James Bond: Im Geheimdienst ihrer Majestät (1969)

James Bond (George Lazenby) rettet eine junge Frau an einem Strand in Portugal, die Selbstmord begehen will, und wird danach von zwei Männern bedroht, die sie anscheinend entführen wollen. Nachdem er seine beiden Gegner ausgeschaltet hat, flieht die Unbekannt mit seinem Wagen.

Kurze Zeit später trifft er sie in einem Kasino wieder, die sich als Contessa Teresa "Tracy" di Vicenzo (Diane Rigg) entpuppt, die Bond in ihr Hotelzimmer einlädt, um sich bei ihm für ihre Rettung zu bedanken.

Aber als Bond dort ankommt, wird er von einem unbekannten Mann angegriffen. Nachdem er den Mann überwältigt hat, kehrt Bond in sein eigenes Zimmer zurück und findet dort Tracy vor, die behauptet, sie habe von der Anwesenheit des Mannes nichts gewusst.

Am nächsten Morgen wird Bond von mehreren Männern entführt. Sie bringen ihn zu Marc-Ange Draco (Gabriele Ferzetti), dem Chef des europäischen Verbrechersyndikats „Unione Corse“.

Draco enthüllt ihm, dass Tracy seine einzige Tochter ist, erzählt Bond von ihrer bewegten Vergangenheit und bietet ihm eine Million Pfund, wenn er sie heiratet. Bond lehnt ab, willigt aber ein, die Romanze mit Tracy fortzusetzen, wenn Draco ihm hilft, Ernst Stavro Blofeld (Telly Savalas), den Chef von SPECTRE, aufzuspüren.

 Nach seiner Rückkehr nach London entbindet M (Bernard Lee) Bond von seinem Auftrag, Blofeld zu ermorden. Wütend diktiert Bond M’s Sekretärin Miss Moneypenny (Lois Maxwell) ein Rücktrittsschreiben, das sie ohne Bonds Wissen in einen Urlaubsantrag umwandelt.

Danach macht sich James Bond auf den Weg zu Dracos Geburtstagsparty in Portugal. Dort beginnen Bond und Tracy eine stürmische Romanze, und Draco führt ihn zu einer Anwaltskanzlei in Bern, Schweiz, der mit Blofeld zu tun hat.

Bond bricht in das Büro des Schweizer Anwalts Gumbold ein und erfährt, dass Blofeld mit dem Genealogen Sir Hilary Bray vom London College of Arms korrespondiert und versucht, den Titel Graf Balthazar de Bleuchamp zu erlangen.

Daraufhin gibt sich Bond als Bray aus und trifft in der Schweiz auf Blofeld, der auf dem Piz Gloria in den Schweizer Alpen ein klinisches Forschungsinstitut für Allergien errichtet hat…

Nachdem der Schauspieler SEAN CONNERY die Rolle des 007 nach fünf „JAMES BOND“-Filmen nicht mehr spielen wollte, begann die Suche nach einem geeigneten Nachfolger.

Eine Vielzahl von Schauspielern wurden für die Rolle in Betracht gezogen. DarunterJohn Richardson, Robert Campbell, Anthony Roger und Oliver Reed sowie ROGER MOORE, auf den die beiden Produzenten Albert R. Broccoli und Harry Saltzman durch den Erfolg der TV-Serie „SIMON TEMPLAR“ aufmerksam geworden waren.

Doch da Roger Moore nicht aus seinem TV-Vertrag herauskam, bekam schließlich der Australier GEORGE LAZENBY die Rolle des Bond in "IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT", den Broccoli und Regisseur PETER HUNT in einer Fry's Chocolate Cream-Werbung gesehen hatten.

Für  die Rolle der Tracy Draco wollten die beiden Bond-Produzenten an der Seite des Neulings Lazenby eine etablierte Schauspielerin.

Die französische Schauspielerin BRIGITTE BARDOT war die Rolle vorgesehen, aber nachdem sie für eine Rolle in dem Western „SHALOKO“ an der Seite von Sean Connery einen Vertrag unterschrieben hatte, platzte der Deal.

Stattdessen entschieden sich Albert R. Broccoli und Harry Saltzman für die britische Schauspielerin DIANA RIGG, die durch die Rolle der Emma Peel in der TV-Serie „MIT SCHIRM, CHARME UND MELONE“ weltweit bekannt geworden war.

Die Dreharbeiten zum sechsten „JAMES BOND“-Film „IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT“ begannen am 21. Oktober 1968 im Kanton Bern in der Schweiz.

