Schauspielerin Raquel Welch gestorben

Raquel Welch wurde am  5. September 1940 als Jo Raquel Tejada in  in Chicago, Illinois, USA, geboren.

Als sie zwei Jahre alt war, zog die Familie von Illinois nach San Diego, Kalifornien. Im Alter von sieben Jahren begann sie mit dem Ballettunterricht. Mit 14 Jahren nahm sie an Schönheitswettbewerben teil und gewann die Titel „Miss Photogenic“ und „Miss Contour“.

Während Raquel die „La Jolla High School“ besuchte, gewann sie den Titel der „Miss La Jolla“ und den Titel der „Miss San Diego“. Der Gewinn dieser  Schönheitswettbewerbe führte schließlich zum Gewinn des Titels „Maid of California“.

Nach dem Abschluss von der High School im Jahr 1958, besuchte sie das „San Diego State College“ mit einem Stipendium für Theaterkunst und heiratete am 8. Mai 1959 ihre Highschool-Liebe James Welch, mit dem sie zwei Kinder (Damon Welch) und Latanne "Tahnee" Welch) zusammen hatte. James und Raquel Welch trennten sich 1962 und ließen sich 1964 scheiden.

Ab Ende der 1950er Jahre erhielt sie Rollen in mehreren lokalen Theaterproduktionen, darunter 1959 die Titelrolle in „The Ramona Pageant“, in einem jährlichen Freilichtspiel in Hemet, Kalifornien, das auf dem Roman „Ramona“ von Helen Hunt Jackson basiert.

1960 bekam Welch einen Job als Wettermoderatorin bei KFMB, einem lokalen Fernsehsender in San Diego. Nach der Trennung von ihrem Mann James Welch, zog sie mit ihren beiden Kindern nach Dallas, Texas, wo sie als Model arbeitete.

1963 zog sie nach Los Angeles und begann, sich bei den Filmstudios als Schauspielerin zu bewerben. In dieser Zeit lernte sie den Hollywood-Agenten Patrick Curtis kennen, der ihr persönlicher und geschäftlicher Manager wurde,  den sie 1967 heiratete, von dem sie sich aber 1972 wieder scheiden ließ.

Zusammen mit Curtis gründete Raquel Welch die Firma „Curtwell Enterprises“. Patrick Curtis übernahm ihre Vermarktung und verschaffte ihr einen Filmvertrag bei 20th Century Fox.

1964 gab Raquel Welch in „MADAME P. UND IHRE MÄDCHEN“ ihr Film-Debüt. Nach weiteren Nebenrollen in den Filmen „KÖNIG DER HEISSEN RHYTHMEN“ (1964), „A SWINGIN‘ SUMMER“ (1965) und „BITTE NICHT STÖREN!“ (1965), bekam sie 1966 in dem SF-Film „DIE PHANTASTISCHE REISE“ ihre erste Hauptrolle, mit dem ihr der Durchbruch als Schauspielerin gelang.

Nach dem großen Erfolg von „DIE PHANTASTISCHE REISE“ folgten Rollen in „EINE MILLION JAHRE VOR UNSERER ZEIT“ (1966), „FEUERDRACHE“ (1967), „DIE PLATINBANDE“ (1968), „BANDOLERO“ (1968), „DIE LADY IN ZEMENT“ (1968), „100 GEWEHRE“ (1969) und „TOTE BIENEN SINGEN NICHT“ (1969).

Auch in den 1970er Jahren konnte Raquel Welch mit Filmen wie „MYRA BRECKENRIDGE“ (1970), „IN EINEM SATTEN MIT DEM TOD“ (1971), „HEISSKALTES BLUT“ (1971), „SHEILA“ (1973), „DIE DREI MUSKETIERE“ (1973), DIE VIER MUSKETIERE“ (1974), „C.R.A.S.H.“ (1976), „DER PRINZ UND DER BETTLER“ (1977) und „EIN IRRER TYP“ (19772)  ihre Karriere als Schauspielerin erfolgreich fortsetzen.

Mit ihrer Rolle in „DIE DREI MUSKETIERE“ feierte Raquel Welch den größten Erfolg, für die sie 1975 mit dem „Golden Globe“  in der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical“ ausgezeichnet wurde.

