Samstag, 26. März 2022

SF-Film: Terminator - Die Erlösung (2009)

Die Welt steht am Abgrund. Armeen von kybernetischen Organismen die Terminatoren streifen im Jahr 2018 durch die postapokalyptische Landschaft, löschen unbarmherzig die menschlichen Überlebenden nach dem Tag der Abrechnung“ aus oder nehmen sie gefangen. John Connor (Cristian Bale) führt den Widerstand  gegen die künstliche Intelligenz des Netzwerks Skynet und die Terminatoren an.

Aber dann geschieht etwas, das Connor nicht vorhersehen konnte selbst wenn er seit Kindesbeinen an auf diesen schicksalhaften Kampf vorbereitet wurde: die Ankunft des geheimnisvollen Marcus Wright (Sam Worthington). 

Das Einzige, an das dieser sich erinnern kann, ist, dass er zum Tode verurteilt wurde, danach fehlt Marcus jegliche Erinnerung, bis er in dieser fremden, lebensfeindlichen Welt aufwachte.

Ist Marcus aus der Zukunft gesandt worden, um den Widerstand zu infiltrieren? Oder ist er aus der Vergangenheit gerettet worden? 

Connor muss sich entscheiden, ob er dem geheimnisvollen Fremden vertrauen kann.

In der Zwischenzeit entwickelt Skynet neue Strategien und bereitet den finalen Vernichtungsschlag vor. Zusammen mit Marcus muss sich John Connor im direkten Kampf gegen Skynet stellen und dabei decken sie jenes schreckliche Geheimnis auf, das hinter dem möglichen Ende der gesamten Menschheit steht…

„TERMINATOR - DIE ERLÖSUNG“ spielt im Jahr 2018, vierzehn Jahre nach der nuklearen Attacke am Ende der ersten Terminator-Trilogie.

„Am Anfang haben wir die bewusste Entscheidung getroffen, dass TERMINATOR – DIE ERLÖSUNG eine Zukunft enthüllen sollte, von der wir in den ersten Filmen immer nur eine kleine Ahnung bekommen haben. Also springen wir in die Zeit, in der Kyle Reese noch ein Teenager war und die Menschen noch nicht herausgefunden haben, was geschehen wird – vor allem die Zeitreisen, die die Geschichte in Bewegung gebracht haben. Mit diesem Film befinden wir uns mitten in jenem Krieg, vor dem so lange gewarnt wurde und wir werden Zeugen von John Connors Aufstieg zum Anführer des Widerstands.““ (1)

Als Darsteller für die  Figur des JOHN CONNOR, die Dreh- und Angelpunkt der gewaltigen Terminator-Saga ist, besetzte der Regisseur McG den Schauspieler CHRISTIAN BALE.

Neben seinen Zusammenstößen mit den Anführern des Widerstands und seinen Ängsten vor der Stärke und der Evolution von Skynet erschüttert ein weiteres Ereignis die Vision der Zukunft, an die Connor von Kindheit an geglaubt hat: das Erscheinen eines Mannes, dessen Existenz niemals erwähnt wurde, ein Mensch-Maschinen-Hybrid namens MARCUS WRIGHT.

Für die Besetzung dieses starken Anti-Helden an der Seite von John Connor wandten sich die Filmemacher an SAM WORTHINGTON, der gerade frisch von der Arbeit mit dem Terminator-Schöpfer James Cameron an dessen Science-Fiction-Film „AVATAR“ (2009) kam. Die letzte Erinnerung von Marcus Wright ist die an sein Todesurteil, nachdem er ein Verbrechen begangen hatte. Er hat ansonsten keine Erinnerung daran, wie er in diese Welt kam und worin seine Aufgabe besteht.

„Marcus saß in der Todeszelle. Er war zum Tode verurteilt. Aber dann wacht er in dieser postapokalyptischen Welt auf und geht auf eine surreale Reise, in deren Verlauf er herausfinden will, warum er nicht tot ist.““ (2)

Dahintreibend durch diese feindliche neue Welt, gestohlene Kleidung tragend und einen heftigen inneren Kampf ausfechtend mit der Frage, was nach seinem Tod  geschehen ist, wird Marcus von einem jungen Mann vor einem Terminator gerettet. Dieser von dem Schauspieler ANTON YELCHIN gespielte junge Mann stellt sich als KYLE REESE heraus. Kyle, der später in der Zeit zurückreisen und Sarah Connor retten wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch ein Teenager, der um sein eigenes Überleben kämpft.

