Mittwoch, 10. August 2022

Actionfilm: Jack Reacher - Kein Weg zurück (2016)

Der Sheriff einer Kleinstadt wird zu einer Schlägerei in einem Restaurant gerufen. Vor Ort finden er und seine Kollegen vier Männer am Boden vor – niedergerungen von einem Unbekannten, der sich als ein gewisser Jack Reacher (Tom Cruise) herausstellt.

Gerade als der Sheriff den Schläger abführen will, kündigt ihm Reacher zwei Dinge an: Das Klingeln des Telefons in der Ecke und die Verhaftung des Sheriffs selbst.

Dessen amüsierter Unglaube weicht sehr schnell fassungsloser Überraschung, als der Apparat tatsächlich klingelt und ihm das Eintreffen der Militärpolizei ankündigt. Neunzig Sekunden später wird er in Handschellen aus dem Restaurant geführt und Jack Reacher setzt seine Reise als freier Mann fort.

Während Reacher sich wieder dem Nomadendasein widmet, das mittlerweile sein Leben ist, telefoniert er regelmäßig mit Major Susan Turner (Cobie Smulders), seiner Nachfolgerin im Kommando einer Eliteeinheit der Militärpolizei.

Beide sind sich nie begegnet, doch in den Gesprächen wird schnell deutlich, dass sie mehr als nur Respekt füreinander empfinden. Sie verabreden ein gemeinsames Abendessen, für den Fall, dass es Reacher jemals wieder in seine alte Dienststelle verschlagen sollte.

Als er sich nur wenige Tage später wirklich persönlich bei Major Turner vorstellen will, stößt er in ihrem Büro lediglich auf Colonel Morgan (Holt McCallany), der ihm mitteilt, dass Turner vor Kurzem wegen des Verdachts auf Spionage unter Arrest gestellt wurde. Die Anschuldigungen sind schwerwiegend, die Beweise belastend und die Details streng geheim.

Über eine junge Soldatin bekommt Reacher den Kontakt von Turners Anwalt Colonel Moorcroft (Robert Catrini) und sucht ihn auf. Doch statt ihm hilfreiche Informationen zu geben, erklärt ihm dieser nur, dass Major Turner eine Beteiligung von seiner Seite explizit ablehne.

Darüber hinaus teilt der Anwalt Reacher mit, dass eine gewisse Candace Dayton Unterhaltszahlungen für ihre Tochter Samantha (Danika Yarosh( von ihm fordere, deren Vater er angeblich sei. Trotz diverser Zweifel an der Richtigkeit dieser Behauptung stiehlt Reacher unbemerkt ein Foto von Sam aus der Akte, bevor er das Büro des Anwalts verlässt. 

Auf dem Weg aus dem Militärgebäude bemerkt Reacher einen schwarzen Mini-Van, der ihn verfolgt. Es gelingt ihm, die zwei brutal aussehenden Männer hinter dem Steuer zu überwältigen und herauszufinden, dass sie für eine ihm unbekannte Firma namens Para Source arbeiten.

Etwas später hat Reacher seine vermeintliche Tochter Sam aufgespürt und beobachtet, wie sie in einem Ladengeschäft diverse Dinge stiehlt. Das clevere Mädchen bemerkt ihn und stellt ihn zur Rede, doch Reacher gibt sich nicht zu erkennen. Daraufhin verlangt Sam, dass er ihr fernbleiben solle und verschwindet in den Straßen.

Bei einem weiteren Treffen mit Colonel Moorcroft bekommt Reacher schließlich die Information, dass Major Turner den Mord an zwei ihrer Soldaten in Afghanistan untersucht hat und dass Para Source ein namhafter Waffenlieferant des US-Militärs ist.

Als er mit diesem Wissen am folgenden Tag Colonel Morgan aufsucht, wird Reacher kurzerhand unter Arrest gestellt – Colonel Moorcroft wurde in der Nacht zuvor in seinem Haus zu Tode gefoltert und Morgan verdächtigt Reacher. Soldaten legen ihm umgehend Handschellen an und führen ihn ab nach Fort Dyer.

In dem Militärgefängnis angekommen, erhascht Reacher einen Blick auf die Überwachungsmonitore und entdeckt, dass Major Turner ebenfalls hier eingesperrt ist.

Als er kurz danach durch das Fenster in seinem Verhörraum sieht, wie die Para Source-Söldner, die ihn bereits beschatteten, vor dem Gefängnis ankommen, vermutet er sofort einen Anschlagsversuch auf das Leben von Major Turner. Reacher setzt alles auf eine Karte, überwältigt seinen Wächter und begibt sich zu Turners Zelle – gerade rechtzeitig, um sie vor dem Zugriff der Männer zu bewahren.

Gemeinsam brechen Reacher und Turner aus der Haftanstalt aus und befinden sich nun auf der Flucht vor Militärpolizei, Para Source und den Hintermännern. Dicht auf den Fersen bleibt ihnen dabei ein besonders brutaler Killer namens „Der Jäger“, der schließlich sogar das Leben von Sam bedroht …

Nach dem Erfolg von „JACK REACHER“ begannen die Produzenten umgehend mit der Arbeit an dem nächsten Film, für den sie den Roman  „DIE GEJAGTEN“ von LEE CHILD adaptierten.

