Eggsy Unwin (Taron Eggerton) ist offiziell dem Kingsman-Geheimdienst beigetreten und hat den Titel "Galahad" seines verstorbenen Mentors Harry Hart übernommen und eine Beziehung mit Tilde (Hanna Alström), der Kronprinzessin von Schweden, begonnen.
Zwar entkommt Eggsy Charlie und seinen Handlangern bei einer Verfolgungsjagd durch London, aber Charlies abgetrennter kybernetischer Arm hackt sich über Eggsys Auto in die Kingsman-Datenbank ein.
Daraufhin gibt Charlie die Informationen an Poppy Adams (Julianne Moor) weiter (die Anführerin des größten Drogenkartells der Welt, des Goldenen Kreises), die eine Salve von Raketen abfeuert, die das Kingsman-Hauptquartier zerstört und alle Agenten in Großbritannien auslöscht, wobei auch die Agentin Roxy (Sophie Cookson) ums Leben kommt.
Das Notfallprotokoll der Kingsman führt Eggsy und Merlin (Mark Strong) zu Statesman, einem amerikanischen Geheimdienst, der sich als Bourbon-Whiskey-Brennerei in Kentucky ausgibt. Dort entdecken sie, dass Harry (Colin Forth) dank der Statesman-Nanotechnologie überlebt hat, aber an Amnesie leidet.
Von Statesman-Chef Champagne (Jeff Bridges) erfahren sie auch etwas über den Goldenen Kreis, und die beiden Kingsman-Agenturen vereinbaren, mit Statesma zusammenzuarbeiten, um das Kartell von Poppy Adams zu zerschlagen.
Da Statesman-Agent Tequila (Channing Tatum) einen blauen Ausschlag entwickelt und Anzeichen von Manie zeigt, wird er durch den Agent Whiskey (Pedro Pascal) als Eggsys Partner ersetzt.
Sie bietet das Gegenmittel an, wenn der Präsident der Vereinigten Staaten den Krieg seines Landes gegen die Drogen beendet und ihrem Kartell Immunität vor Strafverfolgung gewährt.
Doch der Präsident beschließt, alle Betroffenen unter Quarantäne zu stellen. Er will sie alle sterben lassen, um Poppy aus dem Geschäft zu drängen und die Welt von Drogenkonsumenten zu befreien, die er allesamt als Kriminelle betrachtet..
„KINGSMAN: THE SECRET SERVICE“ endet damit, dass Eggsy (Taron Eggerton) und Roxy (Sophie Cookson) den machtbesessenen Schurken und Multimillionär Richmond Valentine (Samuel L. Jackson) besiegen und endgültig in den Reihen der Kingsmen aufgenommen werden.
„Als Regisseur hatte ich beim Dreh des ersten Teiles so viel Spaß, dass mir der Gedanken gefiel, ein Sequel zu realisieren. Aber Fortsetzungen sind eine schwierige Sache. Die Zuschauer lieben die Vorgängerfilme, langweilen sich jedoch, wenn man dann im Sequel nicht mit neuen Ideen aufwartet.“ (1)
Eggsy ist inzwischen mit Tilde (Hanna Alström) liiert, einer schwedischen Prinzessin, der er am Ende von „KINGSMAN - THE SECRET SERVICE“ das Leben gerettet hat.
Obwohl „KINGSMAN – THE GOLDEN CIRCLE“ mit der Prämisse beginnt, dass Eggsy inzwischen seit zwei Jahren ein Kingsman mit dem Codenamen Galahad ist, haben sowohl der Regisseur Matthew Vaughn als auch der Schauspieler Taron Egerton Wert darauf gelegt, dass ihr Held nicht unfehlbar ist – tief im Inneren ist er nach wie vor der rotzfreche Typ aus einem sozialen Brennpunkt.
„Er besitzt immer noch diese rauen Ecken und Kanten. Er baut immer noch gehörigen Mist. Er flüchtet sich immer noch durch die Kanalisation und taucht dann mit Fäkalien bedeckt wieder auf. Er ist nicht Harry Hart, er ist Eggsy. Wir sehen ihn sogar in seinem Adidas-Kapuzenpulli – in seiner Freizeit ist er immer noch der Kerl von nebenan.” (2)
„Eines Morgens wachte ich auf und hatte die ganze Geschichte im Kopf. Der Bösewicht hatte mir viel Kopfzerbrechen bereitet. Es ist schwierig, einen Plot zu entwickeln, der nicht blöd erscheint. Er sollte von Bedeutung sein und glaubwürdig wirken”. Im ersten Film will Valentine die Weltbevölkerung erheblich reduzieren, um so die Umweltbelastung zu vermindern.
