Samstag, 25. Mai 2024

Horrorfilm: Solomon Kane (2010)

Irgendwo in Nordafrika im Jahr 1600. Solomon Kane (James Purefoy), der gold- und mordgierige Pirat und Abenteurer im Dienst von Königin Elisabeth, stürmt mit seinen Halsabschneidern eine Festung der Ungläubigen und massakriert alle Verteidiger.

Nachdem alle Feinde getötet worden sind, dringen Kane und seine Mannen ins Innere der Festung vor, wo sie in einen großen Raum gelangen, der von magischen Spiegeln bewacht wird.

In diesen magischen Gebilden wohnen Dämonen, die alle Männer von Solomon Kane töten.

Kane dringt allein in den Thronsaal, der eigentlichen Schatzkammer  der Festung, vor und wird dort mit dem Todesengel des Teufels konfrontiert, der wegen Kanes vieler Untaten dessen Seele fordert.

Doch der  Abenteurer überlebt den Zweikampf, indem er aus dem Fenster des Thronsaals in die Freiheit springt...

Ein Jahr nach diesen Ereignissen hat sich Solomon Kane in ein Kloster in England zurückgezogen und hat der Gewalt gänzlich abgeschworen.

Aus dem goldgierigen Piraten, der über Leichen gegangen ist, ist anscheinend ein Pazifist geworden. Doch Kane muss das Kloster verlassen und begibt sich in seine alte Heimat, um dort sein Erbe anzutreten...

Die Dreharbeiten zum Film „SOLOMON KANE“  begannen am 14. Januar 2008 in Prag. Nachdem die letzten Szenen des Films in England an der Küste von North Devon gedreht wurden, wurden die Produktion des Films am 7. April 2009 abgeschlossen.  

Auf der Wanderschaft von Solomon Kane wird der Zuschauer mit einem Land konfrontiert, dass eher einem Land des Mittelalters ähnelt, dass im Chaos versunken ist, als dem England König Elisabeths. Kane wird auf einem Weg von drei Räubern überfallen.

Und da er zum Pazifisten avanciert ist, wehrt er sich nicht und wird stattdessen Bewusstlos geprügelt, was völlig unglaubwürdig und unrealistisch erscheint, wird aber von der Familie Crowthorn gefunden, die nach Amerika auswandern will,  die ihn wieder gesundpflegt.

Zwischendurch wird der Zuschauer mit einigen Rückblenden aus der Vergangenheit des Abenteurers konfrontiert, die davon erzählen, wie Kanes Vater ihn als jungen Mann zwingen wollte, Priester zu werden, da sein älterer Bruder den gesamten Familienbesitz erbt.

Doch Solomon Kane lehnte sich gegen seinen Vater auf und verließ seine Familie, um sein Glück in der Fremde zu machen. In einer weiteren Rückblende kommt es zwischen ihm und seinem ekelhaften und bösartiten Bruder zum Streit in dessen Verlauf dieser die Klippe herunterstürzt.

Während Kane mit der Familie Crowthorn weiter durch das Land zieht, wird die Handlung des Films immer abstruser. Neben einer Konfrontation mit einer Hexe, scheint das Land von dämonischen Kräften beherrscht zu sein, die sich auf dem Besitz von Kanes Familie breitgemacht haben.

Anführer dieser dämonischen Kräfte ist der Magier Malachi und ein seltsamer maskierter und dämonischer Reiter, der seine Kämpfer in Besessene verwandelt, die die Bewohner ganzer Dörfer einfangen.

Nach der Begegnung mit der Hexe wird auch die Familie Crowthorn von diesen besessenen Kämpfern angegriffen. Selbst als Samuel, der jüngste Sohn mit dem Messer bedroht wird, will Kane nicht kämpfen, sondern versucht mit den Besessenen zu diskutieren und ihn davon zu überzeugen, dem Jungen nichts anzutun. Doch das Reden nützt nichts und der Besessene schneidet Samuel die Kehle durch.

Erst durch die Ermordung des Jungen entscheidet sich Solomon Kane zum Kampf. Dabei kommen aber nicht nur William Crowthorn und sein ältester Sohn Edward ums Leben, sondern auch Meredith, die Tochter, wird von den Besessenen entführt.

Dem Sterbenden William und seiner Frau gelobt Kane deren Tochter Meredith zurückzubringen, um seine Seele vor dem Teufel zu retten.

Kane gelangt danach in eine größere Ortschaft, die aber ebenfalls von den Besessenen angegriffen wird. Der Abenteurer wird daraufhin mit einigen anderen ans Kreuz geschlagen, wird aber von bewaffneten Rebellen gerettet, die sich gegen die Herrschaft des maskierten Reiters und dem Magier Malachi auflehnen.

