Viele Geschäftsleute des New Yorker Stadtviertels Manhattan sind Opfer der so genannten Hundert-Dollar-Bande, die monatlich Schutzgelder eintreibt und mitunter Gewalt anwendet, wenn einer der Ladenbesitzer nicht bereit ist, die zu bezahlen. Aus Furcht vor der Bande wagt niemand, Anzeige zu erstatten.
Der Mord an Giuseppe (Dirk Dautzenberg), dem Besitzer eines italienischen Restaurants, der die Zahlungen verweigert hatte, ruft das FBI auf den Plan.
Der
12jährige Billy war Augenzeuge des Mordes, der aber überraschenderweise aussagt,
dass keiner der fünf Erpresser den tödlichen Schuss abgegeben hat, sondern ein
Unbekannter.
Doch
die Bande will nichtsdestotrotz den lästigen Zeugen ausschalten und versucht den Jungen durch eine Handgranate zu
beseitigen. Doch Billy hat Glück und entkommt dem Anschlag knapp.
Jerry
Cotton (George Nader) und Phil Decker (Heinz Weiss) werden Zeuge dieser Tat.
Währen sich Phil Decker um den Jungen kümmert, verfolgt Jerry Cotton die
Verbrecher. Vier der Verbrecher können fliehen. Jenkins (Allen Pinson), der
fünfte der Bande, verunglückt jedoch bei der Verfolgung.
Mr. High (Richard Münch) sieht die Hauptaufgabe für Jerry Cotton und Phil Decker darin, das Leben des 12jährigen Zeugen zu schützen und gleichzeitig der Bande eine Falle zu stellen.
Phil übernimmt daraufhin als neuer Inhaber die Tankstelle von Sophie Lattimer (Monika Grimm) und bekommt kurze Zeit später von Dewey (Paul Muller), dem Geldeintreiber der Hundert-Dollar-Bande, Besuch, den Decker zusammenschlägt, um die Bande zu provozieren. Die reagiert prompt und jagt die Tankstelle in die Luft…
Doch der Inhalt des Drehbuchs passte mit der Zeit nicht
mehr zum geplanten Filmtitel, sodass K. B. LEDERER das Drehbuch noch einmal
überarbeitete und schließlich der Titel „MORDNACHT IN MANHATTAN“ für den
zweiten Jerry Cotton-Film ausgewählt wurde, der eigentlich für den dritten Film
verwendet werden sollte.
Zwar war geplant, dass Fritz Umgelter wiederum die Regie übernehmen sollte, doch da George Nader auch für andere Filmprojekte der Constantin Film zur Verfügung stehen musste, mussten die nächsten beiden Jerry Cotton-Filme direkt nacheinander gedreht werden.
Aus diesem Grund musste ein Regisseur gefunden werden,
der Zeit für beide Verfilmungen hatte. Die Wahl fiel schließlich auf HARALD
PHILIPP, der den erfolgreichen Karl May-Film „DER ÖLPRINZ“ gedreht hatte.
Die Dreharbeiten zu MORDNACHT IN MANHATTAN begannen im August 1965 und wurden am 20. September 1965 abgeschlossen. Gedreht wurde zum einen in den Bavaria Studios in München-Geiselgasteig, zum anderen in Hamburg, München und Berlin. Am 25. November 1965 hatte der zweite Jerry Cotton-Film im Ufa-Palast in Köln sein Uraufführung.
Im Gegensatz zu „SCHÜSSE AUS DEM GEIGENKASTEN“ wurde „MORDNACHT IN MANHATTAN“ mit einigen dokumentarischen Szenen bespickt, die die Mitarbeiter des FBI bei ihrer Arbeit zeigen.
Auch Rückprojektionen wurden erheblich mehr genutzt als in
„SCHÜSSE AUS DEM GEIGENKASTEN“, was sich etwas negativ auf den Film auswirkt
und bisweilen einfach zu auffällig wirkt, besonders in Szenen mit dem Jungen
Billy, gespielt von Uwe Reichmeister, der mit seinen Jeansklamotten etwas sehr
deplatziert wirkt.
Beides, sowohl die dokumentarischen Szenen sowie die
vielen Rückprojektionen, wirken zu Beginn des Films ein bisschen sehr störend. Wollten
da die Macher des Films Drehzeit und Filmmeter sparen bzw .einsparen?
Doch im Verlauf der Handlung kann sich der Film steigern, auch weil „MORDNACHT IN MANHATTAN“ geschickt mit einigen interessanten Verfolgungsszenen und gut gemachten Action-Szenen angereichert wurde. Hinzu kommt, dass die Schauspieler GEORGE NADER sowie HEINZ WEISS in ihren Rollen durchweg überzeugen können. Was sich positiv auf den Film auswirkt.
© by Ingo Löchel
Mordnacht in Manhattan
BRD/Frankreich 1965
Stab
- Regie: Harald Philipp
- Drehbuch: Alex Berg, K. B. Leder
- Kamera: Walter Tuch
- Schnitt: Alfred Srp
- Musik: Peter Thomas
Darsteller
- George Nader als Jerry Cotton
- Heinz Weiss als Phil Decker
- Richard Münch als Mr. High
- Monika Grimm als Sally
- Daniel Dimitri als Alec Korsky
- Silvie Solar als Wilma de Loy
- Peter Kuiper als Bob
- Sigurd Fitzek als Patrick
- Allen Pinson als Jenkins
- Elke Neidhart als Sophie Latimore
- Henri Cogan als Bruce
- Willy Semmelrogge als Doc
- Paul Muller als Deweey
- Uwe Reichmeister als Billy
- Walter Bluhm als Billys Großvater
- Dirk Dautzenberg als Giuseppe
FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 90 Minuten
Uraufführung: 25. November 1965 im Ufa-Palast in Köln
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