Freitag, 6. Mai 2022

Actionfilm: London Has Fallen (2016)

Mike Banning (Gerard Butler) freut sich auf ein Ereignis, das seine Ehe mit Frau Leah (Radha Mitchell), die gefestigter ist denn je, noch weiter bereichern wird: die Geburt ihres ersten Kindes.

Noch immer ist der Secret-Service-Agent mit dem Schutz von US-Präsident Asher (Aaran Eckhart) betraut und deshalb unverändert wachsam und in permanenter Alarmbereitschaft. Als völlig überraschend der britische Premierminister verstirbt, sind sich Banning und seine Chefin Lynne Jacobs (Angela Bassett) ihrer Pflicht bewusst, den Präsidenten zum Staatsbegräbnis in der St. Paul’s Cathedral in London zu begleiten und dafür alle Vorbereitungen treffen zu müssen.

Weil alle wichtigen und mächtigen Regierungschefs den Feierlichkeiten beiwohnen werden, muss für dieses Ereignis die höchste Sicherheitsstufe gelten. Es müssen die weltweit umfangreichsten Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. 

Doch nur wenige Momente nach ihrer Ankunft werden einige Regierungschefs durch Anschläge getötet, parallel dazu werden mehrere Wahrzeichen Londons durch Explosionen schwer beschädigt oder sogar zerstört.

Präsident Asher gerät mit Banning und Jacobs in einen Hinterhalt, doch unter Kugelhagel und explodierenden Bomben können sie sich zurückziehen. Während die englische Hauptstadt komplett abgeriegelt wird, müssen die Londoner Polizeikräfte und das Militär erkennen, dass weiterhin höchste Gefahr besteht und jeder Kommunikationsversuch abgefangen wird.

In dieser Situation muss Banning zusammen mit dem Präsidenten abtauchen und auf sich allein gestellt operieren, um den Angreifern immer einen Schritt voraus sein zu können. Diese Männer, das findet er schnell heraus, sind von Aamir Barkawi (Alon Abutbul) eingesetzte Agenten, die weder Skrupel noch Gnade kennen und dank der sorgfältigen Planung Barkawis und seines Sohns Kamran (Waleed F. Zuaiter) die Stadt unbemerkt infiltrieren konnten.

Doch mit einem haben die Barkawis dabei nicht gerechnet – mit dem erbitterten Widerstand ihrer ins Ziel genommenen Opfer. Als sie ihre schockierenden Pläne für den US-Präsidenten enthüllen, geht Mike Banning aufs Ganze, um Benjamin Asher sicher und unversehrt nach Hause zu bringen.

Währenddessen sucht Vizepräsident Trumbull (Morgan Freeman) in einem Wettlauf gegen die Zeit im Kontrollraum des Weißen Hauses nach Lösungen, um für alle, die in London in der Falle sitzen, ein Rettungspaket schnüren und sie in Sicherheit bringen zu können.

Unterstützt wird er von seinen wichtigsten Beratern, von Verteidigungsministerin Ruth McMillan (Melissa Leo), von DC Mason (Jackie Earle Haley), dem stellvertretenden Stabschef im Weißen Haus, von General Edward Clegg (Robert Forster) und von Ray Monroe (Sean O’Bryan), dem stellvertretenden Leiter der National Security Agency (NSA).

Im Kampf gegen einen Gegner, der in Anzahl und Bewaffnung deutlich überlegen ist, sucht Banning Unterstützung bei Jacqueline Marshall (Charlotte Riley) – einer Agentin des MI6, die mit Recht niemandem traut. Als sie gemeinsam versuchen, die Angreifer an der Ausführung der letzten Phase ihres perfiden Racheplans zu hindern, ist Scheitern für beide keine Option…

Wie entwickelt man einen Nachfolger für „OLYMPUS HAS FALLEN“, der 2013 weltweit zu den größten Hits des Jahres zählte? Die Antwort ist: Man bringt die wichtigsten Darsteller und Mitglieder des Kreativteams des Vorgängers für ein neues Abenteuer zurück und verlegt den Actionschauplatz von den Vereinigten Staaten ins Ausland.

