Doch wenige Monate später nimmt der König sein Wort zurück und stellt an der Südküste Englands ein Söldnerheer auf.
John verfolgt die Absicht, die Barone und das Land wieder unter seine tyrannische Herrschaft zu bringen. Dafür muss er jedoch zuerst Rochester Castle einnehmen, ein Ort, der zum Symbol der Rebellen und ihres Kampfes für Gerechtigkeit und Freiheit wird
Nachdem der König von den englischen Baronen gezwungen wurde, die Magna Carta zu unterzeichnen, heuert der rachsüchtige König eine Horde dänischer Söldner unter dem Befehl von Tiberius (Vladimir Kulich) an, um sich an den Baronen zu rächen, die er ermorden und deren Burgen er nach und nach erobern will.
Ein reisender Abt, begleitet von drei kampferprobten Tempelrittern, wird in einer Burg Zeuge der Gewaltexzesse des Königs und will das Schlimmste verhindern. Doch der König ist außer Rand und Band und lässt dem Geistlichen zur Strafe die Zunge abschneiden.
Daraufhin greifen die drei Tempelritter an. Während zwei der Templer die dänischen Söldner in Schach halten, kann der Templer Thomas Marshal (James Purefoy) den Abt retten und mit ihm fliehen. Doch auf der Flucht vor den Häschern stirbt der Geistliche.
Marshal wendet sich daraufhin an den Erzbischof Langdon (Charles Dance), einen der Gegner König Johns. Zusammen mit Baron Albany (Brian Cox) fassen sie den Plan, die strategisch wichtige Burg Rochester Castle vor dem König einzunehmen und so zu verhindern, dass dieser weiter nach London vordringen kann.
Zusammen mit dem Templer Marshal und seinem Knappen Guy (Aneurin Barnard) sucht der Baron einige seiner alten Kampfgefährten auf, die ihn begleiten sollen. Darunter den Bogenschützen Marks (Mackenzie Crook), den Söldner Becket (Jason Flemyng) sowie den Kämpfer Jedediah Coteral (Jamie Foreman).
Den insgesamt sieben Kämpfern gelingt es, die Burg einzunehmen, die dort bereits anwesenden dänischen Söldner König Johns niederzumachen und den Burgherren Cornhill (Derek Jacobi) auf ihre Seite zu bringen, obwohl dieser ganz und gar nicht darüber erfreut ist, gegen den König kämpfen zu müssen.
Albany, Marshal und die Mitstreiter schaffen es zusammen mit den wenigen Soldaten der Burg, die ersten Angriffe der dänischen Söldner unter Führung von Tiberius abzuwehren.
Doch schließlich gelingt es den Dänen, durch eine List in die Burg einzudringen, wobei Albany, den seine Mitstreiter für tot hielten, und zwei Verteidiger der Burg gefangen genommen werden.
Die wenigen Überlebenden können sich in den befestigten Bergfried zurückziehen. Von dort müssen sie mit ansehen, wie König John den drei Gefangenen die Hände abhacken lässt.
Die wenigen Verteidiger geben trotz des blutigen Schauspiels nicht auf. Und so kommt es schließlich zum Showdown zwischen ihnen und den Dänen sowie zum Zweikampf zwischen dem Templer Marshal und Tiberius, dem dänischen Handlanger König Johns…
Die Dreharbeiten zu „IRONCLAD“ begannen am 9. Oktober 2009 in den Dragon International Film Studios in der Nähe des Dorfes Llanharan in Wales, auf dessen Studiogelände eine Nachbildung von Rochester Castle errichtet wurde.
Der Film basiert allerdings nur lose auf der Realität.
John nahm die Burg ein, wobei die meisten höheren Adligen gefangen genommen oder verbannt wurden. Zu den Figuren, die erheblich von den historischen Aufzeichnungen abweichen, gehört d'Aubigny, der kein geadelter Wollhändler war und auch nicht bei der Belagerung gefoltert und getötet wurde, der zwischen 100 bis 140 Rittern zur Verteidigung der Burg zur Verfügung hatte, die von Armbrustschützen und anderen unterstützt wurden.