Mit diesen Männern zusammen stürmt Solomon Kane den ehemaligen Landsitz seiner Familie und entdeckt in einen der Kerker des Gutes seinen Vater, der an magischen Ketten gefesselt ist, von dem er erfährt, dass sein Bruder den Sturz von der Klippe schwer verletzt überlebt hat. Von dem Magier Malachi wurde er in ein untotes und dämonisches Wesen verwandelt.

Zum Ende des Films kommt es schließlich zum Kampf zwischen seinem Bruder, in dessen Verlauf er auch den Magier Malachi tötet und sogar das Auftauchen eines Dämons überlebt.

Vermutlich wollte der Regisseur und Drehbuchautor MICHAEL J. BASSETT mit „SOLOMON KANE“ (aus welchen Gründen auch immer) eine Art Vorgeschichte bzw. Entstehungsgeschichte des Abenteurers drehen.

Damit hat er sich aber leider ins eigene Fleisch geschnitten. Denn was die völlig unrealistische und unglaubwürdige Handlung betrifft, bietet der Film leider nicht viel Neues. Sie ist vorhersehbar, abstrus und wirr, und zudem ohne Tiefgang und plätschert mehr oder minder  nur so dahin. Zudem fehlt es ihr an überraschenden Wendungen sowie originellere Ideen, die die Handlung mehr vorangebracht hätte.

All das hätte sich Michael J. Bassett ersparen können, hätte er aus den Originalgeschichten geschöpft. Denn anscheinend hat Bassett überhaupt keine Ahnung, was der Autor ROBERT E. HOWARD mit dem Abenteurer SOLOMON KANE geschaffen, da der Film so gut wie nichts mit Original gemein hat. Was sehr schade ist.

Für den Film wäre es aber von Vorteil gewesen, hätte sich der Regisseur wenigstens ein bisschen an der Originalfigur von ROBERT E. HOWARD orientiert hätte. 

Denn aus  dem puritanischen und degenschwingenden Abenteurer des 16. Jahrhunderts ist im Film ein gold- und mordgieriger Pirat geworden, der durch die Begegnung mit dem Todesengel des Teufels der Gewalt abschwört, zum Pazifisten wird, aber dann doch wieder zum Schwert greift.

Zudem kommt in der völlig wirren Handlung  überhaupt  kein „SOLOMON KANE“-Flair, wie man ihn aus den Kurzgeschichten von ROBERT E. HOWARD kennt.   Erst am Ende des Films, wenn der Abenteurer sein Pferd besteigt und daraufhin der Abspann folgt, in dem Solomon Kane gegen diverse Gegner Mann gegen Mann kämpft, hat man das Gefühl den echten Abenteurer, den Robert E. Howard erschafften hat, vor sich zu haben. Leider viel zu spät.

Auch die Bösewichte und ihre Helfer bleiben während des gesamten Film mehr als farblos und sehen aus - allen voran der Magier Malachi - als wären sie Überbleibsel aus einem Conan-Film mit dem Schauspieler Arnold Schwarzenegger. Zudem wirken sie eher lächerlich als bedrohlich (allen voran der Magier Malachi) und sind auch keine richtigen Gegner für Solomon Kane.

Was bleibt ist ein sehr bittere Nachgeschmack, denn der Regisseur MICHAEL J. BASSETT hat mit dem Film „SOLOMON KANE“ eine insgesamt grottenschlechte Verfilmung gedreht,  die in keiner Weise  überzeugen kann.

Der einzige ‚Lichtblick‘ des Films sind JAMES PUREFOY in der Rolle des Titelhelden sowie der Schauspieler PETE POSTLEWAIT, die in ihren Rollen überzeugen können.

© by Ingo Löchel

Solomon Kane
(Originaltitel: Solomon Kane)
England, Frankreich, Tschechoslowakei  2009

Stab

  • Regisseur: Michael J. Bassett
  • Drehbuch: Michael J. Bassett
  • Kamera: Dan Laustsen
  • Schnitt: Andrew MacRitchie
  • Musik: Klaus Badelt

Darsteller

  • James Purefoy  als Solomon Kane
  • Rachel Hurd-Wood als Meredith Crowthorn
  • Pete Postlethwaite als  William Crowthorn
  • Alice Krige als Katherine Crowthorn
  • Patrick Hurd-Wood als Samuel Crowthorn
  • Anthony Wilks als Edward Crowthorn
  • Max von Sydow als Josiah Kane
  • Jason Flemyng als Malachi
  • Samuel Roukin als Marcus Kane

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 103 Minuten

Erscheinungstermin: 10. Oktober 2010 auf DVD und Blu-ray

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