Samstag, 11. Juni 2022

Regisseur Terence Young

Terence Young wurde am 20. Juni 1915 als  Shaun Terence Young in Shanghai, China, geboren.

Nach seinem Studium an der Cambridge Universität begann er durch die Hilfe des irischen Produzenten Brian Desmond Hurst Ende der 1930er Jahre in der britischen Filmindustrie Fuß zu fassen.

1939 gab Young mit dem Film „VERSTRICKUNG“ sein Debüt als Drehbuchautor. Weitere Drehbücher folgten unter anderem  für die Filme wie „DANGEROUS MOONLIGHT“ (1941), „A LETTER FROM ULSTER“ (1943) und „EHEMANN ZUR ANSICHT“ (1944).

Während des Zweiten Weltkrieges bewarb Terence Young bei der Marine, doch die lehnte ihn ab. Daraufhin meldete er sich bei der Armee, woraufhin er Panzerführer bei der Irischen Garde diente.

Nach Ende des Krieges schrieb er weiterhin Drehbücher. 1948 gab Terence Young mit dem Film „ONE NIGHT WITH YOU“ sein Regie-Debüt, der wenig Beachtung bekam. Dafür wurde „IM BANNE DER VERGANGENHEIT“ (1948) sein zweiter Film, von den Kritikern gefeiert und in Frankreich als bester Film des Jahres ausgezeichnet. Zur Besetzung des Films gehörte auch die junge Schauspielerin LOIS MAXWELL.

Zwei Jahre später drehte Young den Film „THEY WERE NOT DIVIDED“, in dem auch der Schauspieler DESMOND LLEWELYN (der spätere Darsteller des Q in den Bond-Filmen) mitspielte. Der Schnittassistent war damals PETER HUNT.

1953 drehte der Regisseur mit „THE RED BERET“ zum ersten Mal einen Film für die WARWICK FILM PRODUCTIONS, an der ALBERT R. BROCCOLI Mitinhaber war. Das Drehbuch stammte von RICHARD MAIBAUM, dem späteren Drehbuchautor mehrerer Bond-Filme. 

Weitere Filme für WARWICK, in der Young Regie führte, waren „KÖNIG DER SAFARI“ (1956), „ZARAK KHAN“ (1956) sowie „KEINE ZEIT ZU STERBEN“ (1958).

1957 drehte Young mit „OPERATION TIGER“ (zum ersten Mal mit SEAN CONNERY zusammen. Der Kreis schloss sich, als ALBERT R. BROCCOLI und HARRY SALTZMAN Young Anfang der 1960er Jahre die Regie an „DR. NO“, dem ersten James Bond-Film, anboten.

Terence Young sagte zu und prägte die Film-Serie wie kein anderer Bond-Regisseur nach ihm. Denn Young ließt sehr  viel von seiner eigenen Persönlichkeit und seinem Stil und Flair in die Figur des James Bond mit einfließen  und brachte dem Schauspieler SEAN CONNERY alles bei, was er für die Rolle wissen musste und wie er den Geheimagenten spielen sollte.

Nachdem Young mit „DR. NO“ (1961), „LIEBESGRÜSSE AUS MOSKAU“ (1962) sowie FEUERBALL (1965), den bis dahin erfolgreichsten James Bond-Film gedreht hatte, dessen Einspielergebnisse erst zehn Jahre später durch den Bond-Film „DER SPION DER MICH LIEBTE“ getoppt werden konnte, stieg er als Regisseur aus der Film-Serie aus.

Grund hierfür war, dass Young zum einen mit dem Endergebnis von „FEUERBALL“ überhaupt nicht zufrieden war, zum anderen wollte nicht als James Bond-Regisseur festgelegt werden.

Nach seiner Abkehr von James Bond, drehte Young unter anderem  Filme wie „SPION ZWISCHEN ZWEI FRONTEN“ (1966) und den Thriller-Klassiker „WARTE, BIS ES DUNKEL IST“ (1967) mit AUDREY HEPBURN.

