Donnerstag, 23. September 2021

Hammer Film Productions: Dracula braucht frisches Blut (1973)

Zwei Jahre nach dem Kampf zwischen Dracula (Christopher Lee) und Lorimar van Helsing (Peter Cushing) ist auf dem Gelände der St. Bartolph’s Church  ein Bürogebäude entstanden, das zum D. D. Denham-Konzern gehört.

Bei der Überprüfung führender Persönlichkeiten Großbritanniens wird Agent Hanson Zeuge einer schwarzmagischen Messe. Er wird gefangen genommen und gefoltert.
Hanson kann aber mit einem versteckten Mikrofilm fliehen und wird von zwei Kollegen vor seinen Verfolgern in Sicherheit gebracht.

Nach einer Befragung, die auf Tonband aufgenommen wird, verstirbt Hanson jedoch an den Folgen seiner schweren Verletzungen.

Aufgrund des okkulten Hintergrundes des Falles wird Inspector Murray (Michael Coles), der einer Spezialeinheit von Scotland Yard angehört, von Colonel Mathews (Richard Vernon), dem Leiter der Abteilung für Innere Sicherheit, hinzugezogen.

Zusammen mit Peter Torrence (William Franklyn) und Colonel Mathews kann Murray mithilfe von Hansons Mikrofilm, auf dem sich fünf Fotos befinden, vier Personen identifizieren.
Es sind dies General Freeborne, Mitglied des Generalstabes Ihrer Majestät, John Porter, Mitglied des Parlaments und zuständig für die innere Sicherheit Großbritanniens sowie oberster Chef der Abteilung, Lord Carradine, einer der größten Grundbesitzer Englands sowie Professor Julian Keely, ein Experte der bakteriologischen Kriegsführung und der Blutkrankheiten.

Alle vier gehören auch dem Aufsichtsrat des D. D. Denham-Konzerns an, was Murray und Torrence einige Zeit später herausfinden. Auf dem fünften und letzten Foto ist jedoch keine Person zu erkennen.

Während Mathews, Torrence und Murray die Personen auf den Fotos identifizieren, schläft der Feind nicht.
Denn Jane (Valerie van Ost), Mitarbeiterin und Sekretärin der Abteilung für Innere Sicherheit, die ebenfalls bei der Befragung von Hanson dabei war, wird, nachdem sie das Gebäude verlassen hat, auf dem Weg zu ihrer Wohnung entführt und kurze Zeit später von Dracula (Christopher Lee) in einen Vampirin verwandelt.

Nachdem sich Torrence und Murray kurze Zeit später zusammen das Tonband mit der Aussage von Hanson angehört haben, kontaktieren sie Professor Lorimar Van Helsing (Peter Cushing), ein Experte des Okkulten.

Um herauszufinden, was sein Freund Keeley mit der ganzen Sache zu tun hat, sucht ihn Van Helsing auf.Er findet Keely völlig verwirrt in seinem Haus, der seltsames Zeug vor sich hin murmelnd.

Und van Helsing findet noch etwas anderes heraus: Keeley hat eine neue Art der Beulenpest entwickelt, für die es kein Heilmittel gibt. Doch bevor er mehr erfahren kann, wird er von einem Unbekannten angeschossen und Keeley umgebracht.
 
Unterdessen statten Torrence, Murray sowie Jessica Van Helsing dem Gebäude der Stiftung, in dem die Schwarze Messe stattgefunden hat, einen Besuch ab.

Jessica soll zwar im Auto bleiben, folgt den beiden Beamten aber unbemerkt und gelangt durch eine Hintertür in den Keller des Hauses, wo Jane und drei Frauen, die sich alle als Vampire entpuppen, gefangen gehalten werden.
Von diesen Untoten wird Jessica angegriffen, kann aber von Torrence und Murray, der Jane erlöst, gerettet werden. Auf der Flucht kann Torrence einen ihrer Verfolger zudem erschießen.

In der Zwischenzeit hat der Feind wiederum reagiert. John Porter hat die Abteilung von Colonel Mathews geschlossen, und so sind Mathews, Torrence, Murray sowie Lorimar und Jessica van Helsing auf sich allein gestellt.

Bei der Observation des Gebäudes der Denham-Stiftung werden Mathews und Torrence von einem Scharfschützen erschossen und Murray und Jessica gefangen genommen.

