Literaturverfilmung: Die Bartholomäusnacht (1994)

August 1572. Paris ist in Aufruhr. Der Protestant Heinrich von Navarra (Daniel Auteuil), bereitet sich darauf vor, Margarete de Valois (Isabelle Adjani) zu heiraten.

Margot ist katholisch und Tochter von Katharina von Medici (Virna Lisi) sowie die Schwester des instabilen Königs Karl IX. (Jean-Hugues Anglade) und der beden ehrgeizigen Prinzen Henri (Pascal Greggory) und François (Julien Rassam).

Bei der Heirat zwischen Margot und Heinrich von Navarra handelt es sich um eine politische Ehe, um vor allem den Hass und die Rivalitäten innerhalb des Königreichs zwischen der katholischen Partei des Herzogs Henri de Guise (Miguel Bosé) und der protestantischen Fraktion unter der Führung von Admiral Gaspard de Coligny (Jean-Claude Brialy) zu besänftigen.

Angst, Feindseligkeit und Gewalt sind bis nach Notre-Dame zu spüren, wo die Hochzeit gefeiert wird.

Nichtsdestotrotz ziehen die  Feierlichkeiten Tausende von Protestanten nach Paris, wo ein Mordanschlag auf den Anführer der Hugenotten Gaspard de Coligny fehlschlägt.

Erneut beginnt man am Hofe Intrigen zu spinnen. Um einem möglichen Aufstand der Protestanten zuvorzukommen, veranlasst Katharina von Medici, persönliche Beraterin ihres Sohnes und heimliche Herrscherin in Frankreich, eine kaltblütige Aktion.

Sie überzeugt ihren willensschwachen Sohn, den König Karl IX., am Abend des Bartholomäustages, dass die Protestantenführer sterben müssen.

In der Nacht vom 23. August auf den 24. August 1572 beginnt sechs Tage nach der Hochzeit zwischen der Katholikin Margarete de Valois und dem Protestanten Heinrich von Navarra die Bartholomäusnacht, das Massaker an den französischen Hugenotten in der Stadt Paris…

Der Film, der eine europäische Koproduktion ist, an der Frankreich, Italien und Deutschland beteiligt waren, basiert auf Roman „LA REINE MARGOT“ von ALEXANDRE DUMAS.

Die Dreharbeiten zum Historiendrama „DIE BARTHOLOMÄUSNACHT“ fanden vom 10. Mai bis zum 3. Dezember 1993 Frankreich und Portugal statt.

Die Hochzeit von Heinreich und Margarete wurde in der Basilika von Saint-Quentin im Departement Aisne gedreht, da die Kathedralen Notre-Dame de Paris und Notre-Dame de Reims zu überfüllt waren.

Der Großteil des Films wurde an verschiedenen Orten in Frankreich gedreht. Darunter Bordeaux (Gironde), das ehemalige Jesuitenkolleg in Reims, der Wald von Compiègne und Senlis (Oise), das Schloss Maulnes in Cruzy-le-Châtel (Yonne), Rambouillet (Yvelines), Nanterre (Hauts-de-Seine) sowie die Studios Éclair in Épinay-sur-Seine (Seine-Saint-Denis).7 Der Film wurde in der Nähe des Louvre gedreht.

Andere Szenen wurden in Portugal gedreht, genauer gesagt im Nationalpalast von Mafra in der Nähe von Lissabon.

Die Kostüme für den Film „DIE BARTHOLOMÄUSNACHT“ wurden von Moidele Bickel entworfen, für die sie 1995 mit einem „CESAR“ in der Kategorie „BESTE KOSTÜME“ ausgezeichnet wurde, die sich von der italienischen Mode der 1560er Jahre, aber auch von der spanischen Mode des frühen 17. Jahrhunderts inspirieren ließ, insbesondere bei den Kragen.

Von „DIE BARTHOLOMÄUSNACHT“ entstanden zwei verschiedene Fassungen. Die Ursprüngliche Fassung von einer Laufzeit von 160 Minuten und einer um 20 Minuten gekürzten Fassung für den US-amerikanischen Filmmarkt, da der amerikanischen Verleiher Miramax entsprechende Kürzungen verlangte.  

1994 wurde der Historienfilm auf den Filmfestspielen in Cannes mit dem   „PREIS DER JURY ausgezeichnet. Zudem erhielt die Schauspielerin VIRNI LISI den Preis für „DIE BESTE DARSTELLERIN“.

Zudem wurde der Film 1995 mit dem französischen Filmpreis „CESAR“ in verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.

Die Schauspielerin ISABELLE ADJANI in der Kategorie „BESTE HAUPTDARSTELLERIN“, JEAN-HUGHES ANGLADE in der Kategorie „BESTER NEBENDARSTELLER“ und „VIRNA LISI“ in de Kategorie „BESTE NEBENDARSTELLERIN“ sowie in den beiden Kategorien „BESTE KAMERA“ (Philippe Rousselot) und „BESTE KOSTÜME“ (Moidele Bickel).

Mit „DIE BARTHOLOMÄUSNACHT“ präsentiert der Regisseur PATRICE CHEREAU ein opulent inszeniertes Historiendrama, indem der Konflikt zwischen den Hugenotten und Katholiken im Frankreich des 16. Jahrhunderts als Hintergrund für eine packende Liebesgeschichte dient.

© by Ingo Löchel

Die Bartholomäusnacht
(Originaltitel: La Reine Margot)
Frankreich/Italien/Deutschland 1994

Stab

• Regie: Patrice Chéreau
• Drehbuch: Patrice Chéreau und Danièle Thompson
• Kamera: Philippe Rousselot
• Schnitt: François Gédigier und Hélène Viard
• Musik: Goran Bregović

Darsteller

• Isabelle Adjani als Margot
• Daniel Auteuil als Heinrich von Navarra
• Jean-Hugues Anglade als König Karl IX.
• Vincent Perez als  La Môle
• Virna Lisi als Katharina von Medici
• Dominique Blanc als Henriette von Nevers
• Pascal Greggory als Herzog von Anjou
• Julien Rassam als Herzog von Alençon
• Claudio Amendola als Coconnas
• Miguel Bosé als Herzog von Guise
• Asia Argento als Charlotte von Sauve
• Thomas Kretschmann als Nançay
• Jean-Claude Brialy als Coligny
• Johan Leysen als  Maurevel
• Dörte Lyssewski als Marie Touchet
• Laure Marsac als Antoinette
• Emmanuel Salinger als Guillaume du Bartas
• Jean-Philippe Écoffey als Fürst von Condé
• Otto Tausig als Mendès
• Bruno Todeschini als Armagnac
• Ulrich Wildgruber als René

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 160 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 29. September 1994