Dienstag, 26. Juli 2022

Regisseur Blake Edwards

Heute vor 100 Jahren wurde Blake Edwards geboren. Ein guter Grund an dieser Stelle an den US-Regisseur zu erinnern…

Blake Edwards wurde am 26. Juli 1922 als William Blake Crumpin in Tulsa, Oklahoma, USA, geboren. Als Blake drei Jahre alt war, zog seine Familie nach Los Angeles.

Jack McEdward, der Stiefvater von Edwards, war damals einer der Spitzenregieassistenten und -Produktionsleiter in der Blütezeit Hollywoods. Durch ihn entdeckte Edwards seine Liebe für das Filmemachen.

Nach seiner Erziehung an den Schulen und in den Studiogeländen von Los Angeles trat Blake Edwards während des Zweiten Weltkrieges in die Küstenwache der USA, der U.S. Coast Guard, ein.

1942 gab Blake Edwards in „10 LEUTNANTS VON WEST POINT“ sein Debüt als Schauspieler. Bis Ende der 1940er Jahre war er vorwiegend in Klein- und Nebenrollen zu sehen. 1948 gab er in  „DER RÄCHER VON TEXAS“ sein Debüt als Drehbuchautor.

Von 1949 und 1950 entwickelte Blake Edwards mit „RICHARD DIAMOND: PRIVATE DETECTIVE“ eine Original-Serie für den Rundfunk und schrieb außerdem Beiträge für die beiden Radioserien „YOURS TRULY, JOHNNY DOLLAR“ sowie für „THE LINE UP“.

1954 gab er in „THE INDIAN TAKER“, einer Folge der Serie „FOUR STAR PLAYHOUSE“, sein Regie-Debüt. Ein Jahr später führte Edwards in „BRING YOUR SMILE ALONG“ (1955) zum ersten Mal Regie in seinem ersten abendfüllenden Spielfilm.

Nach Filmen wie „MISTER CORY“ (1957) und  „MÄNNER ÜBER VIERZIG“ (1958) sowie nach seinen TV-Schöpfungen „PETER GUNN“ und „MR. LUCKY“ und nach seiner Mitarbeit an der TV-Serie „RICHARD DIAMOND“, gelang Edwards mit der Komödie „UNTERNEHMEN PETTICOAT“ (1959) und mit „FRÜHSTÜCK BEI TIFFANY“ (1961) seine ersten beiden Kinohits. 

Unvergessen bleibt auch sein Film „DER ROSAROTE PANTHER“ (1963), der den Schauspieler Peter Sellers in der Rolle des Inspektor Clouseau zum Star machte.

„Komödien-Spezialist Blake Edwards drehte diese überaus erfolgreiche und witzige Gauner-Komödie, der weitere sechs Filme folgten. Komponist Henry Mancini wurde vor allem durch diesen Soundtrack zur Filmmusik-Größe. Auch für Hauptdarsteller Peter Sellers bedeutete die Rolle des Inspektors, die komische Antwort auf den Superagenten James Bond, den internationalen Durchbruch.

Besonders köstlich: die nächtliche Autoverfolgungsjagd. Aus dem Vorspann ging die Zeichentrick-Serie um "Paulchen Panther" hervor. Peter Sellers brachte als Polizeidetektiv Clouseau seinen Vorgesetzten Kommissar Dreyfus alias Herbert Lom noch in allen Fortsetzungen zur schieren Verzweiflung.“  (1)

Nach dem Erfolg von „DER ROSAROTE PANTHER“ folgte ein Jahre später mit „EIN SCHUSS IM DUNKELN“ (1964) die Fortsetzung des Kinoerfolges sowie die Komödie „DAS GROSSE RENNEN RUND UM DIE WELT“ mit Tony Curtis, Jack Lemmon und Peter Falk.

