Dienstag, 3. Mai 2022

Westernfilm: Die glorreichen Sieben (2016)

Im Jahr 1879 ergreift er Bartholomew Bogue (Peter Sarsgaard) in Begleitung einer kleinen Armee von  angeheuerten Revolverhelden gewaltsam die Kontrolle über das amerikanische Grenzstädtchen Rose Creek.

Danach versklavt er die Einwohner als billige Arbeitskräfte für seine Mine. Als die Einwohner ihn in der Kirche des Ortes anprangern, lässt Bogue die Kirche abfackeln und mehrere Bürger ermorden, darunter den Farmer Matthew Cullen, um die anderen einzuschüchtern.

Matthews Witwe Emma (Haley Bennett) und ihr Freund Teddy (Luke Grimes) machen sich daraufhin auf, um Kopfgeldjäger anzuheuern, die bei der Befreiung der Stadt helfen sollen. Ihr erster Rekrut ist der US-Marshal Sam Chisholm (Denzel Washington), der erst Interesse bekundet, als er von Bogues Beteiligung erfährt.

Chisholm rekrutiert daraufhin mehrere andere Männer: den Spieler und Revolverheld Joshua Faraday (Chris Pratt), den nach Begnadigung suchenden Gesetzlosen Vasquez (Manuel Garcia-Rulfo), den ehemaligen Scharfschützen der Konföderierten Goodnight "Goody" Robicheaux (Ethan Hawke), den Messerwerfer Billy Rocks (Byung-hun Lee), der für Robicheaux Revolverhelden ausnimmt, und den legendären Jäger Jack Horne (Vincent D’Onofrio).

Während ihrer Reise stößt  mit dem Comanchen-Krieger Red Harvest (Martin Sensmeier) ein weiteres Mitglied  zu ihrer Gruppe.

Schließlich dringen die Sieben in den Ort Rose Creek ein und eliminieren zweiundzwanzig Revolverhelden die die Stadt bewachen sollen. Chisholm nimmt zudem  den korrupten Sheriff, Mr. Harp, fest und schickt ihn fort, um Bogue mitzuteilen, dass sie nun Rose Creek kontrollieren.

Danach teilt Chisholm den verängstigten Einwohnern mit, dass sie nur sieben Tage Zeit haben, bevor Bogues Männer eintreffen werden. Einige fliehen, doch die meisten sind entschlossen, ihre Stadt zu verteidigen.

Die Sieben befreien zudem die in der Mine festgehaltenen Männer, nehmen den dort gelagerten Sprengstoff mit und verbringen die nächste Woche damit, die Stadt zu befestigen und die Bewohner im Schießen zu trainieren.

Währenddessen erschießt Bogue Harp und befiehlt seinem Vollstrecker Denali und seiner rechten Hand McCann, Rose Creek zurückzuerobern. Robicheaux, der von seinen Erfahrungen im Bürgerkrieg verfolgt wird und seinen eigenen Tod fürchtet, wenn er wieder tötet, verlässt die Stadt in der Nacht vor Bogues Ankunft. Daraufhin meldet sich Emma freiwillig, um seinen Platz einzunehmen.

Am nächsten Morgen greift Bogues Armee Rose Creek an, wobei die meisten von ihnen durch verschiedene Fallen, Sprengstoffe und Hinterhalte, die die Sieben vorbereitet haben, schnell getötet werden.

Als die Verteidigung der Stadt zusammenbricht, kehrt Robicheaux zurück, um sich dem Kampf anzuschließen. Kurz darauf beginnt als Bogue und seine verbliebenen Männer von einem Hügel aus mit einer Gatling-Gun den Ort Rose Creek zu beschießen und tötet dabei neben vielen Einwohner auch seine eigenen Männer...

Die Idee zum Remake von „DIE GLORREICHEN SIEBEN“ entstand, als Roger Birnbaum, der zuvor Co-Chairman und Co-CEO von Metro-Goldwyn-Mayer war, 2010 mit seinem ehemaligen Partner Gary Barber die Leitung des Filmstudios übernahm. 

