Dienstag, 15. Februar 2022

Jerry Cotton: Todesschüsse am Broadway (1969)

Nach einem Überfall auf einen Geldtransporter erbeutet der Gangster Joe Castello (Mihail Baloh) mit seiner Bande Goldbarren im Wert von mehreren Millionen US-Dollar aus der Federal Reserve Bank.

Doch die Gangster haben nicht lange etwas von ihrem großen Coup. Denn der FBI-Agent Johnny Peters (Hans Heyde), der in die Bande eingeschleust wurde, kann mit dem Transporter fliehen, wird aber von den Gangstern gestellt. Bei einem Feuergefecht wird Peters schwer verletzt.

Als Joe Costello die Beute überprüfen will, ist der Wagen allerdings leer, da es Peters vor dem Abfangen durch die Gangster gelungen ist, das Gold  in Sicherheit zu bringen

Aber der FBI-Agent kann den Gangstern nichts mehr verraten, da er an seinen Verletzungen stirbt. Bevor er jedoch das zeitliche segnet, konnte er noch unbemerkt, einen Brief an seine Freundin Cindy Holden (Heidy Bohlen) in eine nahegelegenen Briefkasten stecken.

Bevor die Gangster fliehen können, werden sie von der Polizei gestellt und verhaftet. Auf den Weg zum Gefängnis wird Costello jedoch von Mitgliedern einer rivalisierenden Gangsterbande unter Führung von Woody Davis (Horst Naumann) befreit, weil diese ebenfalls hinter dem Gold her ist und Costello darüber 'befragen' wollen.

Doch dazu kommt es nicht mehr, da Constello nach seiner Befreiung fliehen kann und danach untertaucht. Damit ihn keiner erkennt und verraten kann, lässt er sich sein Gesicht verändern und tötet danach den Chirurgen und dessen Frau, damit diese das Geheimnis mit ins Grab nehmen können.

Unterdessen wird Jerry Cotton (George Nader) und Phil Decker (Heinz Weiss) von ihrem Vorgesetzten Mr. Ross (Konrad Georg) auf den Fall angesetzt. 

Während  ihrer Ermittlungen gelingt es ihnen,  die Freundin von Johnny Peters, die Sängerin Cindy Holden, ausfindig zu machen, die vor den Gangstern geflohen ist…

Nach der Uraufführung von „DER TOD IM ROTEN JAGUAR“ am 15. August 1968, begannen drei Monate später, genauer gesagt am 18. November 1968, die Dreharbeiten zu „TODESCHÜSSE AM BROADWAY“,  die am 23. Januar 1969 beendet wurden.

Der Regisseur HARALD REINL präsentiert mit seinem dritten „JERRY COTTON“-Film, dem achten Film der Reihe, eine sehr dünne Geschichte, mit der sich die Drehbuchautoren Rolf Schulz und Christa Stern wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert haben.

Aufgrund dieses Mankos, wurde der Film mit vielen Schießereien, Explosionen und anderen Brutalitäten angereichert, die aber nicht über die bisweilen langweilige und nichtssagende Handlung hinwegtäuschen können.

Den Todesstoß bekommt der Film durch die schlechte Synchronisation, in der auch die deutschen Schauspieler - aus welchen Gründen auch immer - mit veränderten Stimmen versehen wurden, sowie durch die zum Teil sehr dämlichen und unzulänglichen Dialoge, die eher zu einer Krimi-Komödie oder „Terence Hill und Bud Spencer“-Film, als zu einem „JERRY COTTON“-Film passen.

Ein kleines Schmankerl in „TODESSCHÜSSE AM BROADWAY“ ist das Auftreten des Schauspielers KONRAD GEORG als Mr. Ross. Denn einen  Ross (mit Vornamen Charles) spielte Konrad George bereits in den beiden „TIM FRAZER“-Verfilmungen der ARD.

Ob diese Namensgleichheit nun gewollt oder ungewollt war, lassen wir mal dahingestellt. Auf jeden Fall ist diese Namensgleichheit auffällig zumal unter diesem Namen ein und derselbe Schauspieler agiert.

Zudem ist im achten Jerry Cotton-Film die Schauspielerin MICHAELA MAY in einer eher nichtssagenden Rolle als Tochter des Gangsters Woody Davis zu sehen, die Krimi-Fans bestimmt noch als Hauptkommissarin Jo Obermeier aus „POLIZERUF 110“ kennen.

Interessant ist, dass „TODESSCHÜSSE AM BROADWAY“ als gutes Beispiel dafür herhalten kann, wie sich in nur sehr wenigen Jahren (von1965 bis 1969) die Qualität des deutschen Films zu seinen Ungunsten verändert hat.

Diese negative Entwicklung war aber auch bei den Filmreihen wie „EDGAR WALLACE“ und „KARL MAY“ deutlich zu erkennen, die ab Mitte der 1960er Jahre qualitativ auch immer oberflächlicher und nichtssagender wurden.

© by Ingo Löchel

Todesschüsse am Broadway
BRD 1969
 
Stab
Regie: Harald Reinl
Drehbuch: Rolf Schulz und Christa Stern
Kamera: Heinz Hölscher
Schnitt: Gisela Haller
Musik: Peter Thomas
 
Darsteller
George Nader als Jerry Cotton
Heinz Weiss als Phil Decker
Heidy Bohlen als Cindy Holden
Mihail Baloh als Joe Costello
Michaela May als Alice Davis
Horst Naumann als Woody Davis
Konrad Georg als Mr. Ross
Herbert Fux als Butler Robin
Manfred Reddemann als Hairy
Karl-Heinz Thomas als Dick
Ulli Kinalzik als Freddy
Art Brauss als Hank
Rudolf Fernau als Nasen-Charly
Hans Heyde als Johnny Peters
Gerhard Frickhöffer als Bob Hiller

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 89 Minuten

Uraufführung: Am 26. März 1969 im Universum in Stuttgart

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