Donnerstag, 28. September 2023

SF-Film: Die phantastische Reise (1966)

Sowohl die Vereinigten Staaten als auch die Sowjetunion haben eine Technologie entwickelt, mit der Materie durch Schrumpfung einzelner Atome verkleinert werden kann, allerdings nur für eine Stunde.

Ein Wissenschaftler, Dr. Jan Beneš (Jean Del Val), der hinter dem Eisernen Vorhang arbeitet, hat herausgefunden, wie man den Prozess unbegrenzt funktionieren lassen kann.

Mit Hilfe des US-Agenten Charles Grant (Stephen Boyd)  flieht der Wissenschaftler in den Westen.

In New York City angekommen, wird auf Beneš eine Attentat verübt, wodurch der Wissenschaftler durch ein  Blutgerinnsel im Gehirn ins Koma fällt.

Da eine Operation von außen das Gerinsel nicht entfernen kann, werden der Agent Grant, der Navy-Pilot Captain Bill Owens (William Redfield), der Chefarzt Dr. Michaels (Donald Pleasence), der Chirurg Dr. Peter Duval (Arthur Kennedy) und seine Assistentin Cora Peterson (Raquel Welch) an Bord eines Navy-U-Boots in die Einrichtung der „Combined Miniature Deterrent Forces“ gebracht.

Danach wird das U-Boot mit dem Namen „Proteus“ auf die Größe einer Mikrobe verkleinert und in  Körper des verletzten Wissenschaftlers injiziert.

Nun hat das Team sechzig Minuten Zeit, um das Blutgerinnsel zu erreichen und zu entfernen.

Danach werden die „Proteus“ und ihre Besatzung wieder ihre normale Größe annehmen, wodurch Beneš getötet wird…

RICHARD FLEISCHER („20.000 Meilen unter dem Meer“), der ursprünglich Medizin studiert hatte, bevor er sich entschloss, Filmregisseur zu werden, wurde vom Filmstudio 20th Century Fox engagiert, die Regie im geplanten Filmprojekt „DIE PHANTASTISCHE REISE“ zu übernehmen.

Die Hauptrolle im Film übernahm der Schauspieler STEPHEN BOYD („Der Untergang des Römischen Reiches“), der damit seinen ersten Hollywood-Film seit fünf Jahren drehte.

Für die Schauspielerin RAQUEL WELCH war die Rolle der Cora Peterson ihre erste Filmhauptrolle. Das Studio Fox nahm sie unter Vertrag, nachdem sie von der Frau des Produzenten Saul Davids bei einem Schönheitswettbewerb entdeckt worden war.

Das „Proteus-U-Boot“ wurde für den Film in Originalgröße gebaut. Das Modell der „Proteus“ in Originalgröße enthielt alle Innenausstattungen, in denen die Schauspieler zu sehen sind, um das Innere des U-Boots darzustellen, mit Teilen, die herausgezogen werden konnten, damit Kameras und Crew das Innere filmen konnten.

Das U-Boot wurde auch als Miniatur gebaut, einschließlich einer großen Miniatur von etwa einem Meter Länge, die an Drähten in den abstrakten Sets, die das Innere des menschlichen Körpers darstellen, geflogen werden konnte.

Die Herz- und Gehirnsets, die gebaut wurden, um die zwei Meter große Miniatur unterzubringen, füllten eine Tonbühne auf dem Fox-Gelände, wobei schwebende, klecksförmige Elemente, die Blutzellen darstellen sollten, separat gefilmt und über das Filmmaterial gelegt wurden.

Eine kleinere, 18-Zoll-Miniatur der „Proteus“ wurde so konstruiert, dass sie für eine Aufnahme, in der das U-Boot zu Beginn des Films eine Arterienwand durchbricht, in Flüssigkeit funktioniert.

Zudem wurde eine winzige „Proteus“-Miniatur von nur wenigen Zentimetern Länge für die Miniaturisierungssequenz angefertigt.

Für die technische und künstlerische Ausarbeitung des Themas bat der Regisseur RICHARD FLEISCHER um die Mitarbeit von Harper Goff  und Fred Zendar, mit denen er bereits bei der Produktion des Disney-Films „20.000 MEILEN UNTER DEM MEER“ (1954) zusammengearbeitet hatte.

Harper Goff, der Designer der Nautilus aus der „JULES VERNE“-Verfilmung, entwarf auch die „Proteus“.

Isaac Asimov, der gebeten wurde, die Romanvorlage nach dem Drehbuch von „DIE PHANTASTISCHE REISE“ zu schreiben, erklärte, das Drehbuch sei voller Handlungslöcher, und erhielt die Erlaubnis, das Buch so zu schreiben, wie er es wollte, das vor dem Start de SF-Films herauskam.

1967 wurde der SF-Film „DIE PHANTASTISCHE REISE“ in den beiden Kategorien „Beste Spezialeffekte“ und „Bestes Szenenbild“ mit dem OSCAR ausgezeichnet.

Zudem war der Film für die beiden Kategorien „Bester Schnitt“ und „Beste Kamera“ jeweils für einen Oscar nominiert.

Mit „DIE PHANTASTISCHE REISE“ präsentiert der Regisseur RICHARD FLEISCHER einen sehr unterhaltsamen und für die damalige Zeit technisch bemerkenswerten SF-Film, der auch durch seine interessante Besetzung punkten kann.

© by Ingo Löchel

Die phantastische Reise
(Originaltitel: Fantastic Voyage)
USA 1966

Stab

  • Regie: Richard Fleischer
  • Drehbuch: Harry Kleiner und David Duncan
  • Kamera: Ernest Laszlo
  • Schnitt: William B. Murphy
  • Musik: Leonard Rosenman

Darsteller

  • Stephen Boyd als Charles Grant
  • Raquel Welch als Cora Peterson
  • Edmond O’Brien als General Carter
  • Donald Pleasence als Dr. Michaels
  • Arthur O’Connella als Colonel Donald Reid
  • Arthur Kennedy als Dr. Peter Duval
  • Jean Del Val als Dr. Jan Benes
  • William Redfield als Captain Bill Owens
  • James Brolin als Techniker

FSK: Ab 12 Jahren
Laufzeit: 101 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 23. Dezember 1966

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