Die erste Szene, die dort gedreht wurde, war eine Luftaufnahme von Bond, wie er die Treppe von Blofelds Berghütte hinaufsteigt, um die Frauen zu treffen. Die Szenen wurden im Drehrestaurant Piz Gloria gedreht, das sich auf dem Schilthorn in der Nähe des Dorfes Mürren befindet.

Der Drehort wurde von Produktionsleiter Hubert Fröhlich nach einer dreiwöchigen Suche in Frankreich und der Schweiz gefunden. Das Restaurant befand sich noch im Bau, aber die Produzenten fanden die spektakuläre Lage interessant, und mussten die Stromversorgung und die Hebebühne finanzieren, um die Dreharbeiten dort zu ermöglichen.

Aufgrund schwacher Schneefälle die sich ungünstig auf die Skiszenen auswirkten und die Dreharbeiten behinderten, dauerten die Dreharbeiten in der Schweiz 56 Tage länger als geplant

Während ein Teil der Filmcrew am Piz Gloria drehte, begann die andere Filmcrew unter der Leitung von JOHN GLEN mit den Dreharbeiten zu den Skiverfolgungsjagden, an denen professionelle Skifahrer und verschiedene Kameratricks beteiligt waren.

Einige Kameras wurden in der Hand gehalten, während sie mit den Stuntmen bergab fuhren, andere wurden aus der Luft gefilmt, wobei Kameramann Johnny Jordan ein System entwickelte, bei dem er an einem 5,5 m langen Fallschirm baumelte.

Die Verfolgungsjagd im Bob wurde ebenfalls mit Hilfe von Schweizer Olympioniken gedreht und umgeschrieben, um die Unfälle, die die Stuntmen während der Dreharbeiten erlitten, einzubeziehen, wie zum Beispiel die Szene, in der Bond vom Schlitten fällt.

Dabei übernahmen während der Bobszene Heinz Lau und Robert Zimmermann die Rollen von  Bond und Blofeld, die die Stuntdoubles von George Lazenby und Telly Savalas im Film waren.

Die Szene, in der sich Blofeld in einem Baum verfängt, wurde im Studio selbst nachgestellt, nachdem der Versuch, dies mit einem Stuntman vor Ort zu tun, schiefgegangen war.

Für die Szene, in der Bond und Tracy bei der Verfolgung in ein Autorennen stürzen, wurde eine Eisbahn auf einer ungenutzten Flugzeugpiste errichtet und ständig mit Wasser und Schnee besprüht. Aufgrund der vielen Nahaufnahmen übernahmen Lazenby und Rigg die meiste Fahrarbeit.

Im März 1969 wurden die Dreharbeiten nach England verlegt, wobei die Londoner Pinewood Studios für die Innenszenen genutzt wurden. Im April flog die Filmcrew nach Portugal, wo die Dreharbeiten im Mai 1969 abgeschlossen wurden.

Die Küsten- und Hotelszenen vor dem Abspann wurden im Hotel Estoril Palacio in Estoril und am Guincho Beach in Cascais gedreht, während Lissabon für das Wiedersehen von Bond und Tracy genutzt wurde und das Ende auf einer Bergstraße im Arrábida-Nationalpark bei Setúbal entstand.

„IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT“ war mit einer Laufzeit von 142 Minuten der bisher längste „JAMES BOND“-Film. 

Dennoch wurden zwei Szenen aus der endgültigen Fassung gestrichen: Irma Bunt, die Bond ausspioniert, als er einen Ehering für Tracy kauft, und eine Verfolgungsjagd über die Dächer Londons und in das U-Bahn-System der Royal Mail, nachdem Bonds Gespräch mit Sir Hilary Bray belauscht wurde

© by Ingo Löchel

Im Geheimdienst Ihrer Majestät
(Originaltitel: On Her Majesty’s Secret Service)
England 1969

Stab

• Regie: Peter R. Hunt
• Drehbuch: Richard Maibaum und Simon Raven
• Kamera: Michael Reed
• Schnitt: John Glen
• Musik: John Barry

Darsteller

• George Lazenby als James Bond
• Diana Rigg als Contessa Teresa „Tracy“ di Vincenzo
• Telly Savalas als Ernst Stavro Blofeld
• Gabriele Ferzetti als Marc Ange Draco
• Ilse Steppat als Irma Bunt
• Bernard Lee als M
• Lois Maxwell als Miss Moneypenny
• George Baker als Sir Hilary Bray
• Angela Scoular als Ruby Bartlett
• Catherina von Schell als Nancy
• Bernard Horsfall als Shaun Campbell
• Desmond Llewelyn als Q
• Yuri Borienko als Grunther
• John Gay als Hammond
• Irvin Allen als Che Che
• Virginia North als Olympe

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 142 Minuten

Deuscher Kinostart: Am 19. Dezember 1969