Damit hat Secret-Service-Agent Mike Banning nicht mehr den Vorteil, dass er den Ort des Geschehens wie seine Westentasche kennt. „LONDON HAS FALLEN“ zeigt die Hauptfiguren einige Jahre nach den Ereignissen „OLYMPUS HAS FALLEN“. Präsident Benjamin Asher befindet sich in seiner zweiten Amtszeit – und Banning ist noch immer der Secret-Service-Agent, der hauptverantwortlich für seinen Schutz ist.

„Für die Entwicklung der Fortsetzung mussten wir erst einmal etwas Abstand gewinnen. Schließlich wollten wir uns nicht wiederholen und den gleichen Film noch einmal drehen. Weil der Vorgänger seinen Hauptschauplatz im Weißen Haus und seiner unmittelbaren Umgebung hatte, dachten wir daran, das Spektrum der Geschichte mit anderen Schauplätzen zu erweitern. Wir wollten dem zweiten Film ein noch epischeres Format verpassen, er sollte ein noch größeres Kinoerlebnis für die Zuschauer werden.“ (1)

Creighton Rothenberger und Katrin Benedikt, die das Drehbuch „OLYMPUS HAS FALLEN“ geschrieben hatten, entwickelten eine neue Geschichte und arbeiteten als Erste auch am neuen Skript, bevor Christian Gudegast und Chad St. John dann ihren Beitrag zum neuen Drehbuch leisteten.

„Wir alle spürten, dass sich die Hauptfiguren weiterentwickeln mussten.In vielen Fortsetzungen verändern sich die Charaktere, die im ersten Film etabliert wurden, überhaupt nicht. Wir aber ergriffen hier die Gelegenheit, die Geschichten dieser Figuren auszubauen. Das bedeutet, dass die Bannings nun eine Familie gründen wollen, Trumbull jetzt Vizepräsident und Asher nun auf diese besondere Weise mit Banning verbunden ist aufgrund dessen, was sie im ersten Film durchmachen mussten.“ (2)

Mit dem epischeren, internationalen Format des Films und der noch größeren Geschichte, die „LONDON HAS FALLEN“ erzählt, umspannten die Dreharbeiten zwangsläufig Schauplätze rund um den Globus.

In Jaipur, der Millionenmetropole im indischen Bundesstaat Rajasthan, wurden die in Pakistan spielenden Szenen mit der Barkawi-Familie und der Hochzeit der Tochter gedreht. Drei Tage lang filmte das Team im Meghniwas Palace, einem privaten Anwesen in der wegen der zahlreichen Gebäude aus farbigem Sandstein treffend bezeichneten „rosaroten Stadt“.

In den Nu Boyana Studios in Bulgarien, dem größten Filmstudio in Osteuropa, fanden Innen- und Außenaufnahmen statt. Das in Sofia liegende Studio, zu dessen Mitbesitzern Millennium Films, eine der Produktionsgesellschaften von „LONDON HAS FALLEN“, zählt, hat ein großzügiges Außengelände, auf dem Londons St. Paul’s Cathedral maßstabsgetreu nachgebaut wurde. Die berühmte Kirche ist im Film Schauplatz des Staatsbegräbnisses für den verstorbenen britischen Premierminister.

Auf dem Gelände der Nu Boyana Studios wurden bestehende Verkehrswege in Londoner Straßen verwandelt, die durch Stadtteile wie Mayfair, East London oder Soho führen und Schauplätze einiger Actionsequenzen werden. In Studiohalle 1 baute man Air Force One nach, das Flugzeug des Präsidenten, Halle 11 beherbergte das „Bienenstock“ genannte Betonversteck Kamran Barkawis. In Halle 12 schließlich wurde das Oval Office samt Inneneinrichtung nachgebaut.