Van Helsing bereitet sich unterdessen auf den Kampf gegen Dracula vor, den er als den geheimnisvollen Industriellen D. D. Denham identifizieren konnte. Dessen Plan ist es, die Menschheit mit der Beulenpest zu vernichten. Dies soll genau um Mitternacht des 23. Novembers stattfinden...
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Nach dem überraschenden Flop von "DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN" wollten es die Hammer Studios anscheinend doch noch einmal wissen und drehten mit "THE SATANIC RITES OF DRACULA" den siebten Film der DRACULA-Reihe, dessen Handlung an den Vorgängerfilm anschließt.

Der zweite DRACULA-Film von Regisseur ALAN GIBSON baut zum einen sehr gut auf den Vorgänger "DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN" auf, zum anderen ist er seiner Zeit etwas voraus, denn der Regisseur verbindet geschickt verschiedene Genres miteinander wie Horror, Krimi, Thriller und Actionfilm.

Zudem gibt das Wiedersehen mit Inspektor Murray aus "DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN", swe dem siebten Dracula-Film der Hammer Studios eine gewisse Würze und einen gewissen Wiedererkennungswert gibt, auch weil glücklicherweise erneut PETER CUSHING als Van Helsing sowie CHRISTOPHER LEE als Dracula mit von der Partie sind.

Der  positive Effekt wird durch die Abteilung für Innere Sicherheit in Gestalt von WILLIAM FRANKLYN als Peter Torrence sowie RICHARD VERNON als Colonel Mathews noch gesteigert, die zudem eine sehr gute Darstellung abgeben.


Dass sie im Film umgebracht werden, ist zwar schade, gibt dem Film "DRACULA BRAUCHT FRISCHES BLUT" aber auch eine überraschende Wendung, sodass man im Film  nie weiß, wen es noch alles erwischen könnte.

Auch die Gegner von van Helsing & Co. sind diesmal nicht nur Vampire, sondern Menschen in Fleisch und Blut, die als eine Art Entführungs- und Killerkommando die Gegner Draculas beseitigen.
 
Und im Gegensatz zu "DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN" setzt Gibson, wie es in vielen Filmen der 1970er-Jahre so üblich war, vermehrt auf nackte Haut, hier im Speziellen in Gestalt einer halb nackten Vampirin in teils zerrissener Kleidung oder in der Anfangsszene, wo unter anderem das Zeremonieopfer der Schwarzen Messe splitternackt ist.

Aber "DRACULA BRAUCHT FRISCHES BLUT" hat auch mit einigen kleineren Mankos zu kämpfen. 
 
Denn leider ist die Schauspierlein STEPHANIE BEACHAM nicht mehr von der Partie. Stattdessen spielt Joanna Lumley die Rolle der Jessica Van Helsing, die leider eine glatte Fehlbesetzung ist, und in keiner Weise  an Stephanie Beacham herankommt.

Etwas lächerlich wirken leider auch die Killer von Dracula in ihren Wollwesten.  Hier hätte Regisseur Gibson doch eher auf Motorrad-Kluft setzen sollen. So hätten die Killer weit gefährlicher gewirkt.

Aufgrund der Handlung des Films sowie durch die  Spezialabteilung von Scotland Yard, die mit Vampiren konfrontiert wird, erinnert mich die actionreiche Handlung des Films etwas an die deutschen Horror-Heftroman-Serien.

Und das nicht in negativer Hinsicht. Ganz im Gegenteil. Denn das macht einen großen Teil des Charmes und Flair des Films aus, der zwar nicht an seinen Vorgänger herankommt, aber nach "DRACULA"  (1958), "BLUT FÜR DRACULA" (1966) und "DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN" (1972) der viertbeste Film der Dracula-Reihe der Hammer Studios ist.

© by Ingo Löchel


Dracula  braucht frisches Blut
(Originaltitel: The Satanic Rites of Dracula)
GB 1973

Stab
  • Regie: Alan Gibson
  • Drehbuch: Don Doughton
  • Kamera: Brian Probyn
  • Schnitt: Chris Barnes
  • Musik: John Cacavas

Darsteller
  • Peter Cushing als Prof. Lorimar van Helsing
  • Christopher Lee als Graf Dracula
  • Michael Coles als Inspector Murray
  • William Franklyn als Peter Torrence
  • Richard Vernon als Colonel Mathews
  • Valerie van Ost als Jane
  • Joanna Lumley als Jessica van Helsing
  • Freddie Jones als Prof. Julian Keeley
  • Barbara Yu-Ling als Chin Yang
  • Patrick Barr als Lord Carradine
  • Richard Mathews als John Porter
  • Lockwood West als General Sir Arthur Freeborne
  • Maurice O'Connell als Agent Hanson

FSK: Ab 18 Jahren
Laufzeit: 97 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 3. November 1973


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