"James Bond"-Regisseur Terence Young machte aus diesem Stoff einen hochspannenden Krimi, der heute längst zu den Klassikern zählt. Die emotionale Wirkung erzielt sicher auch die tolle Besetzung zweier auf reizvolle Weise gegensätzlicher Charaktere: Audrey Hepburn als blinde Frau, die so noch schutzbedürftiger wirkt. 

Und als kaltschnäuziger Verbrecher Alan Arkin. Mit scharfem Verstand und List schafft es die junge Frau, die Schurken auszubooten. Am Schluß führt sie den Kampf im Dunkeln und schafft somit eine Welt, in der sie sich am besten zurechtfindet.“  (1)

In 1970er Jahre folgten unter anderem die Film mit „KALTER SCHWEISS“ (1970) sowie RIVALEN UNTER ROTER SONNE (1971) mit CHARLES BRONSON in der Hauptrolle.

Ende der 1970er wurde es nach dem Thriller „BLUTSPUR“ (1979) mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle etwas ruhiger um den Regisseur.

Nachdem der Regisseur mit „INCHON“ (1981), „AGENTEN STERBEN ZWEIMAL“ (1984) sowie „RUN FOR YOUR LIFE“ (1988) gedreht hatte, verstarb Terence Young  am 7. September 1994 in Cannes an den Folgen eines Herzinfarktes.

© by Ingo Löchel

  • (1)    Prisma



Filmographie

  • 1.    One Night with You (1948)
  • 2.    Corridor of Mirrors/Im Banne der Vergangenheit (1948)
  • 3.    Woman Hater/Der Frauenfeind (1948)
  • 4.    They Were Not Divided (1950)
  • 5.    Valley of Eagles/Wölfe in der Nacht (1951)
  • 6.    The Tall Headlines (1952)
  • 7.    The Red Beret (1953)
  • 8.    Storm Over the Nile/Sturm über dem Nil (1955)
  • 9.    Safari/Der König der Safari (1956)
  • 10.    Zarak/Zarak Khan (1956)
  • 11.    Action of the Tiger/Operation Tiger (1957)
  • 12.    No Time to Die/Keine Zeit zu sterben (1958)
  • 13.    Serious Charge (1959)
  • 14.    Too Hot to Handle/Zu heiß zum Anfassen (1960)
  • 15.    1-2-3-4 ou Les Collants noirs (1961)
  • 16.    Orazi e Curiazi/Die verlorene Legion (1961)
  • 17.    Dr. No/James Bond 007 jagt Dr. No (1962)
  • 18.    From Russia with Love/Liebesgrüße aus Moskau (1963)
  • 19.    The Amorous Adventures of Moll Flanders/Die amourösen Abenteuer der Moll Flanders (1965)
  • 20.    Thunderball/Feuerbal (1965)
  • 21.    The Dirty Game/Spione unter sich (1965)
  • 22.    Poppies Are Also Flowers/Mohn ist auch eine Blume (1966)
  • 23.    Triple Cross/Spion zwischen zwei Fronten"  (1966)
  • 24.    L'avventuriero/Ich komme vom Ende der Welt (1967)
  • 25.    Wait Until Dark/Warte, bis es dunkel ist (1967)
  • 26.    Mayerling (1968)
  • 27.    L'arbre de Noël/Pascal (1969)
  • 28.    De la part des copains/Kalter Schweiß (1970)
  • 29.    Soleil rouge/Rivalen unter roter Sonne (1971)
  • 30.    The Valachi Papers/Die Valachi-Papiere (1972)
  • 31.    Le guerriere dal seno nudo (1973)
  • 32.    Klansman/Verflucht sind sie alle (1974)
  • 33.    Jackpot (1975)
  • 34.    Bloodline/Blutspur (1979)
  • 35.    Inchon (1981)
  • 36.    The Jigsaw Man/Agenten sterben zweimal (1984)
  • 37.    Run for Your Life (1988)

 

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