Die weltberühmten Pinewood Studios waren schließlich die Produktionsbasis für alle Szenen, die in England gedreht wurden. Produktionsdesigner Joel Collins baute in Halle L den Kontrollraum des Weißes Hauses nach, in dem Vizepräsident Trumbull seine Topberater mobilisiert.

In England wurden darüber hinaus auch andere Szenen gefilmt, die in Washington spielen. So doubelte der Battersea Park in London für einen Park in der US-Hauptstadt, in dem Banning und Asher zusammen joggen. Natur und Wildtiere spielen in Battersea Park, der im Verzeichnis historisch bedeutsamer britischer Parks und Gärten aufgeführt wird, eine zentrale Rolle.

Darüber hinaus wurden in Langley Park, einem Anwesen der Harvey Familie, die im Hyde Park spielenden Szenen gedreht, die den Absturz von Marine One, des Hubschraubers des Präsidenten, zeigen. Langley Park existiert seit über 800 Jahren und bietet Filmemachern wie auch der Öffentlichkeit eine wunderschöne Umgebung voll natürlicher Vielfalt.

Die Szenen in Stansted, dem Londoner Flughafen, auf dem Banning, Jacobs und Asher britischen Boden betreten, wurden tatsächlich am Dunsfold Aerodrome gedreht, einem Flugplatz in der englischen Grafschaft Surrey. Dunsfold wurde während des Zweiten Weltkriegs von kanadischen Soldaten und zivilen Bauunternehmen errichtet. Der Flugplatz, auf dem im Krieg Bomber der Klasse A starteten und landeten, diente schon mehreren großen Filmproduktionen wie auch dem von der BBC ausgestrahlten TV-Automagazin „Top Gear“ als Drehort. 

Die ruhige Ankunft der amerikanischen Politiker und ihrer Begleitung wurde wie ihr folgender verzweifelter Abflug mit dem Hubschrauber im Innenhof von Somerset House gedreht. Das berühmte Londoner Gebäude, das mehrere Jahre lang Schauplatz der London Fashion Week war, liegt zwischen Themse und Strand, einer der wichtigsten Verkehrsadern Londons.

„LONDON HAS FALLEN“ spielte bei einem Budget von 60 Millionen US-Dollar weltweit 205,9 Millionen US-Dollar ein.

Der Actionfilm kann aufgrund seiner abwechslungsreich gestalteten Handlung, in dem GERARD BUTLER als Mike Banning wieder zur Höchstform aufläuft, die Qualität des Vorgängerfilms halten und sie sogar noch ein bisschen ausbauen.

Punkten kann „LONDON HAS FALLEN“ insbesondere auch durch die ausgezeichnete Auswahl der Darsteller, zwischen denen die Chemie stimmt, die alle in ihren Rollen sehr glaubhaft agieren.

© by Ingo Löchel

 

  • (1)    Produzent Les Weldon
  • (2)    Produzent Les Weldon


London Has Fallen
USA, Großbritannien, Bulgarien 2016

Stab

  • Regie: Babak Najafi
  • Drehbuch: Creighton Rothenberger, Katrin Benedikt, Chad St. John und Christian Gudegast
  • Kamera: Ed Wild
  • Schnitt: Michael J. Duthie und Paul Martin Smith
  • Musik: Trevor Morris

Darsteller

  • Gerard Butler als Mike Banning
  • Aaron Eckhart als Benjamin Asher
  • Morgan Freeman als Vizepräsident Trumbull
  • Angela Bassett als Lynn Jacobs
  • Alon Abutbul als Aamir Barkawi
  • Waleed Zuaiter als Kamran Barkawi
  • Charlotte Riley als Jacquelin Marshall
  • Robert Forster als General Edward Clegg
  • Melissa Leo als SecDef Ruth McMillan
  • Jackie Earle Haley als Deputy Chief Mason
  • Radha Mitchell als Leah Banning
  • Sean O’Bryan als Director Ray Monroe
  • Mehdi Dehbi als Sultan Mansoor
  • Patrick Kennedy als  John Lancaster
  • Andrew Pleavin als Bronson

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 99 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 10. März 2016

 

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