Montag, 5. September 2022

Westernfilm: Valdez (1971)

Der Hilfssheriff Bob Valdez wird von dem Rancher Tanner dazu gebracht, einen fälschlicherweise des Mordes bezichtigten Schwarzen zu töten.

Als er versucht, Geld für die Witwe des Toten, eine Apachin, aufzutreiben, erntet er nur Spott und Hohn, und wird schließlich  auf Befehl Tanners zusammengeschlagen und an ein Kreuz gebunden

Als sich Valdez sich wieder von seinen Verletzungen erholt hat, beschließt er zurückzuschlagen. Einem von Tanners Männern wird er habhaft und lässt dem Rancher ausrichten: „Valdez kommt!“…

Anfang der 1970er Jahre kehrte der Schauspieler Burt Lancaster nach seiner Rolle in dem Katastrophenfilm "AIRPORT", und nachdem er die Titelrolle in dem Film "PATTON" abgelehnt hatte, mit den Filmen "VALDEZ" (1971), "LAWMAN" (1971) und "KEINE GNADE FÜR ULZANA" (1972) zum Westerngenre zurück.

„VALDEZ“ wurde im Januar 1970 in Almería, Spanien, gedreht. Der Film wurde von Lancasters neuer Firma, Norlan Productions, produziert - der Name ist eine Mischung aus "Norma" und "Lancaster" - und war der letzte Film mit United Artists, bei dem der Schauspieler eine wichtige Rolle als Produzent spielte.

Roland Kibbee und und David Rayfiel schrieben das Drehbuch zu „VALDEZ“, das auf einem Roman von ELMORE LEONARD basiert.

BURT LANCASTER holte ED SHERIN als Regisseur ins Boot, der gerade den Broadway-Hit „The Great White Hope“ inszeniert hatte, der mit  "VALDEZ" sein Filmdebüt als Regisseur gab.

Nach seinem zweiten Film "My Old Man's Place", wechselte Sherin zum Fernsehen, wo er TV-Filme und Folgen zu verschiedenen TV-Serien drehte sowie als Ausführender Produzent für die Serie "LAW & ORDER" tätig war.

Ähnlich wie in "LAWMAN" gelingt dem Schauspieler BURT LANCASTER auch in dem Western "VALDEZ" eine überzeugende Darstellung des Titelhelden, der sich als Hilfssheriff erst einiges gefallen lassen muss, bis ihm die Demütigungen seiner 'Mitmenschen' genügen, und er schließlich zurückschlägt.

Seine Gegner, die ihn für einen dummen und alten Mexikaner halten, werden im Verlauf der Handlung des Films eines besseren belehrt. Denn früher hat Valdez für die US-Armee gearbeitet und für das Militär Apachen gejagt.

Und nachdem Valdez seine alten Waffen und seine alte Ausrüstung hervorgeholt und sich umgezogen hat, ist der titelgebende Held plötzlich ein ganz anderer Mensch geworden.

Er ist wie verwandelt. Und von dem geprügelten und misshandelten Hilfssheriff ist nichts mehr übrig. Nun ist Valdez wieder ein verbissener Kämpfer und erbarmungsloser Jäger, wie zu seiner Zeit in der US-Armee, der sich nichts mehr gefallen lässt, und sehr Effizient auszuteilen versteht.

Neben der überzeugenden Darstellung von Burt Lancaster, kann der Western "VALDEZ" auch durch seine spannende und abwechslungsreiche Handlung punkten, die der Regisseur Edwin Sherin ohne Längen inszeniert hat, so dass bis zum Ende des Films keine Langeweile aufkommt.

Hinzu kommt, dass der Film trotz seines Alters von immerhin schon über 50 Jahren keinen Staub angesetzt hat, und zu einem zeitlosen Klassiker des Genres geworden ist, den man sich immer wieder anschauen kann.

Aber auch das Ende des Westerns "VALDEZ" ist überraschend anders und ist höchst originell gestaltet. Denn am Ende des Films kann der Zuschauer nämlich raten, wie die Auseinandersetzung zwischen Valdez und Frank Tanner enden wird. Wird Tanner seinen Colt gegen Valdez ziehen oder wird Tanner einfach abziehen oder doch die 100 Dollar zahlen.

Doch dann hört man, bevor der Abspann des Films beginnt, einen einzigen Schuss. Hat Tanner also doch noch versucht seine Waffe zu ziehen?

"Burt Lancaster verkörpert in "Valdez" eindrucksvoll einen alternden Mexikaner während der amerikanischen Pionierzeit, der sich von einem geduckten Hilfssheriff zum verbissenen Kämpfer für Gerechtigkeit wandelt. Regisseur Edwin Sherins Plädoyer für Gerechtigkeit schildert mitunter recht krass das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Mentalitäten." (1)

© by Ingo Löchel

Valdez
(Originaltitel: Valdez Is Coming)
USA 1971

Stab

  • Regie: Edwin Sherin
  • Drehbuch: Roland Kibbee und David Rayfiel
  • Kamera: Gábor Pogány
  • Schnitt: James T. Heckert und George Rohrs
  • Musik: Charles Gross

Darsteller

  • Burt Lancaster als Bob Valdez
  • Jon Cypher als Frank Tanner
  • Susan Clark als Gay Erin
  • Frank Silvera als Diego
  • Richard Jordan als R.L. Davis
  • Barton Heyman als El Segundo
  • Phil Brown als Malson
  • Ralph Brown als Baudry
  • Werner Hasselmann als Sheriff
  • Lex Monson als Rincon

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 86 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 4. November 1971
 

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