„McG und ich sprachen darüber, was er als Kind wohl durchmachen musste, damit er zu dem knallharten Typen aus dem ersten Film heranwächst. Warum ist er als Mann so hart und stark?

Man erkennt diese Elemente bereits in dem Jungen. Kyle überlebt von einem Tag zum nächsten, er isst das, was er finden kann. Er ist da draußen, umgeben von T-600s und vielen menschlichen Gaunern, die längst nicht alle freundlich gesinnt sind.“ (3)

Immer wenn Kyle die Kurzwellen-Radiobotschaften von John Connor hört, träumt er davon, sich dessen Widerstand anzuschließen. Und Connor seinerseits ist auf der Suche nach Kyle. Aber Kyle ist nicht allein auf seiner Reise. Er ist in Gesellschaft von STAR, einem neunjährigen Mädchen, das durch das Trauma des Kriegs und der Vertreibung von zu Hause stumm geworden ist.

Die von JADAGRACE BERRY gespielte Star hat außerdem die Gabe, die Anwesenheit von Terminatoren zu spüren, bevor sie zu sehen sind. Wichtiger als das ist jedoch, dass sie Kyle eine Aufgabe gibt.

„Star verkörpert die Unschuld in diesem Film. Sie verkörpert Hoffnung. Man schaut sie an und sagt: ,Das ist es, wofür wir kämpfen. Wir wollen, dass Menschen wie sie überleben. Sie ist die Zukunft.‘ Anders als die Menschen, die sich an die Welt vor dem Tag der Abrechnung erinnern, ist sie in dieser Welt aufgewachsen, die von der Brutalität der Maschinen beherrscht wird. Das hat ihr die Fähigkeit gegeben, ihr Auftreten zu spüren und so kann sie den Helden ab und zu eine große Hilfe sein.“ “(4)

Von Tag zu Tag ums Überleben kämpfend, werden Kyle, Star und auch Marcus von anderen menschlichen Flüchtlingen, die sie auf ihrer Odyssee treffen, bedroht oder unterstützt– unter anderem von VIRGINIA, gespielt von JANE ALEXANDER. Während die anderen aus ihrer Gruppe das Trio ignorieren wollen, besteht Virginia darauf, die wenigen Vorräte mit ihnen zu teilen.

Marcus, Kyle und Star werden plötzlich getrennt, als sie von einem Harvester attackiert werden – einer riesigen insektenartigen Maschine mit vielen Armen und Beinen, mit denen sie nach ihren Opfern greift, sie in einen Transporter lädt und sie zu Skynet schafft.

Kyle und Star werden von einer Armee von Terminatoren kilometerweit über Straßen, Brücken und Flüsse hinweg verfolgt – von den massiven Hunter-Killers bis hin zu den geschmeidigen, zweirädrigen Moto-Terminatoren – und am Ende doch von dem Harvester gefangengenommen und in dem Transporter einem ungewissen Schicksal entgegengeführt.

Marcus dagegen kann der Gefangenschaft entkommen und rettet das Leben eines abgestürzten A-10-Piloten, der bei dem Versuch, die Menschen vor dem Harvester zu beschützen, seinen Schleudersitz betätigen musste. Der Pilot stellt sich als die atemberaubende BLAIR WILLIAMS heraus, die Marcus mit in das Hauptquartier des Widerstands nimmt.

MOON BLOODGOOD verkörpert Blair Williams und personifiziert die Qualitäten, die die Filmemacher in dieser selbstbewussten Widerstandskämpferin sahen. Gleichzeitig bringt sie auch jene Art weiblicher Stärke mit, die auch schon die vorigen Terminator-Filme ausgezeichnet hat. Auf ihrem Weg zur Basis des Widerstands wird Marcus durch eine Landmine verletzt. Bei der Ankunft im Außenposten der Rebellen wird er sofort von Johns Frau KATE CONNOR versorgt, die von BRYCE DALLAS HOWARD gespielt wird.