Ende der 1970er Jahre zog sich Raquel Welch vorübergehend aus dem Filmgeschäft zurück. Im Jahr 1980 heiratete sie den Produzenten André Weinfeld, von dem sie sich im Jahr 1990 aber wieder scheiden ließ.

Im Dezember 1981 spielte Welch am Broadway zwei Wochen lang die Hauptrolle in Woman of the Year, als sie für Lauren Bacall einsprang, während diese im Urlaub war. Die Kritiker waren von Welchs Leistung so begeistert, dass sie 1982 eingeladen wurde, die Rolle noch einmal für sechs Monate zu spielen.

1982 sollte Welch die Hauptrolle in einer Verfilmung von John Steinbecks „Cannery Row“ spielen, wurde aber einige Wochen vor Produktionsbeginn von den Produzenten gefeuert.

Das Studio behauptete, sie habe sich nicht an ihren Vertrag gehalten, weil sie sich weigerte, frühmorgens zu proben, und wurde durch Debra Winger ersetzt. Welch verklagte daraufhin das Filmstudio MGM wegen Vertragsbruchs und gewann 1986 den Rechtsstreit vor Gericht, so dass ihr 10,8 Millionen Dollar zugesprochen wurde.  

Der Sieg vor Gericht beeinträchtigte jedoch ihre weitere Karriere als Schauspielerin negativ, so dass sie keine weiteren Filmrollen von den Hollywoodstudios angeboten bekam. So sah man die Schauspielerin Raquel Welch in den 1980er Jahren nur noch in Fernsehfilmen.

1984 veröffentlichte Welch das Buch und die Videos des „Raquel Welch Total Beauty and Fitness Program“. Das Buch, das von Welch geschrieben und von André Weinfeld fotografiert wurde, enthält ein Hatha-Yoga-Fitnessprogramm, ihre Ansichten über gesunde Lebensweise und Ernährung sowie über Schönheit und persönlichen Stil.

Neben den erfolgreichen Fitness- und Yoga-Videos, war Welch auch mit ihrer eigenen Perückenkollektion als Geschäftsfrau erfolgreich, gefolgt von einer Schmuck- und Hautpflegelinie.

1997 spielte Welch am Broadway die Hauptrolle in Victor/Victoria und folgte damit Julie Andrews und Liza Minnelli in der Titelrolle. 1999 heiratete sie Richard Palmer, den Besitzer der Mulberry Street Pizzeria, trennte sich aber 2003 von ihm und ließ sich später scheiden.

Im Januar 2007 wurde Raquel Welch als das neueste Gesicht der „MAC Cosmetics Beauty Icon Serie“ ausgewählt. Ihre Linie umfasst mehrere Make-up-Töne in limitierter Auflage in glänzendem Schwarz und Verpackungen mit Tiger-Print.

Im März 2010 veröffentlichte Welch unter dem Titel „Raquel: Beyond the Cleavage“ ihre Autobiografie

2017 sah man Raquel Welch als Rosa in der TV-Serie „DATE MY DATE“ in ihrer letzten Rolle.

Raquel Welch verstarb am 15. Februar 2023 nach kurzer Krankheit in ihrem Haus in  Los Angeles, Kalifornien.

