzt, aber bisweilen wirkt die Handlung des Films etwas arg konstruiert. Zudem sind einige Szenen aus vorigen Bond-Filmen abgekupfert. Wie zum Beispiel die Szene mit der ölverschmierten Leiche der Agentin Fields, die doch sehr an die goldüberzogene Frauenleiche in „GOLDFINGER“ erinnert.
Hinzu kommt, dass man die beiden Bond-Filme „CASINO ROYALE“ und „EIN QUANTUM TROST“ als Zweiteiler betrachten kann, denn „EIN QUANTUM TROST“ führt die Handlung von „CASINO ROYLE“ fort.
Verwunderlicher ist aber auch, dass der Bond-Film „EIN QUANTUM TROST“ trotz der vielen brutalen Szenen, bereits ab 12 Jahren freigegen ist. Was auch schon bei „CASINO ROYALE“ verwunderlich war. Im Gegensatz dazu sind die beiden Bond-Filme „DR. NO“ (1962) und „LIZENZ ZUM TÖTEN“ (1989) erst ab 16 Jahren freigegeben. Was irgendwie keinen Sinn macht.
© by Ingo Löchel
- (1) Michael G. Wilson
- (2) Michael G. Wilson
- (3) Daniel Craig
- (4) Olga Kurylenko
- (5) Gemma Arterton
- (6) Gemma Arterton
- (7) Daniel Craig
- (8) Michael G. Wilson
Ein Quantum Trost
(Originaltitel: Quantum of Solace)
England/USA 2008
Stab
- Regie: Marc Forster
- Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade, und Paul Haggis
- Kamera: Roberto Schaefer
- Schnitt: Matt Chessé und Richard Pearson
- Musik: David Arnold und Jack White (Titellied)
Darsteller
- Daniel Craig als James Bond
- Olga Kurylenko als Camille
- Mathieu Amalric als Dominic Greene
- Judi Dench als M
- Gemma Arterton als Strawberry Fields
- Giancarlo Giannini als René Mathis
- Jeffrey Wright als Felix Leiter
- Jesper Christensen als Mr. White
- Anatole Taubman als Elvis
- David Harbour als Gregg Beam
- Joaquín Cosío als General Medrano
- Fernando Guillén Cuervo als Polizeichef Carlos
- Stana Katić als Corinne Veneau
- Neil Jackson als Mr. Slate
- Rory Kinnear als Bill Tanner
FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 106 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 6. November 2008
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