„In den Jahren seit dem Tag der Abrechnung ist Kate Ärztin geworden und hat, so gut sie unter diesen Umständen konnte, ihre Fähigkeiten trainiert. Sie hat Bücher gefunden und mit so vielen Überlebenden wie möglich gesprochen, um sich so verschiedene Techniken anzueignen, mit denen sie Leben retten kann.““ (5)

Kate ist darüber hinaus die Erste, die bemerkt, dass der Körper von Marcus in ein neues, bisher unbekanntes Terminator-Modell modifiziert wurde einen Hybrid mit menschlichem Herz, Hirn und Äußeren, aber mit dem sonstigen Innenleben eines Roboters. Marcus, bislang komplett ahnungslos von dieser Verwandlung, wird von der Tatsache überwältigt, dass seine Exekution nur das Vorspiel für seinen derzeitigen Zustand war.

„Marcus hat Arme und Beine aus Metall, aber immer noch das Herz und das Gehirn eines Menschen und darin liegt der Haken. Ist das genug, um seine Menschlichkeit zu wahren? Er glaubt, dass er ein Mensch ist, aber alle um ihn herum außer Blair sehen ihn als Feind an darunter auch Skynet.

Aber ich glaube, der Film erforscht anhand dieser Figur die Macht der menschlichen Entscheidungsgewalt und des freien Willens. Obwohl er mit Maschinenteilen verbessert wurde, ist sein menschliches Herz noch real.“ “(6)

Als sich die Lage drastisch verändert, glaubt Connor, dass auch er seine Strategie radikal ändern muss, was ihn in einen Konflikt mit General ASHDOWN, dem angesehenen Anführer des Widerstands stürzt. Ashdown wird von dem Science-Fiction-Veteranen MICHAEL IRONSIDE gespielt.

John Connor realisiert, dass es nur einen Weg gibt, wie er die sich immer mehr entfaltenden Schlachtstrategien von Skynet wirksam bekämpfen kann: im Inneren von Skynet selbst. Und Marcus könnte der Schlüssel sein, durch den er das Netzwerk infiltrieren kann.

Die Armee der Maschinen, die ihren Vernichtungszug durch „TERMINATOR-DIE ERLÖSUNG“ antreten, wurde aufgrund der Zeichnungen von Produktionsdesigner MARTIN LAING und seinem Team von Art Directors unter der Regie von STAN WINSTON angefertigt, dem legendären „creature creator“, der schon den Original-T-800 designt hatte. Leider verstarb Winston während der Arbeit an dem Film.

„Stan erzählte mir, dass er schon als Kind Monster erfunden hatte, die ihm Gesellschaft leisten konnten. Er dachte, er sei das einzige Kind auf der Welt, das dies tat. Er konnte nicht ahnen, dass die Freunde aus seiner Kindheit später die Helden von Millionen werden würden.

Aber vor allem war Stan ein prima Kerl, der das geliebt hat, was er tat. Es war für mich eine große Ehre, mit Stan Winston arbeiten zu können. Ich werde diesen Film seinem Andenken widmen.““ (7)

JOHN ROSENGRANT, ein Effects Supervisor des Stan Winston Studios, führte das 60-köpfige Team bei der Erschaffung dieser Generation von Terminatoren und überwachte außerdem das Special-Effects-Make-up. Winston engagierte Rosengrant damals für die Arbeit an „The Terminator“ und wurde zum Mentor des Künstlers. Es war der Beginn einer unglaublichen Reise, in deren Verlauf das Duo phänomenale Fortschritte bei der Konstruktion von Animatronics und Special-Effects erzielte.

„Die Herausforderung bei TERMINATOR-DIE ERLÖSUNG war es, ein leichteres Material zu finden, das dem Look von Metall gleicht. Wir haben eine Mischung aus Urethan und Plastik ausprobiert, die mit Hilfe von völlig neuen Techniken angemalt wurde, so dass sie wie Metall aussieht.“ (8)

Eine weitere gewaltige Herausforderung von „TERMINATOR-DIE ERLÖSUNG“ war es, Terminatoren zu erschaffen, die im Universum der Saga eine logische Ergänzung sein könnten.

