Harry (Michael Prelle) wird während des Mainzer Karnevals verdächtigt, die hübsche Marianne Klefisch (Esther Christinat) ermordet zu haben.
Ein Beweis ist der gelbe Unterrock der Frau, der bei dem Kleiderfetischisten gefunden wird.
Kommissarin
Buchmüller wird bei ihren Ermittlungen vom Vater der Toten behindert, der in
den Wirren des Karnevals den vermeintlichen Täter selber richten will. Bei
ihren Nachforschungen findet Kommisarin Buchmüller heraus, dass die frühere
Freundin des Tatverdächtigen mehr weiß, als sie zugibt.
„DER GELBE UNTERROCK“ gehörte mit seinen knapp 105
Minuten zu einen der längeren Kriminalfilme der „TATORT“-Reihe und erreichte
bei seiner Erstsendung im Jahr 1980 ‚nur‘
eine Sehbeteiligung von 43%. Gedreht wurde der Fernsehfilm vom 13. November 1978 bis zum 5. Januar 1979.
In „DER GELBE UNTERROCK“ werden finstere Gestalten aus dem
Drogen-Milieu (darunter Rolf Zacher) gezeigt, die den psychisch gestörten Harry
und seine perversen Neigungen dazu benutzen, um ein junges Mädchen, das ihnen
gefährlich werden könnte, aus dem Weg zu räumen. Und der Wirrkopf lässt sich darauf
ein.
Das Mädchen wird tot aufgefunden. Für die Polizei ist
Harry der Mörder. Nicht nur sie, sondern auch die aufgebrachten Angehörigen der
Toten machen fortan im Mainzer Karneval Jagd auf den jungen Mann, wobei dann
auch schon mal aus Versehen auf Unbeteiligte scharf geschossen wird.
Der SWF fand diesen Tatort qualitativ so schlecht und sah
deshalb bis heute von einer Wiederholung des Kriminalfilms ab. Doch das war
nicht der einzige Grund, warum von einer Wiederholung abgesehen wurde.
In „DER GELBE UNTERROCK“ werden die Phantasien des jungen
Manns ebenso ausführlich geschildert, die darin bestehen, Frauen und Mädchen
die Luft abzuschnüren, sie zu fesseln und sie zu demütigen.
Aus diesem Grund hatte die damalige sendeverantwortliche
Redakteurin Susan Schulte bis zu ihrer Pensionierung und darüber hinaus
empfohlen, diesen Film nicht wieder zu zeigen.
Die Frage bleibt aber im Raum, warum die Verantwortlichen
sich diesen Tatort nicht vorher angesehen haben, um eventuelle Änderungen oder
Nachdrehs vorzunehmen bzw. anzuordnen. Vielleicht wäre dann aus „DER GELBE
UNTERROCK“ doch noch ein ‚vernünftiger‘ Kriminalfilm herausgekommen.
„Ich hätte es sicher bereut, wenn ich drin geblieben wäre. Ich wollte nicht als Frau Kommissarin Buchmüller angesprochen werden - und das stellte sich nach drei Sendungen bereits ein. Vor allem auf der Bühne möchte ich nicht mit der Kommissarin verglichen werden. Ich war wenigstens die Erste. Pionierzeit. Jetzt bin ich die Mutter von all diesen Kommissarinnen." (1)
© by Ingo Löchel
- (1) Nicole Heesters
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