Während die Burg Rochester Castle selbst realistisch dargestellt ist, fehlen die nahegelegene normannische Kathedrale und die Stadt Rochester selbst in den Dreharbeiten völlig.
Die Dänen im Film werden als ungarisch sprechende, wikingerähnliche Heiden dargestellt, obwohl Dänemark zu diesem Zeitpunkt bereits christianisiert war. Außerdem waren König Johns Söldner meist Flamen, Provenzalen und Aquitanier, keine Dänen.
Im Film gehören die Tempelritter zu den Rädelsführern im Kampf gegen König John. In Wirklichkeit hatten die Templer und König John ein gutes Verhältnis zueinander. Zudem waren sie eine der wenigen mächtigen Gruppen in England, die John während seiner Herrschaft nicht beleidigt oder verprellt hat.
Wem Tiberius bekannt vorkommt, der erinnert sich vielleicht noch an den Schauspieler VLADIMIR KULICH, der den nordischen Krieger Buliwyf in dem Film „DER 13. KRIEGER“ gespielt hat. Und auch in „IRONCLAD“ ist Kulich wieder einer interessanten Rolle zu sehen, obwohl er diesmal einen der Bösewichte spielt.
Das historische Märchen' “IRONCLAD“ kann als mittelalterliche Version des Film „DIE GLORREICHEN SIEBEN“ durchaus überzeugen. Sowohl in Hinsicht auf die Schauspielerriege als auch in Bezug auf die Kampf-, Belagerungs- und Verteidigungsszenen.
JAMES PUREFOY gibt eine ausgezeichnete Darstellung als Templer Thomas Marshal ab. Aufgewertet wird der Film auch durch den Charakterdarsteller BRIAN COX sowie durch PAUL GIAMATTI, der mit seinem bleichen und wässrig-aufgedunsenen Gesicht dem dekadenten, größenwahnsinnigen und zu Gewaltexzessen neigenden englischen König John einen eigentümlichen, negativen Charme gibt.
Alles in allem ist „IRONCLAD“ ein wirklich sehr gut
gemachter historischer Abenteuerfilm im mittelalterlichen Gewand, in dem Fans
dieses Genres ohne Wenn und Aber auf ihre Kosten kommen. Ein Plus des Films
sind zudem die überzeugenden Darsteller und die gute Besetzung des Films. Ein
Minus, die völlig falsche und veränderte Darstellung der damaligen historischen
Ereignisse.
© by Ingo Löchel
Ironclad - Bis zum letzten Krieger
(Originaltitel: Ironclad)
GB/USA/Deutschland 2011
Stab
- Regie: Jonathan English
- Drehbuch: Jonathan English und Stephen McDool
- Kamera: David Eggby
- Schnitt: Peter Amundson und Gavin Buckley
- Musik: Lorne Balfe
Darsteller
- James Purefoy als Templer Thomas Marshal
- Brian Cox als Baron William de Albany
- Paul Giamatti als König John
- Vladimir Kulich als Tiberius
- Kate Mara als Lady Isabel
- Charles Dance als Erzbischof Langton
- Jason Flemyng als Becket
- Jamie Foreman als Coteral
- Mackenzie Crook als Marks
- Jamie Foreman als Jedediah Coteral
- Aneurin Barnard als Guy
- Derek Jacobi als Cornhill
- Rhys Parry Jones als Wulfstan
- David Melville als Baron Darnay
FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 116 Minuten
DVD-Veröffentlichung: Am 7. Oktober 2011
1 Kommentar:
Ich habe diesen Film natürlich in meiner Sammlung. Kann man sich öfters ansehen. Klasse!
Die FSK 16 Einstufung wundert mich. Sind schon einige Härten drin.
Und wenn auch die Historie nicht immer stimmt. (was mir egal ist), ist der Streifen eine Empfehlung wert.
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