© by Ingo Löchel

Filmographie

• 1.    A House ist Not a Home/Madame P. und ihre Mädchen (1964)
• 2.    Roustabout/König der heißen Rhythmen (1964)
• 3.    A Swingin' Summer (1965)
• 4.    Do Not Disturb/Bitte nicht stören! (1965)
• 5.    The Phantastic Voyage/Die phantastische Reise (1966)
• 6.    Spara forte, più forte... non capisco! (1966)
• 7.    One Million Years B.C./Eine Million Jahre vor unserer Zeit (1966)
• 8.    Le Fate/Die Gespielinnen (1966)
• 9.    Le plus vieux métier du monde/Das älteste Gewerbe der Welt (1967)
• 10.    Fathom/Feuerdrache (1967)
• 11.    Bedazzled/Mephisto '68 (1967)
• 12.    The Biggest Bundle of Them All/Die Platinbande (1968)
• 13.    Bandolero/Bandolero (1968)
• 14.    Lady in Cement/Die Lady in Zement (1968)
• 15.    100 Rifles/100 Gewehre (1969)
• 16.    Flareup/Tote Bienen singen nicht (1969)
• 17.    Magic Christian/Magic Christian (1969)
• 18.    The Boodle (1969)
• 19.    Myra Breckinridge/Myra Breckinridge - Mann oder Frau? (1970)
• 20.    Hannie Caulder/In einem Sattel mit dem Tod (1971)
• 21.    The Beloved/Heißkaltes Blut (1971)
• 22.    Fuzz/Auf leisen Sohlen kommt der Tod (1972)
• 23.    Round Up (1972)
• 24.    Blaubart (1972)
• 25.    The Last of Sheila/Sheila (1973)
• 26.    The Three Musketeers/Die drei Musketiere (1973)
• 27.    The Four Musketeers/Die vier Musketiere (1974)
• 28.    Wild Party (1975)
• 29.    Mother, Jugs & Speed/C.R.A.S.H. (1976)
• 30.    Crossed Sword/Der Prinz und der Bettler (1977)
• 31.    L’Animal/Ein irrer Typ (1977)
• 32.    The Legend of Walks Far Woman/Die neun Tage wandert (1980) (TV)
• 33.    This Girl's Back in Town (1987) (TV)
• 34.    Right to Die/Das Recht zu sterben (1987) (TV)
• 35.    Scandal in a Small Town/Skandal in einer kleinen Stadt (1988) (TV)
• 36.    Trouble in Paradise/Gefährliches Paradies (1989) (TV)
• 37.    Tainted Blood/Böses Blut (1993) (TV)
• 38.    Torch Song/Die Macht der Liebe (1993) (TV)
• 39.    Hollyrock-a-Bye Baby (1993) (TV)
• 40.    The Naked Gun 33⅓: The Final Insult/Die nackte Kanone 33 1/3 (1994)
• 41.    Chairman of the Board/Der Chaotenboss (1997)
• 42.    Folle d’elle/Verrückt nach ihr (1998)
• 43.    Tortilla Soup/Tortilla Soup - Die Würze des Lebens (2001)
• 44.    Legally Blond/Natürlich blond (2001)
• 45.    Forget About It (2006)
• 46.    House of Versace/Versace - Ein Leben für die Mode (2013) (TV)
• 47.    The Ultimate Legacy (2016) (TV)
• 48.    Be a Latin Lover (2017)

TV-Serien

• 1.    The Virginian/Die Leute von der Shiloh Ranch (1 Folge, 1964)
• 2.    McHale's Navy (1 Folge, 1964)
• 3.    Bewitched/Verliebt in eine Hexe (1 Folge, 1964)
• 4.    The Rogues/Gauner gegen Gauner (1 Folge,1964)
• 5.    Wendy and Me (1 Folge, 1964)
• 6.    The Hollywood Palace (1 Folge, 1965)
• 7.    Charlene Van Ness/Schiff ahoi! - Von Seebären und Landratten (1 Folge, 1965)
• 8.    Mork & Mindy/Mork vom Ork (1 Folge, 1979)
• 9.    Evening Shade/Daddy schafft uns alle (1 Folge, 1990)
• 10.    Lois & Clark: The New Adventures of Superman/Superman: Die Abenteuer von Lois & Clark (1 Folge, 1995)
• 11.    Central Park West (als Dianna Brock, 8 Folgen, 1996)
• 12.    Sabrina, the Teenage Witch/Sabrina - total verhext (1 Folge, 1996)
• 13.    The Summer of George/Seinfeld (1 Folge, 1997)
• 14.    Chaos City (als Abby, 3 Folge, 1997-2000)
• 15.    American Family (als Doran, 8 Folgen, 2002)
• 16.    8 Simple Rules/Meine wilden Töchter (1 Folge, 2004)
• 17.    Welcome to the Captain (als Charlene Van Ness, 5 Folgen, 2008)
• 18.    CSI: Miami (1 Folge, 2012)
• 19.    Date My Dad (als Rosa, 10 Folgen, 2017)