Im
Gasthaus "Tiefe Brunnen" am Stadtrand von Karlsruhe wurde nach einer
Prügelei ein Mann erschossen. Ein anderer liegt durch Schusswunden verletzt im
Krankenhaus, wird aber durchkommen.
Kommissar Mattern (Helmut Lange), der Leiter der Mordkommission in Karlsruhe, stößt bei seinen Zeugenvernehmungen auf diverse Unstimmigkeiten. Keine der anwesenden Gäste will etwas Genaues gesehen, geschweige denn gehört haben.
Aufgrund
der diffusen Zeugenaussagen, wird das Ehepaar Erwin und Klara Kruse sowie deren
Tochter Helga wegen Verdunkelungsgefahr vorläufig festgenommen. Noch während
der Haft geben sie zu, falsche Aussagen darüber gemacht zu haben, alleine am
Tisch im Gasthaus gesessen zu haben.
Nichtsdestotrotz
bleibt Erwin Kruse dabei, den jungen Mann, der mit ihnen am Tisch gesessen hat,
nicht zu kennen und auch kaum mit ihm gesprochen zu haben.
Doch
Kommissar Mattern findet schnell heraus, dass Kruse einen Sohn mit Namen Ludwig
hat, der mit seinem Kumpel Erwin Haller untergetaucht ist. In Oberhausen tauchen die beiden jungen Männer
wieder auf, die dort falsche Perserteppiche an ihre ahnungslosen Opfer
verkaufen.
Als
sie in einem Fotogeschäft Passfotos machen lassen, wird Herr Selhof (Manfred Steffen), der Besitzer des Fotogeschäftes, auf
sie aufmerksam, weil einer der beiden jungen Männer dessen Angestellten einen
Perserteppich verkaufen will.
Der
Oberhausener Kriminalkommissar Krone nimmt sich des Falles an und gibt sich im
Fotogeschäft als Kunde aus. Als Erwin Haller dort auftaucht, wird er zur
Befragung mit ins Polizeipräsidium mitgenommen, später aber wieder entlassen.
Durch
die Fahndung der Polizei aus Karlsruhe wird Krone erneut auf Erwin Haller
aufmerksam und es gelingt ihn mit seinen Kollegen neben Haller auch Ludwig
Kruse zu verhaften…
Die erste ARD-„STAHLNETZ“-Folge „MORDFALL IN OBERHAUSEN“
bietet gute Einblicke in die Arbeit der Polizei zum Ende der 1950er Jahre.
Ein grober Fehler bzw. Schnitzer geschieht aber schon zu
Beginn der ersten „STAHLNETZ“-Folge. Ganz deutlich ist am Anfang zu sehen, dass
der Täter einen Revolver und nicht eine Pistole benutzt, so dass am Tatort
überhaupt keine Patronenhülsen liegen dürften. So ist auch der Satz: "Nimm die Pistole
runter", den Erwin Kruse sagt, kompletter Unsinn.
Da die „STAHLNETZ“-Folge „MORDFALL IN OBERHAUSEN“ auf
einen wahren Fall und auf den Unterlagen der Polizei in Karlsruhe und
Oberhausen beruht, sollte die dortige Polizei eigentlich schon den Unterschied
zwischen Revolver und Pistole kennen.
Aus diesem Grund ist zu vermuten, dass der Fehler bei den
Machern von „STAHLNETZ“ lag, denen der Unterschied wohl nicht aufgefallen oder
egal gewesen ist.
Zudem stellt sich die Frage, warum die Folge „MORDFALL IN
OBERHAUSEN“ heißt, wenn sich der Mord doch im Einzugsgebiet der Stadt Karlsruhe
ereignet hat.
Nichtsdestotrotz ist „MORDFALL IN OBERHAUSEN“ eine
interessante erste Folge, in der auch die Darsteller, insbesondere HELLMUT LANGE
als Kommissar Mattern, ihre Sache sehr gut
machen.
© by Ingo Löchel
Mordfall Oberhausen
BRD 1958
Stab
- Regie: Jürgen Roland
- Drehbuch: Wolfgang Menge
- Kamera: Karlheinz Wüst
- Schnitt: Johanna Riedel
Darsteller
- Hellmut Lange als Kommissar Mattern
- Rudolf Fenner als Erwin Kruse
- Gustl Busch als Klara Kruse
- Manfred Steffen als Fotohändler Selhof
- Kurt Fischer-Fehling als Kriminalkommissar Krone
- Helmut Peine als Emanuel Kleine
- Werner Reinisch als Ludwig Kruse
- Claus Tinney als Erwin Haller
Erstausstrahlung: 14. März 1958 in der ARD
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