„Ein atemberaubender Klamaukfilm mit Slapstick-Einlagen von Blake Edwards. Während Russell Harlan für seine Kameraarbeit, Ralph E. Winters für den Filmschnitt, Henri Mancini für die Filmmusik und George Groves für den Ton 1966 für einen Oscar nominiert waren, gewann Treg Brown die begehrte Trophäe für die besten Toneffekte. Nominierungen für den Golden Globe erhielten im gleichen Jahr der Film in der Kategorie beste Komödie, Jack Lemmon als Darsteller, Henri Mancini für die Musik und Johnny Mercer für den Filmsong "The Sweetheart Tree". (2)

Nachdem Edwards 1969 seinen Film „DARLING LILI“ abgedreht hatte, heiratete er am 12. November 1969 die  Schauspielerin Julie Andrews zum zweiten Mal, mit er bis zu seinem Tod zusammenlebte.

Nachdem er mit dem Western „MISSOURI“ (1971) mit William Holden und mit dem Thriller „DIE FRUCHT DES TROPENBAUMES“ (1974) mit Julie Andrews und Omar Sharif in den Hauptrollen kurzzeitig das Genre gewechselt hatte, kehrte er mit den Filmen „DER ROSAROTE PANTHER KEHRT ZURÜCK“ (1975) und „INSPEKTOR CLOUSEAU – DER BESTE MANN BEI INTERPOL“ (1976) sowie „INSPEKOT CLOUSEAU – DER IRRE MIT DEM HEISSEN BLICK“ (1978) zur Filmkomödie zurück und setzte seine PINK PANTHER-Serie fort.

„Als Autor und Regisseur benutze ich oft gerade ernste Situationen und mache daraus mehr oder weniger einen Witz. Manche Menschen nennen das kranken Humor oder schwarzen Humor. Nun, ich vermute, das ist mein Humor, meine Art das Leben zu betrachten, das Drama des Lebens. Ich erlaube den Menschen, ihre eigenen Dämonen zu betrachten. Genau das ist es, was einen durch manche grausame Situation des Lebens trägt." (3)

Nach den eher beiden lauen Filmen „ZEHN-DIE TRAUMFRAU“ (1979) sowie „S.O.B. – HOLLYWOODS LETZER HEULER (1981) gelang dem Regisseur 1982  mit der Komödie „VICTOR VICTORIA“ ein weiterer Hit an den Kinokassen und drehte danach mit „DER ROSAROTE PANTHER WIRD GAJAGT“ (1982) und „DER FLUCH DES ROSAROTEN PANTHERS“ (1983) zwei weitere Filme aus seiner „PINK PANTHER“-Reihe.

„Als Autor und Regisseur benutze ich oft gerade ernste Situationen und mache daraus mehr oder weniger einen Witz. Manche Menschen nennen das kranken Humor oder schwarzen Humor. Nun, ich vermute, das ist mein Humor, meine Art das Leben zu betrachten, das Drama des Lebens. Ich erlaube den Menschen, ihre eigenen Dämonen zu betrachten. Genau das ist es, was einen durch manche grausame Situation des Lebens trägt.

Wenn ich von jemandem mehr als von allen anderen übernommen habe, dann wahrscheinlich von Laurel und Hardy. Ich vermute, daß ich jeden Film besitze, den sie jemals gemacht haben, und seltsamerweise sind sie immer da und retten mich. Manchmal, wenn ich gerade mal eine eine physisch-humorvolle Perspektive brauchte, vor allem wenn es um ein oder zwei Menschen geht, erinnere ich mich an Stan und Ollie... und dann finde ich die Lösung. Ich schulde beiden enormen Dank, denn ich habe nichts getan, was sie nicht schon vor mir ausprobiert hätten. Das alles ist nur eine Paraphrasierung von Stan und Ollie, nicht wahr?" (4)

Ab Mitte der 1980er Jahre konnte Blake Edwards an seiner früheren Erfolge nicht mehr anschließen. Einen letzten Kino-Erfolg hatte er 1991 mit der Komödie „SWITCH“. 1995 drehte er mit dem TV-Film „VICTOR VICTORIA“ seinen letzten Film. Danach zog er sich aus dem Film- und Fernsehgeschäft zurück.