Er tut dies mittels eines Signals, das die Menschen Amok laufen lässt. Sie töten sich gegenseitig. Das ist zwar überaus niederträchtig, aber irgendwie auch wohlmeinend gedacht. Valentines Ansinnen war nicht ohne Logik, denn die Umweltbelastung ist wirklich ein Problem. Und auch über Poppys Plan werden die Leute diskutieren. Liegt sie richtig? Liegt sie falsch? Ihre Motivation ist durchaus nachvollziehbar – nur mit der Wahl ihrer Mittel liegt sie gehörig daneben!“ (3)
Für Poppy suchten Vaughn und Goldman jemanden, den das Publikum in so einem fiesen Part nicht erwarten würde. Also setzten sie sich mit JULIANNE MOORE in Verbindung. Sie sollte – auf Vermittlung von Colin Firth, der schon mit ihr vor der Kamera gestanden war – Poppy spielen.
„Ich liebte den ersten Teil. Ich fand ihn überaus einfallsreich und lustig”, sagt Moore. Poppy trauert ihrer Heimat nach. Also reproduziert sie diese – dank ihres immensen Vermögens – einfach in einer Ruinenstadt in Südostasien. Ihr Versteck, Poppyland genannt, sieht wie ein einziger großer Vergnügungspark aus. Es gibt einen Schönheitssalon, eine Bowlingbahn, eine Konzerthalle und ein schickes Diner, das ihr zugleich als Büro dient und dessen Herzstück ein riesiger, schimmernder Fleischwolf ist. „Sie liebt die amerikanische Popkultur, sie vermisst sie. Deshalb hat sie sich ihre Welt im Dschungel einfach nachgebaut.” (4)
Für Vaughn, der Old-School-Stunts, gebaute Sets und klassische Effekte liebt, war es unerlässlich, dass Poppyland wirklich gebaut wurde. Und so entstand Poppys Versteck in den Longcross Studios vor den Toren Londons.
Für das Poppyland-Set waren der Produktionsdesigner Darren Gilford und dessen Art Director Joe Howard verantwortlich.
„KINGSMAN - THE GOLDEN CIRCLE“ beginnt mit einem riesigen Schock: Die Organisation wird massiv angegriffen. Nach dem Angriff tut sich Eggsy mit Merlin zusammen – er scheint der einzige andere Überlebende zu sein –, um die Hintergründe des Anschlags zu erforschen.
Das ‚Doomsday Protocal’, sprich Notfallprotokoll der Kingsmen, führt sie nach Kentucky, wo die Männer herausfinden, dass Kingsman nicht die einzige international operierende Spionageorganisation ist.
„Statesman ist das amerikanische Pendant zu den Kingsmen und nun müssen sie kooperieren. Die Amerikaner und die Briten teilen sich eine Sprache, sind jedoch kulturell sehr unterschiedlich. Mit dieser sehr speziellen Beziehung wollte ich spielen. Bei KINGSMAN liebten die Zuschauer den Umstand, dass mit Colin Firth und Taron Egerton zwei ganz unterschiedliche Welten aufeinanderprallten. Das wollte ich jetzt noch steigern und brachte Amerika ins Spiel.” (5)
Während das Hauptquartier der Kingsman sich in einer unauffälligen Schneiderei in der Savile Row befand – ein diskreter Ort für diskrete Gentlemen –, hat man bei Statesman kein Problem damit, seinen Reichtum und seine Macht zu zeigen. Die Schaltzentrale der Organisation befindet sich in einer riesigen Whiskeybrennerei im Herzen Kentuckys.
Obwohl Statesman eine wesentlich größere Organisation als Kingsman ist, haben es Eggsy und Merlin meist mit nur vier Mitgliedern der Chefetage zu tun: Champagne (Jeff Bridges), Tequila (Channing Tatum), Ginger Ale (Halle Berry) und Whiskey (Pedro Pascal).
