Mittwoch, 9. August 2023

Abenteuerfilm: Wie ein Schrei im Wind (1966)

Kanada im Jahre 1850. Der französisch-kanadische Pelzjäger Jean La Bête (Oliver Reed) paddelt mit seinem Kanu in Richtung einer kleinen Siedlung am Rande der Wildnis, um eine Ladung Pelze zu verkaufen.

In der Siedlung legt gerade ein Dampfschiff an, wo der Pelzhändler  (Rex Sevenoaks) des Ortes und sein stummes Pflegekind Eve (Rita Tushingham), die mit ansehen musste, wie ihre Eltern ermordet wurden zu Hafen gehen, um dort die Post und einige Konsumgüter zu holen.

Der Händler, der bei La Bête hoch verschuldet ist, hat das Geld, das er dem Trapper schuldet, ausgegeben, so dass der Händler, als La Bête bei ihm auftaucht, um seine Schulden einzutreiben, seine eigenen Ersparnisse einsetzen muss.

Am nächsten Tag ergreift die Frau des Händlers, um den Verlust ihrer Ersparnisse auszugleichen, die Gelegenheit, dem grobschlächtigen Trapper ihr Pflegekind für tausend Dollar anzubieten.

La Bête erklärt sich schließlich bereit, das stumme Mädchen zu kaufen und nimmt sie gegen ihren Willen mit in die Wildnis von British Columbia. Hier beginnt eine schwierige Beziehung zwischen dem seltsamen Paar, die von Misstrauen und Eves Angst und Abneigung gegenüber dem Trapper geprägt ist.

Eve weist die Annäherungsversuche des ruppigen Trappers vehement zurück. La Bête nimmt sie mit auf die Jagd und macht sie mit der Schönheit und den Gefahren der Wildnis vertraut, aber auch hier gelingt es ihm nicht, ihr Vertrauen zu gewinnen. Eve wehrt sich gegen seine Annäherungsversuche mit einem Messer.

Als La Bête eines Tages seine Fallen auf gefangene Tiere überprüft, wird er von einem Puma bedroht. Er erschießt die Katze, gerät aber versehentlich mit dem Fuß in seine eigene Bärenfalle. Schwer verletzt versucht er, sich zurück zu seiner Hütte zu schleppen, gejagt von ausgehungerten Wölfen.

Unterdessen wartet Eve in der Hütte und hört das ferne Heulen der Wölfe, die sich der Hütte nähern. Sie nimmt ein Gewehr und macht sich auf die Suche nach La Bête, wobei es ihnen schließlich gemeinsam gelingt, das Wolfsrudel zu vertreiben.

Da La Bêtes linkes Bein schwer verletzt wurde, bittet er Eve, den Medizinmann aus dem nächsten Indianerdorf zu holen, das zwei Tagesreisen entfernt ist.

Da der kanadische Winter bereits angebrochen ist, zieht Eve ihre Schneeschuhe an und beginnt einen langen, beschwerlichen Marsch über schneebedeckte Bergkuppen. Schließlich erreicht sie das Dorf und findet es verlassen vor…

Die Dreharbeiten zu „WIE EIN SCHREI IM WIND“, der in der DDR unter dem Titel „DIE FALLE“ in den Kinos startete, fanden im Herbst 1965 in den Panorama Studios in West Vancouver statt, die 1966 in Schottland fortgesetzt wurden.

Der britische Schauspieler OLIVER REED  gehörte bis in die 1970er-Jahre zu den Top-Stars des britischen Films. Doch nach Rollen in Filmen wie „DIE DREI MUSKETIERE“ (1973), „DIE VIER MUSKETIERE“ (1974) und „DER PRINZ UND DER BETTELKNABE“ (1977) ging es mit ihm aufgrund seiner Alkoholsucht und seiner Alkoholexzesse karrieremäßig stetig bergab.

In den 1980er-Jahren war er dann fast nur noch in eher unbedeutenden Filmen zu sehen. Schließlich soff er sich zu Tode und starb 1999 während der Dreharbeiten zu dem Monumentalfilm „GLADIATOR“.

In dem Abenteuerfilm „WIE EIN SCHREI IM WIND“ ist OLILVER REED in einer seiner besten Rollen zu sehen. Darin spielt er in brillanter Manier den grobschlächtigen und rohen Trapper Jean La Bète.

Beeindruckender als Reed ist aber die britische Schauspielerin RITA TUSHINGHAM  in der Rolle des stummen Waisenmädchen Eve, die eine überdurchschnittliche und intensive darstellerische Leistung abgibt.

Zudem ist die spannende und abwechslungsreiche Geschichte von den beiden ungleichen Menschen, die sich zusammenraufen müssen, um in der Wildnis zu überleben, immer wieder sehenswert. So gehört „WIE EIN SCHREI IM WIND“ zu den Filmen, die man sich selbst nach über 50 Jahren immer wieder anschauen kann und der mit den Jahrzehnten nicht ohne Grund zu einem zeitlosen Klassiker geworden ist.

© by Ingo Löchel

Wie ein Schrei im Wind
(Originaltitel: The Trap)
Kanada/GB 1966

Stab

  • Regie: Sidney Hayers
  • Drehbuch: David D. Osborn
  • Kamera: Robert Krasker
  • Schnitt: Tristam Cones
  • Musik: Ron Goodwin

Darsteller

  • Oliver Reed: Jean La Bête
  • Rita Tushingham: Eve
  • Rex Sevenoaks als Pelzhändler
  • Barbara Chilcott als Frau des Pelzhändlers
  • Linda Goranson als Sarah
  • Walter Marsh als Prediger
  • Jo Golland als Yellow Dog
  • Merv Campone als Schwarzer Wolf
  • Reginald McReynolds als Kapitän

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 105 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 28. Oktober 1966

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