Das Produktionsteam hatte eine ganz spezifische Idee für die Besetzung der Rolle von Major Susan Turner. Als Kommandantin der ehemaligen Division von Reacher müsste die entsprechende Schauspielerin nicht nur überzeugend dessen Fußstapfen ausfüllen, sondern auf der Leinwand auch an der Seite von Tom Cruise bestehen können. All das und noch mehr fanden die Verantwortlichen in COBIE SMULDERS, die vor allem durch ihre Arbeit an der Erfolgs-Sitcom „How I Met Your Mother“ und Marvels „AVENGERS“-Franchise bekannt ist.

Um die spezifische Gewalt im Film entsprechend auf die Leinwand zu bringen, verpflichteten Zwick und Cruise Wade Eastwood, den Stuntkoordinator von „MISSION: IMPOSSIBLE – ROGUE NATION“ (2015).

„Wade ist ein Geschichtenerzähler. Wenn man sich hinsetzt und eine Kampfszene niederschreibt, kann man den Rhythmus in gewisser Weise veranschaulichen, aber am Set ist es dann eine komplett andere Situation. Wade und Tom sind beide sehr erfahren und sie wissen ganz genau, wozu sie in der Lage sind, was sie bisher gemacht haben und welche Bewegungen sie gern probieren würden.

Man schreibt solche Szenen mit Körpern in einem freien Raum. Wie bei jeder anderen Szene gibt es einen Anfang, eine Mitte und einen Schluss, aber anstatt die Geschichte in Worten und Dialog zu erzählen, tut man es mit Bewegung, Schlägen und Gegenschlägen.“ (1)

Auf der Suche nach Schauplätzen für den Film stießen Zwick und Herskovitz auf das Louisiana-Paradoxon: Während der US-Bundesstaat regelmäßig als Double für Schauplätze auf der ganzen Welt zu sehen ist, wird New Orleans nur selten auch als New Orleans gezeigt.

„Das Tolle an Louisiana ist, dass es solch eine Bandbreite an Looks gibt, die wir kreieren können. Als ich das Drehbuch las, sah ich 80 Prozent der Schauplätze innerhalb dieses Staats. Es gibt sogar eine Stelle etwa eine Stunde außerhalb von New Orleans, die wir zu Afghanistan machen konnten.

Wenn man es schafft, den Film an einem Ort umzusetzen, ohne dafür den Look opfern zu müssen, ist man in der Lage, mehr Geld auf die Leinwand zu bringen. Wir haben viel für unser Geld bekommen, und das hat es uns ermöglicht, Dinge zu tun, wie im French Quarter zu drehen, einschließlich hunderter Statisten und abgeriegelter Straßen.“ (2)

Die Dreharbeiten zum Film „JACK REACHER – KEIN WEG ZURÜCK“ begannen am 20. Oktober 2015 in New Orleans, Louisiana wurden am 30. Januar 2016 abgeschlossen.

Obwohl der Regisseur EDWARD ZWICK mit „JACK REACHER – KEIN WEG ZURÜCK“ ein durchaus unterhaltsamer Actionfilm inszeniert hat, kommt der Film qualitativ bei weitem nicht an das Original „JACK REACHER“ aus dem Jahr 2012 heran.

Denn die Handlung und die Action-Szenen  der zweiten „JACK REACHER“-Verfilmung wirken auf weite Strecken etwas übertrieben und unrealistisch und wie ein Abklatsch des Originalfilms, so dass aus „JACK REACHER – KEIN WEG ZURÜCK“ leider nur ein weiterer typischer Hollywood-Action-Film geworden ist, wie man ihn in ähnlichen Konstellationen schon zuhauf kennt.

© by Ingo Löchel


  • (1)    Regisseur Edward Zwick
  • (2)    Produzent Herb Gains


Jack Reacher – Kein Weg zurück
(Originaltitel: Jack Reacher: Never Go Back)
USA 2016

Stab

  • Regie: Edward Zwick
  • Drehbuch: Richard Wenk, Edward Zwick und Marshall Herskovitz
  • Kamera: Oliver Wood
  • Schnitt: Billy Weber
  • Musik: Henry Jackman

Darsteller

  • Tom Cruise als Jack Reacher
  • Cobie Smulders als Susan Turner
  • Robert Knepper als General Harkness
  • Patrick Heusinger als „Der Jäger“
  • Aldis Hodge als Captain Espin
  • Austin Hébert als Daniel Prudhomme
  • Danika Yarosh als Samantha Dayton
  • Holt McCallany als Colonel Morgan
  • Robert Catrini als Colonel Moorcroft
  • Jessica Stroup als Lieutenant Sullivan

FSK: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 119 Minuten

Deutscher Kinostart: Am 10. November 2016

1 Kommentar:

Matthias Glombik hat gesagt…

Ich habe mir aufgrund des Artikels den Film nochmal angesehen und kann die mittelmäßige Einschätzung von Ingo nicht nachvollziehen.
Für mich stimmt in dem Streifen einfach alles: Darsteller, Action, Story und Gefühl. Ich empfand den Film überaus als mega-spannend!

Aber alles natürlich rein subjektiv!
Die Geschmäcker sind eben nicht immer deckungsgleich ...