Der Statesman, mit dem die Zuschauer und Eggsy die meiste Zeit verbringen, heißt Agent Whiskey und wird vom ehemaligen „Game Of Thrones“-Star Pedro Pascal gespielt. So wie sich Vaughn für seinen Harry Hart von David Niven inspirieren ließ, hatte er ganz klare Vorstellungen, wie sein Agent Whiskey auszusehen hatte.
„Ich würde ihn als Marlboro Mann beschreiben, versehen mit Charaktereigenschaften von James Coburn und Burt Reynolds. Er hat etwas von einem Pfau. Er besitzt diese Reynolds-Ausstrahlung. Wann hat man das letzte Mal eine dieser Burt-Reynolds-Figuren mit breitem Grinsen, Schnurrbart und Cowboyhut gesehen? Dann kreuzte Pedro meinen Weg und ich dachte mir das ist er!” (6)
„Die Dynamik zwischen ihm und Eggsy ist maßgeblich”, sagt Goldman. „Gerade sie fand ich im ersten Film so anrührend. Dieses Verhältnis wollten wir unbedingt weiterspinnen. Wir hatten viel Spaß dabei, noch tiefer ins Seelenleben der beiden einzusteigen und dabei zu untersuchen, wie es um ihre Beziehung unter extremem Druck bestellt ist.” (7)
Wie es bei fast allen Filmfortsetzungen der Fall ist, so schafft es auch „KINGSMAN – THE GOLDEN CIRCLE“ nicht, die Qualität des Originalfilms „KINGSMAN – THE SECRET SERVICE“ zu halten, geschweige denn zu steigern.
Denn vergleicht man beide Filme, so ist „KINGSMAN – THE GOLDEN CIRCLE“ leider nur eine lahme Kopie des ersten KINGSMAN-Films, in der die Schauspielerin JULIANNE MOORE als Gegnerin der Kingsman eine völlige Fehlbesetzung ist. Sie kann SAMUEL L. JACKSON als Bösewicht nicht das Wasser reichen.
Zwar spielen im zweiten KINGSMAN-Film viele bekannte Stars wie JEFF BRIDGES, HALLE BERRY, CHANNING TATUM und ELTON JOHN mit, was sich aber eher negativ auf die Actin-Komödie „KINGSMAN – THE GOLDEN CIRCLE“ auswirkt, da der Film dadurch zu überladen wirkt und dadurch das Wesentliche, was den Erfolg von „KINGSMAN – THE SECRET SERVICE“ ausgemacht hat, völlig aus den Augen verloren wird.
Schon zu Beginn des Films wirkt die völlige Auslöschung der KINGSMAN-Organisation völlig überzogen. Das hat zur Folge, dass die Schauspielerin SOPHIE COOKSON leider nur einen Kurzauftritt am Anfang des Films absolviert, was sehr schade ist, da die Agentin Roxy bei den Raketenanschlägen ebenfalls getötet wird.
Aber auch das Ableben von Merlin am Ende des Films, kann man als völlig unnötig betrachten, da der Schauspieler MARK STRONG bereits im ersten Film mit seiner Rolle auftrumpfen konnte.
© by Ingo Löchel
(1) Regisseur Matthew Vaughn
(2) Taron Eggerton
(3) Regisseur Matthew Vaughn
(4) Julianne Moore
(5) Regisseur Matthew Vaughn
(6) Regisseur Matthew Vaughn
(7) Drehbuchautorin Jane Goldman
Kingsman – The Golden Circle
England/USA 2017
Stab
- Regie: Matthew Vaughn
- Drehbuch: Jane Goldman und Matthew Vaughn
- Kamera: George Richmond
- Schnitt: Eddie Hamilton
- Musik: Henry Jackman und Matthew Margeson
Darsteller
- Taron Egerton als Gary „Eggsy“ Unwin
- Mark Strong als Merlin
- Sophie Cookson als Roxanne „Roxy“ Morton
- Colin Firth als Harry Hart
- Julianne Moore als Poppy Adams
- Jeff Bridges als Champagne „Champ“
- Pedro Pascal als Whiskey
- Halle Berry als Ginger Ale
- Edward Holcroft als Charlie Hesketh
- Channing Tatum als Tequila
- Hanna Alström als Prinzessin Tilde
- Michael Gambon als Arthur
- Poppy Delevingne als Clara
- Thomas Turgoose als Liam
FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 142 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 21. September 2017
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