„Wir befinden uns in einem Zeitrahmen, der vor den Ereignissen der ersten drei Filme spielt. Also mussten wir sozusagen rückwirkend konstruieren. Vergleichen wir das mal mit einem Laptop: Der war vor zehn Jahren noch so dick wie ein Ziegelstein und wurde im Lauf der Zeit immer kleiner und schmaler. Die uns bekannten Terminatoren sind nun die dünnen Laptops und die, die wir für diesen Film designt haben, sind die Ziegelsteine. Sie sind in ihrer Brutalität primitiver und in ihrem Design größer.““ (9)

Skynets hervorstechender Fußsoldat ist der T-600. Die massige, 2,20 Meter große rudimentäre Version dessen, was in absehbarer Zeit zum T-800 werden wird, die eine einfache Gummihaut über dem Gesicht trägt und in zerschlissene Kleidung gesteckt wurde, um das Endoskelett zu verbergen, streunt durch das Ödland und sucht nach allem mit einem Herzschlag. Es ist eine gnadenlose Maschine, die allein das Töten im Sinn hat. Die Terminatoren tragen ein Mini-Gewehr, eine M203-Einheit, die pro Minute 3.000 bis 6.000 Schüsse abfeuern kann, sowie einen Rucksack voller Munition.

Die Filmemacher wollten ihr Design der Maschinen so gestalten, als würden sie nicht mehr hergestellt, aber weiterhin ihre Patrouillenarbeit auf dem Schlachtfeld leisten – sie sollten heruntergekommen aussehen, ihre Tarnung sollte weitgehend verloren, beschädigt oder von den Elementen zerfressen sein.

Der T-600 tritt in dem Film in verschiedenen Stadien der Baufälligkeit auf, was mithilfe von bemannten und drahtgesteuerten Puppen in Kombination mit computergenerierten Effekten erzeugt wurde, was ihnen einen gruseligen und Zombieartigen Look verleiht, wenn zum Beispiel ihr Unterkiefer oder Teile ihres Gesichts fehlen

In den Zukunftsvisionen der ersten Filme wurde bereits das Flugzeug der Terminatoren gezeigt, der Hunter-Killer, abgekürzt H-K. Die H-Ks patrouillieren durch die Luft und suchen den Erdboden mit gewaltigen Scheinwerfern ab. Wie die T-600 sind die H-K-Versionen aus TERMINATOR – DIE ERLÖSUNG rudimentärere Ausgaben des mechanischen Biests, das Skynet schließlich entwickelt.

Die Drohnen, die nach menschlichen Überlebenden suchen, sind kleine technische Geräte namens Aerostats.  Die 1,20 Meter langen fliegenden Wachposten schwirren über das Land und suchen nach Anzeichen menschlichen Lebens. Ausgestattet mit digitalen Kameras und lasergestützter Technologie, schicken sie drahtlos Berichte an Skynet, das schließlich den Harvester aktiviert.

Der Harvester ist ca. 24 Meter hoch und mutet mit seinen vielen stählernen Armen und Beinen, die mit scharfen krallenähnlichen Enden aus seinem Thorax-ähnlichen Torso hervorstehen, wie eine Spinne an.

Er fängt die Beute ein, die seine Vielzahl von Kameraaugen lange vorher bereits fixiert haben. Sein Job ist es, in jedes Gebäude vorzustoßen, in denen sich Menschen verschanzt haben, seine Beute einzufangen und sie im Transporter zu Skynet zu bringen. Wenn diese Strategie jedoch fehlschlägt, entfesselt der Harvester die Moto-Terminatoren.

„Weil der Harvester so ein riesiges Ding ist, gibt es immer wieder ein paar Menschen, die flüchten können. Und wie ein Schäfer seine Schäferhunde losschickt, nutzt der Harvester die Moto-Terminatoren, die Motorrädern ähneln, hinter den Menschen her rasen und sie wieder einfangen.

Diese Maschinen verfügen ebenfalls über Kanonen und die Fähigkeit zu töten, aber ihre Aufgabe ist es, die Flüchtigen wieder einzufangen und sie zurück zu dem Harvester zu bringen, der sie dann wiederum in den Transporter verfrachtet.““ (10)

Mit diesen Maschinen beherrscht Skynet das Land. Aber für die Seen, Teiche und Flüsse hat es einen einzigartigen Unterwasser-Terminator entwickelt: den Hydrobot. Mit seinen 1,20 Meter langen schlangenartigen Tentakeln und deren augenlosen, aber rasiermesserscharfen Köpfen, die sich in seine Opfer bohren können, reagiert der Hydrobot auf Geräusche und Vibrationen in den Gewässern, die er durchstreift.  Diese Maschinen stellten Rosengrant und sein Team vor eine besondere Herausforderung, nicht nur, weil sie so detailliert sind, sondern weil sie auch unter Wasser funktionieren und dabei ziemlich hart rangenommen werden mussten.

