Im Jahr 180 n. Chr. will der römische General Maximus Decimus Meridius (Russell Crowe) nach Hause zurückkehren, nachdem er die römische Armee zum Sieg über die germanischen Stämme bei Vindobona am Limes Germanicus geführt hat.
Nach dem Mord an seinem Vater proklamiert sich Commodus selbst zum neuen Kaiser und bittet Maximus um seine Loyalität, doch dieser weigert sich. Daraufhin wird Maximus auf Befehl von Commodus von Mitgliedern der Prätorianergarde verhaftet.
Maximus gelingt es jedoch, seine Entführer zu töten. Danach reitet er verwundet zu seinem Haus in der Nähe von Turgalium, wo er seine Frau und seinen Sohn gekreuzigt vorfindet.
Nachdem Maximus ihre Leichen begraben hat, bricht er aufgrund seiner Verletzungen zusammen. Sklavenhändler finden ihn und bringen ihn in die Stadt Zucchabar in der römischen Provinz Mauretania Caesariensis, wo er an den Gladiatorentrainer Proximo (Oliver Reed) verkauft wird.
Maximus kämpft widerwillig in lokalen Gladiatoren-Kämpfen, wobei ihm seine Kampffähigkeiten als ehemaliger römischer Soldat helfen, Kämpfe zu gewinnen und an Popularität zu gewinnen.
Er freundet sich mit den zwei anderen Gladiatoren, den Germanen Hagen (Ralf Moeller) und dem Numidier Juba (Djimon Hounsou).
Proximo offenbart Maximus, dass er einst ein Gladiator war, der von Marcus Aurelius befreit wurde, und rät ihm, "die Menge zu gewinnen", um seine Freiheit zu erlangen.
Als Commodus zum Gedenken an den Tod seines Vaters 150 Tage lang Spiele veranstaltet, bringt Proximo seine Gladiatoren nach Rom, um im Kolosseum zu kämpfen.
Er befiehlt dem verkleideten Maximus, seine Identität preiszugeben; Maximus nimmt seinen Helm ab und kündigt seine Rache an, nachdem ihn der Kaiser erkannt hat…
In seinem ersten Drehbuch-Entwurf vom 4. April 1998 entschied sich der Autor David Franzoni dafür, seine Geschichte auf Kaiser Commodus aufzubauen, nachdem er die „Historia Augusta“ gelesen hatte.
Später nannte er seinen Protagonisten Narcissus, einen Ringer, der laut den antiken Quellen von Herodian und von Cassius Dio den Kaiser Commodus erwürgte.
RIDLEY SCOTT wurde von den Produzenten Walter F. Parkes und Douglas Wick angesprochen, die Regie zum geplanten Monumentalfilm „GLADIATOR“ zu übernehmen. Sie zeigten ihm eine Kopie des Gemäldes von Jean-Léon Gérôme aus dem Jahr 1872, von dem Scott begeistert war.
Scott entschied sich aber dafür, Franzonis Drehbuch nach seinen Vorstellungen durch den Autor John Logan umschreiben zu lassen, der sich unter anderem dafür entschied, Maximus' Familie zu töten, um die Motivation des Protagonisten des Films zu steigern.
Während der Überarbeitung des Drehbuchs und der Zusammenstellung des Produktionsteams begann DreamWorks, mehrere potenzielle Partner zu finden, um das Budget und die Kosten des Films zu decken.
Als Hauptdarsteller für den Film war Antonio Banderas in Betracht gezogen worden, doch dieser lehnte ab. Weitere mögliche Kandidaten waren Mel Gibson, Tom Sizemore und Tom Cruise.
Doch Crowe zögerte zunächst, die Rolle anzunehmen, da er für den Film „INSIDER“ (1999) vierzig Pfund zugenommen hatte, aber Regisseur Michael Mann überzeugte den Schauspieler schließlich, die Hauptrolle anzunehmen.
Für die Rolle des Commodus sprach Jude Law vor, doch Scott wollte JOAQUIN PHOENIX für die Rolle besetzen. Jennifer Lopez bewarb sich Berichten zufolge für die Rolle der Lucilla, verlor die Rolle jedoch an CONNIE NIELSEN.
