Dickie Gray (Carl Heinz Schroth), ein Kleinkrimineller, wird aus dem Gefängnis entlassen und schwört seiner Frau, nie wieder ein krummes Ding zu drehen.
In Marty keimt ein Plan. Sein ganzes Leben hat er davon geträumt, eines Tages das ganz große Ding zu drehen.
Jetzt ist es soweit! Aber der dreisteste Juwelenraub, der je geplant wurde, erfordert minutiöse, generalstabsmäßige Vorbereitung.
CARL-HEINZ SCHROTH (1902-1989), den vielleicht noch der eine oder andere Fernsehzuschauer aus der beliebten Serie „JAKOB UND ADELE“ (1982-1989) kennt, wo er neben BRIGITTE HORNEY (1911-1988) die Hauptrolle spielte, war ein recht vielseitiger Künstler, der neben seiner Arbeit als Schauspieler und Regisseur auch als Hörspiel- und Synchronsprecher tätig war.
In dem Fernsehkrimi „DAS GANZ GROSSE DING“ ist Carl-Heinz Schroth in einer interessanten Doppelrolle zu sehen. Als Kleinkrimineller DICKIE GRAY wird er zu Beginn des Films aus dem Gefängnis entlassen und schwört seiner Frau Carla, nie mehr ein Ding zu drehen, um bloß nicht mehr im Gefängnis zu landen. Einige Wochen geht auch alles gut, zumal ihn sein alter Chef, der ein Reisebüro führt, wieder eingestellt hat.
Doch das ruhige Leben von Dickie Gray ändert sich, als sein ehemaliger Komplize Marty Fowler (Hans Zander) in einer Londoner Bar einen Mann entdeckt, der Dickie zum Verwechseln ähnlich sieht. Dieser Mann ist Gerald Bennett, der Chef eines renommierten Juwelenhauses. Marty wittert sofort das große Geschäft.
Daraufhin setzt sich Martys Mutter Flora (Nora Minor) mit ihrem Bekannten Jimmy Warren (Horst Tappert) in Verbindung, der ein eiskalter Profigangster und Chef eines Verbrechersyndikats ist. Martys Plan ist es, Gerald Bennett zu entführen und dessen Juwelen zu stehlen.
Doch damit der Coup klappt, benötigen Marty und Warren Dickie Gray, der Bennetts Rolle als dessen Doppelgänger übernehmen soll. Dickie Gray lehnt zunächst ab, weil von Martys Plan überhaupt nicht begeistert ist. Doch nachdem er entlassen wird und danach keinen neuen Job findet, überdenkt Gray noch einmal den Vorschlag von Marty und steigt schließlich bei dem Coup doch noch ein.
Nun muss die Entführung und der Raub minutiös geplant werden. Bennetts Gewohnheiten werden sorgsam filmisch dokumentiert und seine Telefonate werden abgehört, damit es Gray gelingt, dessen Stimme genauestens zu imitieren. Dickie Gray studiert zudem Bennetts Charakter und den Habitus seines Doppelgängers bis ins kleinste Detail.
Als schließlich der große Tag gekommen ist, merkt im Juwelenhaus niemand, dass nicht Gerald Bennett, sondern Dickie Gray im Chefbüro sitzt. Alles läuft vorerst nach Plan. Doch als Dickie, der Gewalt verabscheut, erfährt, dass Jimmy Warren den echten Bennett umlegen und ihm danach die Tat in die Schuhe schieben will, läuft alles aus dem Ruder. Nun versucht Dickie Gray alles Bennett zu retten und Warren und seine Mitwisser das Handwerk zu legen.
In dem Fernsehkrimi „DAS GANZ GROSSE DING“ aus dem Jahre 1966 liegt der Fokus ganz klar auf den minutiös geplanten Coup, wobei dabei natürlich der Schauspieler CARL-HEINZ SCHROTH im Mittelpunkt steht, der in seiner Doppelrolle brilliert. Der Zuschauer verfolgt dabei hautnah mit, wie die Planung und Vorbereitung des Coups von statten gehen.
Nach in diesem Einblick in die Arbeit der Verbrecher, kommt es dann zur Entführung von Bennett und zum Raub der Juwelen. Doch selbst der perfekteste Plan, kann nicht alles vorhersehen. Und so kommt es zu unvorhersehbaren Ereignissen, die den ganzen Coup doch noch zum Scheitern bringen könnten. Diese Ereignisse sorgen dafür, dass es im Fernsehfilm zu einigen überraschenden Wendungen kommt, die man so nicht erwartet hätte. Was auch auf das Ende bzw. Finale des Films zutrifft.
In „DAS GANZ GROSSE DING“ wird der Gegenpart zu Carl-Heinz Schroths Rolle von HORST TAPPERT (1923-2008) gespielt, der als Gangster JIMMY WARREN, den eigentlichen Bösewicht im Film mimt. In dieser Rolle geht Horst Tappert richtig auf, der während der ganzen Zeit der Handlung richtig brutal, fies, hinterhältig und bösartig wirkt und agiert. Also genau das Gegenteil zu Schroths Rolle
Der Fernsehkrimi hat zwar die eine oder andere Länge zu überwinden, doch dieses Manko wird durch die atmosphärisch dichte Inszenierung und die sehr guten Darsteller wieder wettgemacht, die in ihren Rollen sehr überzeugend und glaubhaft agieren.
© by Ingo Löchel
Das ganz große Ding
BRD 1966
Stab
- Regie: Erich Neureuther
- Drehbuch: Oliver Storz
- Kamera: Hermann Gruber
- Schnitt: Ingrid Steinberger
- Musik: Erich Ferstl
Darsteller
- Carl Heinz Schroth als Dickie Gray/Gerald Bennett
- Horst Tappert als Jimmy Warren
- Brigitte Grothum als Grace Harman
- Herbert Mensching als Kennworthy
- Hans Zander als Marty Fowler
- Nora Minor als Flora Fowler
- Tilly Lauenstein als Carla Gray
- Anne Book als Diana Warren
- Alfons Höckmann als Phillips
- Artur Brauss als Nicky
Deutsche Erstausstrahlung: Am 28. Mai 1966 in der ARD
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