„Wenn man im Wasser arbeitet, kann man keine Funkfernsteuerungen benutzen, sondern muss mit Kabeln oder pneumatischen Mechanismen arbeiten. Und der Hydrobot musste so haltbar sein, dass man mit ihm ringen, ihn herumschleudern, aus Helikoptern abwerfen und durch Dinge hindurchprügeln konnte. Dabei durfte er aber auch nicht so sperrig und schwerfällig sein, dass wir ihn nicht mehr manövrieren konnten.““(11)

Am Ende benutzte das Team eine Kombination aus stählernen Strukturen, die so leicht wie möglich konstruiert wurden, und leichte Urethan-Teile, die wie Metall lackiert wurden. Allerdings besteht die bei weitem größte Innovation von Skynet nicht ausschließlich aus Metall: Marcus, der menschliche Terminator-Hybrid, der erst im Verlauf des Films von seiner Umarbeitung in einen Cyborg erfährt.

Das Special-Effects-Make-up und die Prothesen für Marcus wurden von Rosengrant geschaffen, dessen Team mehrere Variationen entwickelte, um die verschiedenen Zustände, in denen sich Marcus befindet, darstellen zu können, darunter der Anblick auf sein komplettes Endoskelett, nachdem er von dem Widerstand untersucht wird.

Die Kombination von großen Prothesen-Teilen, die mit Hilfe modernster Technik geformt wurden, Make-up und CGI war bei der Kreation von Marcus ein kompliziertes Verfahren, das ein Höchstmaß an Kreativität und Geduld erforderte – vor allem von Sam Worthington, der über sechs Stunden in seinem Make-up-Stuhl verbrachte und von einem dreiköpfigen Team bearbeitet wurde.

Eine weitere große Herausforderung für die Filmemacher von „TERMINATOR-DIE ERLÖSUNG“ war es, das Amerika des Jahres 2018 zum Leben zu erwecken – ein Land mit sonnenverstrahlten Flächen, skelettierten Städten sowie menschlichen und metallenen Bewohnern.

Von der Suche nach idealen Schauplätzen und Drehorten über die Herstellung aller physischen Elemente bis hin zu dem Filmmaterial, das die unwirtlichen Ansichten, die sich der Regisseur vorstellte, am besten einfangen kann, arbeitete McG eng mit seinem Team zusammen. Das Ziel war es, eine einheitliche und absolut neue Vision einer postapokalyptischen Realität für diese Geschichte zu schaffen. Um die Bilder mit einer Nachkriegsatmosphäre anzureichern, drehten McG und sein Chefkameramann Shane Hurlbut den Film mit Hilfe einer experimentellen Version des sogenannten „Oz process“ bei der Filmbelichtung.

„Wir haben altes Filmmaterial von Kodak lange in die Sonne gelegt und damit seine Beschaffenheiten geschwächt. Danach haben wir es belichtet und dabei mehr Silber hinzugefügt als traditionell bei Farbfilmmaterial üblich.

Und im anschließenden digitalen Bearbeitungsprozess haben wir das Material noch mehr manipuliert, um dem Film einen unwirtlichen Look zu verleihen – so bekommt man gleich den Eindruck, dass etwas nicht stimmt mit dieser Welt. Und das bestimmt die Stimmung den ganzen Film hindurch.“ (12)

Die Locations spielten ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Verankerung des Films in einer beinahe spürbaren Realität.

„Wir wollten eine gewaltige, verwüstete Welt zeigen. Um das zu erreichen, benötigten wir eine riesige Bandbreite an Schauplätzen. In diesem Film fahren wir aufs Meer, klettern auf Bergspitzen, reisen in die Wüste und in den Dschungel.

Außerdem wollten wir natürlich eine Welt im Kriegszustand einfangen. Die ganze Welt ist in diesen Konflikt eingebunden, und schon bei der Eröffnung wollten wir dies mit einer gewaltigen kinetischen Erfahrung klarstellen.““(13)

Das Team erreichte all das an einem einzigen Drehort  es wählte Albuquerque in New Mexico aus, wo den Filmemachern weitläufige Wüstenflächen und Berglandschaften sowie die modernen Hallen der Albuquerque Studios zur Verfügung standen.

Weil die ehemals mächtige militärische Kraft des Widerstands eine zentrale Rolle in „TERMINATOR-DIE ERLÖSUNG“ spielt und die Filmemacher dafür Anleitung, Unterstützung und nicht zuletzt die entsprechende Hardware benötigten, wandten sie sich an das US-Verteidigungsministerium in der nahegelegenen Kirtland Air Force Base.