Russell Crowe schlug zunächst seinen Kollegen Christopher Plummer für die Rolle des Marcus Aurelius vor, bevor RICHARD HARRIS für diese besetzt wurde.
Während der Vorbereitungen auf die Dreharbeiten verbrachte der Regisseur RIDLEY SCOTT mehrere Monate mit der Entwicklung von Storyboards, um so das Gerüst der Handlung zu entwerfen.
Ridley Scott und David Franzoni griffen für „GLADIATOR“ auf mehrere Einflüsse zurück, darunter auf die beiden Filme „SPARTACUS“ (1960) und „DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES“ (1964) zurück.
Livius ist in Lucilla verliebt und möchte sie heiraten, während Maximus, der glücklich verheiratet ist, früher in sie verliebt war. In beiden Filmen wird der Tod von Marcus Aurelius als Mord dargestellt.
Sowohl in „DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES“ als auch in „GLADIATOR“ wird Commodus im Zweikampf mit dem Protagonisten getötet, Livius, um Lucilla zu retten, und Maximus, um die Ermordung seiner Frau und seines Sohnes zu rächen. Doch beide Männer tun dies auch für das Wohl Roms.
Der Film „SPARTACUS“ lieferte das Gladiatorenmotiv des Films sowie die Figur des Senators Gracchus, eines fiktiven Senators, der den Namen zweier revolutionärer Tribunen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. trägt und in beiden Filmen ein älterer Staatsmann des alten Roms ist, der versucht, die alten Rechte des römischen Senats gegenüber einem ehrgeizigen Herrscher zu bewahren.
Der Monumentalfilm „GLADIATOR“ wurde zwischen Januar und Mai 1999 an drei Hauptschauplätzen gedreht. Die Eröffnungsszenen der Schlacht in den Wäldern Germaniens wurden in drei Wochen in den Bourne Woods in der Nähe von Farnham, Surrey, in England gedreht.
Die Szenen mit den Sklaven, der Wüstenreise sowie mit der Gladiatorenschule wurden in Ouarzazate, Marokko, südlich des Atlasgebirges in weiteren drei Wochen gedreht.
Für den Bau der Arena, in der Maximus seine ersten Kämpfe austrägt, verwendete das Film-Team einfache Materialien und lokale Bautechniken, um die Lehmziegelarena mit 30.000 Sitzplätzen herzustellen.
In Malta wurde eine Nachbildung von etwa einem Drittel des römischen Kolosseums mit einer Höhe von 16 Metern gebaut, hauptsächlich aus Gips und Sperrholz. Die anderen zwei Drittel und die restliche Höhe wurden digital hinzugefügt. Der Nachbau dauerte mehrere Monate und kostete schätzungsweise 1 Million Dollar.
Der Rest des Kolosseums wurde in computergenerierten Bildern erstellt, wobei Blaupausen für das Set-Design und Texturen verwendet wurden, die aus der Live-Action stammten, und in drei Ebenen gerendert, um eine flexible Beleuchtung für das Compositing in der Software Flame und Inferno zu ermöglichen.
Die britische Postproduktionsfirma „The Mill“ war für einen Großteil der computergenerierten Bildeffekte im Film verantwortlich, die nach den Dreharbeiten hinzugefügt wurden.
Das Unternehmen war verantwortlich für Tricks wie das Einfügen von echten, auf Bluescreen gefilmten Tigern in die Kampfsequenzen, das Hinzufügen von Rauchspuren und das Verlängern der Flugbahnen der Salve flammender Pfeile in der Eröffnungsszene, um die Vorschriften zu umgehen, wie weit sie während der Dreharbeiten geschossen werden durften.
Eine unerwartete Aufgabe in der Postproduktion wurde durch den Tod des Schauspielers OLIVER REED verursacht, der während der Dreharbeiten auf Malta an einem Herzinfarkt starb, bevor alle seine Szenen gedreht waren.