Blake Edwards verstarb am 15. Dezember 2010 in Santa Monica, Kalifornien, USA, an den Folgen einer Lungenentzündung.

© by Ingo Löchel

(1)    Prisma Online
(2)    Prisma Online
(3)    Blake Edwards
(4)    Blake Edwards


Filmographie
1.    Bring Your Smile Along (1955)
2.    He Laughed Last/Big Dans Vermächtnis (1956)
3.    Mister Cory (1957)
4.    This Happy Feeling/Männer über Vierzig (1958)
5.    The Perfect Furlough/Urlaubsschein nach Paris (1958)
6.    Operation Petticoat/Unternehmen Petticoat (1959)
7.    High Time (1960)
8.    Breakfast at Tiffany's/Frühstück bei Tiffany (1961)
9.    Experiment in Terror/Der letzte Zug (1962)
10.    Days of Wine and Roses/Die Tage des Weines und der Rosen/ Stärker als alle Vernunft (1962)
11.    The Pink Panther/Der rosarote Panther (1963)
12.    A Shot in the Dark/Ein Schuß im Dunkeln (1964)
13.    The Great Race/Das große Rennen um die Welt (1965)
14.    What Did You Do in the War, Daddy?/Was hast du denn im Krieg gemacht, Pappi? (1966)
15.    Gunn (1967)
16.    The Party/Der Partyschreck (1968)
17.    Darling Lili (1970)
18.    Wild Rovers/Missouri (1971)
19.    The Carey Treatment/Das Carey Komplott/Der Mörder im weißen Mantel (1972)
20.    Julie and Dick at Covent Garden (1974) (TV)
21.    The Tamarind Seed/Die Frucht des Tropenbaumes (1974)
22.    The Return of the Pink Panther/Der rosarote Panther kehrt zurück (1975)
23.    The Pink Panther Strikes Again/Inspector Clouseau - Der beste Mann bei Interpol (1976)
24.    Revenge of the Pink Panther/Inspektor Clouseau - Der irre Flic mit dem heißen Blick (1978)
25.    Ten/Zehn - Die Traumfrau (1979)
26.    S.O.B./S.O.B. - Hollywoods letzter Heuler (1981)
27.    Victor Victoria/Victor/Victoria (1982)
28.    Trail of the Pink Panther/Der rosarote Panther wird gejagt (1982)
29.    Curse of the Pink Panther"/Der Fluch des rosaroten Panthers (1983)
30.    The Man Who Loved Women/Frauen waren sein Hobby (1983)
31.    Micki + Maude (1984)
32.    A Fine Mess/Ärger, nichts als Ärger (1986)
33.    That's Life!/That's Life! - So ist das Leben (1986)
34.    Blind Date/Blind Date - Verabredung mit einer Unbekannten (1987)
35.    Sunset/Sunset - Dämmerung in Hollywood (1988)
36.    Justin Case/Ein himmlischer Schnüffler (1988) (TV)
37.    Skin Deep/Skin Deep - Männer haben's auch nicht leicht (1989)
38.    Peter Gunn/Peter Gunn, Privatdetektiv (1989) (TV)
39.    Switch/Switch - Die Frau im Manne (1991)
40.    Son of the Pink Panther/Der Sohn des rosaroten Panthers (1993)
41.    Victor/Victoria (1995) (TV)

TV-Serien
1.    Four Star Playhouse (3 Folgen, 1954)
2.     Mr. Lucky (1 Folge, 1959)
3.    Peter Gunn (10 Folgen, 1958-1959)
4.    The Dick Powell Show/Heute Abend, Dick Powell!" (1 Folge, 1962)
5.    Julie  (2 Folgen, 1992)
 

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