Mittwoch, 14. September 2022

Westernfilm: Keine Gnade für Ulzana (1972)

Nach Misshandlungen durch die Indianerbehörden bricht Ulzana (Joaquín Martínez) mit einer kleinen Chiricahua-Kriegstruppe aus dem Reservat aus,

Als die Nachricht Fort Lowell erreicht, schickt der kommandierende Offizier Reiter aus, um die örtlichen Siedler zu warnen. Die beiden Reiter werden jedoch getrennt voneinander in einen Hinterhalt gelockt. 

Einer wird von den Apachen verschleppt, während der andere bevor die Indianer ihn gefangen nehmen können, erst die Frau, die er begleitet hat, und dann sich selbst tötet.

McIntosh (Burt Lancaster), ein Scout der US-Armee, erhält den Auftrag, Ulzana zu fangen. Ihm zur Seite stehen einige Dutzend Soldaten, angeführt von dem unerfahrenen Leutnant Garnett DeBuin (Bruce Davison), einem erfahrenen Kavallerie-Sergeant (Richard Jaeckel) und dem Apachen-Scout Ke-Ni-Tay ((Jorge Luke), der Ulzana kennt, weil ihre Ehefrauen Schwestern sind.

Die Soldaten wissen, dass sie es mit einem erbarmungslosen Feind zu tun haben, der über weitaus bessere Ortskenntnisse verfügt als sie verfügt. Nachdem es ihnen nicht gelungen ist, Ulzana zu finden, überlegen McIntosh und Ke-Ni-Tay, wie sie ihren Feind überlisten können.

Währenddessen beschießen Ulzana und seine Krieger, zu Fuß weiterzugehen, um die verfolgende Kavallerie zu ermüden, während ihre Pferde in die andere Richtung zurückgeführt werden. Nachdem Ke-Ni-Tay jedoch bemerkt hat, dass die Spuren von unbeladenen Ponys stammen, führt McIntosh einen Hinterhalt an, bei dem Ulzanas Sohn getötet wird.

Nachdem Ulzanas Kriegstruppe eine weitere Farm überfallen hat, um an Pferde zu kommen, entdeckt McIntosh in der ausgebrannten Farm die Frau des getöteten Farmers, die nach einer Gruppenvergewaltigung nicht ermordet, sondern am Leben gelassen wurde.

Leutnant DeBuin sieht sich dadurch gezwungen, sie mit einer Eskorte zum Fort zu schicken. Durch die Aufteilung der Truppe hofft Ulzana, die Eskorte erfolgreich angreifen und ihre Pferde in Besitz nehmen zu können…

Nach „VALDEZ“ (1971) und „LAWMAN“ (1971), drehte der Schauspieler BURT LANCASTER in den 1970er Jahren mit „KEINE GNADE FÜR ULZANA“ (1972) den dritten Film seiner ‚Western-Trilogie‘.

Der Western „KEINE GNADE FÜR ULZANA“ markiert nach „VERA CRUZ“ die vorletzte Zusammenarbeit Lancaster mit dem Regisseur ROBERT ALDRICH. 

Laut dem Regisseur ist die Figur des John McIntosh, nach John McIntire benannt, dem Schauspieler, der in dem Film „MASSAI“ (1954) bei dem ROBERT ALDRICH ebenfalls Regie führte, den Indianer-Scout Al Sieber spielte.

Autor ALAN SHARP ließ sich bei seinem Drehbuch zum Film nach eigenen Angaben von John Fords Western „DER SCHWARZE FALKE“ aus dem Jahr 1956 inspirieren, weil er ihn für den besten Film hielt, den ich je gesehen hatte.

Der Western „KEINE GNADE FÜR ULZANA“ wurde vor Ort im Südosten von Tucson, Arizona, im Coronado National Forest und in Nogales sowie im Valley of Fire State Park, Nevada, gedreht.

Während in den USA die von Regisseur ROBERT ALDRICH autorisierte Fassung mit einer Länge von 103 Minuten in den Kinos startete, wurde in Deutschland die europäische Fassung gezeigt, die nur eine Laufzeit von 101 Minuten hat.

Beide Film-Fassungen enthalten verschiedene Szenen, die nur jeweils in einer der beiden Versionen auftauchen. Am 7. September 1986 sendete der WDR eine rekonstruierte Fassung (ab 16 Jahren), in der alle Szenen aus den beiden Fassungen zusammenfügt wurden, die etwa 111 Minuten dauert.

„KEINE GNADE FÜR ULZANA“ ist  nicht unbedingt der beste Film bzw. Western in der Karriere des Schauspielers BURT LANCASTER, was vor allem daran liegt, dass durch das eher ruhige Tempo und die sehr verhaltene Spannung, die Handlung im Film viel zu langatmig wirkt.

Auch als kritische Vietnamparabel oder als schonungslose Darstellung der Gewalt zwischen Indianern und Weißen kann der Western „KEINE GNADE FÜR ULZANA“ nicht wirklich überzeugen, da es in dieser Hinsicht weit bessere Verfilmungen gibt. 

© by Ingo Löchel

Keine Gnade für Ulzana
(Originaltitel: Ulzana’s Raid)
USA 1972

Stab

  • Regie: Robert Aldrich
  • Drehbuch: Alan Sharp
  • Kamera: Joseph F. Biroc
  • Schnitt: Michael Luciano
  • Musik: Frank De Vol

Darsteller

  • Burt Lancaster als McIntosh
  • Joaquín Martínez als Ulzana
  • Bruce Davison als Lt. Garnett De Buin
  • Jorge Luke als Ke-Ni-Tay
  • Richard Jaeckel als Sergeant
  • Lloyd Bochner als Captain Gates
  • Karl Swenson als Willy Rukeyser
  • Douglas Watson als Major Cartwright
  • Dran Hamilton als Mrs. Riordan
  • John Pearce als Corporal
  • Gladys Holland als Mrs. Rukeyser
  • Margaret Fairchild als Mrs. Ginsford

FSK: Ab 12 Jahren

Laufzeit:

  • Deutsche Kinofassung: 101 Minuten
  • US-Fassung: 103 Minuten
  • WDR-Fassung: 111 Minuten

Deutscher Kinostart. Am 16. März 1973
 

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