Die Mitarbeiter der Firma „The Mill“ erstellte ein digitales Körperdouble für die verbleibenden Szenen mit seiner Figur Proximo, indem sie ein Live-Action-Körperdouble im Schatten fotografierte und eine digitale Gesichtsersetzung durchführte, indem sie ein dreidimensionales computergeneriertes Bild von Reeds Gesicht auf die verbleibenden Szenen während der Produktion abbildete.
Wie die meisten Filme, enthält auch der Monumentalfilm „GLADIATOR“ eine Vielzahl von historischen Fehlern.
Unter anderem wurde Kaiser Marcus Aruelius nicht von seinem Sohn Commodus ermordet, sondern starb im Jahr 180 vermutlich an der Pest oder an Krebs.
Commodus‘ ältere Schwester Lucilla (Annia Aurelia Galeria Lucilla), die Tochter von Marcus Aurelius und dessen Frau Faustina, wurde nach einer Säuberungsaktion auf die Insel Capri verbannt und schließlich auf Befehl ihres Bruders Commodus im Jahr 181 oder 182 hingerichtet.
Kaiser Commodus wurde nicht während eines Gladiatorenzweikampfes getötet, sondern im Jahr 192 von einem Mann namens Narcissus erdrosselt.
Bei der OSCAR-Verleihung im Jahr 2001 wurde der Film in den Kategorien „BESTER FILM“, „BESTES KOSTÜMDESIGN“ (Janty Yates), „BESTER TON“ (Scott Millan, Bob Beemer, Ken Weston) und „BESTE VISUELLE EFFEKTE“ (John Nelson, Neil Corbould, Tim Burke, Rob Harvey) ausgezeichnet.
Zudem erhielt der Schauspieler RUSSELL CROWE einen Oscar als „BESTER HAUPDARSTELLER“.
Hinzu kam, dass „GLADIATOR“ in den Kategorien „BESTE REGIE“ (Ridley Scott), „BESTES ORIGINAL-DREHBUCH“ (David Franzoni, John Logan, William Nicholson), „BESTER NEBENDARSTELLER“ (Joaquin Phoenix), „BESTES SZENENBILD“ (Arthur Max und Crispian Sallis), „BESTE KAMERA“ (John Mathieson), „BESTER SCHNITT“ (Pietro Scalia) und „BESTE FILMMUSIK“ (Hans Zimmer) jeweils für einen OSCAR nominiert worden war.
In Deutschland wurde der Film „GLADIATOR“ 2001 mit der GOLDENEN LEINWAND für über 3,5 Millionen Kinobesucher ausgezeichnet.
In Frankreich sahen den Monumentalfilm über 4,7 Millionen Zuschauer, in Spanien über 4,9 Millionen und England über 7 Millionen Zuschauer.
© by Ingo Löchel
Gladiator
(Originaltitel: Gladiator)
England/USA 2000
Stab
- Regie: Ridley Scott
- Drehbuch: David Franzoni, John Logan und William Nicholson
- Kamera: John Mathieson
- Schnitt: Pietro Scalia
- Musik: Hans Zimmer, Lisa Gerrard und Klaus Badelt
Darsteller
- Russell Crowe als Tribun Maximus Decimus Meridius
- Joaquin Phoenix als Commodus
- Connie Nielsen als Lucilla
- Oliver Reed als Proximo
- Richard Harris als Mark Aurel
- Derek Jacobi als Gracchus
- Djimon Hounsou als Juba
- David Schofield als Falco
- John Shrapnel als Gaius
- Tomas Arana als Quintus
- Ralf Moeller als Hagen
- Spencer Treat Clark als Lucius
- David Hemmings als Cassius
- Tommy Flanagan als Cicero
- Sven-Ole Thorsen als Tigris von Gallien
- Omid Djalili als Sklavenhändler
- Nicholas McGaughey als Praetorianischer Hauptmann
- John Quinn als Valerius
- Giannina Facio als Maximus’ Frau
- Giorgio Cantarini als Maximus’ Sohn
FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit
- 155 Minuten (Kinofassung)
- 171 Minuten (Extended Edition)
Deutscher Kinostart: Am 25. Mai 2000
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