Auf Einladung eines unbekannten Gastgebers finden sich sieben Männer und drei Frauen auf einem Schloss in den Schweizer Bergen ein.
Die illustre Gesellschaft besteht aus Hugh Lombard (Hugh O'Brian), dem Arzt Dr. Edward Armstrong (Dennis Price), dem Schlagersänger Mike Raven (Fabian), dem Richter Arthur Cannon (Wilfrid Hyde-White), dem Privatdetektiv William Henry Blore (Stanley Holloway), dem General John Mandrake (Leo Genn), der Sekretärin Ann Clyde (Shirley Eaton) und der Schauspielerin Ilona Bergen (Daliah Lavi) sowie den beiden Bediensteten Elsa (Marianne Hoppe) und Joseph Grohmann (Mario Adorf).
Durch ein Tonband erfahren die zehn 'Gäste' kurz nach ihrer Ankunft, weshalb sie an diesen entlegenen Ort gelockt wurden. Sie alle sollen als Strafe für ein schweres Verbrechen, das sie begangen oder verschuldet haben, einer nach dem anderen sterben.
Zunächst halten die Anwesenden diese Ankündigung für einen schlechten Scherz. Sehr schnell aber zeigt sich, dass ihr mysteriöser Gastgeber es bitterernst meint. Denn nachdem der Sänger Raven tot zusammenbricht, nachdem er ein offenbar vergiftetes Getränk zu sich genommen, überschlagen sich die Ereignisse im Schloss...
Am 6. November 1939 erschien unter dem Titel "Ten Little Niggers" der 26. Kriminalroman aus der Feder der Autorin AGATHA CHRISTIE in England. Der Titel des Romans wurde ab 1964 in "Ten Little Indians" umbenannt, der mit über 100 Millionen verkaufter Exemplare nicht nur das meistverkaufte Buch von Agatha Christies war, sondern bis heute auch der meistverkaufte Kriminalroman aller Zeiten ist.
In diesem Kriminalroman sterben nacheinander zehn Menschen, die in ihrem Leben in ungeklärte Todesfälle verwickelt waren, wie in dem Zählreim "Zehn kleine Negerlein" aus dem Jahre 1868.
In den USA erschien der Christie-Roman im Januar 1940 unter dem Titel "And Then There Were None". In Deutschland wurde der Kriminalroman aus der Feder von Agatha Christie zum ersten Mal 1944 unter dem Titel "Letztes Weekend" im Scherz Verlag veröffentlicht. Ab 1982 wurde dann der Titel in "Zehn kleine Negerlein" umbenannt und ab 2003 der bis heute verwendete Titel " Und dann gabs keines mehr" gewählt.
1943 schuf Agatha Christie das Theaterstück "And Then There Were None", basierend auf ihren 26. Kriminalroman, das am 17. November 1943 im Londoner West End im St James’s Theatre seine Premiere feierte. Am 27. Juni 1944 hatte das Bühnenstück unter dem Titel "Ten Little Indians" seine Broadway-Premiere.
Knapp sechs Jahre nach der Veröffentlichung des Kriminalromans, kam im Jahr 1945 mit "And Then There Were None" (Deutscher Titel: Das letzte Wochenende) unter der Regie von René Clair die erste Verfilmung des Christie-Romans in die Kinos.
Zwanzig Jahre nach "Das letzte Wochenende" folgte mit der Towers-Verfilmung "Geheimnis im blauen Schloss" (Originaltitel: Ten Little Indians, 1965) die zweite Verfilmung des 26. Kriminalromans aus der Feder von Agatha Christie.
Weitere Verfilmungen des Romanstoffes waren
- der deutsche Fernsehfilm "Zehn kleine Negerlein" (1969) unter der Regie von Hans Quest
- die zweite Towers-Verfilmung "Ein Unbekannter rechnet ab" (Originaltitel: And Then There Were Non, 1974) unter der Regie von Peter Collinson
- die russische Verfilmung "Ein Unbekannter rechnet ab" (1987)
- die dritte Towers-Verfilmung "Death on Safari - Todesfalle Afrika" (1989)
sowie diverse Verfilmungen fürs Fernsehen. Darunter auch die dreiteilige Mini-Serie "Und dann gabs keines mehr" (And Then There Were None) aus dem Jahr 2015.
1965 verfilmte der Produzent HARRY ALLAN TOWERS den 26. Kriminalroman von Agatha Christie unter dem Titel " TEN LITTLE INDIANS" zum ersten Mal, der am 10. September 1965 unter dem Titel "GEHEIMNIS IM BLAUEN SCHLOSS" in den westdeutschen Lichtspielhäusern startete.
Doch auch die Besetzung des Kriminalfilms lässt sich sehen. Obwohl für viele deutsche Zuschauer einige unbekanntere (britische) Schauspieler in der Christie-Verfilmung mitspielen, ist es aber gerade die durchweg stimmige Besetzung der Rollen im Film, die "Geheimnis im blauen Schloss" als Kriminalverfilmung sehenswert macht.
Allerdings wirkt die deutsche Schauspielerin Marianne Hoppe als Elsa Grohmann etwas fehlbesetzt und in ihrer zu eindimensionalen und eingeschränkten Rollen etwas arg unterfordert. Dafür kann Mario Adorf als dessen Ehemann Joseph überzeugen, der allerdings wie viele andere Gäste des Schlossen in den Schweizer Bergen das Zeitliche segnet. Und das auf ziemlich spektakuläre Weise...
© by Ingo Löchel
Geheimnis im blauen Schloss
(Originaltitel: Ten Little Indians)
England 1965
- Regie: George Pollock
- Drehbuch: Peter Yeldham und Peter Welbeck (Harry Alan Towers)
- Kamera: Ernest Steward
- Schnitt: Peter Boita
- Musik: Malcolm Lockyer
Darsteller
- Shirley Eaton als Ann Clyde
- Hugh O’Brian als Hugh Lombard
- Leo Genn als General Sir John Mandrake V.C.
- Stanley Holloway als Detektiv William Henry Blore
- Wilfrid Hyde-White als Richter Arthur Cannon
- Daliah Lavi als Ilona Bergen
- Dennis Price als Dr. Edward Armstrong
- Marianne Hoppe als Elsa Grohmann
- Mario Adorf als Joseph Grohmann
- Fabian als Mike Raven
FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 91 Minuten
Deutscher Kinostart: Am 10. September 1965
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