Für die Regie engagierten sie ANTOINE FUQUA, der großer Westernfan ist, seit er 12 Jahre alt war. Als Fuqua sich mit den Verantwortlichen von MGM traf, um mögliche Schauspieler für den Film zu sehen, stellte er fest, dass sie alle weiß waren. Er empfand dies als problematisch, da er die Besetzung vielfältig gestalten wollte.

Fuqua bemühte sich um eine vielfältige Besetzung, indem er farbige Schauspieler wie den Afroamerikaner Denzel Washington, den Koreaner Lee Byung-hun und den Mexikaner Manuel Garcia-Rulfo einbezog und dafür sorgte, dass die weibliche Hauptrolle Emma Cullen (Haley Bennett) nicht den Stereotypen entsprach. Diese Entscheidung spiegelt laut Fuqua eher die historische Realität wider, als dass sie einen bewussten Versuch darstellt, die Geschichte zu aktualisieren.

Bevor die Dreharbeiten begannen, absolvierten die Schauspieler ein Reit- und Waffentraining. 

„Sie haben mit echten Waffen geschossen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, was diese Waffen wirklich können.  Sie trugen ihre Holster die ganze Zeit mit sich herum, um sich an ihr Gewicht zu gewöhnen.  Sie trugen monatelang ihre Stiefel - und wissen Sie, wie schwer es für einen Stadtjungen ist, jeden Tag in Cowboystiefeln auf dem Boden zu laufen?" (1)

Aber diese Trainingseinheiten waren nicht nur Spiel und Spaß. Der Regisseur beobachtete sie genau, denn die spezifische Handlung jeder Figur - die Art und Weise, wie sie in den Kampf zieht - wurde durch die Persönlichkeiten der Schauspieler, ihre Fähigkeiten im wirklichen Leben und das, was sie am besten können, geprägt.  . 

"Mir ist aufgefallen, wie schnell Denzel gezogen hat - ich glaube, das liegt daran, dass er Boxer ist; er benutzt diese kleinen, schnell zuckenden Muskeln.  Also beschlossen wir, dass er nur eine Waffe haben sollte, nicht zwei - Chisolm ist so präzise, dass er nur eine Waffe braucht.  Und er trägt sie an der Seite, so dass sie heraushängt, was nicht die traditionelle Art ist, eine Waffe in einem Schusswechsel zu halten.  Das ist etwas, das er als Figur entwickelt hat.“ (2)

Aber diese Entscheidungen beschränkten sich nicht nur auf Denzel Washington. Denn für jeden der Darsteller der Sieben entwarf der Regisseur Antoine Fuqua einzigartige Aktionen.

Für das Schießtraining arbeiteten die Darsteller der Sieben mit Thell Reed zusammen, einem Experten für schnelles Ziehen, der schon als Junge mit Gene Autrys Wildwest-Show auf Tournee ging und später sein Wissen und Können hinter den Kulissen von "RAUCHENDE COLTS" und unzähligen Westernfilmen zur Verfügung stellte. 

"Dieser Typ ist ein echter Profi. Er ist Mitte 70 und war mit 14 Jahren Weltmeister im Revolverschießen, er trat bei Ed Sullivan auf - und seitdem hat er in jedem Western der Welt mitgewirkt.  Die Colt Peacemaker sind Single-Action-Revolver, keine Halbautomaten - sie sind schwer abzufeuern und schwer nachzuladen - aber sie sind leichtgängige und unterhaltsame Gewehre.  Sie zeigen, warum der Colt-Revolver wirklich die Waffe war, die den Westen eroberte.“ (3)

Auch die Schauspielerin Haley Bennett erhielt ein Waffen- und Reittraining, um ihrer Rolle gerecht zu werden. 

