Sonntag, 2. Januar 2022

Jerry Cotton: Mordnacht in Manhattan (1965)

Viele Geschäftsleute des New Yorker Stadtviertels Manhattan sind Opfer der  so genannten Hundert-Dollar-Bande, die monatlich Schutzgelder eintreibt und mitunter Gewalt anwendet, wenn einer der Ladenbesitzer nicht bereit ist, die zu bezahlen. Aus Furcht vor der Bande wagt niemand, Anzeige zu erstatten. 

Der Mord an Giuseppe (Dirk Dautzenberg), dem Besitzer eines italienischen Restaurants, der die Zahlungen verweigert hatte, ruft das FBI auf den Plan. 

Der 12jährige Billy war Augenzeuge des Mordes, der aber überraschenderweise aussagt, dass keiner der fünf Erpresser den tödlichen Schuss abgegeben hat, sondern ein Unbekannter.

Doch die Bande will nichtsdestotrotz den lästigen Zeugen ausschalten und versucht  den Jungen durch eine Handgranate zu beseitigen. Doch Billy hat Glück und entkommt dem Anschlag knapp.

Jerry Cotton (George Nader) und Phil Decker (Heinz Weiss) werden Zeuge dieser Tat. Währen sich Phil Decker um den Jungen kümmert, verfolgt Jerry Cotton die Verbrecher. Vier der Verbrecher können fliehen. Jenkins (Allen Pinson), der fünfte der Bande, verunglückt jedoch bei der Verfolgung.

Mr. High (Richard Münch) sieht die Hauptaufgabe für Jerry Cotton und Phil Decker darin, das Leben des 12jährigen Zeugen zu schützen und gleichzeitig der Bande eine Falle zu stellen.

Phil übernimmt daraufhin als neuer Inhaber die Tankstelle von Sophie Lattimer (Monika Grimm) und bekommt kurze Zeit später von Dewey (Paul Muller), dem Geldeintreiber der Hundert-Dollar-Bande, Besuch, den Decker zusammenschlägt, um die Bande zu provozieren. Die reagiert prompt und jagt die Tankstelle in die Luft…

Nach dem Erfolg von „SCHÜSSE AUS DEM GEIGENKASTEN“ wurde Autor HERBERT REINECKER beauftragt das Drehbuch für „DER HEULENDE TOD“, dem zweiten Film der Cotton-Reihe zu schreiben.

Doch der Inhalt des Drehbuchs passte mit der Zeit nicht mehr zum geplanten Filmtitel, sodass K. B. LEDERER das Drehbuch noch einmal überarbeitete und schließlich der Titel „MORDNACHT IN MANHATTAN“ für den zweiten Jerry Cotton-Film ausgewählt wurde, der eigentlich für den dritten Film verwendet werden sollte.  

Zwar war geplant, dass Fritz Umgelter wiederum die Regie übernehmen sollte, doch da George Nader auch für andere Filmprojekte der Constantin Film zur Verfügung stehen musste, mussten die nächsten beiden Jerry Cotton-Filme direkt nacheinander gedreht werden.

Aus diesem Grund musste ein Regisseur gefunden werden, der Zeit für beide Verfilmungen hatte. Die Wahl fiel schließlich auf HARALD PHILIPP, der den erfolgreichen Karl May-Film „DER ÖLPRINZ“ gedreht hatte.

Die Dreharbeiten zu MORDNACHT IN MANHATTAN begannen im August 1965 und wurden am 20. September 1965 abgeschlossen. Gedreht wurde zum einen in den Bavaria Studios in München-Geiselgasteig, zum anderen in Hamburg, München und Berlin. Am 25. November 1965 hatte der zweite Jerry Cotton-Film im Ufa-Palast in Köln sein Uraufführung. 

Im Gegensatz zu „SCHÜSSE AUS DEM GEIGENKASTEN“ wurde „MORDNACHT IN MANHATTAN“ mit einigen dokumentarischen Szenen bespickt, die die Mitarbeiter des FBI bei ihrer Arbeit zeigen.

Auch Rückprojektionen wurden erheblich mehr genutzt als in „SCHÜSSE AUS DEM GEIGENKASTEN“, was sich etwas negativ auf den Film auswirkt und bisweilen einfach zu auffällig wirkt, besonders in Szenen mit dem Jungen Billy, gespielt von Uwe Reichmeister, der mit seinen Jeansklamotten etwas sehr deplatziert wirkt.

Beides, sowohl die dokumentarischen Szenen sowie die vielen Rückprojektionen, wirken zu Beginn des Films ein bisschen sehr störend. Wollten da die Macher des Films Drehzeit und Filmmeter sparen bzw .einsparen?

Doch im Verlauf der Handlung kann sich der Film steigern, auch weil „MORDNACHT IN MANHATTAN“ geschickt mit einigen interessanten Verfolgungsszenen und gut gemachten Action-Szenen angereichert wurde. Hinzu kommt, dass die Schauspieler GEORGE NADER sowie HEINZ WEISS in ihren Rollen durchweg überzeugen können. Was sich positiv auf den Film auswirkt.

© by Ingo Löchel

Mordnacht in Manhattan
BRD/Frankreich 1965
 
Stab

  • Regie: Harald Philipp
  • Drehbuch: Alex Berg, K. B. Leder
  • Kamera: Walter Tuch
  • Schnitt: Alfred Srp
  • Musik: Peter Thomas

Darsteller

  • George Nader als Jerry Cotton
  • Heinz Weiss als Phil Decker
  • Richard Münch als Mr. High
  • Monika Grimm als Sally
  • Daniel Dimitri als Alec Korsky
  • Silvie Solar als Wilma de Loy
  • Peter Kuiper als Bob
  • Sigurd Fitzek als Patrick
  • Allen Pinson als Jenkins
  • Elke Neidhart als Sophie Latimore
  • Henri Cogan als Bruce
  • Willy Semmelrogge als Doc
  • Paul Muller als Deweey
  • Uwe Reichmeister als Billy
  • Walter Bluhm als Billys Großvater
  • Dirk Dautzenberg als Giuseppe

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 90 Minuten

Uraufführung: 25. November 1965 im Ufa-Palast in Köln

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