„TERMINATOR – DIE ERLÖSUNG spielt in einer Zeit nach der Air Force und nach der Armee… hier kämpft allein der Widerstand. Aber wir waren der Ansicht, wir sollten den Widerstand aufgrund der Disziplin und der Organisation der aktuellen Armee modellieren.

Also sprachen wir mit Chuck Davis, dem Koordinator des Verteidigungsministeriums in Los Angeles, und seinem Verbindungsoffizier zur Filmindustrie. Er machte uns mit der Air Force bekannt und da öffnete man uns alle Türen. Sie stellten uns alle Hardware zur Verfügung, die wir brauchten, wir durften auf dem Gelände der Air Force drehen.

Es war eine fantastische Zusammenarbeit, denn sie begriffen, dass in diesem Film die Zukunft dargestellt wird, und dass dort das Militär immer noch aus Männern und Frauen besteht, die uns schützen egal, was geschehen mag.““(14)

Die Produktion nutzte auch Flugzeuge und Waffen, um das Material zu zeigen, bei dem es denkbar war, dass die Menschen im Kontext der Geschichte Zugang haben könnten.

Weil nicht für sämtliche Sequenzen funktionstüchtige Flugzeuge benötigt wurden, baute das Produktionsteam auch Attrappen und kaufte ausgemusterte Exemplare auf, die auf Bewegungssimulatoren befestigt wurden, um die Flugdynamik der Maschinen künstlich herzustellen.

Die Special-Effects-Crew unter Leitung von Special Effects Supervisor Mike Meinardus errichtete einen Tragrahmen und hängte einen Helikopter von einem Kran herab, der auf glaubwürdige Art von oben bedienbar war. McG konnte so das Flugzeug von unten filmen, wie es sich vom Boden entfernte allerdings ohne den wirbelnden Rotor.

Die „Kirtland Air Force Base“, die sich eine Start- und Landebahn mit dem kommerziellen Flughafen Albuquerque Sunport teilt, stellte der Produktion einen ungenutzten Hangar als Dreh-Halle zur Verfügung, die unter anderem zur Festung des Widerstands umgebaut wurde.

Im Film besteht dieser Vorposten aus einer ganzen Reihe Raketensilos aus den sechziger Jahren, die durch ein großes unterirdisches Tunnelsystem miteinander verbunden sind. Um den Look der Widerstands-Basis zu recherchieren, besuchte Laing die Schutzbunker für Nuklearstörfälle im ungarischen Budapest und schaute sich auch andere Katastrophenschutz-Gebäude an.

Die Filmemacher sprachen weiterhin mit Zukunftsforschern darüber, was im Falle der Prämisse des Films mit der Flora und Fauna und mit von Menschen hergestellten Objekten geschehen würde.

„Wir wollten all diese realistischen Details in unseren Film einbauen. Wir haben die Fragen gestellt: ,Was wäre übrig, wenn vor ungefähr 14 Jahren die Bomben explodiert wären und den größten Teil Nordamerikas zerstört hätten? Was würden die Menschen aufsammeln und zusammenflicken, um zu kämpfen und zu überleben?“ (15)

Veraltete, aber funktionstüchtige Waffen, wiederverwendete Kleidung, elektronisches Equipment, das aus dem Schutt ausgegraben und wieder zusammengebastelt wurde, vom Feind erbeutete oder gefundene Munition – das sind die limitierten Mittel, die dem Widerstand zur Verfügung stehen. Das Design-Team suchte in ganz New Mexico – in dem lange eine sehr große militärische Präsenz herrschte – ausgiebig auf ehemaligen Militärgeländen und bei privaten Sammlern nach authentischen Stücken.

Bei der Gestaltung der Garderobe für die Schlüsselcharaktere des Films arbeitete Wilkinson eng mit McG, Laing und den Darstellern selbst zusammen. Jedes Kostüm sollte bestimmte Anforderungen erfüllen – an erster Stelle sollte es authentisch sein.

„Wir haben ein ganzes Arsenal an Kleidung aus verschiedenen Quellen geschaffen Uniformen von verschiedenen Armeen aus Nordamerika, Kampf- und Polizeikleidung, technische Klamotten oder reguläre Straßenkleidung. Dabei haben wir uns überlegt, welche Kleidung die Menschen nach einem nuklearen Krieg noch tragen würden. Was hat überlebt? Was haben die Soldaten zusammengeflickt, um es als Uniform nutzen zu können?