"Emma erleidet einen großen Verlust und nimmt die Dinge selbst in die Hand, um sicherzustellen, dass sie diesen Mann, Bartholomew Bogue, davon abhält, ihre Stadt zu schikanieren. Emma widersetzt sich allen Stereotypen - sie wird weder objektiviert noch unterwürfig oder zum Opfer gemacht.  Der Film spielt in einer Zeit, in der Frauen noch nicht gleichberechtigt waren, daher ist es für mich inspirierend, sie als komplexe Person darzustellen, die eine Stimme hat und Veränderungen herbeiführen kann.  Das ist ein weiterer Grund, warum diese Geschichte anders erzählt wird." (4)

Für die Stunts, die für die Hauptdarsteller zu schwierig oder zu gefährlich waren, wandten sich die Filmemacher an eine Elitegruppe von Stuntleuten, die Erfahrung mit Stürzen von Pferden und Gebäuden haben. 

"Jeff Dashnaw und sein Team waren fantastisch. Wir hatten buchstäblich Typen, die früher mit John Wayne und John Ford Filme gedreht haben, und sie waren da draußen und ließen sich für diesen Film von Pferden fallen und erschießen.  Ich kann gar nicht mehr zählen, wie viele der Jungs von Pferden und bei Stunts durch Fenster geschossen wurden." (5)

Die Dreharbeiten zum Western „DIE GLORREICHEN SIEBEN“ beganngen am 18. Mai 2015 und wurde am 18. August 2015 abgeschlossen. Die Drehorte waren St. Francisville, Zachary, Louisiana, Jackson, Louisiana: Ridgway, Colorado; und New Mexico

Der Film „DIE GLORREICHEN SIEBEN“ spielte bei einem Budget von 100 Millionen US-Dollar weltweit 162,4 Millionen US-Dollar ein.

Zwar ist der Western „DIE GLORREICHEN SIEBEN“ ein unterhaltsamer Film, aber mitunter will der Funke nicht so recht überspringen, was unter anderem neben inhaltlichen Schwächen auch an der Besetzung und den Rollen des Westerns liegt.

Denn DENZEL WASHINGTON ist kein YUL BRYNNER und CHRIS PRATT kein STEVE McQUEEN. Und auch die übrigen Schauspieler können den Darstellern des Originalfilms wie CHARLES BRONSON oder JAMES COBURN nicht das Wasser reichen.

Hinzu kommt, dass man sich schon die Frage stellt, warum die Welt des Films unbedingt ein Remake des bekannten Westernklassikers „DIE GLORREICHEN SIEBEN“ benötigt, der einfach nicht zu toppen ist. Zumal die Neuverfilmung auch nicht lange im Gedächtnis bleibt, nachdem man das Kino wieder verlassen hat oder den Film auf DVD/ Blu-ray gesehen hat.

© by Ingo Löchel

  • (1)    Antoine Fuqua
  • (2)    Antoine Fuqua
  • (3)    Chris Pratt
  • (4)    Hayley Bennett
  • (5)    Antoine Fuqua

Die glorreichen Sieben
(Originaltitel : The Magnificent Seven)
USA 2016

Stab

  • Regie: Antoine Fuqua
  • Drehbuch: Nic Pizzolatto und Richard Wenk
  • Kamera: Mauro Fiore
  • Schnitt: John Refoua
  • Musik: James Horner und Simon Franglen

Darsteller

  • Denzel Washington als Sam Chisolm
  • Chris Pratt als Josh Faraday
  • Ethan Hawke als Goodnight Robicheaux
  • Haley Bennett als Emma Cullen
  • Vincent D’Onofrio als Jack Horne
  • Byung-hun Lee als Billy Rocks
  • Manuel Garcia-Rulfo als Vasquez
  • Martin Sensmeier als Red Harvest
  • Peter Sarsgaard als Bartholomew Bogue
  • Matthew Bomer als Matthew Cullen
  • Luke Grimes als Teddy Q.
  • Sean Bridgers als Fanning
  • Billy Slaughter als Josiah
  • Cam Gigandet als McCann
  • Jonathan Joss als Denali

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 133 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 22. September 2016

 

Keine Kommentare: