In
Paris angekommen, erfährt Naudin, dass sein alter Freund Louis nicht mehr lange
zu leben hat, der ihm das Sorgerecht für
seine Tochter Patricia (Sabine Sinjen) und die Leitung seiner Geschäfte überträgt.
Obwohl
Fernand Naudin dadurch vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, entschließt er sich, den letzten Willen
seines verstorbenen Freundes zu akzeptieren.
Seine Entscheidung, den Nachlass anzunehmen, verärgert jedoch Tomate (Charles Regnier), die Brüder Brüdern Raoul (Bernard Blier) und Paul Volfoni (Jean Lefebvre), Theo (Horst Frank) und die Bordellbesitzerin Madame Mado (Dominique Davray), die "Geschäftspartner“ des Mexikaners, die erwartet hatten, nach dem Tod ihres Chefs ihre Unabhängigkeit zu erlangen.
Kurze
Zeit später gerät Fernand in einen Hinterhalt, den er aber mit Hilfe des Killers
Pascal (Venantino Venantini), der ehemaligen rechten Hand von Louis, dem
Mexikaner, vereiteln kann.
Danach
verdächtigen Fernand und Pascal die Volfonis
als Anstifter des Angriffs, doch in Wirklichkeit steckt Theo zusammen mit
Tomate dahinter…
Der Film „MEIN ONKEL, DER GANGSTER“ basiert auf dem Roman
„GRISBI OR NOT GRISBI“ (1955) des Autors ALBERT SIMONIN (dem letzten Teil der Roman-Trilogie
über den Gangster Max), dem die Filme „WENN ES NACHT WIRD IN PARIS“ (1954) und
„DER HERR MIT DEN MILLIONEN“ (1961) vorausgingen.
Als Co-Autor des Drehbuchs gab Simonin den düsteren und
blutigen Ton des Romans zugunsten einer komödiantischen Ader auf, die von
Michel Audiard in Dialoge umgesetzt wurde.
Die letzten Szenen des Films „MEIN ONKEL, DER GANGSTER“ wurden
vor und in der Kirche Saint-Germain de Charonne und um die Kirche herum auf dem
Place Saint-Blaise im 20. Arrondissement von Paris gedreht.
Am 29. April 1963 wurde in dem heute nicht mehr
existierenden, von Gaumont gemieteten Haus in Rueil-Malmaison die berühmte
"Saufszene" des Films in der Küche gedreht, die bis tief in die Nacht
andauerte.
In der Destillerie Szene gegen Ende des Films täuscht
LINO VENTURA einen Kampf mit Henri Cogan vor, wobei er den Schauspieler und Stuntman aber unbeabsichtigt
am Kinn trifft.
Ventura und Cogan kannten sich gut, denn 1950 traten sie
als Wrestler in einem Match gegeneinander an, bei dem Cogan Ventura
unabsichtlich das Bein brach, woraufhin dieser seine Wrestling-Karriere beenden
musste.
Die Gangster-Komödie „MEIN ONKEL, DER GANGSTER“ war ein Kino-Hit
in Frankreich und lockte über 3,3 Millionen Franzosen in die Kinos.
Der Film besitzt in Frankreich Kultstatus. Daher wurde
der Film auch am 10. September 2009 in einer restaurierten Fassung in den
französischen Kinos erneut gezeigt.
Hinzu kommt, dass bestimmte Redewendungen und
Begrifflichkeiten, die im Film verwendet wurden, Einzug in die französische
Umgangssprache hielten.
© by Ingo Löchel
Mein Onkel, der Gangster
(Originaltitel: Les Tontons flingueurs)
Frankreich/Deutschland/Italien 1963
Stab
- Regie: Georges Lautner
- Drehbuch: Michel Audiard und Albert Simonin
- Kamera: Maurice Fellous
- Schnitt: Michelle David
- Musik: Michel Magne
Darsteller
- Lino Ventura als Fernand Naudin
- Bernard Blier als Raoul Volfoni
- Francis Blanche als Monsieur Folace
- Claude Rich als Antoine Delafoy
- Pierre Bertin als Adolphe Amédée Delafoy
- Robert Dalban als Jean
- Jean Lefebvre als Paul Volfoni
- Horst Frank als Théo
- Sabine Sinjen als Patricia
- Charles Regnier als Tomate
- Mac Ronay als Bastien
- Venantino Venantini als Pascal
- Jacques Dumesnil als Louis, “der Mexikaner”
- Philippe Castelli als Schneider
- Henri Cogan als Freddy
- Dominique Davray als Madame Mado
- Paul Mercey als Henri
- Georges Nojaroff als Vincent
FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 105 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 4. Oktober 1963
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