Wir haben einerseits versucht, dem Realismus und der Authentizität, die wir angestrebt haben, gerecht zu werden, und andererseits die Dinge künstlerisch überhöht, um interessante und innovative visuelle Eindrücke zu schaffen.“ (16)

Die Bewaffnung der Figuren erforderte ebenfalls eine Mischung aus Kreativität und praktischem Realismus. Das Design-Team stattete John Connor mit einem HK 416D-Gewehr aus, der deutschen Version des amerikanischen M4. Bei den umfangreichen Schusswechseln, Verfolgungsjagden und Explosionen mussten die Filmemacher auf eine gewaltige Feuerkraft zugreifen, die sie so effizient und sicher wie menschenmöglich einsetzen konnten.

„Wir wollten alles vor der Kamera drehen. Wir haben natürlich CGI eingesetzt, wenn es erforderlich war. Aber wir wollten die Dinge physisch bauen, wieder in die Luft jagen und die Autos zertrümmern.

Es ist großartig, wenn die Druckwelle einer richtigen Explosion zusätzlich ein gewisses Maß an Realität in eine Szene bringt. Man sieht die Aufregung in den Augen der Beteiligten, man spürt, wie der Adrenalinspiegel steigt.

Natürlich haben wir alles so sicher wie möglich durchgeführt, aber wir wollten dabei wirklich an die Grenzen gehen. Nur so konnten wir einen Film schaffen, der im Kern ein Kriegsfilm ist und die Realität dieses enormen Drucks widerspiegelt.“ (17)

Der SF-Film “TERMINATOR – DIE ERLÖSUNG” spielte bei einem Budget von 200 Millionen US-Dollar weltweit 371,4 Millionen US-Dollar ein.

Leider fehlte dem Regisseur McG das nötige Gespür, um eine sinnvolle „TERMINATOR“-Verfilmung zu drehen und auf die Kinoleinwand zu bannen. Zwar bietet “TERMINATOR – DIE ERLÖSUNG” viel Action und viel großartige Effekte, aber die Geschichte des Films wirkt auf weite Strecken leider so kalt und  roboterhaft wie die Terminatoren im Film.

Hinzu kommt, dass dem SF-Film das Herz, die Seele und der Witz der beiden Originalfilme „TERMINATOR“ (1984) und „TERMINATOR 2 – TAG DER ABRECHNUNG“ (1991) gänzlich fehlt, die auch nicht zu toppen sind. Aber das hat aber bisher auch  keine der anderen Nachfolge-Verfilmungen geschafft. Und das hat seine Gründe.

© by Ingo Löchel

  • 1.    Produzent Moritz Borman
  • 2.    Sam Worthington
  • 3.    Anton Yelchin
  • 4.    Regisseur McG
  • 5.    Regisseur McG
  • 6.    Sam Worthington
  • 7.    Regisseur McG
  • 8.    John Rosengrant
  • 9.    Martin Laing
  • 10.    Martin Laing
  • 11.    John Rosengrant
  • 12.    Regisseur McG
  • 13.    Regisseur McG
  • 14.    Jeffrey Silver
  • 15.    Michael Wilkinson
  • 16.    Michael Wilkinson
  • 17.    Regisseur McG

 
Terminator- Die Erlösung
(Originaltitel: Terminator – Salvation)
USA 2009

Stab

  • Regie: McG
  • Drehbuch: John Brancato und Michael Ferris
  • Kamera: Shane Hurlbut
  • Schnitt: Conrad Buff
  • Musik: Danny Elfman

Darsteller

  • Christian Bale als John Connor
  • Sam Worthington als Marcus Wright
  • Anton Yelchin als Kyle Reese
  • Moon Bloodgood als Blair Williams
  • Bryce Dallas Howard als Cate Connor
  • Helene Bonham Carter als Dr. Serena Kogan
  • Jane Alexander als Virginia
  • Jadagrace Berry als Star
  • Common (Lonnie Rashid Lynn) als Barnes
  • Michael Ironside als General Ashdown

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit

  • Kinofassung: 115 Minuten
  • Director’s Cut: 118 Minuten

Kinostart: Am 4. Juni 2009


1 Kommentar:

Matthias Glombik hat gesagt…

Der Film hat viel Kritik einstecken müssen, aber nicht von mir. Ich fand ihn Klasse!