Melchior Veigl ist ein bodenständiger Bayer, der einen
Dackel namens OSWALD hat und gern mal im Wirtshaus (auch während der
Dienstzeit) ein Bier trinkt.
Er ist zunächst Oberinspektor und wird in seinem siebten eigenen Fall (Wohnheim Westendstraße) zum Kriminalhauptkommissar befördert.
Seine beiden Assistenten sind Oberwachtmeister Ludwig LENZ
(Helmut Fischer) und Wachtmeister Brettschneider (Willy Harlander), die zum
gleichen Zeitpunkt wie ihr Vorgesetzter eine Beförderung erhalten. HELMUT
FISCHER wurde später als KOMMISSAR LENZ Bayrhammers Nachfolger.
Der Schauspieler GUSTL BAYRHAMMER gab als Melchior Veigl nicht am 9.
Januar 1972 in „MÜNCHNER KINDL“ (der 14. Krimi der Tatort-Reihe) unter der
Regie von Michael Kehlmann (der auch das
Drehbuch schrieb) sein Tatort – Debüt,
sondern bereits am 19. Dezember 1971 in dem
„KOMMISSAR KASULKE“-Tatort „DER BOSS“.
"MÜNCHNER KINDL" war knapp 80 Minuten lang und
erreichte bei seiner Erstausstrahlung eine Sehbeteiligung von 64%. Nach seinem
Gastauftritt in „DER BOSS“ folgten in
- 1. Wenn Steine sprechen (13. Februar 1972)
- 2. Rechnen Sie mit dem Schlimmsten! (24. September 1972)
- 3. Kennwort gute Reise (10. Dezember 1972)
- 4. Ein ganz gewöhnlicher Mord (4. Februar 1973)
- 5. Stuttgarter Blüten (1. April 1973)
fünf weitere „TATORT“-Gastauftritte Veigls, bis er am 24.
Juni 1973 in „WEISSBLAUE TURNSCHUHE“ endlich seinen nächsten eigenen Fall
löste.
Nach zwölf weiteren Fällen und sieben weiteren
Gastauftritten war Gustl Bayrhammer am 30. April 1981 als Hauptkommissar Veigl in „USAMBARAVEILCHEN“ in seinem letzten „TATORT“
zu sehen.
1992 kehrte Gustl Bayrhammer als Veigl allerdings in den
ersten beiden Ehrlicher-Krimis des Mitteldeutschen Rundfunks
- Ein Fall für Ehrlicher (19. Januar 1992)
-
Tod aus der Vergangenheit (8. Juni 1992)
noch einmal zurück, worin er als Veigl, den Leiter der
Dienststelle in Dresden mimte. Die Tatsache, dass West-Beamten zu der Zeit auch
real den neuen "Ost"-Kollegen halfen, sollte sich auch im TATORT
niederschlagen.
Noch eine kleine Anekdote zu Veigls TV-Dackel OSWALD. Als
dieser 1975 starb, brauchte der Oberinspektor einen neuen Vierbeiner als
Partner.
Kurzum rief der Bayerische Rundfunk ein großes Casting
für einen neuen Dackel aus, denn bis zum September 1975 sollte die Nachfolge
des vierbeinigen TV-Stars geregelt sein.
Es folgten öffentliche Appelle in Münchner
Tageszeitungen, worauf sich weit über 200 Hundebesitzer beim Fernsehsender
meldeten.
Nach einer Vorauswahl aus rund 80 Dackeln sollte die
kleinen Vierbeiner mitsamt Herrchen und Frauchen einen "Scheinwerfertest“
beim Bayerischen Rundfunk absolvieren.
Doch anscheinend wurde, aus welchen Gründen auch immer,
kein geeigneter Dackel-Nachfolger gefunden und Veigl ermittelte nach dem Tod
des Dackel-Darstellers ohne Vierbeiner.
Ein Comeback konnte der TV-Dackel als Markenzeichen des
grantigen Veigl aber Anfang der 1990er Jahre feiern.
Als beim Mitteldeutschen Rundfunk 1991 der erste TATORT
mit Kommissar Ehrlicher produziert wurde und für die beiden ersten Folgen der
Oberinspektor Veigl a.D. seinem neuen Kollegen Ehrlicher helfen sollte, wurde
auch der Dackel wieder eingeführt.
© by Ingo Löchel
Tatort-Filmographie
Kommissar Veigl
- 1. 014 Münchner Kindl (9. Januar 1972)
- 2. 030 Weißblaue Turnschuhe (24. Juni1973)
- 3. 034 Tote brauchen keine Wohnung (11. November 1973)
- 4. 040 3:0 für Veigl (26. Mai 1974)
- 5. 048 Als gestohlen gemeldet (16. Februar 1975)
- 6. 051 Das zweite Geständnis (11.Mai 1975)
- 7. 063 Wohnheim Westendstraße (9 Mai 1976)
- 8. 070 Das Mädchen am Klavier (2. Januar 1977)
- 9. 077 Schüsse in der Schonzeit (17. Juli 1977)
- 10. 988 Schlussverkauf (21. Mai1978)
- 11. 094 Schwarze Einser (3. Dezember 1978)
- 12. 099 Ende der Vorstellung (6. Mai 1979)
- 13. 107 Maria im Elend (16. Dezember 1979)
- 14. 114 Spiel mit Karten (27. Juli 1980)
- 15. 123 Usambaraveilchen (30. April1981)
- 1. Der Boss (19. Dezember 1971)
- 2. Wenn Steine sprechen (13. Februar 1972)
- 3. Rechnen Sie mit dem Schlimmsten! (24. September 1972)
- 4. Kennwort gute Reise (10. Dezember 1972)
- 5. Ein ganz gewöhnlicher Mord (4. Februar 1973)
- 6. Stuttgarter Blüten (1. April 1973)
- 7. Zweikampf (23. Juni 1974)
- 8. Wodka-Bitter-Lemon (13. April 1975)
- 9. Die Abrechnung (8. Juni 1975)
- 10. Urlaubsmord (28. September 1975)
- 11. Abendstern (7. November 1976)
- 12. Transit ins Jenseits (5. Dezember 1976)
- 13. er andern eine Grube gräbt (19. Juni 1977)
- 14. Ein Fall für Ehrlicher (19. Januar 1992)
- 15. Tod aus der Vergangenheit (8. Juni 1992)
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